Mein Eindruck ist, dass du noch nicht wieder richtig im Hier und Jetzt angekommen bist....du viel an die Reha denkst usw..
Naja, es ist ja auch noch nicht lange her, ich war lange da und ich habe auch nicht das Gefühl, dass das, was war, schon "fertig" ist. So wie eine Mitpatientin meinte, dass es nachwirkt. Tut es bestimmt auch. Das Andere ist, dass ich mit dem Sortieren der Reha.-Sachen noch nicht fertig bin. Ich habe mir da ja Sachen aufgeschrieben, manches auch nur "schnell auf einen Zettel". Das versuche ich, auf große Zettel zu bringen, damit es ordentlicher ist. Manche Begriffe schreibe auch auf DIN-A-4 und hänge mir diese an die Wand. Da sind halt Themen, mit denen ich "noch nicht fertig bin".
...und das mit dem "bald wieder normal arbeiten gehen", geht recht schnell. Ich hab ja auch noch große Themen nebenher, die nach der Reha. angegangen werden sollten.
Du schreibst überwiegend von Reha bzw. Wiedereingliederung....da kommt bei mir der Gedanke auf, wie dein sonstiges Leben ist...
Naja, darum geht es ja auch in dem Thread und er steht ja auch immernoch in der "Therapie-Rubrik".
Im Moment besteht mein Leben hauptsächlich aus der Wiedereingliederung und nebenbei schauen, wie es für mich besser weiter geht. Noch habe ich da etwas Zeit zu. Wenn ich wieder "normal" arbeite,...weiß ich nicht, wie ich das schaffe und was ist, wenn ich es nicht schaffe. Dann müsste ich ja wieder meinen Arbeitgeber anrufen und mich krank melden.
Darf ich fragen, ob du beispielsweise bewusst Schönes in deinen Alltag einplanst, auch wenn es vielleicht nur Kleinigkeiten sind?
Ja. Im Moment habe ich noch Zeit, Lust und Energie, mir etwas frisches zu kochen. Am letzten Wochenende war ich auf einer kleinen Wandertour und froh, dass das wieder ging. Vor ein paar Tagen habe ich mir ein Stück Kuchen gegönnt. Am Wochenende könnte ich zu 2 Musikveranstaltungen fahren, die mich interessieren würden (und Donnerstagabend auch). Die sind allerdings weiter weg und vor lauter Sorge, dass die Energie wieder knapper werden könnte, überlege ich, doch lieber zu Hause zu bleiben.
Es gibt soviel, was ich gerne wieder machen würde oder auch neu machen. Ich habe nur Sorge, dass das nicht geht, wenn ich wieder "normal arbeiten gehe".
Und oft fallen einem ja erst Anregungen, Problematiken, Gespräche etc. wieder ein, wenn man wieder zur Ruhe kommt. Und dass muss auch erst einmal verarbeitet werden.
Ja, das auch.
Schlaf (ist übrigens auch sehr wichtig, um Lernen überhaupt möglich zu machen).
Ja.
aber kannst du dir noch 2 -3 Wochen "erkaufen", in denen du erst mal wieder die Reha verarbeiten kannst, bevor die Wiedereingliederung anfängt?
Ich bin ja schon drin, fast fertig. Meine Ärztin meinte, ich sollte versuchen, ab Oktober wieder "normal" arbeiten zu gehen. Dann könnte ich auch wieder in Urlaub fahren und meinen Nebenjob machen. Wenn das nicht gewesen wäre, hätte ich lieber noch etwas mehr Zeit gehabt. Ich bin innerlich noch nicht mit dem Reha-Thema fertig und auch nicht mit dem, was vorher war, also warum ich da hin bin. Mir kommt das im Moment mehr so wie "von Außen gegeben" vor, als dass das grade wirklich im "meinem passendem Tempo" passiert. Mir fällt es auch schwer, mich da "einzusortieren": Was bin ich denn jetzt? Gesund? Krank? Arbeitsfähig? Arbeitsunfähig?....und wenn ich auf der einen Seite glaubwürdig höre, dass ich auf mich achten, behutsam mit mir umgehen soll, wie passt das dann zu dem Gedanken, dass ich wieder "normal" arbeiten gehen soll?...Irgendwie passt das für mich nicht so ganz zusammen im Moment.