Seltsame Beziehung zu meinen Eltern

BennyPenny meinte:

Ich muss ja gewisse Kompromisse schon eingehen. Ich meine, dass sie bereits vieles für mich gemacht haben, das mein Leben erleichtert hat (mein erstes WG Zimmer gefunden, beim Möblieren geholfen, mich als Kind überall rumgefahren, mit mir bis in die 10. Klasse für die Schule gelernt,…), also fühlt es sich falsch an, meine Anliegen einfach jetzt durchzusetzen, ohne auf sie zu hören.

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quatsch das was du aufzählst ist der Job der Eltern also die haben dir sicherlich viel unter die Arme gegriffen das ist schön auch dass du dankbar bist aber es ist dennoch ok als junger Erwachsener und erwachsener nun mehr Freiheiten zu fordern.

Was @Erzwungen88 sagt kann ich nur komplett unterschreiben.

Das sind ganz normale Dinge, die Eltern für ihre Kinder (!) machen. Deswegen ist man ihnen aber nicht schuldig, sich später als Erwachsener überwachen zu lassen. Und normalerweise verlangen oder fordern das Eltern auch nicht. Die haben ihr eigenes Leben und gar keine Zeit, sich 24/7 nur Katastrophengedanken zu machen.

Das einzige was diese Orterei macht: Sie unterstützt die Ängste deiner Mutter und verunsichert bzw. nervt dich. Im Ernstfall würde sie sowieso null bringen, z. B. wenn man überfallen wird oder ähnliches. Falls man wirklich Opfer eines Verbrechens wird und z. B. spurlos verschwindet, kann die Polizei sowieso das Handy orten. Es ist nur Beruhigung für die Ängste deiner Mutter, weil sie denkt, somit mehr unter Kontrolle zu haben, dass dir nichts passiert (was, wie schon geschrieben, eh nicht stimmt). Generalisierte Angst, Verlustangst, Kontrollzwang - alles ihre Themen, in die sie dich auf diese Weise mit einbindet. Wahrscheinlich noch gepaart mit emotionaler Erpressung, sonst hättest du die Gedanken mit den Kompromissen erst gar nicht.

Es ist der Normalfall, dass einem eher nichts passiert und das nicht ständig überwacht werden muss. Falls doch, wird man es so oder so erfahren, da nutzt eine Ortung und ständige Kontrolliererei null.

Nicht zu vergessen, ich bekomme ja auch noch ein hohes Taschengeld jeden Monat, von dem ich gut leben kann und nicht an meine Reserven rangehen muss. Hab schon (vor dem Kauf des Handys) dran gedacht, das immer (teilweise) zurück zu überweisen, und im Gegenzug die Ortung usw. abzuschalten.

BennyPenny meinte:

Nicht zu vergessen, ich bekomme ja auch noch ein hohes Taschengeld jeden Monat, von dem ich gut leben kann und nicht an meine Reserven rangehen muss. Hab schon (vor dem Kauf des Handys) dran gedacht, das immer (teilweise) zurück zu überweisen, und im Gegenzug die Ortung usw. abzuschalten.

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Ja aber das scheint ja wieder nur als Auflage zu dienen um weitere Kontrolle über dich zu haben… traurig aber das ist halt weiteres guilttripping wenn man sagt hey ich hab dir das gegeben jetzt will ich dich dafür kontrollieren…, denk mal anders darüber!

Fällt mir schwer, anders darüber nachzudenken. Ich bin schon immer ein schwieriger Fall gewesen, hat schon bei der Geburt (Kaiserschnitt) angefangen. Ich stelle mir oft vor wie ihr Leben ausgesehen hätte wenn sie mich nicht bekommen hätten. Denke mal etwas leichter, niemand, der nach ihnen verlangt, keine Geschenke, kein hin und herfahren,… die Liste ist lang.
Noch vorgestern habe ich sie um 02:30 in der Nacht (sie sind im Urlaub) angerufen, um zu sagen, dass es mir im Moment mental sehr schlecht geht und ich seit 1 Monat unter chronischem Schlafmangel leide. Gespräch hat 1:30 gedauert, das hätten sie niemals machen müssen, wenn ich nicht da wäre.

BennyPenny meinte:

Nicht zu vergessen, ich bekomme ja auch noch ein hohes Taschengeld jeden Monat, von dem ich gut leben kann und nicht an meine Reserven rangehen muss. Hab schon (vor dem Kauf des Handys) dran gedacht, das immer (teilweise) zurück zu überweisen, und im Gegenzug die Ortung usw. abzuschalten.

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Wenn du unabhängig leben willst, musst du diese Abhängigkeiten loswerden.
Du musst ihnen nichts zurückzahlen, aber arbeite daran, dass du dich in Zukunft selbst finanzieren kannst.

BennyPenny meinte:

Noch vorgestern habe ich sie um 02:30 in der Nacht (sie sind im Urlaub) angerufen, um zu sagen, dass es mir im Moment mental sehr schlecht geht und ich seit 1 Monat unter chronischem Schlafmangel leide. Gespräch hat 1:30 gedauert, das hätten sie niemals machen müssen, wenn ich nicht da wäre.

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Warum zwingst du ihnen das dann auf? Natürlich machen sie sich dann Sorgen.

Werwiewas meinte:

Wenn du unabhängig leben willst, musst du diese Abhängigkeiten loswerden.
Du musst ihnen nichts zurückzahlen, aber arbeite daran, dass du dich in Zukunft selbst finanzieren kannst.

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Hab schon daran gedacht, zu investieren, aber fühl da Hemmungen, da ich ja dann quasi mit ihrem Geld handele/spiele, das sie mir in gutem Glauben gegeben haben.
Bei Jobs neben dem Studium besteht das Risiko, dass ich dann länger studiere und (kein Witz, das wurde uns von Lehrern in der Schule so gesagt) dann keine Steuern bezahle, genau wie Beiträge zur Rentenversicherung. Wenn meine Eltern mal nicht mehr arbeiten, wird das ein Thema.

Werwiewas meinte:

Warum zwingst du ihnen das dann auf? Natürlich machen sie sich dann Sorgen.

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Weil ich
A. Nicht wüsste, wen ich sonst kontaktieren soll
B. Die ganze Nacht durchweinen auch keine Option ist.

Hallo @BennyPenny zunächst einmal kannst du für deine Erkrankung genauso wenig wie deine Eltern. Deine Eltern wollen eben immer noch um dich kümmern weil sie dich lieb haben!

Ich kenne Menschen nicht die deine Krankheit haben aber du solltest dir schon Gedanken wegen sozialen Kontakten und auch einer Freundin/ Frau! Weil sie können sich nicht ewig um dich kümmern. Wenn du die innere Einstellung hast deine Eltern immer brauchen zu müssen dann wirst du auch nichts ändern. Wenn du aber sagst ich traue es mir zu ohne Eltern zurechtzufinden dann gehst du ganz anders an die Sache ran.

Was ist z. B. mit deinen Geschwistern und Cousine/ Couseng? Ich denke es wäre einfacher darüber Kontakte aufzubauen weil sie ja mit dir verwandt sind.

Geschwister habe ich keine, Cousins, Cousinen, sind nicht in meinem Alter (min. 10 Jahre älter), oder verstörend bis zu dem Punkt, dass sie mich mehr an mir und meiner Lebensgeschichte zweifeln lassen wie ich eh schon tue.

Meine Lebenseinstellung ist eh schon seltsam, ich fühle mich als Student schon schuldig, dass ich nichts finanziell zur Gesellschaft beitrage. Bezahle keine Steuern, keine Sozialabgaben. Wenn meine Eltern mal nicht mehr arbeiten (sollte in so 2 1/2 Jahren sein) könnte das noch lustig werden, da dann die Situation pertinent ist. Hatte im Gymnasium Lehrer, die das uns eingetrichtert haben („geht schnell und gut arbeiten, verdient gut, damit ihr unsere Rente finanzieren könnt“). Im Moment kann ich mir ein Leben nach ihrem Tod schwer vorstellen, höchstens noch, bis ich selbst aufhöre zu arbeiten, danach ists aber mit mir geschehen

Mickey Mouse meinte:

Ich kenne Menschen nicht die deine Krankheit haben aber du solltest dir schon Gedanken wegen sozialen Kontakten und auch einer Freundin/ Frau!

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Glaub nicht, dass das helfen würde. Wir Aspies sind dafür gemacht allein zu sein (aber nicht einsam)

Mein ältester hatte zunächst auch die Diagnose AD(H)S später Asperger. (Ich selber bin auch betroffen)

Ich habe meine Kinder nie geklammert, kontrolliert. Ich habe alles getan, das sie lernen eigene Entscheidungen zu treffen, sich selbst und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen, gesunde Grenzen zu ziehen, sich auszuprobieren, ihnen zum Erwachsen werden zu verhelfen. Dazu braucht es von kleinauf Ermutigung (Du schaffst das. Ich trau dir das zu)

Mit 22 ist mein ältester für 1 1/2 Jahre nach Afrika gegangen.

Was deine Eltern machen, ist in meinen Augen emotionaler Missbrauch und Erpressung. Sie haben bisher alles getan, dass du nicht selbständig und erwachsen wirst.

Geh auf die Reise zu dir selbst. Wer bist du wirklich !? Schau nach dem Potenzial das wirklich in dir steckt! Trau dir zu, deinen eigenen Weg zu entdecken und zu gehen.