Man muss aufpassen, dass man von einem Problem nicht ins nächste tappt, nämlich emotionale Abhängigkeit.
Guter Punkt! Da habe ich im Laufe meines Lebens schon zahlreiche solche Phänomene beobachtet. Also statt das Problem zu lösen sucht man sich ein neues Problem, vielleicht eines, das sozial anerkannter ist. Zum Beispiel von Drogensucht zu extremer Religiosität. Oder von einer "einfachen psychischen Beeinträchtigung" zu Therapieabhängigkeit oder Abhängigkeit von einem Kult/einer geistigen Führungspersönlichkeit/einer Weltanschauung. Auch der Wechsel von "Ich bin in der Ehekrise und möchte mich eigentlich scheiden lassen" zu "Ich bin schwer krank und muss mich um meine Krankheit kümmern" ist mir mehrfach begegnet. Um nur mal drei Beispiele für solche Fehllösungen zu nennen.
Sie zeigen oft das suchtypische Motto: Früher hatte ich viele Probleme, jetzt habe ich nur noch eines.
Deshalb: "Alle Dinge sind Gift. Nur die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist." (Paracelsus) – gilt weitgehend auch im Bereich menschlichen Verhaltens; Paracelsus meinte wohl die stofflichen Dinge.
Dass auch bei Computerspielen die Belohnungssysteme des Gehirns aktiviert werden, ist ja bekannt. Und dass dort eine reale Suchtgefahr lauert. Wie hier schon berichtet: Der Punkt ist wohl spätestens dann erreicht, wenn das Spielen (oder andere Online-Beschäftigungen) wichtiger wird als alles andere und die sozialen oder gesundheitlichen Probleme stärker werden als der positive Nutzen. Das kann aber bei anderen Aktivitäten auch passieren.