Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Tochter wird ausgegrenzt

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Es ist wirklich ein Kommen und Gehen und nur ganz selten gibt es diese tiefen Freundschaften, die Jahrzehnte überdauern. Das ist schon etwas, was du ihr mitgeben kannst.
Mir ist eine Schulfreundin noch geblieben. Nach über 30 (!) Jahren. Und es ist sehr schön und ich bin stolz darauf. Wir hatten Höhen und Tiefen, sind nun in unterschiedlichen Ländern, aber meistens ist es doch schön, dass ich sie habe. Hast du solche Freundschaften nicht. Das tut mir dann irgendwie leid für dich und das ist tatsächlich der Lohn dafür, wenn man dranbleibt. Sie kennt mich in allen Lebenslagen, ich brauche mich in keinem Punkt mehr verstellen.

Aber es stimmt, vielleicht begegnet diese Freundin der Tochter der TE erst in ein, zwei Jahren. Ich drücke ihr die Daumen. 🍀
 

Sieben_7

Mitglied
Liebe Sieben, du machst das alles schon richtig. Ein gutes Verhältnis zum Kind kommt nicht von ungefähr, das baut sich mit den Jahren auf. Ich finde es toll, dass deine Tochter in dir einen Rückhalt hat und auch, dass du dich schlau machst, was ihr in ihrer Situation helfen könnte. Wenn ich mich recht erinnere hat doch jede Stufe einen Vertrauenslehrer, damit würde ich erst einmal anfangen und deine Tochter ermuntern, den mal aufzusuchen. Da musst du gar nicht selber vorstellig werden, das kriegt sie mit ihren 15 Jahren auch schon selber hin. An deiner Stelle würde ich mich wirklich ein bisschen zurücknehmen und ihr auch mal zeigen, dass du ihr zutraust, dass sie - mit dir als Rückhalt - solche Probleme auch selber wuppt. Auch das muss sie lernen - wenn du ihr immer alle Steine aus dem Weg räumst kann sie keine Konfliktkompetenz aufbauen.

Das was du beschreibst ist wirklich nicht selten und Stimmungsschwankungen in der Pubertät alles andere als unnormal. So manches wird überdramatisiert und immer das Ideal bei der Bewertung der eigenen Situation zu Grunde gelegt. Dass es zig andere gibt, die genauso mal zurückgewiesen werden, wird dann gar nicht mehr wahrgenommen.

Meine Tochter hat im Laufe der Oberstufe 2 Herzensmenschen gefunden. Selbst da wurde sie zunächst von einem Jungen sehr enttäuscht. Sie hatte sich mit ihm auf rein freundschaftlicher Ebene SEHR gut verstanden. Leider hatte er eine sehr eifersüchtige Freundin, die in ihr eine Gefahr witterte und seine Familie und das Mädel haben ihm dann die Hölle heiß gemacht, so dass er sich gegen meine Tochter entschieden und von jetzt auf gleich ohne Angabe von Gründen den Kontakt abgebrochen hat. Ich habe sie dann darin bestärkt, dass der Junge ihre Freundschaft gar nicht verdient hat und nach einer überschaubaren Zeit des Grummelns und der Trauer hat sie dann wieder nach vorne geschaut. Als sie jetzt ihr Abi in der Tasche hatten, hat er sich bei ihr gemeldet und sie um Verzeihung gebeten, sich erklärt und gefragt, ob sie sich nochmal mit ihm treffen würde - eine 2. Chance bekam er allerdings von ihr nicht mehr. Ich war richtig stolz auf sie - sie hat einen guten Selbstwert. Ein anderer Junge hatte dann sehr dankbar die Position des besten Freundes eingenommen. Es ist wirklich ein Kommen und Gehen und nur ganz selten gibt es diese tiefen Freundschaften, die Jahrzehnte überdauern. Das ist schon etwas, was du ihr mitgeben kannst.

Sie wird doch trotzdem eingeladen - das fand ich ganz wichtig zu erfahren, denn das ist doch auch Ausdruck des Interesses. Womöglich ist das, was sie als Ausgrenzung empfindet, tatsächlich auch ein bisschen überinterpretiert. Lass dir von niemandem hier dein Kind für therapiereif diagnostizieren. Oft sind das Menschen, die selber gar keine Erfahrung mit Kindererziehung haben, dafür schon viel Negatives im eigenen Leben hinter sich, auch wenn sie es so offen nicht zugeben.

Stärke ihr den Rücken; sei weiter für sie da. Ermuntere sie, sich neue Kontakte zu suchen und biete ihr die Gelegenheit dazu. In diesem Alter sind die Kids ja oft noch darauf angewiesen, dass die Eltern sie von A nach B kutschieren. Was habe ich bis dahin Kilometer abgerissen... 😆
Ich glaube, unsere Situationen sind gar nicht so unähnlich.
Ich danke dir! Ich werde ihr weiterhin den Rücken stärken … und versuchen sie zu unterstützen… den Vorschlag mit dem Vertrauenslehrer werde ich ihr geben. Wenn sie für sich möchte soll sie da gerne hingehen.
Ich kann dir gar nicht sagen wieviel Kilometer ich schon hin und hergefahren bin 😅 🤣
Solcher Erfahrungen müssen wir wahrscheinlich machen um uns zu stärken … irgendwann wird sie wahrscheinlich wie deine Tochter auch mehr Selbstwertgefühl entwickeln …
Da sie sensibel ist , hatte ich ja geschrieben und wie du schon geschrieben hast, eventuell überinterpretiert sie das in manchen Situationen und reagiert zu schnell mit sich zurückziehen …
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Den Kids wird ja auch oft eine idealisierte Welt vorgeführt in Social Media, dem Fernsehen.. natürlich möchten sie das dann auch und halten sich für unnormal und absonderlich, wenn es bei ihnen anders läuft. Ich selber finde es dann auch schwierig, das nachzuvollziehen, da das meine Welt erst recht nicht ist.

Alles, was bei uns in den Jahren zunächst problematisch erschien, entpuppte sich am Ende als halb so wild. Im Moment selber litt man natürlich mit dem Kind, weil man ihm nur Glück und Erfolg wünscht. So funktioniert das Leben aber leider nicht. Da ist es wertvoll, wenn die Kinder über eine solide Resilienz verfügen. Die kann man aufbauen, muss sie aber trainieren. Vielleicht wäre auch das noch etwas für deine Tochter. Google mal danach. Es gibt kleine praktische Übungen, die z.B. dabei helfen, das Positive stärker wahrzunehmen. Im Buchhandel gibt es dazu z.B. kleine Kärtchen für jeden Tag - auch nett und gerade junge Mädchen mögen ja diesen cute stuff. https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1060467565
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hey @Sieben_7
ich wünsche dir, dass das gut ausgeht, wirklich. :) Deine Tochter klingt sehr nett, klug, sensibel... Sie schafft das schon.

Das ist ja auch ein Abwägen, ab wann man ernsthaft eingreift, ich verstehe das. Du siehst ja, viele haben Vorurteile, wenn man Therapie macht. Man bekommt dann einen zusätzlichen Stempel aufgedrückt. Ja, Vertrauenslehrer ist doch erstmal gut. Das klingt nicht so "krank". Und wenn der mal einmal kräftig auf den Tisch haut, auch gut. Der wird schon wissen, was weiter zu tun ist. Das wird schon werden. ❤
 
Zuletzt bearbeitet:

Sieben_7

Mitglied
Den Kids wird ja auch oft eine idealisierte Welt vorgeführt in Social Media, dem Fernsehen.. natürlich möchten sie das dann auch und halten sich für unnormal und absonderlich, wenn es bei ihnen anders läuft. Ich selber finde es dann auch schwierig, das nachzuvollziehen, da das meine Welt erst recht nicht ist.

Alles, was bei uns in den Jahren zunächst problematisch erschien, entpuppte sich am Ende als halb so wild. Im Moment selber litt man natürlich mit dem Kind, weil man ihm nur Glück und Erfolg wünscht. So funktioniert das Leben aber leider nicht. Da ist es wertvoll, wenn die Kinder über eine solide Resilienz verfügen. Die kann man aufbauen, muss sie aber trainieren. Vielleicht wäre auch das noch etwas für deine Tochter. Google mal danach. Es gibt kleine praktische Übungen, die z.B. dabei helfen, das Positive stärker wahrzunehmen. Im Buchhandel gibt es dazu z.B. kleine Kärtchen für jeden Tag - auch nett und gerade junge Mädchen mögen ja diesen cute stuff. https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1060467565
Danke dir. So Karten hatten wir tatsächlich auch schon …. Hatte sie jeden Tag im Adventskalender 😊
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Nein, man braucht eben nicht für jedes Problem einen Therapeuten. Menschen, die so denken und wirklich bei jeder Hürde im Leben bei Therapruten auflaufen, sind tarsächlich dafür verantwortlich, dass keine Plätze verfügbar sind, wenn Menschen wirklich dringend Hilfe brauchen. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Wer sich das Knie gestoßen und einen blauen Fleck hat, der sollte nicht gleich in die Notfallambulanz rennen.
Dieses Mädchen wird wiederholt ausgegrenzt, sie weint regelmäßig. Findest du das noch normal. Aber klar, da kann die TE ja mal ihre Tochter fragen, brauchst du Hilfe. Hast du dir nur das Knie gestoßen, oder ist die Kniescheibe gebrochen. Oder man lässt das im Zweifelsfall den Arzt (Therapeuten) abklären, wenn die Tochter das denn möchte.

Ich habe hier gerade wieder einen Ausgrenzungs-Fall und den kann ich tatsächlich nur mit therapeutischer Hilfe lösen, als Erwachsene! Aber das kann wirklich nur die TE einschätzen, wie ernst das ist. Ich hatte das auch erstmal laufen lassen, bis ich das ganze Ausmaß begriffen habe.

Es ist halt nicht jeder so entschieden wie du und nicht jeder hat gleich Alternativen an der Hand...

Ach Mensch, du musst das doch auch verstehen, dass die Menschen unterschiedlich sind. Manche halten mehr aus als andere. Manchen fällt es einfacher Freunde zu finden als anderen. Ich hoffe, dass die Tochter der TE die Kurve kriegt, sie ist ja noch ein Teenager. Ich möchte nur dalassen, dass sie im Zweifelsfall keine Scheu haben sollte, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich finde, die Gesellschaft muss sich da verändern. Die USA ist da doch schon weiter. Da hat jeder seinen Therapeuten, das gehört zur Selbstfürsorge dazu. Natürlich, dafür ist die Versorgung in Deutschland zu schlecht. Aber das ist ein strukturelles Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Eine Flucht ist oft panisch, überstürzt, unüberlegt. Für dich mag es eine Flucht sein, für mich wäre das eine Entscheidung, mich einer solchen Situation nicht länger auszusetzen zu wollen, einfach weil ich niemandem das Recht gebe, mich schlecht zu behandeln..
Du, aber wenn man "flieht", nimmt man sich selbst doch immer wieder mit und wenn man das nicht bearbeitet, gerät man immer und immer wieder in dieselbe Schleife leider. Es tut mir leid, ich bin tatsächlich ein bisschen müde hier gerade.

Liebe @Sieben_7, dein Kind schafft das schon. Nicht jeder ist so seltsam wie ich. ;)
 

Salvus

Mitglied
Findet sich übrigens auch in zig Beiträgen hier im Forum, wenn Leute (meist Frauen) davon berichten, dass sich vermeintliche Freund*innen nicht mehr melden. Das wird sehr schnell sehr persönlich genommen, ist aber wahrscheinlich auch ein Merkmal der heutigen sehr schnelllebigen Zeit - und die kann man nun einmal nicht ändern. An der eigenen Haltung kann man allerdings sehr wohl arbeiten und zwar auch, ohne direkt verbittert zu werden und über die breite Menschheit zu fluchen.

Das kann ich nur unterschreiben und ich habe mir nun auch eine autarkere Haltung angewöhnt.

Ich habe letzten Dezember eine sehr nette Frau über das Internet kennengelernt. Sie ist Rechtsanwältin, ihr Mann sitzt im Vorstand, also zwei "hohe Tiere" und Workaholics.

Unsere Treffen verliefen immer sehr gut, sie fragte auch nach Folgetreffen, aber dazwischen gab es kaum Kontakt. Beim letzten Treffen erzählte sie mir, dass sie nun zu Veranstaltungen des Rotary Clubs gehen. Ich vermute, sie suchen eher Leute aus ihrer sozialen Schicht, sprich der Oberschicht.

Ich bin ebenfalls Akademikerin, aber sicher kein Überflieger. Ich höre schon länger nichts mehr von ihr, das war es wohl... Ich meldete mich zwischen durch mal, aber der Chat flachte fix ab.

Ich konnte mich jetzt auch ärgern oder an mir zweifeln aber es juckt mich nicht.

Ich bin der Käufer und ich entscheide, was und wen ich in meinem Leben haben will und welches Verhalten ich nicht akzeptiere. Ich mache die Regeln. Das Reel von julienhimself "be the buyer not the seller" auf Insta kann ich dazu sehr empfehlen.

Ich habe zum Glück noch andere Freunde und auch einige Bekannte, dieser aktiv nach Treffen fragen. Ich bin auf keinen angewiesen und das macht sehr attraktiv.

Neediness hingegen ist ein Abtörner. Das erlebe ich auch bei einer Freundin, die dringend auf Männersuche ist, beim ersten Date mit den Männern ins Bett geht und sich bei ihnen total einschleimt, sexy Bilder schickt... Die Männer sagen ihr nach einer Nacht goodbye. Es fühlt sich manipulativ an und gezwungen. Aber auf dem Ohr ist sie leider taub und reflektiert sich auch nach der aktuell fünften Pleite nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben