Kluge Rede, dann motivier mal Schüler das kleine 1x1 oder Vokabeln zu LERNEN..... Viel Erfolg.
Ich bin auch aus genau dem Grund aus dem Schuldienst raus.
Man kann ja mit den SchülerInnen dennoch eine gute Beziehung haben; aber das ist sehr schwierig, 25-30 SchülerInnen bei Stange zu halten auf die Dauer.
Ich ziehe vor dem Hintergrund deshalb die Kleingruppen- und Einzelbetreuung jetzt vor.
zu mir sagen zwar einige, dass ich bekloppt bin, wie man mit meiner Fächerkombi, die ja durchaus gesucht ist, aussteigen konnte; aber ich bin eher der Meinung, dass diejenigen, die den Job die nächsten 30-40 Jahre machen müssen, nicht ganz richtig im Schädel sind.
Ich habe es nun bei richtiiiig vielen Leuten - neben meiner eigenen Wenigkeit - schon mitbekommen, dass die im Referendariat Burn-out-Erscheinungen haben (ich hatte sie selbst!) und dass viele Kollegen nach 2, 3, 4 Jahren bereits kaum noch richtig arbeiten können usw.
Ist doch ein grandioses Los.
Da denke ich mir: okay, dann schule ich halt ein bisschen um.
Als ich mit dem Studium angefangen habe, ca. 2006, sind die Bedingungen auch noch ganz anders gewesen. Damals, speziell in meinen Praktika, bin ich auch noch viel easier mit ner ganzen Klassengruppe klar gekommen. Da war das auch mit den Smartphone, AD(H)S, anderen kognitiven Defiziten usw. nicht so schlimm.
Ich sehe mich schon als jemand, der dazu geboren ist, andere zu unterstützen usw. - und möchte das auch für den Rest meines Lebens tun.

Aber das kann irgendwo nicht sein, dass man bei diesem Lehrerjob derartig vor die Hunde geht. Mag ja im Gymnasium noch gehen; aber wenn ich mir das in den Real-/Gesamt- und Hauptschulen anschaue... uff.
Ich meine, man hat, entgegen der Meinung der Gesellschaft!

, so gut wie keine Freizeit, kaum ein Leben nebenher - wenn man dann, wie ich, noch das Bundesland gewechselt hat und sich alles neu aufbauen muss, kann man es eigentlich von vornherein vergessen.
Nachdem das zeitweise so mies lief und ich mich auch schon Langzeit krank schreiben lassen musste, habe ich mir gesagt: ich höre auf.
Wenngleich mir meine Exkollegen alle durch die Bank - auch meine Schulleiterin - gesagt haben, dass ich mit der größte Verlust sei, den sie verbuchen würden. :wein: Was soll ich machen, wenn die Bedingungen so scheiße sind.
Bei meinen Fächern ist ja selbst ne halbe oder Dreiviertelstelle kaum zu machen. Ich habe im Referendariat freiwillig, weil ich was nacharbeiten musste usw., mal 15, 16 Stunden gemacht (wir hatten ja die 60 Minuten Stunden bei uns) und ich muss echt sagen: ich ging nur noch auf dem Zahnfleisch.
Dann waren Konferenzen im Anschluss, irgendwelche anderen Besprechungen, die ganze Unterrichtsvorbereitung noch am Abend, Mappen, Tests usw. zu korrigieren.
Das kann sich kaum jemand vorstellen, wie scheiße das ist, wenn man das nicht mal selbst erlebt hat. Viele meinen ja: ach Lehrer, die haben ja nix zu tun. :mad:
Ich bin wirklich niemand, der sich vor Arbeit versteckt - und ich gelte im Bekannten-/Freundeskreis als recht stabil und auch als Arbeitstier usw... - aber man sieht ja, dass bei so krasser Arbeitsbelastung selbst "stabilere Charaktere" einbrechen. Habe das ja auch in der Ausbildung bei vielen Leuten gesehen, wie die schnell eingebrochen sind, wenn es härter zuging.
Also ich will ja den Job nicht nur schlecht machen - zeitweise macht der auch viel Spaß und man bekommt sehr viel von den Schülern gespiegelt; aber bei mir war eben auch die Hauptproblematik: falsche Fächerkombi und die Tatsache, dass ich eben aus meinem gewohnten Umfeld raus bin und mir alles neu aufbauen musste usw.
Um dem Job auf Dauer gewachsen zu sein, muss man sehr viel Ausgleich haben, ein intaktes Leben usw. Ich habe mein intaktes Leben ja eigentlich nur in meiner Heimatstadt... lol - wohin ich ja auch zurückziehen und beruflich noch mal neu anfangen werde.