Das habe ich auch immer gedacht! Ich war mir eigentlich sicher, dass meine eigene Begeisterung für mein Fach die Schüler anstecken müsste (mein Fach ist mein Leben). Auch war ich davon überzeugt, dass Schüler doch Interesse bekommen müssen, wenn sie von jemandem unterrichtet werden, der das Fach auch "in der Außenwelt" ausübt und damit sein Geld verdient. Ich daachte, es müsste für die Schüler spannend sein, Infos aus erster Hand zu bekommen.Ich möchte einwerfen, dass aus meiner Sicht und Erfahrung der Begriff Begeisterung eine große Rolle bei der Motivation spielt.
Lernen erfolgt nicht nur über die Ansprache des Verstandes, sondern auch über die Ansprache der Gefühle.
Für einen Lehrer halte ich es für zwingend erforderlich, dass er auch emotional seine Schüler anspricht.
Es genügt nicht,
...wenn der Lehrer erklärt, warum der bestimmte Stoff wichtig ist
...warum das Fach so schön und interessant ist
Wenn der Lehrer selbst nicht begeistert ist von dem, was er "heute" lehren will oder wenn es ihm nicht gelingt, seine eigene Begeisterung rüberzubringen, dann braucht er sich über mangelnde Motivation der Schüler nicht beklagen.
Ich gestalte meinen Unterricht so: Den trockenen Stoff mache ich möglichst kompakt- so dass man die wichtigsten Sachen gut behalten kann- dazu gibt es dann auch immer ein Arbeitsblatt, damit man was zu lernen hat. Den Rest versuche ich praktisch und anschaulich zu gestalten. Die Schüler dürfen bei mir viel selber musizieren. Tja und das Ergebnis: Null Bock auf ganzer Linie. Übereblichkeit und Arrgoganz von den Schülern. Und dazu Faulheit und Dummheit (ich kann mir manches nicht anders erklären, als dadurch, dass die Schüler entweder total dumm sind, oder sich dumm stellen).
Sher traurig, zu sehen, dass diese Kinder keinerlei kindliche Neugier mehr haben.
Wenn man die Kinder schon nicht mehr zu den entspannten und interessanten Themen motivieren kann, dann kann man sich vorstellen, wie das bei trockenen Sachen aussieht, die auch mal Mühe machen.
Zum Glück mache ich das ganze nicht hauptberuflich: Aber das ganze mitzuerleben hat mir die Augen geöffnet!