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  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Super enttäuscht - irgendwie kümmert sich jeder nur um seinen eigenen Kram ...

susa33

Mitglied
Guten Morgääähn!!

Erst einmal: Vielen Dank an all die Antworter (-innen), die die letzten Tage noch hinzu gekommen sind ... !!! (ich kann leider nicht mehr auf jede einzelne Antwort auf danken klicken, ist wohl hier im Forum so eingestellt, dass man das nur einige Tage kann).

Ich war nun einige Tage nicht hier, ganz ehrlich gesagt, hatte ich von den ersten (ziemlich distanzierten, teilweise anklagenden) Antworten auch echt die Nase voll.... es war interessant zu sehen, wie viele es von den Familien bezogenen (manchmal sogar ohne Freunde) gibt ... muss ja jeder selbst entscheiden ... aber wie teilweise auf meine Offenheit reagiert worden war (ich meine die Leute, die mit Worten von wegen ich schiene klammernd und aussaugend, fordernd ect. geschrieben hatten) hat mich schon ziemlich am Feingefühl der Menschen zweifeln lassen ...!

Wie schön zu lesen, dass es auch die anderen gibt. Die, die ebenfalls Nähe suchen, Menschen die nicht direkt lospoltern, wenn ein anderer eine andere Meinung hat und die nicht verletzend schreiben müssen ...!!

Es hat mir sehr geholfen zu lesen, dass ich mit meinem Schicksal nicht alleine bin.

Ich habe ja keine Familie (mehr), weswegen mir persönlich der sogenannte Rückzug ins Private (wie ihn die Medien auch gerne nennen) besonders auffällt!

Und ich habe mir aus den letzten Zuschriften besonders zu Herzen genommen, den Fokus mehr auf jene Menschen zu richten (also freundschaftlich, bekannt sein geht ja oft auch ohne spezielle Passung), die ähnliche Bedürfnisse und Freundschaftsdefinitionen haben und die nicht direkt abriegeln.

Auf meinem Schreibtisch steht nun mein Lieblingsautor mit dem Zitat:

"Keine Person verdient deine Tränen, und die, die sie verdienen, werden dich nie zum weinen bringen" (G.G. Marquez)

Allen, die ein ähnliches Schicksal haben wünsche ich ganz viele aufgeschlossene und gute Begegnungen ... ich persönlich wünsche mir, durch die enttäuschende Erfahrung nur reicher an Erfahrung geworden zu sein und bei den nächsten Lebensbegegnungen mit neuer Offenheit auf Menschen zugehen zu können ... es könnten Freunde werden ... :)

Viele Grüße
Susa
 
K

Käferin

Gast
Hallo Susa,

es wird ja immer gesagt, dass man selbstlos geben soll, ohne Erwartungen auf der anderen Seite. Ich bin aber der Meinung, dass dieses selbstlose Geben nur in sehr geringem Rahmen funktioniert und nur in besonderen Fällen, denn sonst ist man ganz schnell ausgelaugt und ausgebrannt.

Das ist nicht anders, als wenn man für wohltätige Zwecke Geld spendet, das kann man auch nur in einem begrenzten Rahmen tun, und auch hier muss man eine sorgfältige Auswahl treffen, auswählen, was einem am meisten am Herzen liegt.

Wer sein ganzes Geld verscheinkt, ist ruiniert und kann gar nichts mehr tun. Der, der Maß hält und gezielt vorgeht, erreicht am Ende das meiste.

Und dann ist das die Geschichte mit dem Fordern und Klammern. Es wir einem gerne zum Vorwurf gemacht, man würde das tun, und der Vorwurf ist bestimmt in vielen Fällen berechtigt. Das Fordern und Klammern beginnt da, wo die Grenzen des anderen nicht respektiert werden.

