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Kann keinem mehr was beibringen

Wer für sich keine Autorität anerkennt, darf sich auch nicht wundern, wenn er selbst von anderen als Autorität abgelehnt wird.
Hä den Kommentar verstehe ich nicht...oder vielleicht doch, aber wenn es so gemeint ist, wie es mir ins Auge sticht, wäe es schon sehr unverschämt von Dir. Beziehst Du das jetzt auf mich?

Also zum Thema Autorität: Es ist klar, Kinder kriegen es zuhause nicht mehr beigebracht, den Lehrer zu respektieren. Wo Eltern schon sagen: Der Lehrer sei ein Ar***- wie sollen da die Kinder anders drauf sein?
Es muss alles Spaß machen und wenn es keinen Spaß macht, wird dagegen rebelliert. Dem Lehrer zu "folgen", einfach weil er der Lehrer ist und die Schüler ihren Teil zum guten Funktionieren des Unterrichts beitragen sollten, ist leider nicht mehr selbstverständlich. Als Lehrer sollst Du Dich Schüler mit Respekt behandeln, aber umgekehrt erfährst Du kaum noch Respekt.
Als Frau ist man natürlich leichter in der Gefahr, nicht als Autorität wahrgenommen zu werden: Vor allem wenn man jung ist. Zum Glück kann ich mch ganz gut durchsetzen und bin konsequent.
Bei der von mir beschriebenen Klasse ist das aber was anders: Da haben auch alteingesessene männliche Lehrer, mit natürlicher Autorität ihre Probleme. So mancher hat schon im Lehrerzimmer fast geheult.
Vielleicht sollte ich dazusagen: Das ist eine Klasse mit überdurchschnittlich vielen Kindern aus schwerreichen Familien. Also ich meine RICHTIG reich! Es gab zb einen Fall, da bezahlte ein Junge seine Mitschüler dafür, dass sie seine Freunde wurden. Geld spielt da keine Rolle: Diese Kinder haben ALLES. Immer das neueste Handy, Markenklamotten, unmäßig viel Taschengeld, Computer, die Mädels berichten von ihren Pferden (ja MEHRZAHL!)...
Das sind Kinder, die es gewohnt sind, alles zu bekommen. Das sind Kinder, denen vorgelebt wird, dass sie alles kaufen können und dass das getan wird, was SIE wollen! Autorität kennen diese Kinder nicht. Für die ist ein Lehrer nur ein weiteres Kindermädchen, das man rumkommandieren kann, wie man will.
Sehr traurig und schockierend! Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich in einen Abgrund blicke- den Abgrund der Gesellschaft. Ich denke, es wäre leichter zu ertragen, wenn das Kinder aus sozialen Brennpunkten wären. Wenn man sagen könnte, sie haben eine Schwere Kindheit und Eltern, die ungebildet und desinteressiert sind. Aber lieder ist das Gegenteil der Fall. Das macht es wirklich schockierend. Stellt euch vor, diese Kinder bekommen später vielleicht mal tolle Posten und werden Chef in einer Firma (Papi macht das schon)...schrecklich...
 
Wenn sogar der höchste Repräsentant des Staates seine Autorität hüten muß, wie ergeht es dann erst Eltern und Lehrern angesichts aufmüpfiger Kinder.
Jenseits von Rohrstock und Backpfeife.
Autorität hat immer zwei Seiten, wie alles im Leben.
Das kannst du nicht erzwingen, da mußt du was ausstrahlen, das erkennen läßt, da ist etwas, das Führung erkennen läßt.
Aber ohne Zwang und Angst, sondern durch ( Überzeugung ) und ( vorleben ) dessen was ich vermitteln und erreichen will.
Das ist wenigen gegeben.
Autorität ist ein schwieriger Spagat, Lehrer sollen bitte schön Führungsstärke zeigen, aber bloß nicht autoritär daherkommen.
Gerne sind wir zur Heldenverehrung bereit wenn alles so läuft wie wir wollen oder es erwarten.
Aber wenn der Herr Lehrer nicht umgehend unsere Erwartungen erfüllt, wenn er keinen Erfolg hat, lassen wir ihn bereitwillig fallen.
Was erwartet Ihr, ist Autorität immer nur vorübergehend und auf Abruf möglich, wenn's mir grad paßt?
Neben die physische Dominanz treten Fähigkeiten wie soziale Intelligenz und psychologisches Geschick.
Auch mit Empathie und Wärme kann ich meine Autorität festigen, durch Expertise in interaktuellen Situationen.
Heißt:
Geballtes Fachwissen hilft immer; wer in der Krise Nerven und Ruhe behält, schafft Vertrauen.
Wenn ich mich gut und sicher hinstelle, signalisiere ich, daß ich zum Thema stehe ich werde als authentisch wahrgenommen.
Sei ein Meister der Selbstpräsentation, man kann einem die gelbe Karte ruhig auch mal aus der Distanz zeigen, wenn man es in der Situation nicht nötig hat, Macht zu demonstrieren.
Zum Können muß das Handeln passen, auch Einfühlungsvermögen ist nötig, eine überlegten Rhetorik.
Autorität, für sich, das sanfte Alphatier ( Lehrer ), genauso wie für seine kluge Horde ( Kinder ).
 
