@ Gipsy40:
auch ein Klapf auf den Po oder eine Ohrfeige ist kein Argument und Erziehungsmittel, sondern eher ein Unterdrückungs- und Machtmittel, dass zeigt..he...hallo..ich bin stärker...Halte die Klappe, sonst setzt es was...ziemlich unwürdige Haltung.
Einige Kinder vertragen sowas gut, jedes 3 Kind ist vulnerabler und trägt einen Schaden davon...da man das nicht so ohne weiteres vorab sehen kann sollte man lieber den Ball bzw. die Hand flach halten und zwar bei sich und nicht auf der Backe (egal ob Gesichts-oder Pobacke) des Kindes halten...finde ich.
Generell finde ich einen Poklapps oder Ohrfeige nicht so schlimm sofern es spontan und ausnahmsweise passiert und nicht überlegt als Strafe und das andauernd und das mit voller Absicht...Eine Bekannte hat ihr Kleinkind als es sie biß spontan zurück gebissen...finde ich in Ordnung..tit for tat...das Kind ist heute absolut handzahm
Zu der Zeit als es jedoch Hormone verpasst bekam (Testosteron wegen Senkhoden od.ä.) hat es dann mal noch als es 1 Jahr älter war ein Karninchen gebissen...aber mit der Erfahrung dass Mamis oder Menschen generell direkt zurückbeißen sind Menschen wohl aus der Schusslinie bzw. Beisslinie bei dem Kleinen Raubtierchen.
Kinder brauchen halt Grenzen.
Nichtbeachtung ist natürlich auch sowas wie Gewalt...psychische Gewalt...Ganz ohne Druckmittel geht es ja leider nicht...aber i.d.R gibt es ja davon genug (Fernsehen wollen etc..Kinder wollen ja immer auch was von einem) Nichtbeachtung finde ich an sich nicht so schlimm...ich wurde in meiner Kindheit geschlagen (nicht nur Klappsmäßig) und empfand das als extrem demütigend..auch eine simple Ohrfeige...schrecklich
Wenn einem aus Versehen mal die Hand ausrutscht sollte man sich auf jeden Fall bei dem Kind entschuldigen und erklären warum man so gehandelt hat und das an sich körperliche Gewalt scheisse und nicht in Ordnung ist und es einem leid tut die Kontrolle verloren zu haben. Kinder sollten ruhig mal erfahren, dass ihre Eltern nicht perfekt sind und sich immer unter Kontrolle haben, sondern schlicht Menschen sind, die auch mal Fehler machen, für die sie sich selbstredend dann gerade stehen und sich auch entschuldigen. Sich ausreichend unter Kontrolle zu haben ist extrem wichtig..sonst verliert man die Achtung seines Kindes. Man hat Vorbildfunktion und bietet kein gutes Vorbild als chronischer Popoklatsche oder Ohrfeigenlilli. Diese Reaktionen sind nur Zeichen der Ohnmacht, weil einem die Ideen und Argumente ausgehen überschwemmt einen maßlose Wut (über das Kind und über sich selbst) die man per Klatsch oder Ohrfeige am Kind abreagiert. Kinder sind jedoch nicht zum Abreagieren da....sie provozieren zwar oft, aber an sich sollte man da drüber stehen...das gelingt zwar nicht immer sollte aber immer öfter gelingen..sonst verliert man seine Würde und sein Gesicht.
Ohrfeigen oder Poklatscherei als Erziehungsmittel lehne ich vollkommen ab. Ist nur was für Schwache, die es intellektuell nicht drauf haben beherrscht zu herrschen...
sage ich mal so nietzchemäßig...also lt. Nietzsche Sklavenhaltung..man ist Sklave seiner niedrigen Herrschaftsbedürfnisse...einen kleinen Menschen mit einer Ohrfeige oder einem Pohieb einzuschüchtern (was ja wohl klar Sinn der Sache sein dürfte)....brrrrr....
Generell sehe ich also auch eine regelmäßig als Erziehungsmittel eingesetzte Ohrfeige und einen Poklatsche als Würdeverletzung an, die letztlich auf den Täter zurückfällt....in solchen Familien tradiert sich natürlich dann diese unwürdige Tradition mit den Ohrfeigen und Poklatschern von Generation zu Generation...es sei denn ein pfiffigeres und moralisch geschulteres Exemplar fängt an eigenständig zu denken, zu urteilen, verurteilt diese (an sich vollkommen überflüssige) Handlungsweise und bemüht sich von dieser Schiene runter zu kommen.
Generell würde ich in Anlehnung an Kants kategorischen Imperativ dazu raten: handle stets so, dass die Maxime deines Handelns jederzeit zu einem allgemeinen Gesetz werden kann...d.h..andere dich ebenfalls genauso behandeln dürfen....
D.H im Fall der Ohrfeige oder Poklatsche...sofern ich diese auch im Normalalltag ggü meinem Arbeitgeber, jemand Fremden der mich ärgert, meinen Freunden, meinem Lebenspartner etc. ggü anwenden kann und umgekehrt ich akzeptiere, dass mir andere diese Behandlung (also die Poklatsche, Ohfeigen etc.) angedeihen lassen kann ich das auch meinem Kind ggü tun...Oder sieht es etwa so aus, dass ich mein Kind, dass ich als meinen Besitz ansehe eine Sonderstellung verleihe indem ich ihm diese Sonder-Behandlung angedeihen lasse?? Oder ist es ne verspätete Rache aus meinen Kindheitserlebnissen...eine kleine boshafte Seite in dir die spricht: du selber hast es auch so von deinen Eltern erlebt, also TU es auch.......??