In jeder Beziehung zu einem anderen Menschen ist es außerordentlich wichtig, die Grenzen des anderen zu kennen und zu respektieren. Der beruflich Eingespannte hat wahrscheinlich wirklich nicht viel Zeit, deshalb gebe ist mich mit der Zeit, die er mir aus freien Stücken zur Verfügung stellt, zufrieden. Der Freund mit dem Rückenleiden ist vielleicht körperlich wirklich nicht in der Lage, mir beim Umzug zu helfen, und deshalb respektiere ich das. Die alleinerziehende Mutter hat nicht immer den Nerv auf ein Telefonat, deshalb rufe ich auch nicht zu oft an.

Es ist in allen Beziehnungen fundamental wichtig, Grenzen zu erkennen, zu setzen, zu respektieren und einzuhalten. Viele Kontakte gehen durch dieses Nichteinhalten von Grenzen kaputt. Es erstickt und erdrückt einen, wenn man keinen Freiraum mehr hat. Oft merken die Leute das nicht. Dieses Feingefühl zu entwickeln, ist wichtig.

Dazu muss man auch verstehen, dass niemand unsere Bedürfnisse voll befriedigen kann, der eine kann einem dies geben, der andere das, wieder andere Menschen können uns nichts geben. Es kommt auch darauf an, dass wir nicht zuviel fordern, dass wir lernen, uns mit dem zufrieden zu geben, was wir bekommen. Wir können nichts aus jemandem herauspressen, was er nicht geben kann. Jeder Versuch, das zu tun, ist höchst unfair und schädlich.

Was andere uns nicht geben können, können wir uns selbst geben. Es gibt Literatur, Kunst, Musik und vieles mehr, wo wir viel von dem finden können, was wir suchen. Wir dürfen gerne auch selber kreativ sein.

Das Wahren von Grenzen ist, neben der Achtung voreinander, die Basis der Beziehungen.
 
Zuletzt bearbeitet:

susa33

Mitglied
Danke Käferin, ... an die Erinnerung, dass Grenzen ein wichtiges Thema sind!

Ich erinnere mich daran, dass ich auch lange Zeit zu wenig Grenzen gesetzt hab (bei Susa konnte man lange ungerügt zu spät kommen, sie hat das immer verstanden, ... bei Susa konnte man Termine kurzfristig absagen, sie war nicht böse, bei Susa konnte man sich das Herz mit ALLEM von der Seele reden, sie stößt einem -auch bei gesellschaftlich verpönten Taten, die man beichtet- nicht vor den Kopf...) ... ich glaube, dass viele Leute daraufhin auch gerne Verständnis "genommen haben", ohne aber wirklich gleiches zurüchgeben zu wollen/ können.

Ich verstehe von Herzen, dass eine Mutter oft kaum Zeit hat, und mit Herkunfts- und Wahlfamilie + Beruf das Leben mitunter schon herzlich voll sein kann. Aber was ich wirklich anprangere, sind Halbherzigkeiten (mal eben per SMS lange geplante Trefffen absagen o.ä.) und das in großen Schöpfkellen zu nehmen, was man nicht im kleinen Teelöffel abgeben mag (zum Beispiel kenne ich von früher manch eine Mutter, die sich auch gerne mal stundenlang über den ach so nervigen Ehemann, das wenige Geld, was er nach Hause bringt und den zu kleinen Garten stundenlang auskotzte *Problemchen, die ich echt gerne mal hätt!!* und dann jäh befreit, plötzlich keine Zeit mehr für Themen des anderen hatte ... oder auf einmal so müde wurde ... :mad:

Heute sage ich schon mal, "Hey, wenn schon absagen, dann bitte mit einem Telefonat (so viel sollte ich dir wert sein!)" oder wenn jemand das 3. Mal zu spät am Treffpunkt erscheint (bei 5 Grad draussen) dann sage ich schon mal eher, "Schön dass du da bist, aber ganz ehrlich gesagt bin ich schon n wenig angefressen, weil ich hier schon 15 Minuten in der Kälte friere und das die letzten 2 Treffen auch so war. Ich möchte nicht, dass jemand mich immer wieder warten läßt!"

-Da muss ich aber noch besser werden und früher am besten beim ersten Mal was sagen!-


Andererseits scheint es eben Menschen zu geben, die vieles mit sich alleine oder nur mit ihrem Partner ausmachen und solche die gar keine (seelische) Nähe zu anderen Menschen suchen. Ich glaube, dass ich bei diesen Menschen einfach mal entspannt einen Schritt zurücktreten und sie so sein lassen muss. Vielleicht sollte ich sie eher als nette Besucher aus dem hektischen Leben sehen, die -sollte ein Sitzplatz gerade neben mir frei sein- willkommen sind, aber die eben nur Zugvögel sind und ich eben im Winter nicht auf sie zählen sollte.

Ach, die Welt und ihre Millionen Facetten ... oft so unübersichtlich ... ;)

Viele Grüße
Susa

Hallo Susa,

es wird ja immer gesagt, dass man selbstlos geben soll, ohne Erwartungen auf der anderen Seite. Ich bin aber der Meinung, dass dieses selbstlose Geben nur in sehr geringem Rahmen funktioniert und nur in besonderen Fällen, denn sonst ist man ganz schnell ausgelaugt und ausgebrannt.

Das ist nicht anders, als wenn man für wohltätige Zwecke Geld spendet, das kann man auch nur in einem begrenzten Rahmen tun, und auch hier muss man eine sorgfältige Auswahl treffen, auswählen, was einem am meisten am Herzen liegt.

Wer sein ganzes Geld verscheinkt, ist ruiniert und kann gar nichts mehr tun. Der, der Maß hält und gezielt vorgeht, erreicht am Ende das meiste.

Und dann ist das die Geschichte mit dem Fordern und Klammern. Es wir einem gerne zum Vorwurf gemacht, man würde das tun, und der Vorwurf ist bestimmt in vielen Fällen berechtigt. Das Fordern und Klammern beginnt da, wo die Grenzen des anderen nicht respektiert werden.

In jeder Beziehung zu einem anderen Menschen ist es außerordentlich wichtig, die Grenzen des anderen zu kennen und zu respektieren. Der beruflich Eingespannte hat wahrscheinlich wirklich nicht viel Zeit, deshalb gebe ist mich mit der Zeit, die er mir aus freien Stücken zur Verfügung stellt, zufrieden. Der Freund mit dem Rückenleiden ist vielleicht körperlich wirklich nicht in der Lage, mir beim Umzug zu helfen, und deshalb respektiere ich das. Die alleinerziehende Mutter hat nicht immer den Nerv auf ein Telefonat, deshalb rufe ich auch nicht zu oft an.

Es ist in allen Beziehnungen fundamental wichtig, Grenzen zu erkennen, zu setzen, zu respektieren und einzuhalten. Viele Kontakte gehen durch dieses Nichteinhalten von Grenzen kaputt. Es erstickt und erdrückt einen, wenn man keinen Freiraum mehr hat. Oft merken die Leute das nicht. Dieses Feingefühl zu entwickeln, ist wichtig.

Dazu muss man auch verstehen, dass niemand unsere Bedürfnisse voll befriedigen kann, der eine kann einem dies geben, der andere das, wieder andere Menschen können uns nichts geben. Es kommt auch darauf an, dass wir nicht zuviel fordern, dass wir lernen, uns mit dem zufrieden zu geben, was wir bekommen. Wir können nichts aus jemandem herauspressen, was er nicht geben kann. Jeder Versuch, das zu tun, ist höchst unfair und schädlich.

Was andere uns nicht geben können, können wir uns selbst geben. Es gibt Literatur, Kunst, Musik und vieles mehr, wo wir viel von dem finden können, was wir suchen. Wir dürfen gerne auch selber kreativ sein.

Das Wahren von Grenzen ist, neben der Achtung voreinander, die Basis der Beziehungen.
 

susa33

Mitglied
Wenn jemand das so klar für sich hat wie du das hier schreibst, dann sollte er das den anderen auch unmissverständlich von Anfang an so signalisieren!

