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Unterschicht

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mikenull

Urgestein
Es ist natürlich ein wenig zu kurz gedacht, diese "Unterschicht", die ja eigentlich lediglich Arbeitslosigkeit auf Dauer bedeutet, irgendeinem Politiker unterjubeln zu wollen. Hartz 4 bestraft in erster Linie diejenigen, die lange Jahre Beiträge bezahlt haben und nach nur einem Jahr Arbeistlosengeld I Bezug quasi in die Sozialhilfe fallen. Aber dieser Schritt - Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zusammenzulegen - war von allen großen Parteien gewollt.
Für mich ist die ganze Entwicklung logisch: Die Arbeitslosigkeit nimmt seit den siebziger Jahren kontinuierlich zu und je mehr sie zunimmt, um so größer wird das Druckmittel der Arbeitgebeber. Insofern ist auch die weitere Entwicklung abzusehen. Das Potential in der BRD liegt bei etwa 27 Millionen Arbeitslosen, einfach deshalb weil viele Berufe, viele Tätigkeiten, einfach aussterben und nicht wie früher, durch neue Berufe oder Tätigkeiten, ersetzt werden können.
 
Hallo mikenull,

schau mal hier: Unterschicht.
Hier findest du vielleicht was du suchst.

pete

Sehr aktives Mitglied
Hi,

man kann die Thematik "Unterschicht" natürlich nicht nur vom wirtschaftlichen Standpunkt aus sehen - es ist einer der Aspekte. Allerdings ein ganz wichtiger.
Sicher, man kann auch ohne Studium in der einen oder anderen Nische Erfolg haben, aber ich fürchte es gäbe auch bei besseren Voraussetzungen zu wenig davon.

Und richtig, keiner kann sicher sein, seiner "Schicht" in ein paar Jahren noch anzugehören.

Ja, und Bildung ist nicht nur Wissen pauken - andererseits auch nicht das BZ-Niveau. Hat für mich auch was mit Sozialverhalten zu tun, und da halte ich manche aus der "Oberschicht" für ungebildet. Und umgekehrt.

Den "Wert" eines Menschen sehe ich eher unter diesem Aspekt - ob wirtschaftliche Ober-, Mittel-, oder Unterschicht ist mir egal, genau wie die Schulbildung.

Ja, der Zufriedenheitsgrad mit dem eigenen Status reduziert sich für mich dann nicht auf die Schicht, sondern auf die Selbstverwirklichung - die Möglichkeiten, die da sind, die nicht da sind, und die Motivation und den Grad der Nutzung davon.

Sind wir Deutsche Weltmeister im Jammern auf hohem Niveau ?
Liegt es an der ausgeuferten Bürokratie ?
An der Globalisierung mit ihren Folgen für den Arbeitsmarkt ?
Daran, das Politik/Wirtschaft von denen die oben sind, als Selbstbedienungsladen gesehen wird ?
Oder einfach an fehlenden Konzepten ?

Aufbruchstimmung habe ich bei einem Urlaub in der Türkei wahrgenommen - die ist bei uns nicht da.

Aber die Lösung wüsste ich auch nicht.

Peter
 
Zuletzt bearbeitet:

mikenull

Urgestein
Sicherlich ensteht diese "Unterschicht" nicht allein durch die bekannten finanziellen Einbußen. ( z.B. bei Hartz 4 ) Es liegt einerseits am fehlenden Geld und andererseits am riesigen, verlockenden Warenangebot. Viele sind der Ansicht, daß sich Hobbys, Freizeit, Mobilität und all sowas, nur mit viel Geld ertragen läßt - was ja auch stimmt. Wenn dieses nötige Geld nicht mehr verdient werden kann oder es der Staat nicht mehr zur Verfügung stellen kann, dann fehlt vielen die Perspektive. Und die fehlt auch, weil der Staat bisher nicht gesagt hat, wohin alles führen soll. Zwar haben Kohl und Schröder in der Vergangenheit schon mal die "Arbeitslosigkeit halbieren" wollen, aber weder sie noch ihre Nachfolger wissen dafür ein Rezept. Eben weil es keines gibt. Inzwischen sind die Politiker vorsichtiger mit solchen "Vorankündigungen" geworden und schieben die eigene Unfähigkeit auf die "Globalisierung", auf die "fehlende Wettbewerbsfähigkeit" der deutschen Unternehmen. Für mich ist das aber nichts weiter als eine fromme Lüge: Globalisierung gab es schon immer und das die deutschen Unternehmen wettbewerbsfähig sind läßt sich an den Exportzahlen ablesen.
 
