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Wohnen in den Städten nur noch für Reiche

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G

Gelöscht 120699

Gast
Der Platz in den Städten ist auch begrenzt.
Irgendwann gibt es kein Bauland mehr.
Dann werden die Preise noch weiter steigen.
 
G

Gelöscht 120699

Gast
Der Staat muss einfach mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen.
Ansonsten darf sich dann auch niemand über Personalmangel beschweren.
 

Daoga

Urgestein
"Der Staat" hat mit dem regionalen Immobilienmarkt nichts zu tun, das ist die Angelegenheit der Städte und Gemeinden. Es liegt im Eigeninteresse der Städte, den Wohnungsmarkt im Auge zu behalten und ggf. per eigenen Bauvorhaben nachzubessern.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Dein Wort in Gottes Ohr. Aber ich denke, dadurch das die Inflation so hoch ist u. wahrscheinlich auch noch weiter steigen wird werden viele vermehrt in Sachwerte investieren d.h. sie werden in Gold und Immobilien reingehen. Ist doch klar jeder will noch retten was zu retten ist.

Aber, die EZB ( war die das:unsure:) hat,- wenn ich das richtig verstanden habe oder will, die Zinsen etwas erhöhen( um gegen die Inflation zu steuern) aber das soll wohl nicht gut für Kreditnehmer sein was zu Verwerfungen führen kann. Das heißt die Kredite werden teurer und einige werden in Zahlungsschwierigkeiten kommen. Dann wäre natürlich ein Ende des Booms da.

Aber darauf gebe ich wirklich keine Gewähr, nicht einen Millimeter, es kann durchaus sein das ich das alles durcheinander bringe und vollkommen falsch eingeordnet habe.
Der Immobilienboom wird enden. Das ist garkeine Frage. Die Frage ist nur wann und wie.
Es muss ja nicht crashen, vielleicht wachsen die Immobilienpreise die nächsten 10 Jahre auch "nur" jährlich um 2%, was nach Inflation ein deutlicher Verlust sein wird.

Tatsächlich sind die Mieten ja bereits in den letzten Jahren weit weniger gestiegen als die Immobilienpreise.
Das statistische Bundesamt weist für beliebte Standorte wie Berlin von 2015 bis 2021 nur knapp 9% aus. Das sind sogar weniger als 2% im Jahr!
Preistreiber sind heute längst nicht mehr die Mieten sondern die Energiekosten. Faktisch sinken die Mieten derzeit sogar inflationsbereinigt!

Das alles ist nicht neu. Die Verbraucherpreise stiegen von 1995 bis Juli 2012 um knapp 30 Prozent. Die Warmmieten legten im gleichen Zeitraum um etwa 40 Prozent zu.
Die Nettokaltmieten verteuerten dagegen lediglich um 25 Prozent, also wurden real günstiger!

Haus und Grund berichtet für NRW ähnliches:
Das Wohnen ist in NRW im Jahr 2020 nur um 1,8 Prozent teurer geworden, Kaltmieten sogar nur 0,8 Prozent.

Vermieter machen also real immer weniger Gewinn. Und nein, ich schreibe das nicht weil ich Mitleid mit Vermietern habe, sondern weil klar wird: Vermieten lohnt sich eigentlich längst nur noch wenn man eine Immobilie später deutlich teurer verkaufen kann. Denn in dieser Preissteigerung liegt der Hauptgewinn.

Man könnte sogar noch einen provokanten Schritt weiter gehen: Kaltmieten sind zu billig!
Ein Vermieter kann aktuell selbst in Spitzenmärkten mit hohen Mieten, keine Mietrendite reinholen, die auch nur ansatzweise die Inflation ausgleicht! In München und Berlin sind es gerade mal 2-3% Mietrendite bei derzeit 7-8% Inflation.

Ich würde aber nicht so weit gehen, dass Mieten zu billig sind. Ich würde eher sagen, dass Immobilienpreise gemessen an Mieten zu hoch sind.

Warum sollte das Mieter interessieren?
Weil es der Grund ist, warum kaum neuer Wohnraum entsteht. Niemand baut in München für 1 Mio ein neues Objekt bei einer Mietrendite von nur 2%.

Da bringen auch ein paar Sozialwohnungen mehr nichts, weil es nur Tropfen auf den sprichtwörtlichen heißen Stein sind.
Immobilienpreise müssen fallen, nur das hilft!

Und das geht nur, wenn Zinsen steigen.