Ich glaube nicht, dass es -bei glasklarer Ansage- dann noch zu Anwärterschaft (zur Freundschaft kommen sollte... denn: Da wo es keine Brötchen gibt (ich benutze Nahrung mal als Symbol für nährende Dinge, die eine Freundschaft definieren, sieh auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Freundschaft) da gibt es auch niemanden der dort dafür Schl ange steht :) ... es sei denn, jemand ist Masochist oder magersüchtig ... ;)

Das häufige Problem ist ja, dass auch Menschen mit Familie gerne von anderen gemocht werden und dann eben gerne so tun, als gäb´s bei ihnen Brötchen ;) Das sieht dann oft so aus, dass sie von Freundschaft sprechen (zum Beipiel am Telefon wird dann gesagt, "... ach, gerade ist eine Freundin da, ...."), den seelischen Müll gerne auch mal bei einem loswerden aber es sich dann oft viiiiiel später für den anderen (wirklich Freundschaft suchenden MEnschen) dann herausstellt, dass der andere gar kein Interesse an Austausch hat!

Wie gesagt: Jeder Jeck is anders - ... es ist Dir dann nur zu wünschen, dass du mal nicht so da stehst, wie ne frühere Freundin vor Jahren: Die war auch nur so auf Familie gepolt ... als der Mann sie dann nach über 17 Jahren von heute auf morgen für ne andre verließ stand die ganz schön fertig da ... ganz alleine, weil sie ja immer nur auf eine Person gesetzt hatte ...

Der Grund dafür, dass diese Leute keine Freunde haben ist aber meist ihre eigene (nicht immer bewusste) Entscheidung. Ich zähle mich selbst dazu. Ich habe keine Freunde, habe noch nie welche gebraucht und brauche sie auch zukünftig nicht. Ich habe Bekannte. Kurzes Gespräch: Ja. Verpflichtungen und Erwartungen: Nein.

Ich bin eine sehr unabhängige Person. Ich kam schon immer allein klar. In der Schule, im Studium und auch sonst. Ich habe meine Familie und eine gute Partnerschaft. Jegliche Energie investiere ich hier. Ich bin nicht bereit für eine Person außerhalb diese Kreises einen Finger krumm zu machen. Im Gegenzug erwarte ich dies aber auch nicht.
Ich habe eine Bekannte, die auch öfters Nähe suchte (JA, ich empfand es als klammern!). Es endete damit, dass ich mir stundenlang Geheule wegen ihres Ex anhören musste. Und das ich gefragt wurde, ob ich ihr nicht im Studium helfen könne. Nein. Dafür habe ich keine Zeit. Meine Zeit schenke ich Menschen die ich LIEBE, sie gehört NICHT dazu.
Nur mal so aus Sicht einer Person, die keinen Wert auf Freundschaft legt ;)

Ich denke du musst einfach suchen, bis du jemanden findest der seine Prioritäten ähnlich verteilt hat ;) Kann ja auch etwas jünger sein, da man in der 30ern wohl eher an die Familie denkt :)
 

susa33

Mitglied
Der ursprüngliche Thread, den ich hier kommentieren möchte, lautete:
.....................................................................................................................
Prinzipiell habe ich dieselben Erfahrungen gemacht, auch wenn ich denke ich mal weniger fordernd bin als du. Ich leihe mir z.B. kein Geld oder möchte irgendwohin gefahren werden. Mit 30 sollte man seine Finanzen so weit im Griff haben, dass man nirgends "schnorren" gehen muss, weil das Monatsgehalt nicht ausreicht oder was auch immer.

......................................................................................................................
Schön, wenn du ein leichtes Leben hast!

Schade nur, dass du so wenig vom Leben insgesamt verstehst ... und nicht weißt, dass es eben Situationen im Leben gibt, in denen auch die, die gut gehandelt und hart gearbeitet haben, in missliche Lagen kommen!

Solche Menschen, die so kaltschnäuzig wie du hier im "man hat, man macht, man sollte"-Jargon schreiben, treten gerne mal mit einem Ausfallschritt vom Unfallsort weg ... und rümpfen arrogant die Nase ...

Zum Nase rümpfen wird es die kommenden Jahrzehnte noch viel Gelegenheit geben, denn die soziale Schere öffnet sich weiter und weiter ... und die, die da alle runter fallen werden, werden hoffentlich nicht dich als NAchbarin haben!!!

