Oje, Du..., das ist mir zu pauschal, auf der Basis kommen wir nicht zam.
"DIE Kapitalismuskritiker sind ALLE so und so, sie treffen ALLE diese Annahmen und sie sind alle neidisch."
Ich finde, dass meine Aussage bewusst differenziert war. Ich habe gesagt, dass nicht "der" Kapitalismus Schuld hat, sondern es die einzelnen Menschen sind, die Mist machen.
Und deswegen....
Kennst Du denn alle Kapitalismuskritiker oder bist Du tatsächlich der Meinung, dass es am Kapitalismus so garnichts zu kritisieren gäbe, dass bloße Kritik per Definitionem schon Neid sein müsse?
.... gebe ich dir auch vollkommen Recht, dass man das Verhalten einiger Menschen kritisieren kann/sollte.
Aber nochmal: Das System hat daran nicht Schuld, sondern die Menschen - und auch die Politik, die dem keine Grenzen steckt.
Ein Hammer ist und bleibt ein gutes Werkzeug. Wenn nun Menschen den Hammer missbrauchen um andere Menschen zu verletzen, sollte man nicht den Hammer verbieten oder kritisieren sondern die Menschen bestrafen, die den Hammer missbrauchen.
ich finde, es hat nicht das geringste mit Neid zu tun, von JEDEM Mitbrüger (egal ob reich oder arm) zu erwarten, dass er mit seinem Tun der Gesellschaft und seinen Mitmenschen keinen Schaden zufügt und sich an die Regeln hält, die für ALLE gleichermaßen gelten.
Absolute Zustimmung. Jeder muss sich an Gesetz halten und niemand darf Anderen schaden. Deswegen ist dein Beispiel "Kinderarbeit" ja auch verboten, genau wie vieles andere zurecht verboten ist. Ich glaube das stellt niemand hier in Frage.
Und ich bin der Meinung, dass wir als Weltgemeinschaft nur dann weiterkommen, wenn wir diese Regeln stärker an moralisch-ethischen und rechtsstaatlichen Aspekten fest machen als wir es bisher tun.
Zu sagen, das allein schon wäre Neid finde ich sehr seltsam. Von anderen zu fordern, sich korrekt und moralsich zu verhalten ist Neid?
Dir persönlich unterstelle ich keinen Neid. Aber was genau forderst du denn wenn du von "moralisch-ethischen" Aspekten sprichst? Deine persönliche Moral kannst/solltest du nicht auf alle Menschen übertragen. Also kannst du eigentlich
gesetzliche Änderungen fordern, wie stärkere Arbeitnehmerrechte, höhere Umweltstandards oder höhere Steuern für Reiche.
All das kannst du demokratisch umsetzen, wenn du die Mehrheiten bekommst .... und meiner Meinung nach
darf man es auch nur demokratisch legitimiert umsetzen.
Die Frage ist aber hier weniger eine ganz andere als die Frage Kapitalismus oder nicht. Die Frage ist:
will die Mehrheit das überhaupt?
Vieles ist bereits umgesetzt. Die Unternehmenssteuer in Deutschland ist internationaler Rekord, die Abgabenquote schon jetzt sehr hoch und die Energiewende macht Strom und co extrem teuer. Auch deine Beispiele sind alle bereits umgesetzt.
Z.B.
Ob ich als Autolobby meine Werte fälsche nur um besser dazustehen und damit Millionen Menschen betrüge ist einfach was anderes,
Dieser Betrug ist genau wie die vorgenannte Kinderarbeit verboten. Tu doch nicht so als wenn es nur im Kapitalismus Menschen gibt, die gegen das Gesetz handeln.
Der Kapitalismus hat in gewisser Weise sogar noch den besten Hebel um Unternehmen positiv zu beeinflussen. Zum Beispiel indem Konsumenten gezielt fair und nachhaltig produzierte Produkte kaufen.
In einer Planwirtschaft ginge das nicht. Da müsste man nehmen, was man kriegt. Nur im Kapitalismus gibt es die gesunde Konkurrenz zwischen Unternehmen. Diese führt zu besseren Produkten, besseren Preisen und Fortschritt. nenne mir auch nur
ein Land auf der Welt, welches ohne freie Marktwirtschaft erfolgreich war/ist!?
"Optimum" heißt dabei nicht das billigste. Optimum im Kapitalismus heißt, dass jeder Hersteller und Verbraucher frei entscheiden darf, was er gut findet. Deswegen geht Demokratie und Kapitalismus auf der Welt immer Hand in Hand. Es geht garnicht anders, weil beides die liberalsten Formen des Miteinanders sind.
Deine Kritik ist völlig gerechtfertigt. Du adressierst sie nur an den Falschen.
Die Tatsache, dass ich im Kapitalismus beim Verkauf einer Sache den Preis frei verhandeln kann, ist gut. Die Idee des freien Marktes ist gut (imho auch alternativlos).
Adressiere deine Kritik an:
- Betrüger und Verbrecher, die gegen Gesetze verstoßen und
- Staaten, die keine ausreichenden Gesetze erlassen oder ahnden
- Wähler, die nicht deiner Meinung nach nicht moralisch genug wählen
- Konsumenten, die obwohl sie anders könnten, umweltschädlich oder sozialschädlich konsumieren
Aber
nicht pauschal an der Tatsache, dass wir in einem freien Wirtschaftssystem leben, welches auf Verhandlungen, Unternehmertum und Fortschritt basiert.