Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Soll ich nach 14 Semestern abbrechen? :( Please help...

C

cora1234

Gast
Studierst du ein Fach auf Lehramt oder klassisch Romanistik? Falls letzteres, würde ich abbrechen.
Damit bekommst du schlecht Arbeit.

Zur anderen Sache: Es geht nicht allein um die Zweitstudiengebühren. Hast du ein Studium durchgezogen, wird es extrem schwer als Zweitstudienbewerber einen Bachelorplatz zu bekommen, weil du nachrangig (nach) den Erststudienbewerbern kommst bzw. erst mittels Motivationsschreiben begründen musst, warum du noch einmal einen Bachelor machst.

Bedenke auch, ab 30 zahlst du höhere Krankenversicherungsbeiträge.
Wichtig ist auch abzuklären, wer dein Studium finanziert.

Das sind noch einmal 3 Jahre. Glaube nicht, dass es leicht wird, wenn du dann nochmal bei 0 anfängst.
Wenn du jetzt schon Depressionen hast, wirst du danach noch mehr unter Druck stehen.

Zu unterschätzen sind auch nicht die Fragen vom Umfeld und das zugehörige Unverständnis.

"Bist du nicht endlich mal fertig?" "Wie lange dauert es denn noch?"

Das sagt dir übrigens jemand, der selbst bereits im 15. Semester (zwar im Master- aber wie auch immer) studiert, zwischendurch auch darüber nachdachte zu schmeißen und jetzt mit den Auswirkungen eines Langzeitstudiums kämpft (missgünstige Verwandte, ständiger Druck, Zukunfts- und Existenzängste).

Jemanden, der abbricht würde ich übrigens lieber für einen Ausbildungsplatz nehmen, als einen mit 14 Semestern+.
Hinzu kommt, dass du Schwierigkeiten bei der Umschulung bekommen könntest, wenn du nicht abbrichst und durchziehst.
Das Amt wird sagen, dass du doch einen Abschluss hast, mit dem du arbeiten kannst.

Für jede Ausbildung bist du überqualifiziert, wenn du einmal den Uni Abschluss hast. Arbeitgeber werden kritisch, wenn sich jemand für eine niedere Ausbildung bewirbt und einen Uni Abschluss vorzuweisen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ihr Lieben,
danke für die zahlreichen Antworten! Komme leider erst jetzt zum Antworten.

Ich weiß im Moment nur, dass ich echt unglücklich bin und endlich eine gewaltige Veränderung im Leben brauche. Die letzten Jahre waren einfach nur der Horror, und ich will nicht, dass es so weiter geht, ich noch unglücklicher werde und dann so krassen Depressionen verfalle, dass ich gar nicht mehr handlungsfähig bin. Durch Vitamin D3 und anderen Nahrungsergänzungsmitteln habe ich es eine Zeit lang geschafft, wieder etwas normaler zu werden, aber das bringt natürlich alles nichts, wenn man ständig mit Zukunftsängsten geplagt ist und nicht weiß, wie es weitergehen soll.

Im Grunde genommen ist mein Studiengang eher ein klassisches Romanistikstudium, aber ein Master of Education wäre nicht unmöglich, da ich in der Vergangenheit zwei Praktika absolviert hatte und auch ein paar bildungswissenschaftliche Anteile (auch außercurricular) vorzuweisen habe. Wobei ich sagen muss, dass meine Fächerkombi auch eher für den Ar*** ist. Wenn es denn wirklich mal Lehramt werden soll, würde ich dann auch irgendwie versuchen noch ein Drittfach zu studieren. Ich weiß aber auch, dass ich mich durch das Studium quälen würde und mich diese Zukunftsängste immer begleiten, da mich ständig das Gefühl begleitet, etwas Sinnloses zu machen. Mir fehlt einfach diese Praxis. Endlich arbeiten, etwas Sinnvolles machen. Oft denke ich mir, dass eine Ausbildung besser gewesen wäre, weil man sich nicht irgendwas Sinnloses, was man später nicht mehr braucht, in den Kopf ballert. Ich glaube, ich habe das einfach so lange hinausgezögert, weil mir immer eingetrichtert wurde, ich solle mit meinem Abitur etwas Sinnvolles machen, und Lehrer wollte ich eigentlich schon immer werden, aber selbst das kann ich mir auf ewig nicht vorstellen.

