Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Gesellschaft

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Hallo Velociraptor,

schau mal hier: Gesellschaft.
Hier findest du vielleicht was du suchst.
D

Dr. House

Gast
Nö, ich seh das alles halt ein bisschen lockerer. Das ist eine Frage der Einstellung und wie gesagt, ich kenne niemanden, der sich die Arbeitswelt der 60er und 70er Jahre zurückwünschen würde.

Man muss halt auch über seinen Tellerrand blicken können.

Ich weiß, dass es Menschen gibt, die am Existenzminimum leben. Menschen, die jeden Euro umdrehen müssen und für die ein kaputter Wintermantel ein echtes Problem darstellt.

Weißt du aber auch, dass es Menschen gibt, denen es nicht so geht? Kannst du dir das vorstellen? Damit sind nicht reiche Banker gemeint, sondern ganz normale Menschen, die einen Job haben und anständig leben können.

Kannst du dir das vorstellen?

Denn oft habe ich das Gefühl, vor allem hier im Forum, dass viele nur noch in ihrer "Unterschicht-Welt" leben und sich etwas anderes gar nicht vorstellen können.

Tatsache aber ist, dass Deutschland eben nicht mehrheitlich aus Hartz IV Empfänger, Sozialhilfe-Empfängern, armen Rentern usw. besteht.

Die Mehrheit in diesem Land lebt immer noch gut.
 
B

Blackjack

Gast
Die Zeiten haben sich halt geändert und der Arbeitsmarkt muss dem Rechnung tragen. Wir leben nicht mehr in den 60er und 70er Jahren, wo die Menschen in einem Betrieb lernten und im selben Betrieb dann ihr Leben lang bis zur Rente arbeiten.

Übrigens, wenn ich mal so in mein Umfeld schaue, finde ich dort keinen, der das so wieder haben wollte. Wer möchte denn noch 40 Jahre im selben Beruf in derselben Firma arbeiten? Ich kenne da ehrlich gesagt niemanden.

Zum Leben gehört Abwechslung, auch bei der Arbeit.

Die Geburtenrate ist seit Ewigkeiten relativ konstant. Da gibt es keine relevanten Ausschläge, weder nach unten noch nach oben.
House, ich hab nicht davon geredet sein Leben lang ein und den selben Job zuhaben. Es geht darum das du was zusagen hast und nicht beim kleinsten Aufmucken einfach ausgewechselt werden kannst. Besonders ältere Arbeitnehmer sind nicht mehr so flexibel um neue berufliche Wege zugehen. In der Konsequenz werden diese heutzutage vorzeitig in Rente geschickt und zusätzlich mit der konstant ZU NIEDRIGEN Geburtenrate ist das eine enorme Belastung für den Staatshaushalt.

Übrigens bin ich für eine private Altersvorsorge und die Abschaffung der gesetzlichen Rentenversicherung

Die Binnennachfrage zieht jetzt auch an und es gibt hohe Lohnabschlüsse, höher, als in den Vorjahren. Ich bin durchaus dafür, jetzt starke Lohnerhöhungen zu geben. Wir haben in den letzten Jahren unsere Wettbewerbsfähigkeit massiv steigern können. Jetzt ist es Zeit, dass man auch mal ordentlich zulangt und die Löhne deutlich steigen und dass auch andere Maßnahmen umgesetzt werden, z.B. bei der Zeitarbeit denselben Lohn für dieselbe Arbeit.
Kann ich dir zustimmen. Der Vorteil bei der Zeitarbeit wäre dann das diese für den Arbeitgeber zwar Flexibilität bedeutet, auf der anderen Seite aber teurer ist und er so nicht einfach Vollzeitarbeitsplätze durch Zeitarbeitsplätze ersetzt. Er ist dann gezwungen genauer abzuwägen. So wären Zeitarbeitsplätze attraktiv und Vollzeitarbeitsplätze vor massivem Abbau geschützt.
 
B

Blackjack

Gast
Denn oft habe ich das Gefühl, vor allem hier im Forum, dass viele nur noch in ihrer "Unterschicht-Welt" leben und sich etwas anderes gar nicht vorstellen können.
Und ich hab das Gefühl das manche mit dem Finger auf die falschen Leute zeigen nur weil sie das glauben was die einschlägige Presse und Medien ihnen versuchen einzureden.

Vorallem das Hartzler die Sozialausgaben in die Höhe treiben. Das ist übrigens falsch. Es sind die Rentner mit rund 80 Milliarden Euro Rentenversicherungszuschuss. Das ist 1/4 des Bundeshaushaltes. Hauptursache ist der Demografische Wandel und das die Rentner immer älter werden.

Die Kosten der Grundsicherung für alg2 beläuft sich dieses Jahr gerademal auf 24 Milliarden.

Eine weitere große Belastung des Staatshaushalts besteht nicht auf der Ausgabenseite, sondern auf der Einnahmenseite durch geringfügige Beschäftigungen.

Jeder 5. Arbeitnehmer in Deutschland ist ein Minijober. Das sind 20% der arbeitenden Bevölkerung.

Beim Minijob bezahlt man keine Steuern und nur ein kleine Pauschale für Sozialabgaben wird berechnet. Mich würde auch mal die Zahl interessieren, die dem Staat als Einnahme verloren geht.

Übrigens gibts auch bei den Steuerzahlern Drückeberger die lieber die Steuern für sich behalten und als Zweitjob einen Minijob annehmen neben ihrer regulären Beschäftigung. Das sind immerhin auch 2,3 Millionen die das so praktizieren.

Zudem schwächt die Steuerpolitik des Bundes immer weiter die Kommunen, die sich immer mehr verschulden, die allerdings ja diejenigen sind die letztendlich die öffentlichen Bildungs- und Freizeiteinrichtungen finanzieren. Das wär vorallem wichtig für die Kinder damit diese eine ordentliche Bildung bekommen und auch nicht sinnlos auf der Straße abhängen, sich besaufen und letzten Endes die Hartzlerlaufbahn einschlagen.
 
G

Grainne

Gast
Wir sind relativ weit vom Eingansthema weg gekommen. Ich erinnere: Das Eingangsthema war ein sehr trauriger Brief, und nicht das, was ihr hier besprecht.

Die Ursache für die derzeitige Misere ist bekannt, es ist auch bekannt, dass Millionen Menschen arbeitslos sind, dass so und so viel in Minijobs arbeiten und so und so viel in unteren Lohngruppen.
Von diesem Gesprächsthema abzukommen, oder es gar zu verleugnen, zu verniedlichen, wie hier geschehen, ist pervers:

Ich weiß, dass es Menschen gibt, die am Existenzminimum leben. Menschen, die jeden Euro umdrehen müssen und für die ein kaputter Wintermantel ein echtes Problem darstellt.
ja, genau, und um die geht es hier.
 

Tuesday

Aktives Mitglied
Klasse! Wirklich.
Kritik setze ich ganz gerne in Zusammenhang mit konstruktiven Alternativvorschlägen.
Also her damit: Wo sind bezahlbare Alternativwege? Mindestlöhne vernichten Arbeitsplätze.
Ich vermisse den Begriff Eigenverantwortung plus konsequenter Umsetzung.
Respekt und Freundlichkeit von seiten der Mitarbeiter des JobCenters und Arbeitsamt sind immer noch kostenlos, oder? Und ganz genau davon ist hier die Rede.

Was haben denn Mindestlöhne damit zu tun, ob Hartz IV Empfänger mit Respekt behandelt werden?

Und sich gegen unverschämte Mitarbeiter zu wehren, aufzustehen, öffentlich seine Meinung dazu zu sagen, das ist doch Eigenverantwortung. Oder?

Und der Alternativvorschlag ist ganz einfach. Die Mitarbeiter müssen besser geschult werden.



Hallo Heidenade

was du schreibst, kenne ich sehr gut. Meine Freundin leidet seit Jahren unter dem Arbeitsamt. Und sie ist auch nur deswegen darauf angewiesen, weil sie schwer krank ist und der Vater sich weigert den Unterhalt für die Kinder zu zahlen. Bei ihr wird nicht ein Antrag korrekt abgerechnet. Sie muss alles an den Anwalt geben.

Die Geschichten darüber, wie die Leute schikaniert werden, was die sich gefallen lassen müssen, sind kaum zu glauben.

Du schreibst es ja auch in deinem Brief, dein Mann geht arbeiten und der Staat schreibt ihm vor, dass er seine Stadt nicht verlassen darf ohne Erlaubnis. :confused:

Meiner Meinung nach steht da schon der Staat in der Verantwortung. Wir leben in einem Sozialstaat und da haben die Politiker die Aufgabe darauf zu achten, dass Gelder einigermaßen gerecht verteilt werden. Wenn dein Mann also trotz Arbeit nicht genug verdient, dann kann der Staat ihn nicht noch dafür bestrafen. Er sollte lieber mal schauen, wo die Kohle bleibt.

Ist schon lustig, dass immer gefragt wird, woher das Geld für Mindestlöhne denn kommen soll, hohe Prämien und Gewinne für die Arbeitselite aber ganz selbstverständlich hingenommen werden. Manager, die ihre Firma in den Ruin treiben, bekommen hohe Ablösesummen von unseren Steuergeldern. Dass da kein Politiker mal öffentlich das Kotzen anfängt, halte ich schon für sehr symptomatisch. Wenn sie vielleicht auch nicht wirklich etwas tun können, sie könnten moralischer Maßstab sein.

Und ich bin der Meinung, Diätenerhöhungen sollten an Hartz IV gekoppelt sein. Das würde dieses oberpeinliche Gejammere der Politiker stoppen, sie würden viel zu wenig Geld verdienen.

Oder wie in deinem Fall, chronische Krankheit. Es kann ja nun keiner sagen, dass du faul bist und auf Kosten des Staates leben willst. Im Gegenteil, du hast ja einen großen Teil von Geld über Jahre in die Gemeinschaftskasse eingezahlt.