Zinsen können aber nur steigen, wen Staaten ihre Verschuldungen reduzieren, sprich Sparkurs fahren. Die EZB hält mehr EU Staatsanleihen als sonstwer. Italien ist mit 1/3 nur bei der EZB verschuldet, praktisch zum Nullzins. Diese Schulden müssten dem Markt zugeführt werden und Italien müsste mehr Zinsen zahlen.

Und ja das geht! Entgegen Behauptungen sind Südländer nicht sofort pleite, wenn Zinsen steigen. Solange die Zinsen unter der Inflation liegen, findet immer noch eine Entschuldung der Staaten statt.

Will nur niemand! Wir wollen billiges Geld um alle möglichen politischen Ziele durch zu setzen. Salopp gesagt: Wenn wir z.B. Geld für den Klimawandel drucken, müssen wir halt damit leben, dass Zinsen niedrig bleiben und uns dabei Dinge wie der Immobilienmarkt um die Ohren fliegen.

Schade ist es eben nur, wenn die Politik den Immobilienmarkt erst kaputt macht und dann versucht mit Mietpreisbremsen zu regulieren. Eine riesen Ver*rschung seitens (vorwiegend linker) Politik, die sich sozialfreundlich anstreicht, aber eigentlich nur hinter den Scherbenhaufen zusammenkehrt, den sie selber produziert hat.

Klimawende, aber sozial - wie die Grünen fordern.
Nein, das geht nicht! Rein wirtschaftstheoretisch bereits nicht! Wer Geld druckt um das Klima zu retten, produziert zwangsläufig Inflation. Und Inflation benachteiligt zwangsläufig die Ärmeren, weil diese kaum Sachwerte (wie z.b. Immobilien) besitzen.
Dann kann man mit Umverteilung versuchen "das Wasser wieder ins Flussbett zu zwingen", aber man arbeitet halt ständig gegen sich selber.

Das perfide: Die steigenden Wohnkosten (vorwiegend Energiekosten) sind wir zum großen Teil selber Schuld, weil wir aus allen Energieträgern aussteigen, uns einseitig abhängig gemacht haben und kaum selber neue Energieträger bauen. Aber irgendwie hat es die (linke) Politik geschafft Schuldige zu finden - Reiche, Russland, China, egal wer, Hauptsache nicht die Politik....
 
G

Gelöscht 120699

Gast
Bauen lohnt sich für Privatleute nicht ( außer im Luxussegment).
Also müssten die Städte und Länder bezahlbaren Wohnraum bauen.
Die haben aber leider auch kein Geld.
Und die verfügbare Fläche in der Stadt ist auch begrenzt.
 
G

Gelöscht 120699

Gast
Die Frage ist : Wie sollte der Wohnungsmangel gelöst werden?

- Städte und Länder bauen Sozialwohnungen bzw bezahlbare Wohnungen
- Die Menschen werden dazu animiert in Wohngemeinschaften zu wohnen
- Spekulanten werden enteignet und Leerstand wird rigoros bestraft
- Die Infrastruktur auf dem Land wird massiv verbessert ( bessere Internetverbindung, Prämien für die Ansiedlung von Ärzten und Geschäften, Bahnverbindungen in die Großstadt schaffen).

Oder gar nicht lösen und dann die Konsequenzen wie z.B Personalmangel akzeptieren?
 

Daoga

Urgestein
Die Frage ist : Wie sollte der Wohnungsmangel gelöst werden?

- Städte und Länder bauen Sozialwohnungen bzw bezahlbare Wohnungen
- Die Menschen werden dazu animiert in Wohngemeinschaften zu wohnen
- Spekulanten werden enteignet und Leerstand wird rigoros bestraft
- Die Infrastruktur auf dem Land wird massiv verbessert ( bessere Internetverbindung, Prämien für die Ansiedlung von Ärzten und Geschäften, Bahnverbindungen in die Großstadt schaffen).
Oder gar nicht lösen und dann die Konsequenzen wie z.B Personalmangel akzeptieren?
Das alles hängt in erster Linie von den Städten ab. Nürnberg z. B. wächst und ist daher auch im nötigen Wohnungsbau sehr rührig, da wartet keiner darauf, daß sich das ferne Berlin mal bewegt, die Stadt hat eigene Wohnungsbauunternehmen die sich insbesondere um den sozialen Wohnungsbau kümmern (gibt es immer noch, von der Stadt her, auch wenn der Staat sich rar macht), und da auch privat gebaut wird wie blöd auf Grundstücken, die bisher in landwirtschaftlicher Nutzung der Stadt gehörten oder Altbauten abgerissen und stattdessen Wohnblöcke mit Eigentumswohnungen geschaffen werden, scheint das von der Bürokratie her (Baugenehmigungen) in Nürnberg ziemlich einfach zu laufen. Überall wo es nicht explizit verboten ist (Denkmal- Ensembleschutz etc.), kann neu gebaut oder aufgestockt oder angebaut oder alte Hütte renoviert werden.

Leerstand wird übrigens heute schon bestraft über die Zweitwohnungsabgabe, denn wer nicht vermietet, der wohnt (vermutlich) selber drin, aber mehr als eine Wohnung in der gleichen Stadt braucht man normalerweise nicht. Also werden alle anderen Wohnungen, die weder vermietet noch von Verwandten belegt sind, mit dieser Abgabe belegt, die irgendwo in Höhe der ortstypischen Miete liegt. Plus anfallende Nebenkosten, wird zu einem satten Verlustgeschäft für die Eigentümer die nicht vermieten wollen.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
- Die Infrastruktur auf dem Land wird massiv verbessert ( bessere Internetverbindung, Prämien für die Ansiedlung von Ärzten und Geschäften, Bahnverbindungen in die Großstadt schaffen).
Bei der Lösung bin ich voll bei dir.
Vor allem wäre es eine Win-Win Situation, für die niemand zu etwas gezwungen würde und bisherige "Landbewohner" mit profitieren würden.

Ich betone auch immer gerne: Wir haben keinen Wohnungsmangel in Deutschland. In ländlichen Regionen herrscht teilweise Leerstand, weil dort niemand wohnen will.

Mein Lieblingsbeispiel ist Internet:
Deutschland hat lange auf Kupferkabel gesetzt und war bzw ist immer noch ein langsames Internetland. Einzig die Städte wurden gut versorgt und selbst da eigentlich nur die Großstädte. Selbst Städte mit 100.000 Einwohner hatten lange kein schnelles Netz. Politik hat hier lange nicht verstanden, dass Internet für (vor allem junge) Menschen aber auch für Unternehmen ähnlich wichtig ist wie Wasser und Strom.

Auch heute wird immer noch die Diskussion geführt, ob es überall Glasfaser bräuchte, weil man ja garnicht so viel surfen könne. Dies verkennt völlig, wie schnell der Internet Traffic steigt und dass es nicht nur um Quantität sondern auch Qualität geht. Ein Life-Stream braucht ein stabiles großes Netz. Und es ist in Zeiten von Homeoffice einfach peinlich, wenn man keine stabilen Leitungen zu ausländischen Kunden hat und sich für das deutsche Netz entschuldigen muss.
 
G

Gelöscht 120699

Gast
Geringverdiener können sich oft gar keine Wohnung mehr leisten.
WG Zimmer werden auch immer teurer und auch nicht jeder ist damit dauerhaft zufrieden.
Das ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum so viele junge Menschen studieren.
Mit einem abgeschlossenen Studium verdient man oft mehr Geld und kann sich dann eine Wohnung leisten .
Wer hingegen Verkäuferin, Frisörin, MFA etc. gelernt hat kann sich nicht wirklich eine Wohnung leisten.
Dann ist es auch schwierig bis unmöglich zuhause auszuziehen.
Dann darf man sich auch noch anhören, wie unselbstständig man doch ist.
 

Daoga

Urgestein
Wer hingegen Verkäuferin, Frisörin, MFA etc. gelernt hat kann sich nicht wirklich eine Wohnung leisten.
Was haben diese Berufe gemein?
1. "Typische" Frauenberufe in die
2. sehr viele Schulabgänger einsteigen möchten mit
3. entsprechend niedriger Bezahlung.
Schon bei der Berufswahl bei Schulabgang entscheidet sich oft, ob der/diejenige später gut verdienen wird oder immer auf niedrigem Niveau herumdümpeln wird mit ständigem Risiko von Arbeitslosigkeit, weil er irgendwann durch eine jüngere oder bessere Kraft ersetzt wird.

Beliebte sprich überlaufene Berufe wie Friseur, Verkäufer sind solche Risikoberufe. Besser ist ein spezialisierter Nischenberuf, den nicht jede/r ausüben kann. Fliesenleger z. B. gibt es viele, Mosaikkünstler die für betuchte Kunden aufwendige Boden- und Wanddekorationen fertigen dagegen wenige. Tischler gibt es viele, gute Möbelrestauratoren viel weniger. Und so weiter.
Berufliche Nischen sind seltener als die Allerweltsberufe, haben daher aber auch weniger Konkurrenz zu befürchten und sind somit krisensicherer, das Risiko jemals ohne Arbeit zu sein ist viel geringer, weil das Angebot entsprechend gering ist.
 
Status
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