Je mehr man in solch einen Teufelskreis gerät, desto mehr hat man echt noch mehr Respekt für jede Art von Arbeit habe ich das Gefühl. Ob nun mit oder ohne Abi. Ich habe vorher einfach nicht die Notbremse gezogen, und befinde mich jetzt wohl wie du - cora1234 - in einer ähnlichen Situation.

Ich hatte mich jetzt vor einigen Wochen auf Bachelorstudiengänge beworben und musste feststellen, dass es mit meinem Abischnitt mittlerweile schon schwierig ist, überhaupt einen Platz zu bekommen. Die NC's sind echt hoch, seitdem so viele studieren wollen. Das Einzige, was in meinen Augen sinnvoll wäre, wäre irgendetwas mit BWL oder Wirtschaftswissenschaften. Und wenn studieren, dann wirklich etwas mit guten Berufschancen und nicht mehr allein nach Interesse, aber ich weiß wirklich nicht, ob mir das noch liegen würde. Nach dem langen Studium bin ich auch schon total raus (gerade weil ich alles so hinausgezögert habe und so viele depressive Phasen hatte) und ich erstens nicht weiß, ob mir das überhaupt liegt (eigentlich bin ich nicht so der Fan von Wirtschaft), zweitens nochmal drei Jahre studieren und gerade bei einem Wirtschaftsstudium sollte noch der Master gemacht haben, weil die Konkurrenz ja doch sehr groß ist und ein Bachelor kaum noch alleine Wert hat. Also kämen wieder fünf Jahre Studium auf mich zu, was mich sicherlich demotivieren würde, da ich schon 7 Jahre (mehr oder weniger) studiert habe. Alternativ kann man nach einem abgeschlossenen Bachelorstudium ja auch noch einen nicht-konsekutiven Master machen in BWL, Medienwissenschaften etc. In Freiburg gibt es einen Master Internationale Wirtschaftswissenschaften. Klingt interessant, weiß aber nicht, wie sinnvoll, da "nur" 2 Jahre.

Die höheren Krankenkassenbeiträge würden bei mir ab nächstem Semester fällig werden, da ich auch über 14 Semester dann studiert habe. Danach hat man diesen Studentenbonus nicht mehr.

Ich hätte jetzt einfach abbrechen und zum Beispiel einen Studienplatz für BWL etc. annehmen können, aber das war mir dann doch zu riskant, einfach alles wegzuschmeißen und mich wieder in ein neues Studium direkt zu begeben. Ich war irgendwie nicht handlungsfähig und wollte nicht einfach entscheiden und dann es zu bereuen, alles weggeworfen zu haben. Ich glaube ich brauche einfach mal so eine Pause, in der ich ein Jahr lang etwas Sinnvolles mache, weit weg von Studium, um mal wieder den Kopf frei zu bekommen und von diesen Depressionen loszukommen.

Auf meine Familie kann ich mich irgendwie auch nicht richtig verlassen. Ich habe mich in den letzten Jahren sehr um meine Mutter gekümmert, weil es ihr gesundheitlich sehr schlecht geht und sie mir sehr wichtig ist. Aber auch sie hat nicht so viel Geld, dass sie mir alles finanzieren könnte. Auf meinen Vater kann ich mich nicht verlassen. Zu ihm habe ich ein sehr schlechtes Verhältnis. Er kümmert sich auch nicht um seine Familie und ist fast nie zu Hause. Sehr launisch. So viel dazu.
Das würde sehr schwierig werden mit der Finanzierung.

Irgendwie merke ich auch immer mehr, dass ich mich sehr schwer tue bei meiner Berufswahl. Ich bin immer sehr zwiegespalten. Fest steht jedoch - und diesen Traum habe ich mir immer mehr durch das Studium platzen lassen - dass ich Flugbegleiter werden will. Zwar ist das kein anerkannter Beruf und da wüsste ich nicht, wie lange ich ihn machen würde, doch dieser Job hat mich schon immer begeistert, selbst wenn das Gehalt nicht so für sich spricht. Deswegen war die Überlegung immer, nach dem Bachelor diesen Traum endlich wahr werden zu lassen. Das Gute wäre, dass ich dann endlich Geld verdiene (zwar nicht viel, aber ich habe sowieso nicht hohe Ansprüche und bin schon glücklich, wenn sich nun einfach etwas ändert) und dann, weil es der Beruf erlaubt, sogar an der Fernuni noch ein Studium machen könnte, falls ich denn wirklich wollte.

