Moin,
ich habe mir im Leben viel Gedanken zu obigen Themen gemacht. Wie ist eure Meinung zu der Sache? Denkt ihr die Menschheit sollte sich grundsätzlich ändern und emanzipieren, oder ist es in Ordnung wie es läuft?
Wird sich der Pöbel noch einmal erheben oder ist das Sklavenvolk mittlerweile so betäubt von Reklame und Sozialleistungen das es vergisst wer den Reichen 1% Ihr Geld erwirtschaftet?
Ich habe mir auch viele Gedanken zu dem Thema gemacht und viele Bücher dazu gelesen.
Auf den ersten Blick ist es ja einfach: Da gibt es Wenige, die viel haben und Viele, die wenig haben.
Ein Reicher kann alleine durch seinen Reichtum mehr in einer Minute verdienen als ein Armer über Monate. Also ungerecht oder?
Nun vergessen wir für einen Moment die moralische Seite und schauen uns an wie eine Gesellschaft funktioniert:
In unserem Model-Dorf, nennen wir es
"Runddorf" gibt es hungrige Menschen, die Brot essen wollen. Leider können diese Menschen aber kein Brot backen, weil sie keine Bäckerei besitzen.
Nun hat ein schlauer Bürger die Idee eine Bäckerei zu bauen und weiß auch wie das geht.
Er braucht dafür Geld welches er nicht hat. Einige Bürger leihen ihm Geld. Natürlich nicht umsonst, denn vielleicht stürzt am Ende die Bäckerei ein oder sonstwas geht schief.
Der schlaue Bürger baut nun seine Backstube und stellt Dorfbewohner ein, die das Brot backen und verkaufen. Er zahlt ihnen einen festen Lohn, aber einen bescheidenen, denn Brot backen kann fast jeder, er ist aber der einzige mit einer Bäckerei und alle wollen bei ihm arbeiten.
Den Gewinn, den der schlaue Bürger macht, investiert er in einen besseren Ofen um künftig neben Brot auch Brötchen backen zu können. Er kann nun weitere Bäcker einstellen und mehr Produkte verkaufen. Solange er Dinge herstellt, welche die Bewohner von Runddorf haben wollen, kann er immer mehr verkaufen und immer mehr Bäcker einstellen.
Ganz Runddorf wird nun mit Waren versorgt und viele Einwohner haben einen Job. Die Bürger, die in die Bäckerei investiert haben, bekommen einen Anteil des Gewinns.
Dem Dorf geht es gut - auch wenn offensichtlich Manche viel mehr haben als Andere.
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Nun kommt ein Bürgermeister, wir nennen ihn
"Gustav Gerechtigkeit". Gustav sieht, dass die Bürger nicht gleich viel haben. Der Bäckereibesitzer hat alleine mehr als die Hälfte des Dorfvermögens. Außerdem sieht Gustav, dass die angestellten Bäcker zwar am meisten arbeiten, aber deutlich weniger haben als der Bäckereibesitzer.
Gustav beschließt Regeln zu erlassen. Zunächst verbietet er Zinsen, so dass Investoren nicht für ihr "Nichtstun" Geld bekommen. Dann führt eine Steuer ein, damit der Bäckereibesitzer jedes Jahr 10% seines Geldes abgeben muss. Zuletzt beschließt er die Löhne für die hart arbeitenden Menschen zu verdoppeln.
Gleiches Spiel wie zuvor, wieder möchte jemand eine Bäckerei bauen, aber diesmal bekommt er von niemandem Geld, weil ohne Zinsen will ihm keiner Geld leihen. Generell gilt: Ohne Investoren, wird kaum was neues gebaut und mit den hohen Steuern und Löhnen ist die Motivation klein, ein Unternehmen zu gründen.
Es wird noch schlimmer, der nun einzige Bäckereibesitzer muss zwar hohe Steuern zahlen, aber hat ein Monopol. Die hohen Lohnkosten und Steuern holt er wieder rein, indem er die Preise für Brot verdreifacht. Brot will schließlich jeder.
Klar was jetzt passiert oder? Gustav greift wieder ein deckelt die Brotpreise. Ein Brot darf nicht mehr als 2 Goldstücke kosten!
Der Bäckereibesitzer denkt sich nun "Löhne und Brotpreise sind festgeschrieben, also für was soll ich mir noch Mühe geben?" Er backt kleinere und schlechtere Brote. Brötchen verkauft er ab sofort unter der Ladentheke weit über dem vorgeschriebenem Preis oder nur noch an Verwandte und Freunde.
Gustav ist zufrieden. Er hat Geld vom Bäckereibesitzer kassiert und an die Bürger verteilt.
Nur gibt es leider nun nichts mehr zu kaufen als schlechtes Brot. Das Geld hat kaum Wert, denn die guten Sachen wie Brötchen gibt es nur noch über Kontakte. Gustav hat das Unternehmertum und die Wirtschaft zerstört. Das Vermögen der Bürger ist zwar gleicher verteilt, aber es gibt weniger Güter.
Mehr noch: Die Wirtschaft stagniert. Es wird nichts neues mehr gebaut, nichts erfunden, nichts neues produziert. In gewisser Weise ein "Traumland": Niemand kann mehr viel reicher werden als Andere!
Runddorf ist sieht nun gen Westen und erblickt dort das Quadratdorf. Dort gibt es viele reiche Unternehmer und große Vermögensunterschiede,
aber Brot, Brötchen und sogar Zuckerschnecken! Die Bäckereien wurden durch Investitionen auch mehrfach modernisiert und können nun viel billiger produzieren, so dass jeder Bürger Brot und Brötchen kaufen kann.
Zuckerschnecken kann sich nicht jeder leisten. Und Gustav sagt:
"Seht her, Quadratdorf ist ungerecht. Dort kann jeder Brot und Brötchen kaufen aber nicht jeder Zuckerschnecken! Unser Runddorf ist viel gerechter, denn hier kriegt jeder schlechtes Brot"
Die Moral von der Geschicht? Gleich ist auch eine Gesellschaft, in der jeder gleichermaßen wenig hat. Aber ist sie deswegen erstrebenswert?