M

Mauz

Gast
Ich finde es ganz schlimm, wenn man von Anfang an sagt, dass man eh keine neue Stelle mehr findet, nur weil man z.B. zu alt oder zu unqualifiziert is, aber wieso soll man euch dann auch einstellen, wenn ihr euch nicht mal selbst zutraut das zu meistern? Wenn irgendwas nervt in diesem Land, dann sind das die Jammerer, die nur rumjammern, wie scheiße unser Sozialsystem ist und die bösen Politikerteufel sowieso, aber irgendeine Idee um es besser zu machen haben sie auch nicht. Ganz schrecklich.

Denkt ihr denn es ist nur in Deutschland so? Nein, ist es nicht. In anderen Ländern ist es um einiges schlimmer und Deutschland muss zur Zeit nunmal einsparen wo es nur kann, da müssen alle mitziehen und wer sich in seinem Beruf nicht persönlich entfalten kann, der sollte sich einfach mal darüber Gedanken machen, ob das vielleicht auch einfach nur am Beruf liegt. Wenn ich z.B. Dachdecker bin, dann muss ich ehrlich zugeben, dass es mir von Anfang an niemals um Entfaltung ging, sondern immer nur um Arbeiten fürs Geld. Da muss man sich später nicht drüber beschweren, hätte man vorher mal nachdenken sollen.

Ja, ich weiß ja, dass ganz viele schimpfen werden wegen meinem Beitrag hier, aber das ist doch nur wieder das Selbe: Hauptsache rumjammern, aber selbst den A**** nicht in Bewegung kriegen. Ich finde es auch immer ganz schade, dass sich jeder und alle für Experten halten oder noch schlimmer für ganz besonders schwere Opfer. Wie kann man so selbstgefällig sein? Das macht mich echt wütend und dann wird noch immer die Schuld bei anderen gesucht, aber nie bei sich selbst. Wie kann man so leben? Wie kann man so eine Meinung wie die meisten von euch auch nur ansatzweise vertreten? Sowas macht mich echt traurig.
 

Muecke

Aktives Mitglied
[gelöscht, weil der Beitrag nur einer Veranschaulichung für Mauz dienen sollte... und sie es mittlerweile wohl gelesen haben sollte.]

Mücke
 
Zuletzt bearbeitet:

mikenull

Urgestein
Ja, mauz, warum muß Deutschland einsparen? Dieses "Einsparen" was man allenthalben erlebt - manche sagen auch einfach den treffenden Begriff "Lohnkürzungen" dazu - hat uns zu einem sehr schleppenden Binnenverbrauch geführt. Als Folge davon mussten und müssen viele Firmen schließen ( und auch Leute entlassen ). Dieses "Einsparen" hat in anderen Ländern nicht stattgefunden - vor allen Dingen nicht in jenen, denen es vergleichsweise gutgeht. Ich darf daran erinnern, daß Frankreich ( und hier lebe ich seit über 10 Jahren ) eine geringere Arbeitslosigkeit hat, als die BRD. Das es einen Mindestlohn für alle gibt und das in der Regel um die 35 - 37,5 Stunden gearbeitet wird. Man hat die Lohnnebenkosten für die Arbeitgeber mit Hilfe einer hohen Tabak-und Branntweinsteuer gesenkt.
Die Arbeitslosenzahlen in der BRD kommen nicht vom jammern einiger, auch nicht von der fehlenden Bildung ( glaubt denn ernstlich jemand, daß es mehr Arbeitsplätze gebe, wenn die Bundesbürger eine bessere Bildung hätten. Warum? ) oder gar von der Selbstgefälligkeit einiger, sondern die Arbeitsplätze fehlen ganz einfach. Über die wirkliche Zahl allerdings darf spekuliert werden.
 

pete

Sehr aktives Mitglied
Ja, ich weiß ja, dass ganz viele schimpfen werden wegen meinem Beitrag hier, aber das ist doch nur wieder das Selbe: Hauptsache rumjammern, aber selbst den A**** nicht in Bewegung kriegen. Ich finde es auch immer ganz schade, dass sich jeder und alle für Experten halten oder noch schlimmer für ganz besonders schwere Opfer. Wie kann man so selbstgefällig sein? Das macht mich echt wütend und dann wird noch immer die Schuld bei anderen gesucht, aber nie bei sich selbst. Wie kann man so leben? Wie kann man so eine Meinung wie die meisten von euch auch nur ansatzweise vertreten? Sowas macht mich echt traurig.
Mich macht so ein Gelaber traurig. Ich habe 15 Jahre gekämpft, und bin jetzt da wo ich bin. Ich will dir auch nichts unterstellen, aber ich behaupte einfach mal, daran wäre manch einer psychisch zerbrochen. Also wer hier selbstgefällig ist und in Wirklichkeit Null Ahnung hat, lassen wir mal dahingestellt.
 
S

Standhafter

Gast
Ja, mauz, warum muß Deutschland einsparen? Dieses "Einsparen" was man allenthalben erlebt - manche sagen auch einfach den treffenden Begriff "Lohnkürzungen" dazu - hat uns zu einem sehr schleppenden Binnenverbrauch geführt. Als Folge davon mussten und müssen viele Firmen schließen ( und auch Leute entlassen ). Dieses "Einsparen" hat in anderen Ländern nicht stattgefunden - vor allen Dingen nicht in jenen, denen es vergleichsweise gutgeht. Ich darf daran erinnern, daß Frankreich ( und hier lebe ich seit über 10 Jahren ) eine geringere Arbeitslosigkeit hat, als die BRD. Das es einen Mindestlohn für alle gibt und das in der Regel um die 35 - 37,5 Stunden gearbeitet wird. Man hat die Lohnnebenkosten für die Arbeitgeber mit Hilfe einer hohen Tabak-und Branntweinsteuer gesenkt.
Die Arbeitslosenzahlen in der BRD kommen nicht vom jammern einiger, auch nicht von der fehlenden Bildung ( glaubt denn ernstlich jemand, daß es mehr Arbeitsplätze gebe, wenn die Bundesbürger eine bessere Bildung hätten. Warum? ) oder gar von der Selbstgefälligkeit einiger, sondern die Arbeitsplätze fehlen ganz einfach. Über die wirkliche Zahl allerdings darf spekuliert werden.
Mike, das ist nicht so einfach, wie du das darstellst.
Einsparen = Lohnkürzungen, das ist für Deutschland so nicht richtig. Es gab auch in den letzten Jahren Lohnsteigerungen, die aber sicher nicht so hoch ausfielen, wie sich manche das dachten. Oder schau doch nach USA ! Ists vielleicht besser wir hätten hier auch noch den zweit - und dritt- Job ? Damit können die Ihren Lohn auch ganz schön steigern...
Oder sollen wir uns verschulden wie die Briten , bis über die Ohren ? Tja dann könnten wir das Gelumpe aus China auch kaufen ... genau wie die USA Bürger. Denk mal darüber nach. Ich habe es schon mehrmals gesagt, Deutschland war immer Export-orientiert, mit einer wesentlich höheren Industriealisierung als in Frankreich. Da lassen sich beide Länder so einfach nicht vergleichen.
Aber du kannst ja mal die Subventionen für die französischen Bauern streichen, was dann dort los ist.

Zweitens: Arbeitslosigkeit hängt in D sehr wohl von dem Bildungsgrad ab. Einfache Arbeitsplätze lassen sich eben sehr schnell abbauen und in Indien oder China mit sehr geringeren Kosten wieder aufbauen. Hier in unserer Stadt sind davon tausende einfache Arbeitsplätze in der Uhrenindustrie gestrichen worden. Montagearbeiter. Die Maschinen arbeiten jetzt noch in China. Dorthin wurde alles verschifft - komplette Fabriken. Die stellen jetzt die Uhren für den Verkaufspreis von 15,- Euro her, wahrscheinlich mit Herstellkosten von 1,00 Euro. Also frage ich: Brauchen wir "solche" Arbeitsplätze hier in D mit Preisen von China ? Warum sind denn die Erntehelfer aus Polen so begehrt? Preiswert und anspruchslos, genau . Wenn wir also zu 10t in Bruchbuden wohnen wollen, mit Plumbs-WC und ohne fliesend W/K Wasser dann können wir auch zu diesen Arbeitslohn arbeiten. Das wollen wir doch alle nicht. Also mehr Geld . Und wenn nun der Kunde die Preise nicht bezahlt, weil er diese Leistung nicht zu diesem Preis will ?
Damit ist doch uns nicht geholfen. Die Schweizer Uhren sind sau teuer, aber wer kauft die denn ? Wenige sind dazu überhaupt in der Lage....
Wenn wir also Arbeitsplätze erhalten wollen, dann geht das nur über Bildung und Innovation. Und nicht über Schulden und Verbrauch. Die gleiche Sache mit dem Aufbau Ost. Dorthin können wir noch viele Milliarden schicken. Das meiste wird zweckentfremdet für den Unterhalt der Menschen "verbraucht" . Das Geld ist weg... und niemand ist glücklich.

Übrigens: Gespart haben wir in Deutschland eigentlich nur bis 1969. Danach haben wir über unsere Verhältnisse gelebt. Das ist nunmal Fakt. Jeder sagt : Wir sparen. Aber alles wurde danach teurer. Uns wird nicht geholfen mit Einsparungen, welche eigentlich Mogelpackungen sind. Reform des Gesundheitswesen? Ja bitte, aber nur mit mehr Geld aus des Bürgers Tasche. So siehts doch aus. Staat ist Pleite ? Ja klar, also Mehrwertsteuer rauf. Sparen, ja wie geht denn das? siehe Berlin!
Nein, wir brauchen uns nicht zu wundern.
Standhafter
 

mikenull

Urgestein
Ich will eigentlich jetzt nur einem widersprechen. ( was übrigens in jeder besseren Fernsehdiskussion auch erzählt wird ) Die Deutschen haben in den letzten 10 Jahren eine Lohnsteigerung von 0,9 Prozent gehabt. Andere Länder wie z.B. die USA, England um die 25%.
Im Prinzip bestätigst Du ja alles, was ich angeführt habe: Die Deutschen können sich ihre teuren Produkte nicht mehr leisten. Eben weil sie zu wenig Geld haben.
 
S

Standhafter

Gast
ich kann deine Zahlen jetzt nicht so schnell nachprüfen. Aber sicher ist eines:
- kein Land in EU hat eine größere Verschuldung wie die Briten. Und das muss irgendwann zurückgezahlt werden.
- in USA leben die Menschen in einer stark steigenden Verschuldung. rechne mal die Einkommen weg, der Menschen, die nur von Maklertätigkeiten (Hausverkäufen) leben... dann sehen diese Zahlen anders aus. Denn auch dort gehen gute Arbeitsplätze nach China. Und es entstehen schlechte Arbeitsplätze, welche von heute auf morgen wegfallen können.
Wer bezahlt das alles? Ich nicht, ich habe keinen Dollars ;)
Aber das Imperium wird sich schon durch neue Kriege zu wehren wissen. Und ansonsten streichen sie halt alle Schulden und zahlen nicht zurück. Schließlich sind sie ja das Imperium. Basta. Übrigens gabs das auch schon mal... ich glaube während der 20iger Jahre ...
 
Status
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