Gegen eine Ausbildung hätte ich mittlerweile glaube ich auch nichts mehr. Zwar würde ich mir wahrscheinlich auch hier wieder Selbstvorwürfe machen, warum ich es nicht geschafft habe, Lehrer oder so zu werden, aber ich würde etwas Sinnvolles machen und endlich arbeiten. Hier könnte ich mir dann etwas Kaufmännisches sogar durchaus vorstellen. Vielleicht Industriekaufmann? Und nebenbei versuchen, mich vll weiterzubilden in Sachen Ernährung etc., um mir so vielleicht was aufzubauen.

Was mich noch interessieren würde: @annabanana91 wie funktioniert so eine Umschulung genau? Auf welcher Grundlage geschieht sowas? Ich fühle mich genau in der Situation, in der du auch gesteckt hast. Auch, wenn du nicht zu 100% glücklich bist, hast du nun etwas gemacht, dass dir sinnvoller erscheint!!! Du kannst glücklich darüber sein! Mir geht es auch so, dass ich unbedingt etwas machen muss, dass mich vorantreibt!


Sorry, dass es jetzt etwas länger geworden ist. Ich freue mich, von Euch zu lesen :)




 
Zuletzt bearbeitet:
C

cora1234

Gast
Für eine Umschulung muss man soweit ich weiß, einige Zeit arbeitslos gewesen sein. Ich will mich da aber nicht festlegen.

Die Gefahr, die ich an diesem endlos studieren sehe ist folgende: Selbst wenn du jetzt sagst, ich haue in den Sack und bewerbe mich neu für ein Studium. Im Kopf arbeitet es weiter. Dann kommst du vielleicht in die Langzeitstudiengebühren, dann wird der KV Betrag höher, dann fallen noch mehr Vergünstigungen weg, dann geht dir das Geld aus. Das ist nur die finanzielle Seite. Dann brichst du vielleicht das 2. Studium ab.

Dann kommt noch die psychische. Du siehst, wie du immer älter wirst. Du siehst, was Freunde und Verwandte erreicht haben. Du kommst auf Familienfeiern und die Dauerfrage ist: Wie weit bist du eigentlich? Leute, die nur die mittlere Reife hatten, haben dich mittlerweile überholt.
Du fühlst dich wie ein Versager und strahlst das irgendwann auch aus.

Was ich dir damit sagen will: All das was ich oben beschrieben habe, habe ich selbst erlebt. Mit dem minimalen Unterschied, dass ich nach 5 Jahren den Bachelor hatte, jetzt aber im Master vor mich hin studiere.

Die Ursachen sind vielfältig: Psychische Probleme, familiäre Belastungen, Prokrastination, Orientierungslosigkeit, fehlende Information.

Die Schulen und Unis tragen das Übrige bei, einen "alles ist möglich" Eindruck zu hinterlassen. Ich vergleiche es manchmal mit einem One way ticket. Du wirst gezwungen irgendwohin auszuwandern, kannst dich aber nur für ein Land entscheiden und deine Entscheidung kaum rückgängig machen. Du entscheidest dich für Schweden, würdest dich im nachhinein in Spanien oder in den U.S.A vielleicht viel wohler fühlen und siehst Leute, denen es anderswo besser geht. Da du aber nie in Spanien oder in den USA warst, kannst du es nur vermuten. Du weißt es gar nicht. Was aber, wenn du in Spanien ankommst und dich auch dort nicht wohl fühlst? Plötzlich glaubst du, dass die Bedingungen in Neuseeland besser sind. Irgendwann fragst du dich wo du stehst und bist komplett verwirrt.

Mein Anliegen damit: Oftmals wird man auch geblendet. Nicht jeder muss studieren.
Vielleicht eignet sich eine Ausbildung für dich besser? Oder ein duales Studium?

An deiner Stelle würde ich noch einmal bei null ansetzen und mich ausgiebig damit beschäftigen, was ich will und was nicht. Was kann ich gut? Was nicht? Was hat mich damals zum Studium bewogen?

Menschen verändern sich auch. Glaub mir, ich selbst sehe unsere Bildungslandschaft als null flexibel und offen. Ich finde es schon als ein Verbrechen an der Menschheit, dass man mit 18 wissen soll, was man die nächsten 50 Jahre machen soll. Das ist mindestens genauso schlimm wie den Fakt, dass man Grundschulkinder nach der 4. Klasse trennt, ohne zu berücksichtigen, dass sie sich noch entwickeln können.

Das was ich gemerkt habe ist folgendes:
1. Die Chancengleichheit im Studium in Deutschland ist dürftig. Das geht schon damit los, dass man wenn man überzieht kein Bafög mehr bekommt und kein Spielraum für Extremsituationen ist.
Eigentlich können sich das Studium daher nur die Reichen erlauben.

2. Die Gefahr für Blendung ist groß. Es wird immer suggeriert wie toll Orchideenfächer doch sind. Niemand sagt einem aber, dass kein Mensch eine Hand voll Germanisten braucht.

3. Berufseinstieg ist Familiensache.
In den Schulen wird noch sehr wenig bis gar nichts unternommen, um die potenziellen Studenten vorzubereiten.

4. Benachteiligte fallen durchs Netz (psychisch Kranke usw.)


Dir TE würde ich wirklich eine Ausbildung empfehlen. Studieren geht später auch per Fernstudium.
 
Hey cora1234,

es tut wirklich gut, deine Worte zu lesen. Du sprichst mir auch total aus der Seele. Das war immer das, wovor ich mich die ganze Zeit gefürchtet habe.
Ich vergleiche in der Tat schon mit anderen...fühle mich hin und wieder bereits als Versager...und das größte Problem ist: Ich strahle das auch! Ich nehme meine Probleme mit in Gespräche und man merkt mir an, dass etwas nicht mit mir stimmt. So zu tun, als ob alles in Ordnung wäre, ist das schlimmste, was man machen kann...und das belastet mir echt sehr.

Du hast Recht. Gerade heutzutage wird einem eingetrichtert, man solle ja unbedingt studieren, da man sonst keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätte, aber wenn ich mir mal das Studienangebot so anschaue, dann fällt mir auf, dass vieles gar nicht auf das Berufsleben vorbereitet, sondern nur aus Interesse studiert wird. Oft frage ich mich, wie es gewesen wäre, wenn ich nach der Schule einfach eine Ausbildung gemacht hätte. Doch auch mir wurde eingetrichtert, ich solle doch studieren und etwas Vernünftiges machen. Wozu hätte ich sonst Abi gemacht...
Im Nachhinein ist man schlauer...

Dann gibt es natürlich auch Momente, in denen ich die Lebensläufe von Promis anschaue und mir denke: Die habens doch auch geschafft! Alles ist möglich! Es gibt Politiker, die nicht mal einen Schulabschluss haben, und nun die große Karriere feiern. Politiker, die vorher ein geisteswissenschaftliches Studium gemacht haben und nun erfolgreich sind. Da frage ich mich immer, wieso ich mich so verrückt mache und diese Ängste zulasse. Vermutlich auch, weil man immer mehr in den Medien mitbekommt, dass die Schere zwischen arm und reich immer größer wird...man schlecht bezahlt wird...

Mir ist das mittlerweile sogar peinlich jemandem zu erzählen, ich würde so lange schon studieren und ich habe bis jetzt nicht viel erreicht...

Wie ergeht es dir denn so im Moment? Was studierst du genau, wenn ich fragen darf und hast du auch schon daran gedacht, einfach einen Neuanfang zu starten?
 
C

cora1234

Gast
Vielleicht sollten wir uns mal per PN austauschen.
Mir geht es nämlich ähnlich.

Familienfeste meide ich mittlerweile wie der Teufel das Weihwasser und ich habe auch schon zu etlichen Verwandten den Kontakt abgebrochen.

Eben genau wegen dieser Fragen. Und bei mir wird ganz offensichtlich gefragt "Wie lange dauert es denn noch? Wo bewirbst du dich dann? Wie lange willst du denn noch studieren?Dauert das denn wirklich soooooooo lange?"

Jedes Mal. Bei jedem Familienfest. Jedes Mal wenn einige Verwandte kommen. Mittlerweile sind nur noch meine Oma und meine Mutter übrig geblieben, die nicht fragen und mittlerweile sind es auch nur noch diese, zu denen ich Kontakt habe. Zu allen anderen habe ich abgebrochen, wegen der Fragerei und damit auch aus Selbstschutz. Wenn die zufällig zugegen sind, bin ich weg.