Ich wünsche dir von Herzen einige einschneidende und lehrende Lebenserfahrungen!
 
Zuletzt bearbeitet:
K

Käferin

Gast
Dass Leute endlose Aufmerksamkeit für sich fordern, aber plötzlich keine Zeit mehr haben, wenn der andere etwas auf dem Herzen hat, das kenne ich auch zu gut. Da hat man endlos Gehör und Interesse geschenkt, aber Gegeninteresse - Fehlanzeige! Auch Unhöflichkeiten, wie permanent ins Wort zu fallen, den Raum zu verlassen während man spricht, finde ich sehr verletzend.

Was mich ebenfalls sehr stört, ist, wenn jemand alles lustig findet, was mich bewegt und was mir lieb und teuer ist. Ich finde es wichtig, Respekt füreinander zu haben, und wenn jemand z.B. über etwas traurig und betrübt ist, dann gehört es sich meiner Ansicht nach überhaupt nicht, darüber blöde Witze zu machen. Das ist für mich eine Form von Respektlosigkeit und hat nichts mit Humor zu tun.

Es stört mich auch sehr, wenn Leute sich auf Kosten anderer profilieren. Wenn ich entdecke, dass jemand eine Schwäche oder Beeinträchtigung hat, dann gehört es sich für mich absolut nicht, jemanden damit bloß zu stellen und zum Gespött zu machen um sich selber aufzuwerten. Sich ins Vertrauen schleimen und einen dann öffentlich bloßstellen ist für mich unterste Schublade und garantiert das Ende jeder Freundschaft.

Und dann Absagen und Versetzen - also, ich persönlich bin schon immer ungeheuer gerührt, wenn die Leute sich überhaupt dazu herablassen, etwas abzusagen, und sei es per SMS. Ich bin es nämlich so gewohnt, dass die Leute einem alles begeistert zusagen, die tollsten Versprechungen machen, auf tierisch freundlich tun und einen dann einfach stehen lassen.

Alles versprechen und nichts halten, das kenne ich von den Leuten leider nur zu gut, dass anderen dadurch ein oft großer Schaden entsteht, interessiert die Leute gar nicht, da verschwenden die keinen Gedanken dran.

Ich kann es ebenfalls nicht ertragen, wenn andere sich in Sachen einmischen, die sie nichts angehen. Wenn mir jemand ungefragt sagen will, wie ich meine Ehe zu führen und mich zu ernähren habe, dann bin ich stinksauer. Wie oft habe ich mit "Freunden" abgemacht, dass diese Bereiche für sie tabu sind, und sie versuchten es doch immer wieder, und das in der Öffentlichkeit und mit belehrendem, moralisierendem Unterton.

Man ist wirklich besser ohne Freunde dran, als wenn man sich mit Menschen der oben genannten Art abgibt. Wenn die erwähnten Muster auftauchen, dann muss man unbedingt seinen Selbstschutz aktivieren und dicht machen. Meiner Erfahrung nach ändern sich solche Menschen nicht, die machen das immer weiter. Man gerät in einen zerstörerischen Sog, wenn man nicht beizeiten die Reißleine zieht.

Wenn solche Leute heulen, winseln und Tränchen ausdrücken, darf man sich davon nicht kleinkriegen lassen. Wer solche schädlichen Muster lebt und einen runterzieht, ist kein Freund.
 
G

Gast

Gast
susa33;3108655Aber ist es nicht menschlich meinte:
Bist du bereit auch das zugeben was du suchst und von andern erwartest?
Freunde erwarten nichts, Vordern nichts, sind nicht dazu da Wünsche zu erfüllen.
Gut und schlecht als Bewertung von verhalten andrer ist ja nur unser denken und unsre Interpretation nach unsern Vorstellungen und Wünschen.
Warum sollten andre sich so verhalten wie du wünscht, tust du das immer?
Das kann nur zur Enttäuschung führen, weil du denen was nehmen willst?
Zusammen träumen, aber eigene Wünsche haben....
Dein Selbstwertgefühl kannst du nicht durch Forderungen an andre erzeugen.
Betroffene Menschen fühlen sich häufig als im Leben „Zu-kurz-Gekommene“.
Sie halten dieses Gefühl des „zu wenig“ auf unterschiedliche Weise am Leben (z.B. in Form des „Nichts wert sein“, „ein Niemand sein“, „Nichts können“).
 
