D
Dr. Rock
Gast
...ja das ist Arbeit, und ich glaube diese Arbeit ist ein zentraler Teil unserer Lebensaufgabe,
oder anders ausgedrückt: wir sind hier um diesen Job zu machen...
Wobei es natürlich durchaus auch Menschen gibt die so eine Art Arbeit nicht unbedingt zu bewältigen haben – wer im Leben ohne Traumen auskommt bzw. ausgekommen ist, muss sich nicht mit einer Handbremse in seinem Kopf herumschlagen.
Schmerzen machen sie uns ja auch heute noch. Sie erinnern uns an unsere Verletzungen
die wir früher einmal erlitten haben, und die noch immer auf Heilung warten.
Ich hab für mich einen anderen Umgang damit entwickelt – habe in Frage gestellt dass ich tatsächlich so etwas wie eine Wunde in mir habe. Eine Wunde wäre für mich, würdest du mir beispielsweise deinen Küchenstuhl auf die Rübe hauen, aber ob ich wirklich eine Wunde habe, aufgrund meiner Erfahrungen und Konditionierung? Ich hab das in Frage gestellt und den Glauben daran abgelegt.
Eigentlich so, wie du geschrieben hast – du wolltest nicht mehr leiden, ich auch nicht. Früher bin ich mit dem inneren Bild, ich wäre verletzt und hätte Wunden, durch die Gegend gelaufen. Heute würde ich das ehr so umschreiben, dass ich vielleicht die eine oder andere Verhaltensauffälligkeit habe, die sich von Zeit zu Zeit zeigt, weil mein Köpfchen Emotionen an einschlägige Ereignisse geknüpft hat. Gerate ich in ähnliche Situationen, werden auch die entsprechenden Gefühle aktiviert, sozusagen als Warnsignal. Das ist nur all zu natürlich, würde ich meinen.
Und all das, diese Konditionierungen, abzulegen, gehört für mich auch dazu, eine emotionale Autonomie zu erreichen.
..ich habe für mich festgestellt, daß es zwei völlig verschiedene Qualitäten von Wut und Aggression gibt:
die eine Art der Wut entsteht aus Angst, sie ist ernsthaft, eng, dunkel und zerstörerisch.
Diese Wut ergreift Besitz von mir will mich überwältigen, man könnte sagen: "Die Wut hat mich."
Ja, aus Angst entsteht diese Wut, sie lässt einen um sich schlagen und man ist ihr ziemlich ausgeliefert.
Die andere Art der Wut, und von dieser hatte ich gesprochen, entsteht aus reiner Freude und Lebendigkeit, sie ist eine feurig, schöpferische Kraft die zur Wahrung unserer gesunden Grenzen und zur Gestaltung unserer Lebensumstände genutzt werden kann. Diese Art der Wut kann ich gelassen und bewußt einsetzen denn sie hat nicht mich, sondern ich habe sie.
Das wäre dann eine gesunde Portion Aggressivität bzw. vielleicht auch als Leidenschaft zu bezeichnen.
Und was Siddharta betrifft: Das Empfinden von Wut und Aggression ist für mich kein Indikator fehlenden Bewußtseins, wohl aber die Art wie mit ihr umgegangen wird.
Mhmmm...was mir eigentlich vorschwebte war die Frage – da Gleichmut sozusagen die Basis für den Weg zur Erkenntnis darstellt; darf ich da überhaupt noch Wut und Aggression empfinden? Im Grunde würde ich mir doch selbst widersprechen, würde ich mich um Gleichmut bemühen, aber dennoch Wut zulassen. Empfinde ich Wut, trete ich aus der Haltung des Gleichmutes heraus.
Kann aber auch sein dass ich zu eindimensional denke. 🙂
Aber wie gesagt, man übt... 😉
oder anders ausgedrückt: wir sind hier um diesen Job zu machen...
Wobei es natürlich durchaus auch Menschen gibt die so eine Art Arbeit nicht unbedingt zu bewältigen haben – wer im Leben ohne Traumen auskommt bzw. ausgekommen ist, muss sich nicht mit einer Handbremse in seinem Kopf herumschlagen.
Schmerzen machen sie uns ja auch heute noch. Sie erinnern uns an unsere Verletzungen
die wir früher einmal erlitten haben, und die noch immer auf Heilung warten.
Ich hab für mich einen anderen Umgang damit entwickelt – habe in Frage gestellt dass ich tatsächlich so etwas wie eine Wunde in mir habe. Eine Wunde wäre für mich, würdest du mir beispielsweise deinen Küchenstuhl auf die Rübe hauen, aber ob ich wirklich eine Wunde habe, aufgrund meiner Erfahrungen und Konditionierung? Ich hab das in Frage gestellt und den Glauben daran abgelegt.
Eigentlich so, wie du geschrieben hast – du wolltest nicht mehr leiden, ich auch nicht. Früher bin ich mit dem inneren Bild, ich wäre verletzt und hätte Wunden, durch die Gegend gelaufen. Heute würde ich das ehr so umschreiben, dass ich vielleicht die eine oder andere Verhaltensauffälligkeit habe, die sich von Zeit zu Zeit zeigt, weil mein Köpfchen Emotionen an einschlägige Ereignisse geknüpft hat. Gerate ich in ähnliche Situationen, werden auch die entsprechenden Gefühle aktiviert, sozusagen als Warnsignal. Das ist nur all zu natürlich, würde ich meinen.
Und all das, diese Konditionierungen, abzulegen, gehört für mich auch dazu, eine emotionale Autonomie zu erreichen.
..ich habe für mich festgestellt, daß es zwei völlig verschiedene Qualitäten von Wut und Aggression gibt:
die eine Art der Wut entsteht aus Angst, sie ist ernsthaft, eng, dunkel und zerstörerisch.
Diese Wut ergreift Besitz von mir will mich überwältigen, man könnte sagen: "Die Wut hat mich."
Ja, aus Angst entsteht diese Wut, sie lässt einen um sich schlagen und man ist ihr ziemlich ausgeliefert.
Die andere Art der Wut, und von dieser hatte ich gesprochen, entsteht aus reiner Freude und Lebendigkeit, sie ist eine feurig, schöpferische Kraft die zur Wahrung unserer gesunden Grenzen und zur Gestaltung unserer Lebensumstände genutzt werden kann. Diese Art der Wut kann ich gelassen und bewußt einsetzen denn sie hat nicht mich, sondern ich habe sie.
Das wäre dann eine gesunde Portion Aggressivität bzw. vielleicht auch als Leidenschaft zu bezeichnen.
Und was Siddharta betrifft: Das Empfinden von Wut und Aggression ist für mich kein Indikator fehlenden Bewußtseins, wohl aber die Art wie mit ihr umgegangen wird.
Mhmmm...was mir eigentlich vorschwebte war die Frage – da Gleichmut sozusagen die Basis für den Weg zur Erkenntnis darstellt; darf ich da überhaupt noch Wut und Aggression empfinden? Im Grunde würde ich mir doch selbst widersprechen, würde ich mich um Gleichmut bemühen, aber dennoch Wut zulassen. Empfinde ich Wut, trete ich aus der Haltung des Gleichmutes heraus.
Kann aber auch sein dass ich zu eindimensional denke. 🙂
Aber wie gesagt, man übt... 😉