Ich würde dazu raten
alle Menschen, auch das eigene Kind gleich fair zu behandeln..meinen Ehepartner versuche ich nicht mit Poklatsche zu erziehen, meinen Arbeitgeber auch nicht (hoffe ich jedenfalls) warum also mein Kind? Es sei denn ich gestehe dem Kind zu mit mir dasselbe zu tun, wenn ich mal unartig oder unfair bin..was ja durchaus ebenfalls mal vorkommt...
Ich bin keineswegs für Laissez-faire-Erziehung aber auch gegen eine strikt autoritäre Erziehung insbesondere eine, die köperliche Gewalt (egal wie groß oder klein) als Erziehungsmittel im Programm hat....ich persönlich finde die autoritative Schiene am besten..ein Mix aus japanischer Samureiethik, Waldorf (also Steiner), Verhaltensbiologie etc...Regeln vorgeben, erklären, diskutieren (je nach Alter mal mehr oder weniger)...die Intution leitet einen da an sich bereits schon an..wenn man menschlich und ethisch gut drauf ist.
Konsequenzen finde ich auch sehr wichtig....so mit Fernsehverbot und Computerverbot finde ich in Ordnung...ohne Konsequenz verlieren die Kids sehr schnell den Respekt und tun was sie wollen...übergroßes EGO....was allen nur Stress bringt....ich bin eher für ein entspanntes Zusammenleben und ohne Regeln, klar definierte Grenzen und auch Konsequenz kriegt man das nicht hin.
Mit Kindern habe ich immer erlebt, dass sie sich sauwohl und aufgehoben dabei fühlen wenn klare Strukturen da sind, ihnen mal jemand die Meinung sagt, Grenzen als Orientierungspunkte setzt an denen sie sich durch den Alltag hangeln können. Aggressiv und aufmüpfig werden Kids oft nur da wo Anarchie und Chaos herrscht..die Mama oder der Papa nicht die Erwachsenenrolle einnimmt (die klare Regeln vorgibt, Struktur bietet, Konsequenz zeigt etc.) und das Kind damit überbelastet selber entscheiden zu müssen was es tun oder lassen soll, was es im frühen Alter einfach nicht leisten kann. Menschen sind soziale Wesen und die Youngsters brauchen Anleitung darin wie sie sich verhalten müssen um sich in die Gemeinschaft (zunächst Familie und später Gesellschaft) einfügen zu können.
Nicht umsonst heißt es Erziehungsarbeit die Eltern dahingehend zu leisten haben..ich habe sehr große Achtung vor den Eltern, die hier viel leisten....leider gibt es jedoch immer wieder Eltern, die denken Kids würden sich allein erziehen und alles wäre immer nur ein großer Spaß.....die tauchen dann gelegentlich hier in entprechenden threads auf...mit ziemlichen Problemen..die an sich keine sein müssten, wenn Eltern so wie du sich mal ein wenig Gedanken zur Erziehung machen würden. Woher soll ein Kind ne Grenze nehmen, wenn man als Erwachsener keine Präsenz zeigt und sie nicht gibt??
Bis auf deine Einstellung ggü Ohrfeigen und/oder Poklatscherei finde ich deine Einstellung generell sehr gut...
Viel Spass weiterhin
Tyra
Was diesen Knastbubi angeht..wer weiss was da wirklich zu Hause bei dem abging...auch wenn er dort nie ne Grenze erfahren hat...nun erlebt er sie ja an ich hautnah und ich hoffe er lernt was draus.
Kann auch sein, dass bei ihm im präfontalen Mittelbalken was nicht stimmt (Unfalltrauma)..und er ein Soziopath ist (die finden KV auch o.k. da sie kein Mitleid empfinden können, die Fähigkeit zur Emphatie vollkommen fehlt)...oder ne narzißtische Störung vorliegt...solchen Leuten kann man keine Grenzen setzen...sondern nur am besten wegsperren, wenn die allgemeingefährlich sind...einmal blutgeleckt werden die oft Wiederholungstäter...
Zu wenig Grenzen sind Mist, zu viel aber leider auch...man muss hier ein gesundes Mittelmaß finden...
Betr. Diskutieren...mit den älteren Kids sollte man schon mal diskutieren..dadurch zeigt man dass man sie respektiert und auch ihre Meinung hören will etc...bei jüngeren Kids haben die durchaus Transparenz und auch Erklärungen verdient...je nach Alter kurze klare Erklärungen abgeben...sich auch mal die Meinung der Kids anhören..auch die müssen lernen, sich ab und an mal durchsetzen zu können..sonst werden sie nur fantasielose Befehlsempfänger...Es gibt Situationen und Dinge zu denen man nicht diskutieren muss, aber auch Situationen und Dinge über die man diskutieren kann und sollte...tut man es nicht hat man ein hierarchisches Gefälle: Erwachsener = Befehlender / Kind = Befehlsausführender...diese Konstellation finde ich nicht so toll..wenig Nähe zu Kind..wenig Partnerschaftlichkeit...Meinungsaustausch sollte ausreichend da sein..aber auch hier ist das richtige Maß natürlich wichtig...
Bei Bedrohung mit Schere diskutiere ich natürlich nicht lange, sondern handle direkt....das ist so ne Situation in der es nur eines gibt: die klare Regel: Gewaltandrohung ist ein totales NO-Go, hier wird konsequent auch mal sanktioniert....natürlich auch im Nachhinein erklärt (nicht diskutiert) warum das nicht geht...