Ich habe mich genau deshalb schon mal bei der Uniberatungsstelle beraten lassen. Der dortige Berater meinte, man soll in die Offensive gehen und fragen: "Du, warum willst du das denn jetzt wissen? Ich habe das Gefühl, du unterstellst mir mit der Frage etwas."

Oder "Du bist der Erste, der es erfahren wird."

Das demjenigen so entgegen zu knallen ist aber ein Prozess, denn man muss auch mit sich im reinen sein. Ein Prozess, den ich noch nicht komplett durchlaufen bin und wo ich lieber vermeide und dann die Flucht suche.

Spaßig wird es sicher auch beim Einstellungsgespräch.

Ich hab zwar noch die Lage, dass ich viel arbeiten musste und seit Jahren meine Oma pflege und den Bachelorabschluss habe, aber ob das alles so wird wie es soll, steht auch noch in den Sternen.

Ich habe eine Sozialwissenschaft studiert und vermutlich auch gute Chancen auf Arbeit, aber eigentlich ist es nicht das was ich wollte. Ich bin da so rein geraten.
Neuanfang wird für mich auch nicht in Frage kommen. Mir fehlt einfach das Geld und ab 30 ist dann auch Sense mit sämtlichen Vergünstigungen (Stichwort Krankenversicherung).
Hinzu kommt, dass ich einen Abschluss habe und damit erstmal keine Weiterbildung bekomme.

Mein Plan ist eher der, dass ich in meinem verhassten Bereich arbeite, spare und entweder in 10 Jahren nochmal an die Uni gehe oder ein Fernstudium wage.

Man wird ja auch immer älter und das ist gerade das, was mir momentan Angst macht. Ich sehe, wie mir die Zeit weg rennt, wie Freunde, die gerade mal den Hauptschulabschluss haben, Häuser bauen und Kinder kriegen und ich studiere das 7. Jahr im Master. Ich hab zwar einen guten Bachelor und etliche Praktika, aber die machen mich jetzt auch nicht glücklich


Ich kann mir mittlerweile vorstellen, wie sich ein Arbeitsloser fühlt. Man hat permanent ein schlechtes Gewissen und meidet die Öffentlichkeit und Menschen, weil man eben nicht darauf angesprochen werden will. Man möchte am liebsten unsichtbar sein. Es ist grauenvoll. Hinzu kommt permanente Geldknappheit und die Angst, ob man je Arbeit bekommt mit dem Lebenslauf.

Ich sehe eben kein Licht am Ende des Tunnels. Ich hab nebenher noch meine schwerkranke Oma zu pflegen und muss noch arbeiten, damit ich studiere.

Ich habe tierische Angst vor der Masterarbeit. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass ich die je bestehe.

Vielleicht sollte ich meine Masterthesis über die Folgen vom Langzeitstudium schreiben.

Na, ja jedenfalls sind die Folgen weitreichend.
Man wird nicht nur von der Gesellschaft aus mit Stigma zu kämpfen, sondern es wächst auch die Gefahr für psychische Erkrankungen, für finanzielle Probleme, Exsitenznöte.
 
Zuletzt bearbeitet:
C

Catley

Gast
Die Frage, die sich mir aufdrängte nach dem Lesen deiner Vorstellung: Was willst du denn eigentlich? :confused:
Denn das ist mir ehrlich gesagt nicht klar geworden, aber davon hängt ab, was du weiter tun wirst.
 
C

cora1234

Gast
Zur kurzen Auszeit würde ich nicht raten, weil er dann erst recht anfängt die Freizeit schön zu finden.

Ich würde mich eher in der dortigen Bibliothek einschließen und konsequent an der Thesis arbeiten.
Bei der Fülle an Büchern kommt man automatisch auf den Geschmack für die BA Arbeit.
 

Lupine

Mitglied
Hey, deine Probleme kommen mir ziemlich bekannt vor. Und Cora hat auch wirklich mit einigen Aussagen den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich befinde mich in einer ähnlichen Lage, bin kurz vor dem Abschluss (und das nun schon seit guten 2 Jahren...), ist halt auch viel passiert, aber wie findet man wieder genug Kraft für den letzten Schritt. Manchmal denke ich ich bräuchte einen Mentor/Life Coach der mir sagt wie ich mein Leben leben sollte.
Ich habe vor dem Studium eine Ausbildung gemacht in einem vollkommen anderen Bereich (kaufmännisch) und im Nachhinein weiß ich es sehr zu schätzen die "Geborgenheit", der Halt usw.
Das Studium hat mich wirklich aus der Bahn geworfen, Schicksalsschläge, Krankheit, Existenzängste etc. Es war eigtl. alles dabei. Jetzt funktioniert für mich gerade nur arbeiten um über die Runden zu kommen, werde aber bald das Risiko des unbezahlten Forschungspraktikums vor der Abschlussarbeit (Naturwissenschaften) nochmal auf mich nehmen müssen. Das erste habe ich nach 4 Monaten vollkommen verzweifelt und so nah an der Abschlussarbeit dran, abgebrochen...

Was ich dir raten möchte. Manchmal brauchst du wirklich eine totale Änderung, ich bin zB. aus meiner langjährigen WG in der Stadtmitte raus in die Natur an den Stadtrand gezogen. Das tut mir schonmal gut und ich kann mich etwas sammeln. Gönne dir vielleicht eine Woche Pause, aber wirklich Pause. Lebe im hier und jetzt, mach erstmal das fertig du kannst danach noch alle möglichen anderen Wege einschlagen. Fokussiere dich erstmal auf dieses eine Ziel. Danach kannst du dir andere Möglichkeiten überlegen für dein Leben (Flugbegleiter, Naturheilkunde usw.).

Fixiere deine Ziele schriftlich und hänge sie dir gut sichtlich irgendwo hin. Mache deinen Abschluss, ich werde es auch tun. Aber setze dir einen Zeitrahmen von einem Jahr. Du bist so kurz vorm Ziel, lass dich jetzt nicht vom Wege abbringen nur weil ein Versuch gescheitert ist. Ein Jahr hast du Zeit dein Studium jetzt zu beenden. Und du wirst das schaffen und danach würde ich dir raten in ein Unternehmen zu gehen und zu arbeiten, Ausbildung etc. Die Gemeinschaft dort tut der Seele gut, zumindest habe ich es so erlebt. Das baut dich wieder auf, bloß nicht danach in ein weiteres Studium flüchten. Vielleicht nach einigen Jahren Berufserfahrung, vlt. nebenbei an der Fernuni. Die Sicherheit die du während des Arbeitens erfährst wird dir gut tun und dich wieder aufbauen.
Während des Studiums fühlt man sich bei jedem Semester was mehr verstreicht immer schlechter. Man isoliert sich teilweise auch weil man Angst vor diesen Rückfragen hat. Eigtl. ist es jetzt das beste das Studium so schnell wie möglich zu beenden um schnell wieder ein an ein lebenswertes Leben zu gelangen.
Mir geht es mit meinem neuen Nebenjob jetzt etwas besser, es macht mir sogar Spaß Menschen zu helfen (Sozialer Bereich, Assistenz), aber dieses unabgeschlossene Studium im Hinterkopf macht mir schwer zu schaffen.
Lass uns unser Studium hinter uns bringen, so dass sich wieder schönere Gedanken in unserem Kopf breit machen dürfen. Ich wünsche dir viel Erfolg und egal wie du dich entschieden hast, lass uns irgendwann wissen wie sich dein Leben entwickelt hat. Viele Grüße, Lupine
 
Hallo Lupine, dein Beitrag hat mich sehr berührt muss ich sagen. Es tat gut, deine Zeilen zu lesen, und sowas gibt auch immer viel Mut! Es ist schade, dass du dich auch in einer ähnlichen Situation befindest. Aber toll, dass du bereits eine Grundlage mit deiner Ausbildung von damals hast!!!

Ja, du sprichst mir total aus der Seele: Es ist diese krasse Veränderung, die ich unbedingt brauche! Ich glaube man selbst empfindet das nochmal viel emotionsgeladener als jemand, der das nur hört. Ich weiß nur, dass die letzten sieben Jahre mich total fertig gemacht haben, weil ich mich immer schon gefragt habe, ob ich das Richtige tue. Ich wusste eigentlich, dass ich immer Lehrer werden möchte, aber oft hatte ich diese Ängste wegen meiner Fächerkombi, hab das Meiste dann aber trotzdem durchgezogen und als der Abschluss immer näher kam, bin ich abgerutscht und seitdem habe ich diese Depressionen. Jetzt kurz vor dem Ende möchte ich nicht alles hinschmeißen. Da würde ich mich sehr ärgern und mich als Versager fühlen, weil ich zudem weiß, dass ich es kann! Mich holen nur die Ängste schnell ein. Jetzt, wo du von Ortswechsel schreibst, habe ich auch schon daran gedacht, dass ich die Uni wechsel, aber ich denke, das ist nicht der Auslöser für meine Verzweiflung, sondern das, was ich mache. Wenn ich wechseln würde, würde ich noch einige Dinge nachholen müssen und da habe ich wahrlich keine Lust dran. Es ist wie gesagt nur noch diese Abschlussarbeit...das muss ich doch schaffen! <
Zusagen für den Master of Education hätte ich! Ich könnte also hinterher noch entscheiden, ob ich doch noch Lust auf den Lehramtsmaster habe. Ich müsste dann jedoch in jedem Falle noch ein Drittfach studieren. Also 3,5 Jahre Studium kämen dann noch auf mich zu. Wenn ich das denn dann wirklich will, würde ich es machen, aber im Moment bin ich einfach so auspowert, dass ich einfach was Neues brauche! Diese komplette Veränderung; weg vom Studium; weg von den Büchern; rein in ein Abenteuer, so wie es viele Jugendliche machen; auf Weltreise gehen; diesen stressigen Alltag mal zurücklassen. Als Flugbegleiter kann ich es mir im Moment einfach am Besten vorstellen ; und dann könnte ich nach 2 Jahren immer noch schauen, ob ich in dem Beruf bleiben will oder doch meinen Master machen möchte. Das steht mir ja dann frei. Will mich jetzt im Moment einfach nicht wieder weiter ins nächste Studium stürzen, während dann im Hinterkopf immer ist "ja aber du wolltest doch fliegen...jetzt kannst du es wieder nicht, weil du weiter studierst...und nach dem Master machst du dann direkt dein Ref...und dann bleibst du dabei..." ich will nicht den Fehler machen und später bereuen, dass ich mir meinen Traum nicht erfüllt habe.

Ein neues Studium wäre glaube ich auch einfach zu überstürzt, nachdem man im vorherigen Studium schon solche Probleme mit sich geschleppt hat. Die Angst ist auch wieder da, es wieder nicht vollständig zu beenden...

Eine Ausbildung damals wäre wohl echt toll gewesen, aber man kann die Zeit nicht zurückdrehen.
Aber irgendetwas kann man glaube ich immer machen, wenn man will. Ich bin ja auch nicht dumm. Selbst eine Ausbildung im hohen Alter wäre nicht schlimm...hier in der Gegend hat ein langjähriger Rechtsanwalt mit 50 oder so seinen Job noch aufgegeben und noch eine Ausbildung zum Erzieher gemacht. Alleine dieses Beispiel zeigt doch, dass es nie zu spät ist!

Ich habe mir jetzt vorgenommen, direkt einen Termin bei den Dozenten zu machen, die mich ja jetzt auch schon seit langer Zeit nicht gesehen haben. Ich habe mir überlegt, klipp und klar zu sagen, was los ist und womit ich mich quäle. Die beiden hatten mir schon damals angeboten, immer zwischendurch Seiten vorzulegen, damit es diesmal auch klappt mit der Arbeit und ich sie beruhigt abgeben kann. Weil ich nur so krank wurde, habe ich dann nichts mehr von mir hören lassen, aber wenn ich es jetzt wirklich will und einfach daran denke, dass nach dieser Arbeit ein neuer Lebensabschnitt stattfindet, dann klappt das!
Die Motivation ist dann sicher auch schnell da. Will mich nicht zu sehr unter Druck setzen, aber ich versuche, sie so schnell wie möglich abzugeben, damit das endlich vom Tisch ist, denn ansonsten werde ich nie fertig.

Dass du nebenbei im sozialen Bereich arbeitest finde ich voll schön. Das würde mir sicher auch gefallen :)
Wenn du magst, können wir uns auch per PN austauschen und in Kontakt treten :)
Liebe Grüße :)
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
D Wie soll es weiter gehen? Studium 9
S Angespannt nach Abgabe der Masterarbeit Studium 13
L Ich suche verzweifelt nach eurer Unterstützung Studium 2

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben