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Kann keinem mehr was beibringen

Burbacher

Aktives Mitglied
Der Dialog zwischen Biddi und Panthi zeigt deutlich, wo der Hase im Pfeffer liegt. Ich bin ja noch im Zeitalter des Frontalunterrichts zur Schule gegangen. Vorne stand die geballte pädagogische Kompetenz, und wir Schüler nahmen auf. Manchmal auch nicht.
Im Grunde aber fuhren alle Pädagogen das gleiche Programm. Uns, den Schülern war klar, dass wir uns auf die Damen und Herren, die da vor uns standen, einstellen mussten. Unterhaltsam war das nicht immer, oft anstrengend.
Viele Jahre später dann die Umkehrung: Der Pädagoge als Alleinunterhalter. Die Medien hatten Einzug ins Klassenzimmer und in die Schulen gehalten.
Ein guter Lehrer, eine gute Lehrerin war derjenige, der sich durch Medienkompetenz auszeichnete. Bücher alleine reichten nicht mehr: OHP, Diaprojektor, Arbeitsblätter, die komplette Medienpalette war gefragt. Medienzirkus pur.
Schon als Referendar wunderte es mich, als da eine Kollegin, ein Kollege zu Beginn ihrer Stunde ein Unterrichtsvideo zeigte, an das sich ein oft kurzes Unterrichtsgespräch anschloss und die von uns so sehr gehasste Fachleiterin in Verzückung ausbrach. Als die Kollegin dann nach der kurzen Gesprächsphase den kompletten Video-Inhalt zur Verfestigung des Gesehenen noch ein zweites Mal abspielte, vermuteten wir ein schlimmes Ende des Unterrichtsbesuchs. Mitnichten! Die Fachleiterin konnte sich vor Entzückung kaum bremsen und die Stunde erhielt die beste Beurteilung.
Als dann noch die Schulen mit PC-Räumen ausgestattet wurden, in jedem Klassenzimmer ein PC stand und das Internet Einzug hielt, war der Medienzirkus komplett. Viele Schüler/innen erlebten das als Fortsetzung des häuslichen Programms, saßen dort doch Papa und Mama vor dem Überquellenden TV-Angebot nicht selten mehr oder weniger den ganzen Tag über.
Mama rede nicht mehr mit ihnen, hörte man die Youngster, Papa auch nicht. Sie hätten keine Zeit zum Gespräch. Dann redeten sie mit uns.
Weil zu Hause die Bedingungen immer schwieriger wurden, verlagerten sie die elterlichen Aufgaben auf Schule und Pädagogen und die Unterrichtszeiten wurden dramatisch ausgeweitet. Die Ganztagsschule geriet zur Regelschule.
Den Eltern gefiel das, viele Youngster jedoch stöhnten.
Wann sie denn mal Zeit für sich hätten, hörten wir sie. Die Jugendlichen, die das thematisierten, waren in der Regel die Wachsten, interessierten sie sich doch noch für andere Seiten des Lebens.
Heute, aus der Distanz, sehe ich kaum noch Chancen, das man umsteuert. Nicht nur Pädagogen fallen dem massenhaften Burnout zum Opfer, ihre Schüler auch.
Die, die sich nicht niederringen lassen, haben sich schon lange ausgeklinkt. Viele betrachten das Geschehen in Schule und Unterricht als notwendiges Übel.

Burbacher
 
Zuletzt bearbeitet:

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Ich hatte gestern ein paar interessante Gespräche an meiner Schule. Ich bin ja neu und quasi noch nicht richtig drin. Also betrachten mich alle noch etwas als Außenstehenden.
Naja, im Gespräch mit den Schülern erfuhr ich, dass die Lehrer am beliebstesten waren, die forderten aber klare Ansagen machten, was zu lernen ist.
Die Lieblingslehrerin war eine strenge Russin- die ist wirklich keine Kuschelpädagogin. Der Komentar der Schüler: "Ja, sie ist sehr streng und verlangt sehr sehr viel, aber wir wissen immer ganz genau, was wir lernen sollen und was drankommt. Sie macht tolle Projekte auch wenn die zeitaufwendig sind"
Aha- also offenbar sehen die Schüler das ähnlich, wie viele Lehrer.
Komisch, dass dieser "Kuschelunterricht" dann vom Ministerium so stark forciert wird, wenn ihn eigentlich keiner will.

