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Thema "Unter Menschen gehen, um Freunde zu finden"

57-55

Sehr aktives Mitglied
Dahinter steckt sicher die Idee, sich darin zu üben, mit Kontakten weniger Probleme zu haben. Also so schlecht finde ich das nicht, wenn man die "Sprache" zu lernen versucht, die diese "Anderen" sprechen. Das ist wie Fremdsprache üben. Schadet sicher nicht, auch wenn es unbequem ist, man lebt nicht alleine auf der Welt.
Da müsste aber auch gelten, dass nicht alles geht, was abverlangt ist.
Allerdings ist es für einen nicht betroffenen praktisch unmöglich sich in die Gefühlslage eines betroffenen zu versetzen.
Ärztliche Ausbildung geht im Allgemeinen von Standards aus, ich denke nicht, dass die Hausärztin in der Lage ist, hier eine patientengerechte Entscheidung zu treffen.
Gruppenveranstaltungen können nur dann positiv sein, wenn man bereit ist daran teilzunehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Gruppenveranstaltungen können nur dann positiv sein, wenn man bereit ist daran teilzunehmen.
Da würde auch gelten, man kann diese so gestalten, dass man nicht Horror davor hat.

Mir ist heute morgen einfallen, Sokira kann sich mittelen, schreiben, beherrscht die Sprache, kann so viel, das haben ihr aber Menschen beigebracht, es geht nicht ohne Kontakte und auch wenn man sich keine Freunde wünscht, ohne solche geht nichts. Ob Mutter, oder Betreuer, oder Lehrer, oder Kaufmann, es ist ein Kreis da, der sich um uns kümmert und gekümmert hat, also Freunde. Mit jenen im Austausch sein ist doch nichts Übles.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Da würde auch gelten, man kann diese so gestalten, dass man nicht Horror davor hat.

Mir ist heute morgen einfallen, Sokira kann sich mittelen, schreiben, beherrscht die Sprache, kann so viel, das haben ihr aber Menschen beigebracht, es geht nicht ohne Kontakte und auch wenn man sich keine Freunde wünscht, ohne solche geht nichts. Ob Mutter, oder Betreuer, oder Lehrer, oder Kaufmann, es ist ein Kreis da, der sich um uns kümmert und gekümmert hat, also Freunde. Mit jenen im Austausch sein ist doch nichts Übles.
Ich kann den Punkt verstehen, man sollte sich aber aussuchen dürfen, mit wem man Kontakt haben möchte. Diese Freiwilligkeit geht in deinem Fall @Sokira verloren. Schlimmer noch: Du wirst ja gezwungen und wenn du dem nicht Folge leistest wird sanktioniert. Was genau passiert dann eigentlich? Wirst du dann nicht mehr betreut? Was tun diese Betreuer? Ist das womöglich schlimmstenfalls verzichtbar?

In mir rumort es bei so einem Gedanken. Jemanden in die Gesellschaft mit anderen hineinzuzwingen ist - wie der Name schon sagt - Zwangstherapie und Erpressung (wenn du nicht..., dann..). Das geht nach meinem Gefühl irgendwie gar nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Jhn

Aktives Mitglied
Da würde auch gelten, man kann diese so gestalten, dass man nicht Horror davor hat.

Mir ist heute morgen einfallen, Sokira kann sich mittelen, schreiben, beherrscht die Sprache, kann so viel, das haben ihr aber Menschen beigebracht, es geht nicht ohne Kontakte und auch wenn man sich keine Freunde wünscht, ohne solche geht nichts. Ob Mutter, oder Betreuer, oder Lehrer, oder Kaufmann, es ist ein Kreis da, der sich um uns kümmert und gekümmert hat, also Freunde. Mit jenen im Austausch sein ist doch nichts Übles.
Ich denke es geht vor allem um dieses gezwungene mit "fremden" Menschen. Dann auch noch außerhalb des eigenen Wohnraums. Das können schon einfach zu viele reize sein. Da macht der Kopf dicht.

Ich zb. Kann ganz gut mit einzelnen Menschen über ein bestimmtes abgesprochenes thema sprechen. (zb Therapie) man weiß was auf einen zu kommt, da ist die Routine drin. Es ist immer die selbe Person.

Problematisch wird es dann, wenn es "ungezwungene" treffen sind mit mehreren Leuten. Meist geht es da ja um smalltalk oder Themen die sich dann erst bilden. Wieso soll ich mich da hin zwingen, wenn es mir nichts bringt außer Stress.

Man lernt da auch nichts. Es ist ein Irrglaube das Autisten "lernen" soziale Kontakte auszuhalten oder zu mögen. Es gibt Autisten die wollen das, wissen nur nicht wie. Für die wäre sowas geeignet.

Aber Autisten die das nicht wollen, die damit Probleme haben, wieso muss man die dazu drängen.

Es gibt so viele Autisten die sehr zurückgezogen leben. Mit sich alleine zufrieden sind und vielleicht 1 oder 2 bezugspersonen haben mit denen sie regelmäßig Kontakt haben.

Dieser Zwang zur Anpassung kann schlimme Folgen haben.

Autismus ist keine Psychische Störung die durch verhaltenstherapie "verbessert" werden kann. Autisten kriegen daher auch keine Therapie sondern eine sogenannte "Förderung". Man fördert das was der Autist von sich aus anbietet und reduziert durch Akzeptanz und Verständnis für sich selbst die Probleme.

Denn viele Autisten denken sie seien falsch und müssen unbedingt sich so verhalten wie alle anderen. Besonders was das soziale Miteinander angeht. Aber nein. Akzeptieren das manches nicht möglich ist, das man mehr Ruhe und rückzugsmöglichkeiten braucht hilft die Symptomatiken zu lindern.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Ich denke es geht vor allem um dieses gezwungene mit "fremden" Menschen. Dann auch noch außerhalb des eigenen Wohnraums. Das können schon einfach zu viele reize sein. Da macht der Kopf dicht.

Ich zb. Kann ganz gut mit einzelnen Menschen über ein bestimmtes abgesprochenes thema sprechen. (zb Therapie) man weiß was auf einen zu kommt, da ist die Routine drin. Es ist immer die selbe Person.

Problematisch wird es dann, wenn es "ungezwungene" treffen sind mit mehreren Leuten. Meist geht es da ja um smalltalk oder Themen die sich dann erst bilden. Wieso soll ich mich da hin zwingen, wenn es mir nichts bringt außer Stress.

Man lernt da auch nichts. Es ist ein Irrglaube das Autisten "lernen" soziale Kontakte auszuhalten oder zu mögen. Es gibt Autisten die wollen das, wissen nur nicht wie. Für die wäre sowas geeignet.

Aber Autisten die das nicht wollen, die damit Probleme haben, wieso muss man die dazu drängen.

Es gibt so viele Autisten die sehr zurückgezogen leben. Mit sich alleine zufrieden sind und vielleicht 1 oder 2 bezugspersonen haben mit denen sie regelmäßig Kontakt haben.

Dieser Zwang zur Anpassung kann schlimme Folgen haben.

Autismus ist keine Psychische Störung die durch verhaltenstherapie "verbessert" werden kann. Autisten kriegen daher auch keine Therapie sondern eine sogenannte "Förderung". Man fördert das was der Autist von sich aus anbietet und reduziert durch Akzeptanz und Verständnis für sich selbst die Probleme.

Denn viele Autisten denken sie seien falsch und müssen unbedingt sich so verhalten wie alle anderen. Besonders was das soziale Miteinander angeht. Aber nein. Akzeptieren das manches nicht möglich ist, das man mehr Ruhe und rückzugsmöglichkeiten braucht hilft die Symptomatiken zu lindern.
Es wird halt nötig sein, sich zu einigen, sich durchzusetzen können. Was kann passieren, wenn man NICHT redet, während man dort ist? Man verlangt ja nur, dass man anwesend ist, es lohnt sich, dort hinzugehen, weil man dann weiter Förderung bekommt. Also hingehen und die Dinge nur beobachten, statt sich zu mühen, geht das nicht?
 

Jhn

Aktives Mitglied
Es wird halt nötig sein, sich zu einigen, sich durchzusetzen können. Was kann passieren, wenn man NICHT redet, während man dort ist? Man verlangt ja nur, dass man anwesend ist, es lohnt sich, dort hinzugehen, weil man dann weiter Förderung bekommt. Also hingehen und die Dinge nur beobachten, statt sich zu mühen, geht das nicht?
Das Problem ist halt echt die Erpressung.

Was passieren kann wenn nicht geredet wird? Reizüberflutung. Meltdown. Shutdown. Das kann auch später zuhause noch passieren das man zusammenbricht.

Du scheinst nicht zu verstehen das es hier Probleme gibt die man nicht einfach "aushalten" kann. Sowas kann zu Depressionsartigen Schüben führen und der Autist ist zu nichts mehr fähig.

Aufgezwungene soziale Kontakte sind eines der Hauptgründe für Depressionen, Angststörungen und sozialphobie bei Autisten.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Natürlich könnte man sich auch mit Kopfhörern in die Ecke setzen und alles über sich ergehen lassen. Aber mal ehrlich: Ist das nicht erbärmlich, einen erwachsenen Menschen gegen seinen Willen und gegen seine Bedürfnisse in solche Situationen hineinzwingen zu wollen? Ich finde das anmaßend, ach, eigentlich fehlen mir die Worte für so etwas. Das alles hat etwas mit Entmündigung zu tun und mit fehlendem Respekt.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Du scheinst nicht zu verstehen
Darum diskutiere ich hier mit, weil ich nicht verstehen kann! Ich möchte wissen, wie das ist, wenn man Autist ist, wie man umgeht mit dieser Eigenart. Wie muss ich vorgehen, dass ich nicht stresse? Was wäre erwünscht und gewollt? Klärt mich bitte auf.
Ich habe zb. Bekannte, die Gehörlos sind, so nach und nach können wir uns verständigen, ich war da sehr unsicher, sehr hilflos, hatte Mühe, herauszufinden, wie man damit umgeht, ohne vor den Kopf zu stoßen.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich passe mich gern an, wenn sich mir jemand erklärt, das tun doch die meisten.
Nein, tun sie eben nicht. So ist zumindest meine Erfahrung.
Ich teile mit meiner Art des Handicaps diese Erfahrung ebenfalls.
Problematisch ist, wenn etwas gestört ist, was man als Außenstehender nicht eindeutig erfassen kann (bei einem offensichtlich fehlenden Bein klappt das mit der Hilfe viel leichter). Dazu kommt dann noch der individuelle Charakter. So etwas lässt sich nicht mal eben erklären, oftmals ist es auch einfach situationsabhängig. Und man vergisst es auch schnell wieder. Mir sieht man meine Hörschädigungz. B. nicht an, ich bin auch erst mittelalt, Schwerhörigkeit assoziiert man mit dem Alter - und ich denke mal, dass auch du Sokira, nicht direkt auffällst in deinem Verhalten.

Verständnis zu bekommen ist einfach unglaublich schwierig, ab einem gewissen Punkt verzichtet man dann lieber und zieht sich zurück. Die Menschen, die einem dann etwas "verordnen" wollen, was vermeintlich hilft, meinen das vermutlich auch gar nicht böse, maßen sich an, zu wissen, was man braucht und was gut tut. Aber gut gemeint ist eben noch lange nicht gut gemacht und oftmals dann auch nicht im Sinne des Betroffenen.

Nicht ohne Grund ist eben der Gang zum Facharzt wichtig und da, liebe Sokira, könntest du schon mal überlegen, ob es nicht Sinn macht, ausnahmsweise mal einen weiteren Weg auf dich zu nehmen. Dieser Facharzt hat gelernt, was Autisten hilft bzw. was nicht gut ist - und wenn du von dem dann ein Attest bekämst wäre dir doch schon geholfen. Eine andere Möglichkeit wäre, deine Hausärztin zu bitten, sich zur Störung bei einem Facharzt aufzuschlauen. Dass diese Frau nach Gutdünken therapiert spricht nicht gerade für ihre Klasse.
 
Zuletzt bearbeitet:

57-55

Sehr aktives Mitglied
Da würde auch gelten, man kann diese so gestalten, dass man nicht Horror davor hat.

Mir ist heute morgen einfallen, Sokira kann sich mittelen, schreiben, beherrscht die Sprache, kann so viel, das haben ihr aber Menschen beigebracht, es geht nicht ohne Kontakte und auch wenn man sich keine Freunde wünscht, ohne solche geht nichts. Ob Mutter, oder Betreuer, oder Lehrer, oder Kaufmann, es ist ein Kreis da, der sich um uns kümmert und gekümmert hat, also Freunde. Mit jenen im Austausch sein ist doch nichts Übles.
Du hast absolut recht.
Der Kontakt zu Menschen ist essenziell, allerdings nur dann fruchtbar, wenn die Chemie stimmt.
Leider kann man sich bei Zwangsveranstaltungen die Menschen nicht aussuchen.
 

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