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Richtiger Umgang mit Partnerin

Paul82

Mitglied
Hallo zusammen,
ich brauche euren Rat, weil ich nicht weiß, wie ich mich meiner Freundin gegenüber verhalten soll.

Am Dienstag hatte sie einen Arzttermin in einer anderen Stadt und musste mit dem Zug fahren. Sie wollte zum Bahnhof mit dem Bus fahren, hat aber den gewünschten Bus verpasst. Da es geregnet hat, habe ich ihr angeboten, sie zum Bahnhof zu fahren, aber sie wollte nicht. Sie hat dann einen späteren Bus genommen, der allerdings zu spät kam, sodass sie es nur ganz knapp in den Zug geschafft hat.

Nach ihrem Termin schrieb sie mir, dass sie total gestresst ist. Als sie dann nach Hause kam, habe ich versucht, sie in den Arm zu nehmen, aber sie war schon genervt und pampig. Später fing sie an zu weinen. Ich habe sie gefragt, was los ist, aber sie meinte nur „nichts“ und reagierte wieder gereizt. Also ließ ich sie erstmal in Ruhe. Nach etwa einer Stunde ging ich nochmal zu ihr, weil sie im Schlafzimmer wieder weinte. Ich wollte wissen, was los ist, und habe angemerkt, dass sie normalerweise nicht so überreizt ist und Zugfahrten ihr sonst nichts ausmachen. Daraufhin meinte sie, ich würde ihr Vorwürfe machen.

Beim Abendessen sagte sie dann, wenn sie alleine wäre, könnte sie einfach vor sich hin weinen, aber dass jemand wie ich sich Sorgen macht, würde sie nicht verstehen. Das hat mich ziemlich verletzt. Ich habe ihr erklärt, dass ich ihr mit meinem Angebot, sie zu fahren, nur helfen wollte und es nicht als Vorwurf gemeint war. Sie hat das aber trotzdem wieder so aufgefasst. Sie hat kein Auto, was auch auf ihren eigenen Wunsch so ist, aber ich dachte, dass ich ihr mit meinem Angebot eine stressige Situation ersparen könnte. Ich verstehe, dass sie unabhängig sein möchte, aber in einer Beziehung ist es doch normal, sich gegenseitig zu unterstützen, besonders in Situationen wie gestern, als es geregnet hat und ich sowieso Zeit hatte.

Zusätzlich hat sie ADHS diagnostiziert, was natürlich in stressigen Situationen oft dazu führt, dass sie schnell überreizt ist. Ich habe versucht, das im Hinterkopf zu behalten, aber es war dennoch schwierig, weil ich das Gefühl hatte, egal was ich mache, es ist nicht richtig.

Gestern Nacht habe ich nochmal versucht, das Thema zu klären, aber sie meinte nur, es hätte keinen Wert. Daraufhin habe ich vorgeschlagen, dass ich ein paar Tage zu meiner Familie fahre, damit wir beide einen klaren Kopf bekommen. Heute Morgen sagte sie dann, das sei nicht nötig, aber sie hat das Thema mit dem „Vorwurf“ wieder angesprochen, weil sie mein Angebot, sie zu fahren, als Kritik empfunden hat. Ich habe nochmal erklärt, dass es wirklich nicht so gemeint war, aber dann ist sie ins Bad und hat erneut eine halbe Stunde geweint.

Als es dann ruhig war, bin ich nochmal zu ihr und habe gefragt, ob es ihr besser geht. Daraufhin kam wieder die Aussage, dass ich sie überhaupt nicht verstehen würde und sie ihren Freiraum braucht, um einfach mal alleine weinen zu können. Ich sagte dann, dass ich sie das natürlich machen lasse, aber dass ich nicht verstehe, warum sie mein Angebot so extrem als Vorwurf auffasst. Ich wurde schließlich wütend und meinte, dass ich ihr in Zukunft einfach nichts mehr anbiete, sondern sie mich dann fragen soll, wenn sie Hilfe braucht. Ich habe auch gesagt, dass es für mich so wirkt, als würde sie ihre Probleme auf mich projizieren.

Am Ende meinte ich dann nochmal, dass ich glaube, es wäre besser, wenn wir ein paar Tage Abstand nehmen, damit wir beide unsere Gedanken sortieren können. Mir geht es aktuell mit der Situation auch nicht gut. Ich habe jetzt vor, mich ein bisschen zurückzuziehen und ab Donnerstagabend zu meiner Familie zu fahren.

Das Ganze ist gerade ziemlich unbefriedigend für mich. Einerseits will ich nur für sie da sein und ihr Gutes tun, andererseits hat sie mir zwei Mal gesagt, dass sie allein sein möchte. Gleichzeitig tut es mir weh, sie so weinen zu sehen. Ich fühle mich gekränkt, weil ich das Gefühl habe, dass meine Hilfe abgelehnt wird, obwohl sie von Herzen kommt.

Wie würdet ihr so eine Situation handhaben? Was könnte ich anders machen?
 

Uwe

Aktives Mitglied
Was kannst du tun, um euch Beiden zu helfen? Wie wäre es mit einer professionellen Beratung und Hilfe, wo man die Dinge so gut wie machbar anspricht. Du bist ja auch verzweifelt, gehst an der Situation kaputt, da muss mal vermittelt werden, so schwer es auch sein könnte.
 

Sadie02

Aktives Mitglied
Hallo!

Ist es denn das erste Mal, dass sie so viel weint bzw immer bei manchen Situationen? Ist sie sonst auch sehr emotional?

So wie du es beschreibst, hättest du nicht viel anders machen können. Vielleicht hat sie dein Nachfragen als etwas nervig empfunden. Aber selbst wenn es vielleicht eine Frage zu viel war, wäre es ebenso komisch gewesen, gar nicht nach zu fragen, wenn sie heult.

Warum sie eigentlich überhaupt weint, ist ja nicht ganz klar, oder? Dass sie einen schlimme Diagnose vom Arzt bekommen hat, ist unwahrscheinlich?

Alles Gute!
 

gobi

Aktives Mitglied
Wenn sie Hilfe braucht soll sie dich fragen. Ansonsten fährst du besser damit, keine HIlfe anzubieten. Ist natürlich doof in einer Beziehung, wo man dem anderen helfen will, sich dann mit Hilfe zurückzuhalten. Aber versuch das mal. Vielleicht geht es dann besser.

Wenn sie weint, lass sie weinen, es wird wohl auch wieder aufhören.
 

Paul82

Mitglied
Wie alt seid ihr beide denn?
Wie lange zusammen und seit wann wohnt ihr zusammen?

Leidet deine Freundin unter Depressionen?

Weint sie öfters so viel und ohne gravierende Gründe?
Ich bin 42 Jahre alt, meine Partnerin ist 36. Wir sind seit vier Jahren zusammen und leben seit drei Jahren in einer gemeinsamen Wohnung. Vor etwa einem Jahr wurde bei ihr ADHS diagnostiziert, und sie nimmt seither entsprechende Medikamente.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie depressive Phasen durchlebt. Allerdings frage ich mich, ob diese Stimmungsschwankungen nicht auch mit dem ADHS zusammenhängen könnten, da solche extremen Stimmungsschwankungen in diesem Zusammenhang häufig erwähnt werden.

Hallo!

Ist es denn das erste Mal, dass sie so viel weint bzw immer bei manchen Situationen? Ist sie sonst auch sehr emotional?

So wie du es beschreibst, hättest du nicht viel anders machen können. Vielleicht hat sie dein Nachfragen als etwas nervig empfunden. Aber selbst wenn es vielleicht eine Frage zu viel war, wäre es ebenso komisch gewesen, gar nicht nach zu fragen, wenn sie heult.

Warum sie eigentlich überhaupt weint, ist ja nicht ganz klar, oder? Dass sie einen schlimme Diagnose vom Arzt bekommen hat, ist unwahrscheinlich?

Alles Gute!
Danke, Ja, genau. Ich musste einfach nachfragen, weil es mir so leid tut, sie unglücklich zu sehen. Das einfach zu ignorieren fällt mir extrem schwer. Vielleicht wäre es besser gewesen, meine Kopfhörer aufzusetzen und einfach weiter am PC zu arbeiten, aber das kann ich nicht – da bekomme ich sofort ein schlechtes Gewissen.

Wahrscheinlich wäre es auch nicht richtig gewesen, wenn ich gar nicht nachgefragt hätte. Zuerst dachte ich, dass sie das Gespräch beim Arzt, bei dem es um eine mögliche ADHS-Therapie ging, emotional so aufgewühlt hat. Doch sie konnte mir keine klare Antwort geben. Es wirkte auf mich eher so, als hätte sie der gesamte Termin, inklusive der stressigen Anreise
extrem belastet.

Wenn sie Hilfe braucht soll sie dich fragen. Ansonsten fährst du besser damit, keine HIlfe anzubieten. Ist natürlich doof in einer Beziehung, wo man dem anderen helfen will, sich dann mit Hilfe zurückzuhalten. Aber versuch das mal. Vielleicht geht es dann besser.
Wenn sie weint, lass sie weinen, es wird wohl auch wieder aufhören.
Genau das habe ich mir heute Morgen auch gedacht und auch so beim Thema Auto kommuniziert. Die Tür ist zwar nicht geschlossen, aber ich werde ihr aktiv erstmal keine Hilfe (Fahrt) mehr anbieten. Wenn sie Unterstützung braucht, bekommt sie diese natürlich. Aber sie einfach weinen zu lassen, ohne sie zu trösten, oder daneben zu stehen und nichts tun zu können, belastet mich sehr.

Als empathischer Mensch reagiere ich stark auf solche Situationen.

Allerdings stoße auch ich irgendwann an meine Grenzen, was meine Empathie betrifft, und muss dann in den Selbstschutz gehen. Deshalb habe ich ihr vorgeschlagen, vielleicht ein paar Tage Abstand zu nehmen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Es gibt keinen Streit zwischen uns – wir haben sogar gemeinsam Abend gegessen und uns über den Tag unterhalten. Trotzdem merke ich, dass ich mich innerlich zurückziehe, und das spürt sie sicherlich auch.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich finde auch seltsam, dass sie immer wieder weint. Dass Stress unangenehm ist - geschenkt. Aber dass der selbst Stunden später noch Anlass für Heulattacken sein soll, klingt für mich nicht plausibel.

Spontan hätte ich jetzt auch eine unschöne Diagnose vermutet - allerdings nicht in Zusammenhang mit ADHS. Das ist ja schließlich nichts Schlimmes oder gar Lebensbedrohliches.

Ich finde, dass du kein schlechtes Gewissen zu haben brauchst - du hast Hilfe angeboten. Mehr kannst du nicht tun und solltest dir erst recht keine Schuld einreden.

Ich denke, ich würde ihr zumindest nochmal sagen, dass ich ihr Verhalten, dein Hilfsangebot einfach mit Füßen zu treten, auch nicht okay finde und eben dass es dir damit überhaupt nicht gut geht, du traurig bist, dass sie deine Unterstützung ablehnt. Vielleicht kreisen ihre Gedanken dann nicht mehr nur um sie und sie öffnet sich..
 
Zuletzt bearbeitet:

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Gleichzeitig tut es mir weh, sie so weinen zu sehen. Ich fühle mich gekränkt, weil ich das Gefühl habe, dass meine Hilfe abgelehnt wird, obwohl sie von Herzen kommt.
Du bist lieb.
Bei dir ist sicher nichts falsch, entspanne dich bitte.

Wir Frauen sind anders, als ihr. Bei uns spielen sehr viel die Hormone mit, denen sind wir ausgeliefert. Bei mir war einmal im Monat Wutausbruch dran, Greiztheit und ein starker Drang und Zwang alle zu vergraulen und zu schrubben und zu fegen und das Nest total aufzumöbeln. Meine Kinder sagten dann oft, Mama hat die Regel...
Falls deine Freundin also solche Anfälle hat, dann kann das mit ihrem Hormonhaushalt zu tun haben. Manchmal ist man nah am Wasser gebaut, dann will man unbedingt süße, pickige Nähe, dann motzt man dauernd, dann lacht man viel, dann wieder ist man dies und das- ich wäre da nicht am Nachfragen, das kann man nicht erklären. Besser ist, wie du es machst. Hat sie solche Tage, dann halte einfach Distanz.
 

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