Das andere Gespräch hatte ich mit der Direktorin über die wachsende Zahl von Depressionen unter den Schülern. Sie meine, Kinder seien ja durch ihre Körperliche Veranlagung (Hormonaushalt und Bewegungsdrang) nahezu geschützt vor endogenen Depressionen. Die Ursache ist in den allermeisten Fällen exogen. Es sind auch selten Probleme mit anderen Schülern, oder mit sonst was, sondern in den meisten Fällen der Leistungsdruck der Eltern. Der wird immer immenser. Ich sehe so viele Kinder die leiden. Ich möchte manchmal die Eltern verprügeln, weil sie ihren Kindern sowas antun.
Da gibt es Kinder, die bekommen Streß wegen einer 3 in Sport. Meine Mutter hätte dazu nur gesagt: "Na und? Ist halt nicht Dein bestes Fach- was solls?" Aber jetzt gehen Eltern dafür auf die Barrikaden, stecken ihre Kinder in Reihenweise Förderunterricht, und lassen sie die Ferien durchpauken.
Das schlimmste: Sie messen die Leistung NUR an der Zahl. Wir alle wisen: Noten sind Momentaufnahmen, Zufallsprodukte und auch Glückssache. Das wissen die Eltern offenbar nicht. Denn zB ein Lob des Lehrers zählt für sie nix. Nur die Note. Sie wollen Etiketten auf ihren Kindern kleben haben: Quasi Gütesiegel! wenn man aber das Gütesiegel des Kindes von sowas unberechbarem wie Noten abhängig macht, dann muss das Kind doch leiden.
Es geht nicht mehr um die Begeisterung des Kindes, oder um das erworbene Wissen, sondern schlicht um die Note. Wie schrecklich. Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere: Da gab es auch schlechte Noten, aber es gab auch die Meinung der Lehrer und wenn die zB sagten, ich hätte das gut kapiert, aber zB in der Schulaufgabe etwas Pech gehabt, dann war das doch schon ganz OK. Zumindest für meine Mutter. Und es gab auch den Spaß und die Veranlagung: Manchmal mag man ein Fach einfach nicht: Dann gibt man sich eben mit mittelmäßigen Noten zufreden, was ja auch vollkommen OK ist. Heute musst Du als Schüler in ALLEM gut sein.
Mir tun die Kinder unglaublich Leid. Ich sehe sie inzwischen eher als Verbündete im Kampf gegen ihre Eltern und das Bildungssystem.
Ehrlich: Wo so viele Kinder Depressionen, Magersucht, Burnout, oder sonst was bekommen, läuft was falsch!
Eltern halten sich für gute Eltern, weil sie ihre Kinder nicht mehr schlagen, aber manchmal kommt es mir vor, asl wären die seelischen Verletzungen, die heute zur allgemeinen Erziehung gehören weit aus größer.
Ich habe neulich im Zug mal so eine "Moralpredigt" eine Mutter an ihre Tochter mitangehört. ca eine halbe Stunde redete sie- immer ruhig, aber kalt und vorwurfsvoll auf das Kind ein, das sichtlich unter dem psychodruck litt. Ich hab ja selber schon gelitten- einfach nur vom zuhören. Ich dachte mir wirklich: Besser, sie hätte dem Kind eine Ohrfeige gegeben und es danach in Ruhe gelassen, als so eine Moralpredigt auf dieses arme Mädel loszulassen. Schrecklich!
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Ich habe neulich im Zug mal so eine "Moralpredigt" eine Mutter an ihre Tochter mitangehört. ca eine halbe Stunde redete sie- immer ruhig, aber kalt und vorwurfsvoll auf das Kind ein, das sichtlich unter dem psychodruck litt. Ich hab ja selber schon gelitten- einfach nur vom zuhören. Ich dachte mir wirklich: Besser, sie hätte dem Kind eine Ohrfeige gegeben und es danach in Ruhe gelassen, als so eine Moralpredigt auf dieses arme Mädel loszulassen. Schrecklich!

Versteh das bitte nicht als Vorwurf, aber ich hätte nicht nur zugehört, sondern auch gehandelt.
Die Begeisterung, von der ich in diesem Faden schrieb, basiert für mich auf einer Lebenseinstellung. Ich trage Werte in mir, die sich nicht nur für meinen Beruf eignen, sondern die ich auch außerhalb meines Berufes lebe. Das ist authentisch....
(hatten wir hier mal als Thema).
 