In einer Horrorklasse wie von Violetta Valerie beschrieben war ich auch gewesen. Die Klasse war extrem unruhig, alle sprangen über Tisch und Bänke, warfen Zeug durch den Klassenraum, zerknüllten Blätter um diese dem Lehrer ins Gesicht zu werfen und diesen als "Schleimscheißer" zu titulieren. "Du dicke Sumpfkuh" war auch eine beliebte Lehrerinnebezeichnung. Auch diese Mädchen kamen zum überwiegenden Teil aus soliden Verhältnissen, das Mädchen mit dem "Schleimscheißer" war sogar eine Professorentochter.

Der Lärmpegel war dermaßen hoch, dass es mir noch am späten Nachmittag in den Ohren dröhnte. Wenn ich dran war, schaffte ich es oft gar nicht, zu sagen, was ich sagen wollte, weil ich gegen den ungeheuren Lärmpegel einfach nicht anschreien konnte.

Ich erinnere mich, wie Lehrerinnen immer wieder in Tränen ausbrachen, schluchzend aus der Klasse stürzten, mit Stühlen knallten und mit Gegenständen um sich warfen. Manchmal erschien eine Lehrkraft am Morgen nicht, die Klasse flippte dann dermaßen aus, dass in den benachbarten Klassenräumen kein Unterricht mehr stattfinden konnte, die Lehrerinnen kamen an, waren hilflos, konnten den Radau nicht abstellen, der Direktor mußte schließlich geholt werden.

Alle möglichen Elternkonferenzen wurden einberufen, es kamen diese und jene Vorschläge, aber geändert hatte sich nichts, das wurde erst anders, als die Oberstufe mit dem Kurssystem anfing und der Klassenverband aufgelöst wurde.

Die anderen Klassen waren aber definitiv nicht so gewesen, die meine war als die Horrorklasse bekannt, vor der es allen graute und die jeder nur loshaben wollte. Noch zum Abitur sagten mir die Lehrerinnen "Sie waren eine furchtbare Klasse, sowas haben wir noch nie erlebt."

Ich frage mich bis heute, woran das liegt, dass manche Klassen so problematisch sind und andere nicht. Man kann ja kein einzelnes Kind dafür verantwortlich machen. Das ist ein Rätsel, über welches ich bis heute grübele, das wüßte ich zu gerne, woran sowas liegt. Diese Kinder waren ja keine Monster, die waren absolut nicht böse oder kriminell oder gar gewalttätig oder sonstwas. Das waren im Einzelfall ganz normale Kinder, aber als Klassenverband die Hölle auf Erden.

Das hat das Lernen für mich auch sehr erschwert und meine Begeisterung und Freude an den Dingen arg gedämpft. Im absoluten Chaos und im Höllenradau macht es nämlich keine Freude, sich auf etwas zu konzentrieren, keine Frage stellen und nicht diskutieren zu können. Diese Erfahrung hat mein Leben auch sehr geprägt. Dieses scheußliche Chaosgefühl war absolut zermürbend gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hat das Lernen für mich auch sehr erschwert und meine Begeisterung und Freude an den Dingen arg gedämpft. Im absoluten Chaos und im Höllenradau macht es nämlich keine Freude, sich auf etwas zu konzentrieren, keine Frage stellen und nicht diskutieren zu können. Diese Erfahrung hat mein Leben auch sehr geprägt. Dieses scheußliche Chaosgefühl war absolut zermürbend gewesen.

