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Zurück aus der Reha.-Klinik. Das eigene Tempo (wieder) finden.

früher-vogel

Aktives Mitglied
Mein Eindruck ist, dass du noch nicht wieder richtig im Hier und Jetzt angekommen bist....du viel an die Reha denkst usw..

Dies hat natürlich auch seine Berechtigung. Du schreibst überwiegend von Reha bzw. Wiedereingliederung....da kommt bei mir der Gedanke auf, wie dein sonstiges Leben ist...

Darf ich fragen, ob du beispielsweise bewusst Schönes in deinen Alltag einplanst, auch wenn es vielleicht nur Kleinigkeiten sind?
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Bei mir ist es zumindest so: wenn ich aus Zeitgründen (Und die sind in der Reha ja durchaus vorhanden) etwas tun muss, klappt das. Aber verarbeiten muss ich es trotzdem erst später. Und oft fallen einem ja erst Anregungen, Problematiken, Gespräche etc. wieder ein, wenn man wieder zur Ruhe kommt. Und dass muss auch erst einmal verarbeitet werden.
Ich brauche dann vor allen Dingen ganz viel Schlaf (ist übrigens auch sehr wichtig, um Lernen überhaupt möglich zu machen). Es gibt dann Tage an denen ich das Gefühl habe, dass ich die Augen gar nicht aufbekomme.
Ich habe keine Ahnung, aber kannst du dir noch 2 -3 Wochen "erkaufen", in denen du erst mal wieder die Reha verarbeiten kannst, bevor die Wiedereingliederung anfängt?
 

Mensch1

Aktives Mitglied
Mein Eindruck ist, dass du noch nicht wieder richtig im Hier und Jetzt angekommen bist....du viel an die Reha denkst usw..
Naja, es ist ja auch noch nicht lange her, ich war lange da und ich habe auch nicht das Gefühl, dass das, was war, schon "fertig" ist. So wie eine Mitpatientin meinte, dass es nachwirkt. Tut es bestimmt auch. Das Andere ist, dass ich mit dem Sortieren der Reha.-Sachen noch nicht fertig bin. Ich habe mir da ja Sachen aufgeschrieben, manches auch nur "schnell auf einen Zettel". Das versuche ich, auf große Zettel zu bringen, damit es ordentlicher ist. Manche Begriffe schreibe auch auf DIN-A-4 und hänge mir diese an die Wand. Da sind halt Themen, mit denen ich "noch nicht fertig bin".
...und das mit dem "bald wieder normal arbeiten gehen", geht recht schnell. Ich hab ja auch noch große Themen nebenher, die nach der Reha. angegangen werden sollten.
Du schreibst überwiegend von Reha bzw. Wiedereingliederung....da kommt bei mir der Gedanke auf, wie dein sonstiges Leben ist...
Naja, darum geht es ja auch in dem Thread und er steht ja auch immernoch in der "Therapie-Rubrik".
Im Moment besteht mein Leben hauptsächlich aus der Wiedereingliederung und nebenbei schauen, wie es für mich besser weiter geht. Noch habe ich da etwas Zeit zu. Wenn ich wieder "normal" arbeite,...weiß ich nicht, wie ich das schaffe und was ist, wenn ich es nicht schaffe. Dann müsste ich ja wieder meinen Arbeitgeber anrufen und mich krank melden.
Darf ich fragen, ob du beispielsweise bewusst Schönes in deinen Alltag einplanst, auch wenn es vielleicht nur Kleinigkeiten sind?
Ja. Im Moment habe ich noch Zeit, Lust und Energie, mir etwas frisches zu kochen. Am letzten Wochenende war ich auf einer kleinen Wandertour und froh, dass das wieder ging. Vor ein paar Tagen habe ich mir ein Stück Kuchen gegönnt. Am Wochenende könnte ich zu 2 Musikveranstaltungen fahren, die mich interessieren würden (und Donnerstagabend auch). Die sind allerdings weiter weg und vor lauter Sorge, dass die Energie wieder knapper werden könnte, überlege ich, doch lieber zu Hause zu bleiben.
Es gibt soviel, was ich gerne wieder machen würde oder auch neu machen. Ich habe nur Sorge, dass das nicht geht, wenn ich wieder "normal arbeiten gehe".
Und oft fallen einem ja erst Anregungen, Problematiken, Gespräche etc. wieder ein, wenn man wieder zur Ruhe kommt. Und dass muss auch erst einmal verarbeitet werden.
Ja, das auch.
Schlaf (ist übrigens auch sehr wichtig, um Lernen überhaupt möglich zu machen).
Ja.
aber kannst du dir noch 2 -3 Wochen "erkaufen", in denen du erst mal wieder die Reha verarbeiten kannst, bevor die Wiedereingliederung anfängt?
Ich bin ja schon drin, fast fertig. Meine Ärztin meinte, ich sollte versuchen, ab Oktober wieder "normal" arbeiten zu gehen. Dann könnte ich auch wieder in Urlaub fahren und meinen Nebenjob machen. Wenn das nicht gewesen wäre, hätte ich lieber noch etwas mehr Zeit gehabt. Ich bin innerlich noch nicht mit dem Reha-Thema fertig und auch nicht mit dem, was vorher war, also warum ich da hin bin. Mir kommt das im Moment mehr so wie "von Außen gegeben" vor, als dass das grade wirklich im "meinem passendem Tempo" passiert. Mir fällt es auch schwer, mich da "einzusortieren": Was bin ich denn jetzt? Gesund? Krank? Arbeitsfähig? Arbeitsunfähig?....und wenn ich auf der einen Seite glaubwürdig höre, dass ich auf mich achten, behutsam mit mir umgehen soll, wie passt das dann zu dem Gedanken, dass ich wieder "normal" arbeiten gehen soll?...Irgendwie passt das für mich nicht so ganz zusammen im Moment.
 