L

Leopardin

Gast
@ Burbacher:

ich sage es mal so: meine Kollegen, die Schüler, meine Schulleiterin fanden mich im Unterricht durchgängig gut, sehr gut.

Meine Fachleiter hingegen fanden vieles Scheiße und stuften mich auch niedriger ein. ;) - ich habe teilweise wirklich passable Stunden gezeigt, was mir Schulleitung, Ausbildungslehrer usw. bescheinigt haben, und bekam 4, 5 für die Stunden. Das war jetzt nicht durchgängig so.

Mein letzter Unterrichtsbesuch in Englisch war 1,0, wobei ich das nicht verstanden habe... ich habe die Schüler ein Pantomimespiel spielen lassen, eine Folienbildbeschreibung mit Meldekette praktiziert, einen Partydialog schreiben und aufführen lassen, was zwar alles gut geklappt hat und auch rund war, aber wo ich es echt nicht verstanden habe, wieso das 1,0 war und die ganzen UBs vorher Scheiße.

Dann wiederum habe ich in der Abschlussprüfung 2 wirklich passable Stunden gezeigt, und die Scheißprüfer haben beides sehr schlecht bewertet, sodass ich das Abschlusszeugnis nicht habe, und halt in den Widerspruch gegangen bin - das läuft nach wie vor. Es wird wahrscheinlich vor Gericht gehen, weil ich, als eine der Wenigen, tatsächlich mal genügend Angriffspunkte hinsichtlich der Prüfer habe.
Ich habe mich dann halt dazu entschieden, den Vorbereitungsdienst zu quittieren; aber die Klage läuft trotzdem.Gehe jetzt dazu über, halt das mit der Kleingruppen und Einzelbetreuung zu machen - ist zwar etwas anders als das, was ich vorher gemacht habe, ich komme allerdings wesentlich besser damit zurecht.
 
L

Leopardin

Gast
@ Violetta:

- Kinder können ohne Weiteres auch endogene Depressionen haben
- exogene Depressionen werden allerdings durch Mobbing - was ja immer weitere Ausmaße in der Gesellschaft nimmt - ordentlich gefördert. Das hat nicht nur mit den Eltern alleine zu tun. Viele Eltern sind meiner Meinung nach auch nicht dazu in der Lage, sich mit den Kindern so angemessen zu beschäftigen, dass die Kinder durch Spiele, durch Entdecken usw. mehr Neugierde entwickeln, Frustrationstoleranz aufweisen, selbstbewusster bei Niederlagen sind, sich selbst annehmen können usw.
das zieht sich ja immer mehr durch.
Wenn man mal genauer hinsieht, dann bemerkt man wirklich, dass viele Leute Probleme heutzutage haben - Selbstwertgefühl, richtig krasse psychische Erkrankungen usw. Und viele davon haben ja nicht mal Missbrauchserfahrungen, Kriegserfahrungen oder whatever...
Meiner Meinung nach hat nicht der Leistungsdruck der Eltern was damit zu tun, sondern die oft mangelnde Beschäftigung mit dem Kind.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
- Kinder können ohne Weiteres auch endogene Depressionen haben
Ja, können sie, aber es ist nicht besonders häufig. Endogene Depression bei Kindern nehmen zu, aber insgesamt sind sie selten. Unser Professor an der Uni hat darüber geforscht: Kinder haben durch ihre viele Bewegung und die viele Zeit, die sie normalerweise draußen beim spielen verbringen und durch die Hormone und Botenstoffe (sind bei Kindern eben anders- genau weiß ich aber nicht wie) eine geringere Disposition für endogene Depressionen.
Und selbst wenn es vorkommt, so spiele exogene Faktoren fast immer eine Rolle dabei.
Leider nehmen die endogenen Depressionen mehr zu: Grund: Weniger Bewegung, schlechte Ernährung und wenig draußen spielen.
Aber im Grunde sind das ja auch Faktoren, auf die die Eltern ja unglaublich Einfluss haben.

