Klasse! Wirklich.
Kritik setze ich ganz gerne in Zusammenhang mit konstruktiven Alternativvorschlägen.
Also her damit: Wo sind bezahlbare Alternativwege? Mindestlöhne vernichten Arbeitsplätze.
Ich vermisse den Begriff Eigenverantwortung plus konsequenter Umsetzung.
Respekt und Freundlichkeit von seiten der Mitarbeiter des JobCenters und Arbeitsamt sind immer noch kostenlos, oder? Und ganz genau davon ist hier die Rede.
Was haben denn Mindestlöhne damit zu tun, ob Hartz IV Empfänger mit Respekt behandelt werden?
Und sich gegen unverschämte Mitarbeiter zu wehren, aufzustehen, öffentlich seine Meinung dazu zu sagen, das ist doch Eigenverantwortung. Oder?
Und der Alternativvorschlag ist ganz einfach. Die Mitarbeiter müssen besser geschult werden.
Hallo Heidenade
was du schreibst, kenne ich sehr gut. Meine Freundin leidet seit Jahren unter dem Arbeitsamt. Und sie ist auch nur deswegen darauf angewiesen, weil sie schwer krank ist und der Vater sich weigert den Unterhalt für die Kinder zu zahlen. Bei ihr wird nicht ein Antrag korrekt abgerechnet. Sie muss alles an den Anwalt geben.
Die Geschichten darüber, wie die Leute schikaniert werden, was die sich gefallen lassen müssen, sind kaum zu glauben.
Du schreibst es ja auch in deinem Brief, dein Mann geht arbeiten und der Staat schreibt ihm vor, dass er seine Stadt nicht verlassen darf ohne Erlaubnis.
Meiner Meinung nach steht da schon der Staat in der Verantwortung. Wir leben in einem Sozialstaat und da haben die Politiker die Aufgabe darauf zu achten, dass Gelder einigermaßen gerecht verteilt werden. Wenn dein Mann also trotz Arbeit nicht genug verdient, dann kann der Staat ihn nicht noch dafür bestrafen. Er sollte lieber mal schauen, wo die Kohle bleibt.
Ist schon lustig, dass immer gefragt wird, woher das Geld für Mindestlöhne denn kommen soll, hohe Prämien und Gewinne für die Arbeitselite aber ganz selbstverständlich hingenommen werden. Manager, die ihre Firma in den Ruin treiben, bekommen hohe Ablösesummen von unseren Steuergeldern. Dass da kein Politiker mal öffentlich das Kotzen anfängt, halte ich schon für sehr symptomatisch. Wenn sie vielleicht auch nicht wirklich etwas tun können, sie könnten moralischer Maßstab sein.
Und ich bin der Meinung, Diätenerhöhungen sollten an Hartz IV gekoppelt sein. Das würde dieses oberpeinliche Gejammere der Politiker stoppen, sie würden viel zu wenig Geld verdienen.
Oder wie in deinem Fall, chronische Krankheit. Es kann ja nun keiner sagen, dass du faul bist und auf Kosten des Staates leben willst. Im Gegenteil, du hast ja einen großen Teil von Geld über Jahre in die Gemeinschaftskasse eingezahlt.
Und das sind dann nicht nur die Mitarbeiter vom Arbeitsamt, die Gutachter sind ja auch so eine Klientel für sich. Was ich da schon gehört habe, wie beleidigend die werden können und dann Berichte schreiben, wo Leute, die von einem Dutzend Ärzten krank geschrieben wurden, plötzlich putzmunter und gesund sein sollen.
Ich seh ja ein, dass man in finanziell schwierigen Zeiten die Unterstützung von Arbeitslosen und Kranken keine Königsklasse sein kann, aber trotzdem kann man die Menschen mit Respekt behandeln. Es ist eben nicht nur eine Frage des Geldes!
Tuesday