Ja ich habe Trennungspläne geschmiedet, weil ich dachte dass das der einzige Weg ist um zu erfahren, was ich wirklich will und meinem Partner klar zu machen, wie die Situation ist. Ihm eben nichts mehr vorzumachen.
Im letzten Jahr hatten wir noch ein Haus. Ich habe mich getrennt und das Haus musste erst verkauft werden. Dass das einige Zeit dauert, muss ich nicht weiter erklären. Er ertrug es nicht, dass ich zu Hause war. Für mich war es genauso schwierig. Die räumliche Trennung war enorm wichtig. Aber ich konnte nicht für mehrere Monate irgendwohin. Alle meine Freunde haben Familie. Eine eigene Wohnung konnte ich mir damals zusätzlich zum Haus nicht leisten. Und wie ich anfangs schon schrieb, bin ich auf Grund der Situation dann zu ihm zurück. Natürlich nicht nur, weil die räumliche Trennung alles schwierig gemacht hat, sondern auch weil ich mir meiner Gefühle nicht bewusst war. Ich war wirklich offen für einen Neuanfang. Deshalb haben wir das Haus dann trotzdem verkauft. Um aus diesem Hamsterrad rauszukommen. Um uns wieder mehr um uns kümmern zu können und den Wert auf andere Dinge zu legen. Der Neuanfang funktionierte auch sehr gut. Ich fühlte mich wohl, wir haben richtig entschieden. Aber wie auch schon gesagt: „Ich liebe Dich“ kann ich noch immer nicht sagen. Mittlerweile wohnen wir 7 Monate in der Wohnung…eigentlich Zeit genug oder?
Was ich damit sagen wollte ist, dass ich hin und her überlegt habe, ob ich ihm erst von meiner Absicht mich zu trennen erzählen soll, oder ob ich mich erstmal um Wohnraum kümmern soll. Beides war schwierig. Hätte ich ihm erst davon erzählt, hätten wir wieder das Problem gehabt, dass so schnell wie möglich eine zweite Wohnung her muss, die auch in der Nähe ist (wir wohnen in der Großstadt, ich arbeite Vollzeit und möchte die Kinder täglich sehen; da kann ich nicht ewig durch die Weltgeschichte tingeln) Andersherum wusste ich auch, kümmere ich mich zuerst um die Wohnung, haben wir das geklärt, aber für ihn ist es ein Schock, wenn er erfährt, dass ich bereits ohne sein Wissen alle Vorbereitungen getroffen habe.
Offene Beziehung…ich weiß nicht. Ich denke er würde sich nicht darauf einlassen und wenn doch, dann nur um mich zu halten. Und das würde am Ende auch alles kaputt machen.
Er ist jetzt bis Sonntag verreist. Ich habe also an den Abenden Zeit mir alles gründlich zu überlegen.
Ich denke es wird darauf hinauslaufen, dass ich ihm mein Problem nochmals schildere (er kennt es ja vom letzten Jahr; und übrigens: er teilt meine Ansicht nicht. Für ihn ist alles gut so wie es ist) Dass wir zusammen überlegen wie wir das Problem lösen. Das ich mich jetzt nicht trenne. Aber vielleicht räumlich?! Die andere Wohnung doch nehmen, um mehr Freiraum zu haben. Wieder mehr ich selbst zu werden. Vielleicht…
Mir mehr Hobbys zulegen, selbständiger innerhalb der Beziehung werden. Mich unabhängig zu machen und trotzdem nicht alleine zu fliegen…ich habe Hoffnung.
Vielen Dank dafür, dass Ihr Euch für mein Problem interessiert habt!!!!! Ihr kennt mich nicht und nehmt so intensiv Anteilnahme, das rührt mich sehr.