Wenn man mal genauer hinsieht, dann bemerkt man wirklich, dass viele Leute Probleme heutzutage haben - Selbstwertgefühl, richtig krasse psychische Erkrankungen usw. Und viele davon haben ja nicht mal Missbrauchserfahrungen, Kriegserfahrungen oder whatever...
Meiner Meinung nach hat nicht der Leistungsdruck der Eltern was damit zu tun, sondern die oft mangelnde Beschäftigung mit dem Kind.
Genau: Eltern stehen ja selber unter Leistungsdruck: Das Kind ist ja auch ein Aushängeschild für die Eltern und viele scheuen sich, zuzugeben, dass ihr Kind vielleicht nur mittelmäßig begabt ist.
Es zählt nicht mehr, dass das Kind glücklich ist, sondern, dass es "später mal was wird".
Dabei fragt man sich aber: Will man wirklich, dass das Kind mal unglücklicher Arzt oder Jurist wird? Wäre es nicht schöner, wenn es ein glücklicher Koch, oder Dachdecker werden würde?
Ich denke, es ist für Eltern nicht leicht, sich diesem Leistungsdruck zu entziehen und einfach dazu zu stehen, dass ihr Kind eben so ist, wie es ist.
 

Mustang

Aktives Mitglied
Dabei fragt man sich aber: Will man wirklich, dass das Kind mal unglücklicher Arzt oder Jurist wird? Wäre es nicht schöner, wenn es ein glücklicher Koch, oder Dachdecker werden würde?
Ich denke, es ist für Eltern nicht leicht, sich diesem Leistungsdruck zu entziehen und einfach dazu zu stehen, dass ihr Kind eben so ist, wie es ist.
Das ist eine scheussliche Unterstellung, dass Eltern ihre Kinder wegen sich selbst mit Schularbeiten quälen oder so. Eltern wollen zunächst mal, dass das Kind später die Wahl hat, Dachdecker oder Mechatroniker zu werden. Für Mechatronik braucht man heutzutage schon ein Abitur, für Dachdecker zumindest einen Realschulabschluss.

Was machst du wenn dein Kind später mal mit Hauptschulabschluss dasteht und merkt, dass es sein Leben lang als Aufstocker arbeiten muss? Deutschland ist momentan nicht grade das Arbeiterparadies.
 
C

chrismas

Gast
Interessant finde ich das ja, was hier die Leute schreiben, die offenbar selbst irgendwie mit etwas zu lehren zu tun haben...

Als ich damals in der Schule war, waren die Lehrer schon darauf gedrillt, dass sie mich erziehen wollten, aber wer glaubt, bei gesundem Menschenverstand, dass sich ein Schüler von einem Lehrer erziehen lassen würde?

Wie soll das funktionieren?

Ich hatte damals das mal meine Lehrer gefragt und die konnten keine Antwort darauf geben, weil es schlicht und ergreifend nicht möglich ist. Die Eltern, die glauben, dass die Lehrer hier die komplette Erziehung übernehmen könnten, sind meiner Meinung genauso bescheiden zu betrachten, denn was kann ein Lehrer schon großartig machen?

Bei mir hieß es damals dann, ich durfte eine Unterrichtsstunde nicht mitmachen und hatte Frei.... tolle Bestrafung .... Dann musste ich öfter mal die Hausordnung abschreiben ... *hust* aus langerweile habe ich das dann eines Nachmittags schon einmal im voraus gemacht und die haben dumm aus der Wäsche geschaut, dass ich das innerhalb von 15 Minuten fertig "abgeschrieben" habe und bei einem anderen Mal habe ich sogar eine kleine Geschichte dazu geschrieben, weil es so lahm war ... (da wollte dann ein junger Indianer ein Wildpferd zähmen :D)

Das schlimme allerdings ist, die Lehrer die mir diese Strafen gaben, hatten sich selbst auf die Schultern gekloppft und sich einen Erfolg zugeschrieben, denn sie niemals hatten, denn in der Realschule hatte ich einen Lehrer gehabt, der mir tatsächlich zugehört hatte und mir nicht einfach mal Pauschal zeigen wollte: Ich bin hier der Boss und egal was du sagst, ich werte das als Lüge, weil deine Eltern etwas anderes sagen. Naja, um ehrlich zu sein, es war nur meine Mutter, mein Vater war tatsächlich, wie es hier bereits geschrieben wurde, so drauf und sagte zu mir stumpf immer:

Du lernst für dich selbst und nicht für uns!

