Es wäre viel fairer, den Freibetrag am Erblasser und NICHT an den Erben festzumachen: Also zB könnte man sagen: Jeder kann 1 Mio Euro steuerfrei vererben an wen er will!
Die Idee greife ich mal auf - und komme zu verblüffenden Ergebnissen.
Da hat also jemand zwei Häuser zu 600k€ und zwei Kinder. Er hat ne Million Ver-Erbschaftssteuer-Freibetrag.
1.Da er weiss, dass er bei seinem Tod 200.000 Euro über dem Freibetrag liegt, nimmt er einen Kredit auf, um die Erbschaftssteuer zu bezahlen, und legt das Geld zur Seite.
1a.Durch die Auszahlung des Kredites vererbt er nun noch mehr, muss also wieder einen Kredit für die höhere Erbschaftssteuer aufnehmen
1b.Der Kredit schmälert sein Vermögen, weil er jetzt Schulden hat. Also schließt er daraus, dass er gleich 1,2Mio Kredit aufnehmen sollte um komplett steuerfrei vererben zu können - an jeden.
1c.Es ändert sich nichts. Das Kreditgeld wird gegen die Schulden aufgerechnet. Er kann also zahlen, ohne die Erben zu belasten.
1c1. Entweder erben die Erben den Kredit mit und müssen ihn bedienen, dann wäre es dasselbe, als wenn sie -wie heute- selbst Steuern zahlen müssten oder
1c2. die Erben erben nur das Guthaben und keine Schulden. Die werden vom Staat beglichen oder der Kreditgeber bleibt einfach darauf sitzen.
2.Die Kinder nehmen die unteilbaren Häuser, jedes eines für sich. Erbschaftssteuerpflichtig ist der Verstorbene. Das ergibt sich daraus, dass er einen Freibetrag von 1 Mio hat, folglich für den Rest zahlen muss.
Gleichzeitig steht er vor dem Dilemma, dass er er ja nur vererben kann, wenn er stirbt, also nach dem Tod nichts mehr hat, von dem er zahlen könnte.
Stellt das Finanzamt fest, dass dennoch Steuern hätten gezahlt werden müssen, so fährt es zum Friedhof, gräbt die Urne aus und bringt sie zur Erzwingungshaft ins Gefängnis.
Die Kinder zahlen, um die Urne ein zweites mal begraben zu können. ( Das wäre aber wie heute, nur umständlicher.)
Tun sie das nicht ( warum sollten sie es auch tun?), bekommt die Urne eine letzte Frist. Ohne Geld kann sie natürlich immer noch nicht zahlen, wird also verurteilt - und anschließend wieder eingebuddelt, weil Beugungshaft nichts bringt.
Diese Vorgehensweise wird schnell zum Standart "aller reichen Leute":
der Staat bleibt auf den Erbschaftssteuer-Schulden sitzen - folglich zahlen alle Bürger anteilig ( und die nicht gezahlte Erbschaftssteuer der "Reichen" gleich mit.)
Dadurch gilt:
DAS wäre fair und würde jede Lebensform gleich stellen.