früher-vogel

Aktives Mitglied
Zu "Arbeitsfähigkeit nach Reha": Es ist kein Geheimnis, dass vergleichsweise viele Patienten als arbeitsfähig entlassen werden, die es gar nicht sind.

Aus dem Grund hatte mein Arzt mich erstmal ausgebremst, als ich recht schnell eine Reha beantragen wollte (paar Jahre her; schwere Depression).

Ich selbst habe sehr von meiner damaligen Reha profitiert, trotzdem sehe ich einiges kritisch.
 

Mensch1

Aktives Mitglied
Ich bin nicht arbeitsfähig entlassen worden. Man schlug mir nur die baldige Wiedereingliederung vor, was mir vom Gefühl her zu früh war. Was mich grade zum Wanken bringt, dass sich seit letzter Woche eine Stütze von mir (Fachkraft) komisch verhält. Mir nimmt das im Moment an Stabilität und das macht "Angst".
Ich kann jetzt nach meinem Urlaub wieder arbeiten gehen, aber mir wäre es sehr unangenehm, mich dann ggf. wieder bei meinem Arbeitgeber krank zu melden und es löst ja nicht das allgemeine Problem. Mein Ziel war ja nicht nur, meinen (Arbeits-)Alltag gut hinzubekommen, sondern in mancher Hinsicht auch Veränderungen zu erzielen. Nur dafür braucht man auch Kraft.
 

früher-vogel

Aktives Mitglied
Ich bin nicht arbeitsfähig entlassen worden. Man schlug mir nur die baldige Wiedereingliederung vor, was mir vom Gefühl her zu früh war.
Hättest du den "Vorschlag" wirklich ablehnen können?

Mein Ziel war ja nicht nur, meinen (Arbeits-)Alltag gut hinzubekommen, sondern in mancher Hinsicht auch Veränderungen zu erzielen. Nur dafür braucht man auch Kraft.
....und Zeit....und ggf. weiterhin ambulante Therapie.

Ich hoffe, meine Beiträge sind dir nicht zu kritisch.
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Zeit ist vermutlich das grosse Problem. Alle offiziellen Stellen wollen einen möglichst schnell wieder in Lohn und Brot sehen. Aber in der Reha bleibt keine Zeit grossartig etwas zu verarbeiten. Die bräuchte man eigentlich danach noch, um sich wieder zu sortieren.
 