Aber bringe das heute mal den Eltern bei, dass die den eigenen Kindern vermitteln sollen, dass sie für sich selbst lernen und nicht für andere. Wir sind zu einer Leistungsgesellschaft geworden und das in all seinen Facetten und da hilft es tatsächlich nur, wenn man die Karre an die Wand fähren lässt. Wenn die Eltern nicht gewillt sind zu lernen, dass die eigenen Kinder sich unter Druck gesetzt fühlen, weil die Eltern diesen Druck aufbauen und das es nicht das geringste bringt mit einem Straf- oder Belohnungssystem die Kinder dazu zu bewegen, sich auch selbst in Frage stellen zu können, was bringt es für das Leben der Kinder?

Was bringt es für die Kinder, wenn man die Lehrer dafür verantwortlich macht, dass die Kinder den Stoff nicht können?

Es zieht sich irgendwann wie ein roter Faden durch die gesamte Gesellschaft und das spätere Leben der Kinder und das ist eigentlich traurig. Es kommt nicht mehr auf die Talente, wie man zu meiner Schulzeit stellenweise noch sagte, des Kindes an, sondern das was die vermeintliche Gesellschaft erwartet und interessanter Weise, so ist mir aufgefallen, fällt denen allen das Kinn bis auf den Boden, wenn man eben besagten Karren gegen die Wand fahren lässt.

Ich würde als Lehrer den Lehrplan stumpf durchziehen und wer dabei versagt, da würde ich den Lehrern, wie hier dem Gast TE empfehlen, dass sie den entsprechenden Eltern sagen, dass sich das Kind übernimmt und nicht für den Schulzweig geeignet ist.

Eines weiß doch hier mittlerweile jeder ... Zwang hat am Ende immer einen gegenteiligen Effekt
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Das ist eine scheussliche Unterstellung, dass Eltern ihre Kinder wegen sich selbst mit Schularbeiten quälen oder so. Eltern wollen zunächst mal, dass das Kind später die Wahl hat, Dachdecker oder Mechatroniker zu werden. Für Mechatronik braucht man heutzutage schon ein Abitur, für Dachdecker zumindest einen Realschulabschluss.

Was machst du wenn dein Kind später mal mit Hauptschulabschluss dasteht und merkt, dass es sein Leben lang als Aufstocker arbeiten muss? Deutschland ist momentan nicht grade das Arbeiterparadies.
Wieso scheußliche Unterstellung? Willst Du etwa sagen, dass es das nicht gibt? Natürlich gibt es Eltern die das tun. Ob es ihnen bewusst ist, weiß ich nicht aber es gibt solche Eltern! Und das leider nicht so selten: Schließlich sehe ich das in meinem Job und ich habe unglaublich viele Bekannte und Freunde, die seit Jahren unterrichten und mir das mitteilen.
Klar machen das nicht alle Eltern, aber eben leider zu viele! Und ich sehe, wie die Kinder darunter leiden.
Und ja: Mir wäre das Glück und die seelische Gesundheit meines Kindes wichtiger, als ein Prestigejob oder ein Abi. Wenn es eben nur zum Hauptschulabschluss reicht...na und? Ich finde es gut, Kinder zum Fleiß anzuhalten, aber unrealistische Anforderungen schaden dem Kind!
Natürlich ist es OK, für das Kind gute Noten zu wollen, aber wenn das Kind das mal nicht so bringt, oder vielleicht einfach nicht so begnadet ist, so muss man das akzeptieren. Mit Druck erreicht man garnichts. Oder willst du etwa behaupten, dass der Druck gerechtfertigt ist...es ist ja zum besten der Kindes, gell? Egal, ob es total am Rad dreht.
Sorry, aber ich erlebe das so oft. Leider!
Nur mal ein Beispiel: Weihnachtsbasar letzte Woche: Alle Schüler verkaufen diverse selbstgebastelte Sachen. Da war tolles Zeug dabei. In der 5. Klasse wurden aufwendige Endel gebastelt. Die waren WIRKLICH schön! Nicht nur zusammengschustert, sondern echt toll. Eigentlich wurde davon ausgegangen, dass alle Eltern die Engel ihres Kindes kaufen (deswegen stand der Name des jeweiligen Kindes dabei). Ok- eine Mutter kommt mit ihrem Kind zu dem Stand und deutet auf den Engel, den ihre Tochter gebastelt hat: "DAS hast Du gemacht? Den kaufen wir aber nicht, der ist ja hässlich. Hättest Du Dir nicht mehr Mühe geben können"
Sorry, aber das hat mir echt einen Stich versetzt!
Warum tut eine Mutter sowas? Ist das auch zum Wohle des Kindes? Oder eine abscheuliche Unterstellung meinerseits?
 

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