Sinnerfassendes Lesen ist wahrlich die Stärke des Forums im Allgemeinen und christlich getönter Mitglieder im Besonderen nicht.
Natürlich hat die Gesellschaft etwas dagegen, dass sich sogar ganz gesunde Menschen dem Leben entziehen könnten, sie würden es nämlich. Sonst ergäbe das Tamtam um den Suizid keinen Sinn und das Urteil des B-VerfG schon längst umgesetzt.
Man stelle sich nur vor, ein moderner Sklave entzöge sich seiner Verpflichtung. Aber, auch das hat das Urteil des B-VerfG unmissverständlich klargemacht, ein Rechtsstaat darf seine Mitglieder nicht instrumentalisieren, auch nicht zur Sicherung seines Fortbestandes. Nur stämmt sich die Politik noch hartnäckig dagegen, die Konsequenzen aus dem Urteil zu ziehen und das Urteil umzusetzen. Auch die achso Freiheitsliebenden nicht, weil sie wissen, dass es um Ihren A gehen könnte, wenn ein Zwangssklave, der für den Wohlstand und Verfettung der Familie und Freunde sorgt, plötzlich nicht mehr garantiert werden kann. Dementsprechend sind auch Konservative und rechtsdenkende Menschen die am lautesten Pöbelnden, ausgerechnet die Gruppe, die gern qualitative Unterschieder zwischen Völkern und Armen/Reichen konstruieren und sie einzementieren möchte, um eben ihren Untertanenbedarf decken zu können. Bei dem Thema sind aber auch sozial eingestellte Mensch noch viel zu sehr in alten Denkmustern von einem Gnadentod verhaftet, also Mitleid und Erbarmen statt ein uneingeschränktes Recht auf die eigene Lebens- und Todesgestaltung.
Ich wäre selbstverständlich in der Lage, meinem Leben still und heimlich und unter höchst unsicheren und peinlichen Umständen ein Ende zu setzen. Aber das werde ich nicht, genauso wie ich bestimmt nicht mit dem Thema aufhören werde. Es wird also weiterhin Klagen und Medienkampagnen geben. Warum, das habe ich ja ausführlich begründet, Lesen müsste man halt können. Vom persönlichen Risiko mal abgesehen ist der Suizident am Ende auch das A, wenn er schwer verletzt/behindert überlebt und dann behandelt werden muss, wo doch nicht er die Gesetze gemacht hat. Ist Er hat sich eben nicht, trotz anderer Möglichkeiten, für den Zug oder den Strick entschieden, um hinterbliebene zu traumatisieren.