Und das sind dann nicht nur die Mitarbeiter vom Arbeitsamt, die Gutachter sind ja auch so eine Klientel für sich. Was ich da schon gehört habe, wie beleidigend die werden können und dann Berichte schreiben, wo Leute, die von einem Dutzend Ärzten krank geschrieben wurden, plötzlich putzmunter und gesund sein sollen.

Ich seh ja ein, dass man in finanziell schwierigen Zeiten die Unterstützung von Arbeitslosen und Kranken keine Königsklasse sein kann, aber trotzdem kann man die Menschen mit Respekt behandeln. Es ist eben nicht nur eine Frage des Geldes!


Tuesday
 

Heidenade

Aktives Mitglied
Nö, ich seh das alles halt ein bisschen lockerer. Das ist eine Frage der Einstellung und wie gesagt, ich kenne niemanden, der sich die Arbeitswelt der 60er und 70er Jahre zurückwünschen würde.

Man muss halt auch über seinen Tellerrand blicken können.

Ich weiß, dass es Menschen gibt, die am Existenzminimum leben. Menschen, die jeden Euro umdrehen müssen und für die ein kaputter Wintermantel ein echtes Problem darstellt.

Weißt du aber auch, dass es Menschen gibt, denen es nicht so geht? Kannst du dir das vorstellen? Damit sind nicht reiche Banker gemeint, sondern ganz normale Menschen, die einen Job haben und anständig leben können.

Kannst du dir das vorstellen?

Denn oft habe ich das Gefühl, vor allem hier im Forum, dass viele nur noch in ihrer "Unterschicht-Welt" leben und sich etwas anderes gar nicht vorstellen können.

Tatsache aber ist, dass Deutschland eben nicht mehrheitlich aus Hartz IV Empfänger, Sozialhilfe-Empfängern, armen Rentern usw. besteht.

Die Mehrheit in diesem Land lebt immer noch gut.





Hallo , guten Tag , Dr.House -


ja, natürlich hat jeder Mensch sein ganz eigenes Recht auf seine Meinung.


Mir fällt dazu ein Zitat ein :


Alles, was die Menschen in Bewegung setzt, muß durch ihren Kopf hindurch; aber welche Gestalt es in diesem Kopf annimmt, hängt sehr von den Umständen ab.


Friedrich Engels (1820-1895), deutscher Philosoph und Politiker


Also ich kenne keine Menschen persönlich in unserem Land , denen es so geht , wie Sie in Ihrem Kommentar schreiben.


Ich selber habe sechs erwachsene Kinder mit Berufen und Arbeit, die AUCH jeden Monat in den großen Steuertopf einzahlen und trotzdem knapsen , da alle Familie haben ( 10 Enkelkinder – das 11. wird im Febr. 2011 geboren ) und keine Großverdiener sind.
Ein Beispiel zur Verständigung:
Ein Sohn fest angestellt im BL Baden-Würtemberg, Montagearbeiter in ganz Deutschland und angrenzende Staaten je nach Auftragslage , lebt mit Familie im BL Sachsen , Lohn nach Leistung ca. 1300 – 1500 Euro netto/Monat ( ! ) Diese Firma hat übrigens ca. 80 % der Angestellten :confused: aus den Neuen Bundesländern , ergo Niedrigverdiener...usw.
Ergänzungsweise , nicht dass gleich wieder Kommentare folgen wie vielleicht : keine Kinder anschaffen und solche Sachen -
da ich sechs Kinder habe , stehen mir natürlich lt. Natur , lt. „ Politik „ u.a. „ dienstgradmäßig „ 12 Enkelkinder zu – bitte in dieser Richtung keine negativen Meinungen.
Will damit sagen , dass ich viele Menschen in meinem privaten Umfeld kenne , sechs Schwiegerkinder , deren Familien , Bekannten – und Freundeskreis-also viele Meinungen , Argumente , Probleme , Sorgen , Freuden usw. Kenne ;
mir nicht fremd sind... :rolleyes:
DAS Schlimme : Meine Kinder „ dürfen „ mir nicht einmal 20 Euro für Schuhe geben/schenken , da es Einkommen ist und wieder durch die ARGE abgezogen wird – man kann sich drehen wie man will -übrigens meine Kinder wohnen verstreut, arbeiten verstreut in Deutschland, jeder sucht seinen eigenen Weg, wie er mit seiner Familie und Kinder klar kommt.
Ich sehe sie soooo selten :-(
 

Heidenade

Aktives Mitglied
Ach, Gottchen!

Nur weil ihr eine Vollkasko-Mentalität habt, ist am Wort Eigenverantwortung noch nichts auszusetzen. Im Gegenteil, selbst für seinen Unterhalt aufzukommen hat auch was mit Respekt zu tun und zwar vor sich selbst.

Übrigens, die Löhne handeln in Deutschland die Tarifparteien aus und nicht der Staat. Wir sind nicht die DDR!

...ups , was hat das jetzt mit der DDR zu tun ?

Ich kann Ihnen versichern , dass ich dort nicht ein

einziges Mal so demütigend , erniedrigend

behandelt wurde ...

:mad:
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben