Neid ist ein sehr großer Begriff und jeder versteht was Anderes darunter.
Für mich ist Neid nur ein Wort, das für Leute wichtig ist, die beneidet werden wollen und wenn sie nicht das Feedback auf ihren Status bekommen, welches sie sich erhofft haben oder aber, jemand ihren Status hinterfragt / allgemein infrage stellt.
Wenn ich zu jemanden sage "Ich beneide dich" oder "Da wird man richtig neidisch"; dann ist das von mir eine positive Formulierung oder eine Art Bewunderung. Wenn ich z.Bsp. ein Paar sehe, das vollkommen im Einklang miteinander ist und man sieht wie gut sie sich ergänzen; dann sage ich "Wenn man euch so sieht wird man richtig neidisch" oder z. Bsp. jemand von seinem Arbeitgeber erzählt und was er für tolle Chancen und Möglichkeiten bekommt, und merkt das der Chef gute Leistung fördert....gutes Gehalt zahlt und auch so fair zu sein scheint etc...
Zum Beispiel sage ich immer das ich auf Joko und Klaas neidisch bin.
Begründung; weil sie schon überall auf der Welt waren und die verrücktesten Sachen getan haben und das nicht nur bezahlt bekommen, sondern auch noch dafür bezahlt werden.
Aber mein Neid hat halt nichts mit Missgunst zu tun.
Ich glaube viele nutzen das Wort Neid dann, wenn sie sich mit eine Problematik nicht auseinandersetzen wollen / können, weil sie nicht betroffen sind. Oder eben weil sie es darauf anlegen das jemand sie beneiden soll.
Generell habe ich stets den Eindruck, dass Menschen in Deutschland unzufriedener sind als anderswo.
Die Ergebnisse der internationalen Studie zeigen, dass die glücklichsten Menschen nicht in stabilen und ökonomisch starken Weltregionen USA (62 %) und EU (57 %) leben. Der Anteil der "Glücklichen" ist am höchsten in Afrika (86 %),
Von solchen Statistiken halte ich wenig. Weil man immer betrachten muss, welche Standards in den Ländern allgemein gültig sind. Afrika ist im Vergleich zu Deutschland keine Leistungsgesellschaft und hat ganze andere Ausgangspositionen. Ohne jetzt eine Rassismus-Diskussion auslösen zu wollen, ist es nun mal so das man in Afrika viel aufgeschlossener und freundlicher auf "weiße Gäste" reagiert, da es meist zum Vorteil ist, wenn er auftaucht, sprich... baut Schulen, baut Brunnen, bringt finanziellen Aufschwung und Jobs für eine Region etc. In Deutschland sind wir nicht darauf angewiesen. Wir brauchen keinen der kommt und uns fördert oder uns eine andere, bessere, fortschrittliche Welt zeigt. Wir sind so gesehen diese Welt und wissen auch wie schwer es ist darin zu bestehen und dass die Standards die man hier hat, auch nicht geschenkt bekommt. Arm sein in Deutschland ist etwas vollkommen anderes als arm in einem anderen Land / Kontinent zu sein.
Zudem kommt es auch immer darauf an, welche Personen / Gesellschaftsschicht man fragt. Frage ich jemanden in Afrika der einen Job hat und in der Stadt lebt, wird er immer sagen das er zufrieden ist, weil er weiß wie viel schlechter es einen Großteil der Bevölkerung geht. Frage ich irgendwelche Minenarbeiter, Straßenkinder oder sonstige Schwachen, werden die sich höchstwahrscheinlich gar nicht äußern, da ihr sozialer Stand es gar nicht erlaubt, sich kritisch zu äußern. Für die ist es schon Glück, wenn man nicht hungrig schlafen geht oder wenn man nicht von irgendjemand verprügelt wurde. Während man dort glücklich ist, wenn man überhaupt zur Schule gehen kann, ist das bei uns gesetzlich vorgeschrieben. Während man dort als gebildet gilt, wenn man lesen und schreiben kann, ist es bei uns Voraussetzung, um überhaupt in die nächste Stufe versetzt zu werden.
Deshalb traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast
Ich zum Beispiel war noch nie dieses xxx % der befragten Deutschen oder Teil einer solchen Statistik.