Ich bin schockiert - und gleichzeitig nicht.
Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland über 10.000 Menschen das Leben - die nicht ausdrücklich erwähnt werden, einfach so in der Statistik untergehen. Ab und an ist ein Mensch dabei, der die Ursachen für das Scheitern seines Lebens nicht bei sich sucht, sondern in seiner Umgebung.
Eine Entwicklung sehe ich insofern, dass ich selbst über den Einfluss, den Internet und andere Medien auf mich haben, irritiert bin.
Seit zwei Jahren passiert es mir manchmal, dass ich mich durch den häufigen Aufenthalt im Internet frage, was eigentlich real ist, und was nicht.
Bei der Geschichte - schwarze Kleidung, hochbewaffnet - erinnerte ich mich spontan an einen Film, wie Matrix. Die Menschheit lebt in einer Illusion, gezüchtet von Machinen. Einzelne Menschen ziehen in schwarzen Mänteln durch die Gegend und schießen, was das Zeug hält. Vielleicht hat sich der Täter mit einer entsprechenden Situation identifiziert. Computerspiele - mit denen ich mich nicht auskenne - werden einen ähnlichen Ausweg als Lösung nahelegen.
Ich halte den Tod von 16 unschuldigen Menschen als Einzelschicksal für tragisch. Aber vielleicht hat dieser Amokläufer viel mehr bewirkt, als die etwa eine Million Selbstmörder seit bestehen der Bundesrepublik.
Günter
