ich muss erst einmal etwas gegen die Diffamierung der Esel loswerden*: Kein Esel ist so blöd, aufs Eis zu gehen, weil es ihm zu gut geht*!
In dem idyllischen Bild, das du von deiner «*Familie*» malst, stimmt irgend etwas nicht. Ich glaube auch nicht, dass es dir (nur) an sexuellem «*Begehren*» fehlt, ich glaube, es fehlt dir an mehr, vielleicht Anerkennung. Du bist auch auf dem besten Weg, in eine Depression abzurutschen, wenn nicht schon drin. Wenn ich mir Eure Beziehung so anschaue, ist sie gar nicht so perfekt*und es geht gar nicht ums "Gefü+hlsleben", wie du schreibst:
Zitat: "Es würden wieder Herausforderungen auf mich warten, die mein Gefühlsleben vielleicht wieder pushen. Ich muss dazu sagen, dass mein Mann (ohne Ehering) ziemlich viel übernimmt. Ich arbeite 40 h/Woche, bin also täglich zwischen 10-12 Stunden aus dem Haus. Außerdem fahre ich ausgesprochen ungerne Auto, so dass er die damit verbundenen Dinge auch übernimmt. Das heißt mein Leben fordert mich nicht mehr sehr."
??? Dein Leben fordert dich nicht mehr*? Wieso fordern dich 40 h/Woche, 10-12 Stunden «*aus dem Haus*» nicht*? Wieso hat dein Mann so viel mehr Zeit, sich um Haus und Kinder zu kümmern*?
Zitat: "Ich habe mich zu abhängig gemacht. Er tut das gerne und es ist auch nicht so, dass ich lebensunfähig ohne ihn wäre. Ich müsste mich nur komplett neu organisieren und wäre in vielen Dingen auf mich gestellt. Einerseits reizt mich das, andererseits schrecke ich auch davor zurück.
Sicherlich könnte man jetzt auch meinen, dass ich innerhalb der Beziehung wieder selbständiger werden könnte und in Verbindung damit die Gefühle vielleicht wieder aufflammen. Es wäre eine Überlegung wert. Ich befürchte jedoch, dass das nicht so effektiv ist, weil ich eben nicht MUSS. Ich denke mal drüber nach…."
Du MUSST doch. Du schreibst hier schon zum wiederholten Mal, dass ihr nicht verheiratet seid. Wolltest du das so*? Wie ist das Sorgerecht bei euch geregelt*? Tragen die Kinder seinen Namen*? Ich würde an deiner Stelle unter Umständen auch Angst bekommen. Zieh doch einmal wirklich Bilanz. Was arbeitest du 40 Stunden*? Was er*? Wie so viele Frauen eine als nicht so wichtig angesehene «einfache Arbeit*», schlecht bezahlt und nicht sehr hoch angesehen*? Wohingegen dein Mann in seinem Arbeitsleben auch erfolgreicher ist, Anerkennung hat und bessere Bezahlung*?
Vielleicht traust du dich nicht einmal, selber Auto zu fahren, weil dir die Bemerkungen von wegen Frau-am-Steuer – auch oder gerade von seiner Seite*? - dann zusetzen*?
Ich werde den Eindruck nicht los, dass du zunehmend wütend wirst auf ihn, dass er vielleicht sogar sein Schäfchen ins Trockene bringt, gebracht hat, und dich mühelos noch mehr abhängen könnte*?
Ich vermute mal, dass einiges sehr ungleich verteilt ist bei euch*: Er hat mehr Einkommen, du zahlst aber genauso viel in die Familienkasse ein wie er oder umgekehrt, du bringst das Geld nachhause, er kümmert sich dafür um «*alles*», trägt aber finanziell nicht viel bei oder wie auch immer.
Auf jeden Fall gibt es einen Grund und reales Ungleichgewicht, wenn einer zufrieden ist, der andere aber nicht.
Die Sache mit dem «*Kumpel*» halte ich nur für einen Nebenschauplatz. Kann sein, dass der sich sogar weniger Sorgen darum gemacht hat, eine «*Familie*» zu zerstören als darum, Verantwortung für dich zu übernehmen. Irgendwie sogar mit Recht, denn wie würde seine Geschichte mit dir dann aussehen*? Dir die Trennung von einem Mann zu erleichtern, den du andererseits als «*tollen Mann und super Vater*» ansiehst*? Mit dem soll er dann um deine Gunst wetteifern*? Sich deine Koketterie, dass du nicht gerne Auto fährst, anhören*? Ganz ehrlich*: Würde ich auch nicht tun wollen. Vermutlich hat er sogar gesehen, dass bei dir die Alarmglocken da nicht läuten, wo sie das sollten.
Zitat: "Mein Freund und ich haben versucht etwas mehr Pepp in die Beziehung zu bringen. Weniger auf Materialismus achten, mehr auf Erlebnisse setzen. Für ihn ist alles wieder normal. Wir führen ein ruhiges, beschauliches Bilderbuchleben mit glücklichen Kindern. Aber meine Gefühle…nun ja „Ich liebe Dich“ kann ich noch immer nicht sagen."
Wenn das so war, war es nicht die richtige Art und Weise, um mehr Pepp in die Beziehung zu bringen. Du solltest es mal mit mehr Materialismus versuchen! Ich glaube, du bräuchtest mehr Dinge, die «*deine*» sind, etwas Eigenes. Eine «*eigene*» Wohnung wäre schon mal so was.
Inzwischen hast du ja schon erwähnt, dass du dir keine eigene Wohnung leisten konntest, obwohl ihr ein Haus verkauft hattet. Wie bitte? Wer verfügt oder bestimmt denn bei Euch über welches Geld? Und gehört es euch beiden?
Ich finde auch nicht, dass du dich nun an die blödsinnigen Ersatz-Lustmachereien von heute machen musst und dich jetzt «*sexy*», dein Mann hat deiner Beschreibung nach ja genug «*Begehren*» wie du sagst, du aber nicht. Wie sieht dann euer Intimleben wirklich aus*? Traust du dich, ihm zu sagen, was du dir wünschst*? Und macht er das dann*? Was, wenn du nicht willst*? Fürchtest du dann, dass er sich anderweitig umschaut und -tut*? Macht er das vielleicht sogar schon*? Oder ist dir dein Mann einfach nicht mehr begehrenswert genug und er sollte sich «*sexier*» machen*? Und wenn, dann wie*? Selber mehr arbeiten gehen außer Haus*? Mehr Geld haben*? Sich einen Bart wachsen lassen*? Oder endlich fragen, ob du ihn heiraten willst*? Überhaupt sich zu trauen, zu fragen*? Auch dir endlich mehr zutrauen, Böses wie Gutes*?! Dir einen Diamantring schenken? Jünger werden?
Egal wie. Deine Darstellung gibt wirklich zu denken. Ich habe genug Fälle erlebt, in denen ein Partner den anderen idealisierte und alle Schuld auf sich nahm, nur um ihn "wegzukomplimentieren". Es gibt welche, die zunächst vorgeben, dass alles soo schön sei, bis die ganze Konstruktion in sich zusammenbricht. Das kann manchmal ganz heilsam sei, sogar für alle.