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Seht Ihr irgendwo einen Fachkräftemangel?

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Daoga

Urgestein
Da ist was dran. Man schaue in diverse Nachbarländer wie Italien oder Spanien, die ab den 60ern noch jahrelang eine viel höhere Geburtenrate hatten als D. und heute dafür eine boomende Jugendarbeitslosigkeit. Viel Nachwuchs heißt eben nicht, daß für diesen Nachwuchs auch Ausbildungs- und Arbeitsplätze da sind, oder daß der Nachwuchs für die vorhandenen Stellen ausreichend qualifiziert ist.
Für Arbeitnehmer bedeuten Zeiten zunehmender Berufsunsicherheiten, daß Flexibilität ein Muß ist, daß man nach Möglichkeit in zwei oder drei unterschiedlichen Branchen ausgebildet ist, so daß man nach aktuellem Bedarf wechseln kann. Reine Fachidioten haben es schwer, wenn gerade in ihrem Fach Flaute herrscht. Sollte schon den Schulabgängern gesagt werden, daß sie sich nicht auf die zehn beliebtesten Ausbildungsrichtungen (Mechaniker, Friseuse etc.) konzentrieren sollen, sondern lieber Nischenberufe wählen, in denen immer ein zwar kleiner aber regelmäßiger Bedarf herrscht.
 
V

Vogelfrei

Gast
Ich würde sagen ja in einigen Berufen merkt man es giebt ein eindeutiger Mangel an Fachkräften.

Erzieher und Tagesmütter

[h=1]Psychotherapeuten & Psychologen[/h]
 

HalliGalliSuperstar

Aktives Mitglied
Stimmt! Man will die Lohnkosten niedrig halten, aber ganz ehrlich? Auch wenn man in dem Beruf mehr verdienen würde, ich wollte ihn nicht machen. Und viele können ihn aus gesundheitlichen Gründen auch nicht machen. Geld alleine löst das Problem vermutlich nicht und die Pflege ist heute schon kaum bezahlbar und dennoch oft mies.
Aber ob du den Beruf machen wolltest, ist doch nicht der Maßstab. Viele haben sich doch mal für den Beruf entschieden und würden ihn eigentlich auch gern machen, aber er wird ihnen vermiest, weil die Bedingungen nicht stimmen (z.B. viel zu wenig Pflegekräfte im Verhältnis zur Anzahl Bewohner eines Altenheims). Gerade wegen des Personalmangels kommt es doch zu den schlimmen Zuständen in vielen Heimen, die dazu führen, dass sich die Pfleger/innen das nicht mehr antun wollen. Und dann machen sie was anderes und es will auch keiner mehr den Beruf erlernen. Verbessert man die Bedingungen (Verhältnis Pflegekräfte-Bewohner) und die Bezahlung, dann wollen das auch wieder mehr machen. Der Weg wäre also bessere Bezahlung und Vorgaben an die Heimbetreiber (ggf. auch mehr Geld, falls sich Heime sonst nicht wirtschaftlich betreiben lassen), statt Billig-Pfleger aus Asien werben. Wobei ich nicht glaube, dass es nur eine Geld-Frage ist. Es gibt auch heute schon gute Heime, die kriegen ja auch nicht mehr.

Und was heisst eigentlich "kaum bezahlbar"? Unsere Gesellschaft kann sich keine ordentliche Behandlung ihrer Alten leisten?

Ich wollte auch kein Altenpfleger sein, aber auch kein Arzt. Und Arzt oder Zahnarzt wollen anscheinend viele werden. Anderen Leuten im Mund rumzubohren, ist auch nicht so richtig sexy. Aber mit ausreichend Geld und Status dann anscheinend doch interessant.
 

Portion Control

Urgestein
Ja, so sieht der typische Fachkräftemangel aus!
Tätigkeitsbereiche extra verhunzen sodass man dann "Fachkräftemangel" rufen kann und noch ein Schulterklopfen erntet wenn man das "Problem" dann damit behoben hat, einen Reisebus voller chinesischer Lohndrücker hier her zu karren!
 

Mustang

Aktives Mitglied
Ich wollte auch kein Altenpfleger sein, aber auch kein Arzt. Und Arzt oder Zahnarzt wollen anscheinend viele werden. Anderen Leuten im Mund rumzubohren, ist auch nicht so richtig sexy. Aber mit ausreichend Geld und Status dann anscheinend doch interessant.
Du vergisst die 13-15 Jahre Ausbildungsunterschied die zwischen diesen Berufen liegen. Fertig ausgebildeter Krankenpfleger kannst du schon mit 19 Jahren sein, Arzt oder gar Zahnarzt bist du frühestens mit 29, Facharzt (also Arzt der auch Geld verdient wie ein Arzt) erst mit 35 - 40. Noch dazu gilt Medizin auch heute noch neben Jura und Maschinenbau als eine der härtesten Studiengänge.
 

HalliGalliSuperstar

Aktives Mitglied
Ich glaube, dass man sich mit dem steigendem Durchschnittsalter der Beschäftigten neuen Problemen stellen muss. Mit steigendem Alter lässt die Lernfähigkeit nach und die Ausbildung liegt immer weiter zurück. Gerade im IT Bereich merkt das doch jeder, dass selbst die Kids heute mehr von ihrem Smartphone verstehen als wir.

IT-Profi, Mitte 50 - was nun? - Karriere - Hamburger Abendblatt
In dem Artikel heisst es unter anderem:

Grausam, aber wahr: Ältere ITler werden ausgetauscht. Jüngere Programmierer denken und arbeiten einfach schneller als ältere. Das ist eine physiologische Tatsache. Personalchefs wissen das und geben den Job eher an einen jungen Programmierer, der dann einige Jahre ein hohes Arbeitspensum und Kreativitäts-Niveau halten kann.
Das bedeutet aber, die Firma hat die Auswahl zwischen einem älteren Mitarbeiter/Bewerber und einem jüngeren Bewerber. Wenn es so einen krassen ITler-Mangel gäbe, dann hätte sie ja gar keine Auswahl, dann würde sie den älteren lieber behalten, als gar keinen zu finden.

Und was heisst dein Gedankengang in der Konsequenz? Ältere ITler alle entlassen und durch junge Inder ersetzen - die auch irgendwann alt werden? Was sollen die Alten dann tun? Klos putzen? Sinnlose Maßnahmen des Jobcenters mitmachen, damit sie aus der Statistik sind?

Das Beispiel ITler zeigt schön einen Punkt in der Fachkräfte-Debatte: Wie geeignet muss der Bewerber sein bzw. wen kann man einem Unternehmen als Mitarbeiter zumuten, um sagen zu können: Nehmt erst mal die deutschen Arbeitslosen, bevor Ihr Kräfte aus dem Ausland anwerbt. (Bzw. um der Politik das zu sagen, bevor sie die ausländischen Kräfte reinlässt.) Ich stimme ja zu, dass es unter den Langzeitarbeitslosen wahrscheinlich eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Menschen gibt, die man - aus den verschiedensten Gründen - in unserer heutigen Arbeitswelt nicht wirklich gebrauchen kann. Aber jemand, der 25 Jahre lang in der IT seinen Mann oder seine Frau gestanden hat?
 

Daoga

Urgestein
IT ist hip, das Mittel zum schnellen Geldmachen, arbeite ein paar Jahre, verdien Dir ein paar Millionen und dann leg Dich in der Südsee an die Sonne. So die Einstellung der Jungen. Auf Dauer ist da nichts angelegt, weil - zumindest äußerlich - die Fortschritte in der Informationstechnologie zu schnell ablaufen, als daß man mehr als ein paar Jahre in irgendeinem Bereich unangefochtener Spitzenreiter sein könnte.
Daß aber gerade in der Informationsbranche viele aktuelle Systeme auf alten Systemen aufbauen, für die man auch in Zukunft die Erfahrung der "alten Hasen" brauchen wird, diese Weisheit ist leider bei vielen Firmen nicht angekommen. Das war damals bei der Umstellung anno 2000 ein riesen Problem, daß in vielen Computersystemen "versteckte" Datumsanzeigen vorhanden sind, die zur Jahrtausendwende Probleme hätten verursachen können - der Y2K, wie man es nannte - daß damals die Programmierer der ersten Pioniergeneration, die mit so alten Systemen noch umgehen konnten, bereits in Rente gegangen waren und man sie erst wieder auftreiben mußte, um die ganzen betroffenen Anlagen zu überprüfen und ggf. umzuprogrammieren.
Wer Ältere leichtfertig entläßt oder gehen läßt, könnte sich also leicht ins eigene Fleisch schneiden. Sie sind vielleicht nicht mehr so kreativ und fix, besitzen dafür aber Erfahrung mit älteren Systemen, die heute (äußerlich) gar nicht mehr in Erscheinung treten, aber nach wie vor in wichtigen Kernbereichen von Industrie, Forschung, Militär laufen und angewendet werden.
 
E

Eosphorus

Gast
Sehen das alle so; Seitenlanges was falsch läuft, was ist den jetzt mit dem was wir tun könnten?
Haben wir es überhaupt in der Hand, oder sind wir nur Testobjekte.
Gegen konstruktive Kritik hat ja niemand etwas.
Manchmal soll sie ja auch recht hilfreich sein.
Bin schon heute gespannt wer später für meine Rente aufkommt; Schwarzarbeiter, Steuerflüchtlinge, rumänische Programmierer.... :(:(
 

Biddi

Sehr aktives Mitglied
Wenn man Fachkräftemangel nur auf IT bezieht (jeder der 3 Zeilen unfallfrei Quellcöde schreiben kann, ist ja schon "Fachmann") mag das stimmen.

Aber in D wird das Geld im Mittelstand verdient und dort vor allem im Maschinenbau. Gute Maschinenbauer oder überhaupt Ingenieure werden immer gesucht und verdienen ihr Geld.(60kEur Einstiegsgehalt)
 
E

Eosphorus

Gast
Also: Als welche "Fachkraft" sollte ich mich ausbilden lassen?
Welche Berufe sind vom Mangel besonders betroffen?
Mangel heißt ja nicht das was fehlt, oder doch!
DIW-Chef Klaus Zimmermann fordert mehr Migranten für Deutschland um den " kommenden " Fachkräftemangel auszugleichen.
Was fehlt sind billige Arbeitskräfte, die ja jetzt nach Aussage von Frau Merkel und dem Mercedes Chef, schnell in ( Arbeit ) gebracht werden sollen!
Und Fachkräfte sind sich wohl ihres Wertes bewußt, nur wen die keiner will, mit Ihrer Forderung nach gerechter Entlohnung, wird woanders billiger...die sind also da!
Abgesehen davon würde ich mich auch nicht nur nach den "Mangelberufen" orientieren, sondern nach den eigenen Interessen und Fähigkeiten
Der beste Beruf nützt nichts, wenn man ihn ohne Freude und Talent ausübt...ausser vielleicht.. Politiker
Politiker - hier mangelt es wirklich an guten, gut ausgebildeten und vor allem billigen Fachkräften.
 
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