Wenn Hobbys keinen Spaß mehr machen...

Es muss ein Hobby bleiben und es muss nicht perfekt sein.

XoFeno meinte:

Meine 3 jährige Tochter hat gerade die Phase, in der sie stundenlang malen kann.

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Die sind da wie in Trance, im Flow. Das ist Intuitives malen, was Kinder machen und dies ist die höchste Kunst und Disziplin, meiner Ansicht nach. Das wird ihnen dann abgelernt, spätestens wenn wer urteilt, fragt, zensiert, oder anregt zielgerichtet zu malen.
Wenn ich im Flow bin, dann sehe ich ein bestimmtes Gelb, such das im Kasten, denn das schwebt mir vor, oder ich fahr mit den Fingern drüber, verwische, mir ist danach, ich lege dünn blau darüber, wie Kinder das auch machen, sie folgen einem inneren Gehör, einer Eingabe, natürlich denken sie dabei nicht, sie sind nur Ausführer- wie geführt. Das ist faszinierend, was da entsteht.

Tiigerchen, was bezweckst du, wenn du zum Beispiel malen willst, es steckt da ja eine Kopfgeschichte dahinter, welche? Ich möchte malen können? Ich kann malen und mags umsetzen? Ich brauch ein Objekt, das gut ins Schlafzimmer passt, oder als Geschenk für jemanden usw.?

Ich kann überall leere Wände sehen, wo etwas hinpassen würde, etwas in Lila, mit grün dabei, als Ergänzung zur Einrichtung, als i-Tüpfelchen für diesen Raum, für dieses Zimmer.
Bei meinem Freund wird gerade für Gästevermietung hergerichtet, hab Vorhänge genäht, passend dazu Bilder gemalt, die ergänzend sind zum Rest in diesen Wohnbereich, für mich sind Bilder wie Vasen, wie Kissen, wie Hocker- ein zusätzliches Detail fürs Gesamtbild, das muss stimmig sein und daher male ich gern, weil ich dazu beitragen kann und will, dass man sich wohlfühlt. Der passende Schmuck für dein Lieblingszimmer, den stelle ich dir her, ganz nach deinem Belieben, Maßgefertigt- daher habe ich nicht einen bestimmten Stil, ich kann auch Schüttbilder herstellen mit einem roten Strich quer durch, wenns passt. Oder fürs Kinderzimmer einen riesen Bären, der sein Baby knuddelt, das passt dort hin, also mach ich es. Ob ein Bild mit Hirsch drauf, oder mit Landschaft, oder Lilablaue Kreise nur, ich mal eigentlich alles, frag mich, was könnte man brauchen und dann geh ich es an, das nächste Motiv.
Bei einer Frau, die für ihre Appartements mehrere Bilder brauchte, da gabs ein Jubeln, weil die Farben absolut zum Teppich passten, total genau das gleiche Rot, das gleiche Graublau, es war wie ein Zufall.

So gehe ich auch bei den Keramiken vor, ich sehe Bedarf an blauen Paradiesvögel in dieser Gartenecke, eine Leuchtkugel an diesem Platz und dann mach ich das, eigentlich sehe ich mit dem inneren Auge, das würde hier hingehören, dann wärs perfekt. Malen ist für mich irgendwie Bedarfs-Abdeckung. Ich mach dir ein Bild und du sagst mir, welches du willst.

Nach welchen Bildern hält ihr Ausschau? Bunt, groß, klein dezent, leuchtend, romantisch, neutral, mit Geschichte drin, oder bloß Farbe mit Punkten oder Strichen- ich such nach Inspiration. Nach Nachfrage. Zb- ich male den Hund von dir... wie dieser:

Tigerchen meinte:

Mir ist in letzter Zeit vermehrt aufgefallen, dass ich egal welches Hobby ich anfange nach einer kurzen Zeit keinen Spaß mehr machen. Am Anfang habe ich große Freude daran und dann kommen die negativen Gedanken...

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Tigerchen, mir kommt vor, das ist normal, dass es Widerstände gibt, dass es praktisch Hürden gibt, wenn man etwas beginnt. Du wirst nie fündig werden, wenn du schnell aufgibst und diesen Widerständen nachgibst. Es heißt nicht umsonst: der hat den Durchbruch geschafft.

Mein Rat wäre, ( weil ich das kenne, wie das ist) mach einfach weiter. Hör diesen ganzen Zweifeln und inneren Einwänden zu und machs trotzdem. Learning by doing... du lernst dich konzentrieren, du lernst mutig werden, du lernst locker werden, du lernst improvisieren, du lernst lasieren, Schatten anbringen, Lichtpunkte setzen, ( beim Malen zb) du lernst ununterbrochen besser umzugehen mit den Materialen, als noch Tage vorher, wie wenn man eine Sprache lernt, dranbleiben und ausbauen ist besser, als verfrüht zu behaupten, geht nicht. Das sagt der innere Schweinehund, der ist faul, träge, mag alles lassen, wie es ist, weil das ist bequemer.

Tigerchen meinte:

Und ja ich liebe es kreativ zu sein. Viele wissen gar nicht, dass ich male oder schreibe und möchte ich ehrlich gesagt auch nicht. Um Aufmerksamkeit oder soziales Beieinander gehts, denke ich in meinem Fall eher weniger.

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Wegen dem mach weiter, es geht nur um dich und wie du sehen kannst, ( bei mir ist es ähnlich) sobald wer dazugeschaltet ist, ist es anders.... wie ich auch bei den kleinen Kindern bemerken kann, solange man sie nicht beeinflusst gehen sie über in die Intuition, malen verbunden mit dem kreativen Sein, mit dem innersten Ich- das geht bei mir nicht, wenn ich an Geschäfte denke, an : wem gefällts, oder wem gefällts nicht. Da bin ich dann nur Handwerker, das ist ein riesen Unterschied.
Ich hoffe für dich, dass du diese Schaltung immer wieder zustande kriegst, wo du im Tun aufgehst, Denke weggeblendet. Das ist meiner Meinung nach auch wegen dem so beliebt, dieses "Dahinmalen", von klein an machen wir das gerne. Ich kenne kein einziges Kleinkind, das nicht gerne mit Farben spielt, oder konzentriert für etwas zu haben ist, wo es voll aufgehen kann dabei. Hobby ist Glück anzapfen.

Ich habe die Nebendiskussion ausgelagert, hier kann es weitergehen dazu:

Malen und Gemälde verkaufen/verwahren

kann man das sehen?

www.hilferuf.de

Da der TE hier sich schon länger nicht zurückgemeldet hat, mache ich mal zu. Wenn der Thread fortgeführt werden soll, gerne bei der Moderation melden.