Wenn man all das liest fragt man sich, wie man den Traumberuf "Lehrer" haben kann 😕?
 
ch meine, die Vorstellungen von gutem Unterricht sind inzwischen so abgehoben, dass selbst die Schüler da nur lachen können. Wie oft höre ich, dass sich Schüler über den affigen Unterricht aufregen, den ein Lehrer halten MUSS, wenn Lehrprobe ist.
Ja, wirklich. Sogar die Schüler wissen genau, dass das unproduktiver Blödsinn ist, aber vom Fachleiter wirds verlangt. 🙂

Ich hasse diese Super-Pädagogen, die die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, aber niemals wirklich testen werden, ob ihre angeblich so tollen Unterrichtsmethoden wirklich etwas bringen. (Bringen tun sie nämlich nur etwas, wenn die Schüler damit den Stoff besser lernen würden. Aber das testet niemand.)

Ich habe gerade einen Oberstufenkurs mit Schülern, die einfach total aufgeschlossen sind und ruhig sind. Mit denen kann ich total anspruchsvolle Sachen machen und auch viele Sachen, die man eigentlich eher im Studium machen würde. Aber die passen auf, fragen nach und kapieren das dann auch. Und dann macht es denen eben auch Spaß. Wirklich schwere Themen und trotzdem macht es offenbar Spaß. Das liegt aber nicht daran, dass diese Schüler besonders klug sind, sondern einfach daran, dass sie ihre Antenne auf Empfang gestellt haben. Sie sind ruhig und mit ihrem Hirm bei mir und dann klappt das schon.
Ja, sowas macht Spaß. Und mein derzeitiger Abiturjahrgang ist ja auch so drauf.

Nur was danach kommt, da siehts zappenduster aus.

Wobei ich aber inzwischen erstaunliche neue Erkenntnisse gewonnen habe: Dieser zweithöchste Jahrgang hat mich damit genervt, dass er wirklich nichts von dem konnte, was ich denen in den letzten 6 Wochen versucht habe beizubringen. Da ging überhaupt nichts.

Aber dann habe ich von einem Tag auf den anderen einen Test angekündigt und sehr deutlich geäußert, dass die Schüler es lernen müssen, sonst hätte ich keinerlei Ambitionen ihnen den Erwerb des Abiturs zu ermöglichen. Und siehe da, nach hinreichend deutlicher Ansage hat die Mehrheit es geschafft, binnen eines einzigen Tages zu erlernen, was sie eigentlich schon in den 6 Wochen vorher hätten lernen sollen.

Das beweist:

Ich meine: Man sollte endlich aufhören, Kinder zu unterschätzen. Die können erstaunlich viel. Aber es ist eben diese berühmte WOLLEN!

Es liegt wirklich einfach oft am Wollen, nicht unbedingt am Können.

Wenn man die Schüler verhätschelt und immer noch eine Chance gibt und noch eine und noch eine, dann gibt es ja keine Notwendigkeit mehr, etwas zu erlernen. Sagt man dagegen glasklar, wo es längs geht, und lässt man die, die das dann nicht tun, knallhart gegen die Wand laufen, dann kann man tatsächlich noch etwas erreichen.

Aber wo in der ganzen Sekundarstufe I nur noch Ringelpiez mit Anfassen angesagt ist (und bloß keinen zum Lernen zwingen), da habe ich letzlich in der Sekundarstufe II einfach verloren. Wenn ich inzwischen über ein Jahr brauche, um die einigermaßen einzunorden, kann in der restlichen Zeit nicht alles aufgeholt werden, was in der Sekundarstufe I versäumt wurde. Das haut einfach nicht mehr hin, die können ja gar nichts mehr, wenn die bei mir ankommen.

Wenn sie eine Abwehrhaltung mitbringen wird das nie was. Da kannst Du Dich als Lehrer auf den Kopf stellen.
Das ist die große Verantwortung der Schüler, wenn sie vom Unterricht profitieren wollen. bzw ist es die Verantwortung der Eltern, ihre Kinder darauf vorzubereiten.
Ich sehe immer häufiger Kinder, die das einfache Prinzip nicht verstanden haben: Wenn der Lehrer mir sagt, ich soll dies oder jenes tun, dann tu ich es. Also Du sagst: "Holt eure Hefte raus!" Eigentlich eine Sache von Sekunden, aber das kann ewig dauern,
Ja, echt. Das zieht sich bei einigen 5 bis 8 Minuten, bis die endlich Papier auf dem Tisch und einen Stift in der Hand haben. Und wenn man dann soweit ist, löst man nicht etwa die Aufgabe, sondern erfragt in der nächsten Minute das Datum, um dieses dann in der nächsten Minute fein säuberlich im Heft zu notieren. Dann leiht man sich in den nächsten Minuten ein Geodreieck und zwei Buntstifte (das Ausleihen muss ja erstmal organisiert werden, so wie man sich vorher das Papier organisieren musste), um damit das Datum in zwei verschiedenen Farben zu unterstreichen. Dann kann man anfangen, die Aufgabe zu lesen... nein, sie säuberlich abzuschreiben (unnötigerweise, das Arbeitsblatt hat man schließlich in der Hand, fertig gelocht zum Abheften). Danach muss man die Aufgabe dann erstmal lesen... und tut dann gar nichts mehr.

Das ist doch zum Mäusemelken...

weil manche Schüler einfach garnicht reagieren, andere mit dir zu diskutieren anfangen, dass sie kein Heft haben oder keine Lust dies rauszuholen. usw. Also bitte- was ist das für eine Erziehung?
Das ist gar keine Erziehung. Aber wenn man dann durchgreift, beschweren sich die Eltern beim Schulleiter.

Und wenn dann der Schulleiter so ein schülerorientiertes Weichei ist, das nur weiß, was der Lehrer alles nicht darf, dann hat der Lehrer schnell kapiert, dass er besser gar nichts mehr fordert.

Als ich das letzte mal (nach vorhergehender Ankündigung, so zu verfahren), einen Schüler rausgeworfen habe, weil er sein Arbeitsmaterial nicht dabei hatte, wollte der nicht nur rumdiskutieren, sondern ging nach seinem Rauswurf schnurstracks zum Schulleiter, um sich darüber zu beschweren. Glücklicherweise biss er da auf Granit - aber damit können wir auch nicht mehr reparieren, was in den Jahren zuvor alles versäumt wurde.

Ich meine...gehts noch? Da schlägt einer seinen Banknachbarn und erdreistet sich, zu fragen, warum er bestraft wird? Der andere findet es offenbar OK, aus dem Fenster zu klettern und checkt nicht warum er bestraft wird. Auch auf die Tische springen oder sowas scheint OK zu sein. In was für einer kranken Welt Leben diese Kinder? Was haben die für Eltern?
Völlig krank. Die kennen nur noch ihre vermeintlichen Rechte, aber keinerlei Pflichten. Und wehe, du als Lehrer forderst irgendwas ein...
 
Hä den Kommentar verstehe ich nicht...oder vielleicht doch, aber wenn es so gemeint ist, wie es mir ins Auge sticht, wäe es schon sehr unverschämt von Dir. Beziehst Du das jetzt auf mich?

Ich verstehe nicht, wofür ich mich ggf. schämen sollte???

Autorität kennen diese Kinder nicht. Für die ist ein Lehrer nur ein weiteres Kindermädchen, das man rumkommandieren kann, wie man will. Sehr traurig und schockierend! Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich in einen Abgrund blicke - den Abgrund der Gesellschaft.

Dem letzten Satz stimme ich zu. Das Problem ist oft ein gesellschaftliches. Im Prinzip sind alle Menschen unseres westlichen Kulturkreises betroffen. Für den Menschen gibt es keine höchste Autorität mehr. Daher steht logischerweise der einzelne Mensch ganz oben auf seiner eigenen Autoritätsleiter. Der Mensch möchte als Autorität anerkannt und respektiert werden - während er gleichzeitig nur staatliche Macht, aber keine Person über sich als Autorität anerkennt. Und wenn doch, dann nur in Teilbereichen, wie z.B. den Chef im Beruf.
 
Violetta,


So wie von dir beschrieben, sah es bei mir im Referendariat circa 1,5 Jahre aus . Deswegen hatte ich auch irgendwann keinen Nerv mehr darauf . Ich arbeite dann lieber mit einzelnen Schülern oder mit kleinen Gruppen , beziehungsweise gehe in die therapeutische Richtung.

