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Weg vom Alkohol, mein Erfahrungsbericht

Hallo zusammen, ich möchte Euch meinen Erfahungsbericht zum Thema Alkohol aufschreiben. Auch, um vielleicht dem Ein- oder Anderen Mut zu machen das zu versuchen.
Mit 15/16 hatte ich meinem Vater eine Flasche Bier stibitzt und mit Kumpels zusammen auf dem Spielplatz getrunken (Jeder Eine). Mir war so schwindelig, das ich nie die Gefahr sah davon jemals abhängig zu werden. Genau das ist die große Gefahr beim Alkohol. Mit den Jahren gehörte das Bier zum täglichen "Bedarf". Mittlerweile bin ich Ü50 und die letzten (mindestens) 10-15 Jahre waren es unter der Woche je 5 Flaschen pro Tag und am Wochenende "natürlich" mehr. Ich war ständig müde, und vom Kopf her benebelt. 'Immer wieder hab ich mir gesagt: So, ab Montag gibts die Woche kein Bier, erst am Wochenende wieder. Natürlich hat das nie funktioniert. Wenn es mal einen Tag geklappt hat, kam sofort die innere Bestätigung "Siehste, geht doch mit der Trinkpause also kann ich weiter Trinken. Irgendwann habe ich mal das Hörbuch von Alan Carr "Endlich ohne Alkohol" gehört (Lange gehört) und einen Monat nichts getrunken. Es kam wieder die Bestätigung "Siehste, klappt doch, Du hast das im Griff" aber nichts hatte ich im Griff. Die Ausnahmen wurden immer mehr und schnell war ich wieder bei den 5 Flaschen am Tag. Als dann Ende 2022 mein Blutdruck auf 180/130 war und ich aussah wie ein Hefeklos mit zugeschwollenen Augen, habe ich wieder dieses Hörbuch rausgekramt und mir den Zeitpunkt 01. Februar als Start in ein neues Leben festgelegt. Nach dem Buch ging es erstaunlich einfach (Auch beim ersten Mal, das ist ja die Krux an der Sache). Bis Dezember habe ich keinen Tropfen getrunken. Mein Blutdruck ging auf normal zurück 128/75 und ich habe 10 Kilo verloren. Es macht Spaß schlafen zu gehen weil man viel erholsamer schläft. Früh aufstehen ist überhaupt kein Problem und der Tag verläuft viel einfacher. Schon nach kurzer Zeit ging mein Ruhepuls von über 80 auf 55-60 Schläge pro Minute runter. Ich kann heute noch an der Herzkurve meiner Pulsuhr das Startdatum erkennen, krass... Ich habe jetzt über Weihnachten wieder Bier getrunken, einfach mal um zu gucken wie es mir geht und weil ich an Silvester wieder "dazu gehören " wollte. Es dauerte nicht lange und schon war ich wieder bei den 5 Bier am Tag. Ich hatte mir im Vorfeld schon zum Ziel gesetzt gleich im neuen Jahr wieder aufzuhören aber in den den zwei Wochen Angst es nicht zu schaffen. Ich habe es geschafft weil ich diesmal wußte was mich schönes erwartet und ich weiß jetzt das es auch nach fast einem Jahr gefährlich ist. Für mich steht fest das ich nichts mehr trinken möchte, auch nicht an Silvester weil, meist haben die Anderen ein Problem damit und fragen ganz erstaunt: "Aber was trinkst Du denn jetzt". Ich selber bin drüber weg und stolz wenn ich sagen kann das ich keinen Alkohol trinke. Versucht es, man gewinnt soviel an Lebensqualität und es fehlt wirklich nichts. Auch, wenn man das vorher nicht glauben mag.....
 

Alicia_p77

Aktives Mitglied
juhuuuu super dass du es geschafft hast! :)

Bleib weg vom Alkohol, es ist viel gesünder ohne und ein besseres Lebensgefühl.

Wenn man bei einer Substanz suchtgefährdet ist, ist es eh das beste es ganz aufzugeben, da kontrollierter Konsum dann nicht möglich ist, wie du selbst gemerkt hast.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Glückwunsch!
wir sind im gleichen Alter, ich habe jedoch in meinem ganzen Lebe, wenn es hochkommt, zwei Schluck Alkohol getrunken;
aber auch ich war/bin auf Feiern/Clubs....
es geht auch ohne, zumal es Gott sei Dank in den letzten Jahren immer mehr Alternativen gibt als früher,

da gab es meist nur schalen O-Saft, abgestandenes Billig-Wasser oder Billigcola ohne Kohlensäure
in den Lokalen/Restaurants....
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Vor allem zur Coronazeit habe ich ziemlich viel Wein getrunken, insbesondere, als mein Partner im Koma lag. Ich hatte mich nach einer Weile dran gewöhnt, jeden Abend eine halbe Flasche Wein zu trinken.

Zu einer Verhaltensänderung kam es Anfang 2023, als sich bei meinem Knie Arthrose bemerkbar machte, Ich habe dann viel über mögliche Risiken gelesen, die Arthrose begünstigen, und irgendwo stand, dass Alkoholkonsum auch Entzündungsreaktionen in den Gelenken fördern kann. Jedenfalls habe ich dann mit dem Weintrinken weitgehend aufgehört, um den Körper nicht weiter zu schädigen.

Inzwischen sieht mein Alkoholkonsum so aus, dass ich etwa einmal pro Woche (meistens am Samstag) noch ein bis zwei Gläser Wein zum Abendessen trinke. Ansonsten trinke ich keinen Alkohol mehr. Richtig vermissen tue ich nichts. Im Lauf der Zeit ist auch meine Lust auf Alkohol deutlich zurückgegangen und ich verspüre meistens gar keine Motivation mehr, Wein trinken zu wollen.
 
Habe auch komplett mit Alkohol aufgehört, obwohl es nicht mal regelmäßig war.
Habe aber gemerkt, dass ich keine 20 mehr bin und quasi jedes Bier am nächsten Tag bereut habe.
Irgendwann habe ich es ganz sein gelassen. Mir geht es dadurch viel besser.
Das war bei mir ähnlich. Ich trinke mittlerweile fast* kein Alkohol mehr. Auch wenn ich früher "nur" 1-2x die Woche Alkohol getrunken habe, aber ich fand das auch schon viel. Irgendwann habe ich mit der Zeit immer mehr die Lust verloren. Als ich Ende November 2022 nach Ewigkeiten mal wieder einen richtigen Rausch hatte, habe ich das hinterher so sehr bereut dass ich gesagt habe: Das will ich nie wieder. Und das ist bis heute so geblieben.

Rein vom Körpergefühl merke ich im Vergleich zu früher nur sehr kleine Unterschiede. Zwar fühle ich mich ein bisschen mehr ausgeruht, aber das ist minimal. Aber was das Abnehmen anging, war das Weglassen vom Alkohol wirklich (und das Wort benutze ich wirklich selten) der Gamechanger. Ich war zwar vorher nicht dick gewesen, aber hatte von Jahr zu Jahr immer mehr Schwierigkeiten, mein Gewicht zu halten und sah etwas aufgedunsen aus. Und das, obwohl ich regelmäßig Sport gemacht habe und mich überwiegend gesund ernährt habe. Ich hatte mir gedacht, das ist einfach das Alter und mit 30 ist der Stoffwechsel einfach nicht mehr so gut wie mit 20. Aber falsch gedacht: Seit ich den Alkohol weggelassen habe, war das Abnehmen auf einmal super einfach.

Auch psychisch merke ich deutliche Unterschiede. Früher war es immer so, dass ich samstags und sonntags oft in keiner guter Stimmung war. Ich hatte zu nichts Lust, und war genervt davon dass ich mich zu nichts aufraffen konnte usw. Und seit ich den Alkohol weggelassen habe, hatte ich das nicht mehr! Mir war vorher nicht klar, dass auch das vom Alkohol kam.

Ich hatte Anfang 2017 mal eine Zeit, da habe ich sogar 3-4x die Woche Alkohol getrunken - und nicht nur ein bisschen zum Genießen, sondern wirklich bis zum Rausch. Da habe ich nach wenigen Wochen schon selbst gemerkt, dass mir das körperlich gar nicht guttat: Ich war die ganze Zeit über dauerplatt - also nicht nur vom Kater, sondern auch an den Tagen, vor denen ich gar keinen Alkohol getrunken hatte. Ich kam morgens nicht aus dem Bett, war mittags und abends noch müde; aber wenn ich dann nachts im Bett lag, war ich gefühlt hellwach. Da bin ich dann wieder zurück auf den wöchentlichen Rhythmus, und zum Glück ist es auch wirklich jahrelang bei diesem geblieben. Ich denke, bei manchen Leuten funktioniert das nicht, da wird es dann eher schlimmer.

Jedenfalls hat es sich für mich voll gelohnt. Ich habe gar kein Verlangen mehr nach einem Rausch, und den nüchternen Zustand ziehe ich dem eindeutig vor.


(*: "fast kein Alkohol" bedeutet bei mir, dass ich im Durchschnitt höchstens einmal im Monat mal zwei Gläser Wein trinke. Auf Feiern bin ich auf entweder alkoholfreies Bier oder Malzbier umgesattelt)
 
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