Mensch1

Aktives Mitglied
Hättest du den "Vorschlag" wirklich ablehnen können?
Ja. Dann wäre ich einfach "normal" krank geschrieben gewesen und hätte ggf. die Wiedereingliederung später noch über die Krankenkasse machen können. Das Ding war halt, dass mir unklar war, ob ich dann in meinen schon gebuchten Urlaub fahren kann. Jetzt bin ich mit der Wiedereingliederung über die Rentenversicherung fast durch, kann aber gar nicht sagen, wie "arbeitsfähig" ich eigentlich wirklich grade bin. Immerhin ist jetzt der Urlaub in greifbarer Nähe und damit noch etwas Pause, bevor es wirklich wieder "richtig" los geht.
....und Zeit....und ggf. weiterhin ambulante Therapie.
Ja, auch Zeit. Dem hat mir in der Klinik auch jemand zugestimmt. ...und ich weiß nicht, ob es reicht, die Veränderungen "mit der Zeit" anzugehen, während ich im Arbeitsleben stehe oder ob wirklich eine längere Arbeitspause ansteht. Ich will nur nicht wieder in den alten Stress kommen.

...und wegen der ambulanten Therapie: Hat hier vielleicht jemand eine Ahnung, wie das aktuell funktioniert? Früher gab es ja andere Regelungen dazu. Jetzt gibt es verpflichtende Beratungsgspräche, Aktut-Therapien, Kurzzeittherapie, Langzeittherapie,... . Ich bin da nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Ich weiß, dass man diese 116117 anrufen kann, wegen einer Platzhilfe, aber haben die da wirklich gute Therapeuten oder ist es besser, selber zu suchen? Wielange wartet man auf einen Platz?

Die bräuchte man eigentlich danach noch, um sich wieder zu sortieren.
Genau. Ich habe grade weder den Eindruck, dass ich das, was in der Reha. war für mich fertig sortiert habe, noch, dass ich stabil genug bin, um "normalen Alltag UND Veränderung" hinzubekommen. Ich bin irgendwo dazwischen.
Heute hatten wir Teamsitzung. Ich wurde normal aufgenommen. Es wurde geplant, dass ich ja im Oktober xy machen könnte. Es fühlte sich "normal" an. Nur ich weiß ja noch gar nicht, ob und wie gut ich durchhalte...und was dann ist, etc. .
 

Mensch1

Aktives Mitglied
Die Wiedereingliederung ging "still" zu Ende. Kein "Wie war´s?", kein "Jetzt hast Du es geschafft!", Kein "Schönen Urlaub". Ich habe heute wieder (für die) kostenlos gearbeitet, habe, als nichts mehr kam, mein Diensthandy ausgemacht und bin gegangen.
Morgen Vormittag habe ich nochmal 2 Termine. Dann habe ich 1,5 Tage Zeit, zum Sacken lassen. Wieviel ich fühlen will, was mich grad beschäftigt, schaue ich dann mal. Es ist zuviel. ...und ich muss mir überlegen, wie ich vorgehe, wenn ich dann das normale Arbeitstempo doch nicht packe. Allein vor der nächsten Krankmeldung grauselt es mir schon. Mich "da zu melden".
Für die habe ich nun kostenlos gearbeitet. Ich habe mich die letzten Tage dahin geschleppt, obwohl es mir nicht gut ging. Hätte ich nicht machen müssen. In der Wiedereingliederung ist man noch AU.
...und jetzt hab ich mich da hingeschleppt und es kommt kein "Wie war´s?", kein "Jetzt hast Du es geschafft!", Kein "Schönen Urlaub".
Ich werde das nächste Woche bei der Nachsorgegruppe ansprechen. ...und ich glaube, ich brauche noch etwas, vor allen Dingen nach der Nachsorgegruppe.
Eine Beratungsstelle meinte zu mir, dass mein Arbeitgeber nicht sehr fürsorglich mir gegenüber ist. Ist er auch nicht. Für mich bleibt so oder so die Frage, wie ich mich da raus löse: In der AU, während einer Arbeitsphase. Ich brauche auch Kraft, um etwas zu verändern. Dabei darf mich die Arbeit nicht wieder auffressen.

...und jetzt konzentriere ich mich erstmal auf den heutigen Abend. Ich bin sehr müde. Ich will nicht soviel "da rein gehen", grade, in diese Themen, will möglichst stabil bleiben, nicht wieder kippen.
Von daher: erstmal ruhig angehen lassen, erstmal Wochenende, nächste Woche mit der Nachsorgegruppe sprechen...und dann weiter sehen. Für heute erstmal nicht mehr zu sehr nachspüren. Morgen die 2 Termine noch. Dann erstmal 1,5 Tage frei.
 

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