Was du dazu noch mal sehen muss, ist dass ich 12-13 Stunden hatte die Woche
 
Nordrheiner,

Du siehst mir vieles zu theoretisch . Was sollen die heutigen Lehrer deiner Meinung nach machen bei diesen Zuständen ???
 

Gute Frage, Panthi, sie lässt sich leider nicht in einem Satz für alle Situationen beantworten. Die Menschen sind alle unterschiedlich. In Gruppen ist zusätzlich noch auf Gruppendynamik zu achten.

Als Lehrer will ich lehren, Menschen etwas beibringen. Der Lehrer ist ein schlechter wenn nicht gar untauglicher Lehrer, wenn er sein Fach selbst nicht beherrscht. Man könnte sagen: Der untaugliche Lehrer ist nicht authentisch. Aber Lernen eines Faches ist nicht Selbstzweck. Das Lernen eines Faches ist zunächst nur ein Fach von vielen und alle Fächer sind im Leben eingebettet. Die Schule ist wieder ein Teilaspekt des gesamten Lebens.

Konkret will ich sagen: Als Lehrer stehe ich mit meinem ganzen Leben vor den Schülern, und nicht nur mit meinen speziellen Fachkenntnissen. Der Lehrer sollte insgesamt authentisch sein, was ich als beste Grundvoraussetzung in allen Situationen für einen guten Lehrer ansehe.

Wenn ein Lehrer anhand einer besonderen Situation erkennt, dass ihm irgendeine Voraussetzung fehlt, ist es schon zu spät.

LG, Nordrheiner


 
Gute Frage, Panthi, sie lässt sich leider nicht in einem Satz für alle Situationen beantworten. Die Menschen sind alle unterschiedlich. In Gruppen ist zusätzlich noch auf Gruppendynamik zu achten.

Als Lehrer will ich lehren, Menschen etwas beibringen. Der Lehrer ist ein schlechter wenn nicht gar untauglicher Lehrer, wenn er sein Fach selbst nicht beherrscht. Man könnte sagen: Der untaugliche Lehrer ist nicht authentisch. Aber Lernen eines Faches ist nicht Selbstzweck. Das Lernen eines Faches ist zunächst nur ein Fach von vielen und alle Fächer sind im Leben eingebettet. Die Schule ist wieder ein Teilaspekt des gesamten Lebens.

Konkret will ich sagen: Als Lehrer stehe ich mit meinem ganzen Leben vor den Schülern, und nicht nur mit meinen speziellen Fachkenntnissen. Der Lehrer sollte insgesamt authentisch sein, was ich als beste Grundvoraussetzung in allen Situationen für einen guten Lehrer ansehe.

Wenn ein Lehrer anhand einer besonderen Situation erkennt, dass ihm irgendeine Voraussetzung fehlt, ist es schon zu spät.

LG, Nordrheiner

Ich beherrsche relativ viel von dem, was hier genannt worden ist, finde aber dennoch, dass das ein sehr aufreibender Job ist.

Also ich kann diese ganzen "modernen Didaktik-Sachen" anwenden und Unterricht so gestalten, dass der nicht mehr wie Unterricht wirkt - das haben mir Fachleiter, Ausbildungslehrer und Schulleiterin bestätigt - für die Abschlussprüfung hat es nicht gereicht, weil die offenbar ein persönliches Problem mit mir hatten... (es ist schon sehr ungewöhnlich, wenn man vorher 1-2 stand und mit einem Mal beide Fächer ne 5 bekommt...).
Briefeschreiben, viele Vokabel- und Grammatikthemen habe ich z.B. in eine "global simulation" eingebunden, d.h. ich habe mit den SchülerInnen einen Schüleraustausch, eine Party, einen Kinobesuch und was weiß ich nicht alles simuliert - die Spiele, die ich mit ihnen gemacht habe, auch immer sinnvoll in die Stunde inkludiert (die waren auch alle recht zufrieden).
Aber ich habe auch viele undankbare SchülerInnen dabei gehabt bzw. ich weiß einfach, dass ich auf diesen Job nicht die nächsten 30 Jahre Bock habe.
Ohne großartiges Privatleben, Dauerstress usw.
 

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