L

Leopardin

Gast
Dass Leute endlose Aufmerksamkeit für sich fordern, aber plötzlich keine Zeit mehr haben, wenn der andere etwas auf dem Herzen hat, das kenne ich auch zu gut. Da hat man endlos Gehör und Interesse geschenkt, aber Gegeninteresse - Fehlanzeige! Auch Unhöflichkeiten, wie permanent ins Wort zu fallen, den Raum zu verlassen während man spricht, finde ich sehr verletzend.

Was mich ebenfalls sehr stört, ist, wenn jemand alles lustig findet, was mich bewegt und was mir lieb und teuer ist. Ich finde es wichtig, Respekt füreinander zu haben, und wenn jemand z.B. über etwas traurig und betrübt ist, dann gehört es sich meiner Ansicht nach überhaupt nicht, darüber blöde Witze zu machen. Das ist für mich eine Form von Respektlosigkeit und hat nichts mit Humor zu tun.

Es stört mich auch sehr, wenn Leute sich auf Kosten anderer profilieren. Wenn ich entdecke, dass jemand eine Schwäche oder Beeinträchtigung hat, dann gehört es sich für mich absolut nicht, jemanden damit bloß zu stellen und zum Gespött zu machen um sich selber aufzuwerten. Sich ins Vertrauen schleimen und einen dann öffentlich bloßstellen ist für mich unterste Schublade und garantiert das Ende jeder Freundschaft.

Und dann Absagen und Versetzen - also, ich persönlich bin schon immer ungeheuer gerührt, wenn die Leute sich überhaupt dazu herablassen, etwas abzusagen, und sei es per SMS. Ich bin es nämlich so gewohnt, dass die Leute einem alles begeistert zusagen, die tollsten Versprechungen machen, auf tierisch freundlich tun und einen dann einfach stehen lassen.

Alles versprechen und nichts halten, das kenne ich von den Leuten leider nur zu gut, dass anderen dadurch ein oft großer Schaden entsteht, interessiert die Leute gar nicht, da verschwenden die keinen Gedanken dran.

Ich kann es ebenfalls nicht ertragen, wenn andere sich in Sachen einmischen, die sie nichts angehen. Wenn mir jemand ungefragt sagen will, wie ich meine Ehe zu führen und mich zu ernähren habe, dann bin ich stinksauer. Wie oft habe ich mit "Freunden" abgemacht, dass diese Bereiche für sie tabu sind, und sie versuchten es doch immer wieder, und das in der Öffentlichkeit und mit belehrendem, moralisierendem Unterton.

Man ist wirklich besser ohne Freunde dran, als wenn man sich mit Menschen der oben genannten Art abgibt. Wenn die erwähnten Muster auftauchen, dann muss man unbedingt seinen Selbstschutz aktivieren und dicht machen. Meiner Erfahrung nach ändern sich solche Menschen nicht, die machen das immer weiter. Man gerät in einen zerstörerischen Sog, wenn man nicht beizeiten die Reißleine zieht.

Wenn solche Leute heulen, winseln und Tränchen ausdrücken, darf man sich davon nicht kleinkriegen lassen. Wer solche schädlichen Muster lebt und einen runterzieht, ist kein Freund.
:):):):):):):):)
Das könnte von mir stammen. :)
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Ich denke, was susa eigentlich mit ihren Beiträgen sagen möchte: nicht, dass es primär darum geht, einen "Nutzen" aus Freunden zu ziehen, indem sie einem Kohle leihen oder rumkutschieren, sondern dass man füreinander da ist, wenn es einem mal schlecht geht oder man in einem Monat plötzlich unvorhergesehene Ausgaben hat, die das Konto sprengen - und das muss nicht unbedingt was mit "ich habe mein Leben nicht im Griff" zu tun haben, sondern dass man einen fetten Unfall mit dem Auto hat und das dringend reparieren lassen muss, dann noch eine Heizkostennachzahlung hat und schlimmstenfalls noch irgendwas anderes. Kann alles mal passieren.

Ich empfinde den Grundgedanken, auch mal füreinander da zu sein, wenn es schlecht läuft oder man Probleme hat, als sehr schön.

Ich denke auch nicht, dass es hierbei um "etwas von Freunden erwarten" geht, sondern dass man eine Ausgeglichenheit spürt: man nicht nur gibt oder versucht ein/e gute/r Freund/in zu sein, sondern auch etwas von der Gegenseite zurückbekommt. Wobei "zurückbekommen" für mich ein unpassendes Wort ist: es geht ja nicht um Aufrechnen oder dass man gerne Gegenleistungen will.

Ich glaube, dass es immer darauf ankommt, welchen Stellenwert jemand Familie, , Beziehung, Freunde und Bekannten gibt und ob jemand neben einer intakten Familie und Beziehung noch überhaupt sowas wie engere Freunde möchte.

Dann gibt es Leute, für die sind engere Freunde Familie. Und für die gehört in einer engen Freundschaft auch dazu, dass man mal mitten in der Nacht telefoniert, wenn jemand ein gebrochenes Herz hat, oder jemanden versucht zu unterstützen, auch wenn man selbst primär wenig bis gar nichts davon hat.

Egal welchen Stellenwert man etwas gibt: es gibt da kein richtig oder falsch. Schief läuft es nur, wenn jemand, der enge Freunde als Familie betrachtet auf jemanden trifft, der nur lockere Bekanntschaften pflegen will.

Und es ist klar, dass wenn man Kinder bekommt und "sesshafter" wird, dass dann sich die Prioritäten und der Zeitfaktor auch verschieben - allerdings sollte es trotzdem machbar sein, dass man dennoch seine Freundschaften pflegt und das ist auch so dass, wie ich es erlebe: klar gehen die Kinder immer vor und man hat als Mutter/Vater nun andere Pflichten und andere Prioritäten, aber das muss nicht zwangsläufig heißen, dass man komplett erstmal für die nächsten Jahre durchgehend von der Bildfläche verschwindet. Außer, man möchte das so.

Und bei wirklich guten Freundschaften kommt es dann auch gar nicht mehr darauf an, wie oft man sich trifft oder spricht: ich habe einen guten Freund, der ist beruflich und vom Alltag her so eingespannt, dass ich den nicht so oft treffen kann, wie wir beide das gerne eigentlich wollen würden. Und trotzdem kann ich immer auf den zählen und der weiß auch, wenn irgendwas wäre, könnte er sich immer bei mir melden. Wenn wir uns dann manchmal nach Monaten wieder mal sehen, ist es auch nie fremd oder dass wir keine gemeinsamen Themen mehr hätten.

Aber was ich auch schon mal leider erlebt habe und immer wieder mitbekomme: diese Leute, denen eine Freundschaft "super wichtig" ist, bis sie eine neue Beziehung haben. Und dann ist man plötzlich komplett über Nacht abgeschrieben und es reicht nicht mal mehr für eine nette Mail oder einen kurzen Anruf. Sobald dann der erste Streit da ist oder die Beziehung vielleicht sogar zerbrochen ist, ist man auf einmal wieder interessant als Freund/in und man will ganz dicke sein - völlig egal, dass eventuell schlimmstenfalls sogar schon ein Jahr komplett Funkstille war.

Oder diese "Wohlfühlfreunde" - wo man nur dann ein guter Freund/in ist, solange man zuhört, unterstützt, für den anderen da ist und möglicherweise sogar "dazu dienen soll", den anderen besser dastehen zu lassen - bis man dann vielleicht selbst Probleme hat oder nicht mal so gut drauf ist. Dann ist man auf einmal doch kein so guter Freund/in mehr, obwohl man davor wichtig genug war, ständig seelischen Balast anzuhören und zu helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:

susa33

Mitglied
Ich denke, was susa eigentlich mit ihren Beiträgen sagen möchte: nicht, dass es primär darum geht, einen "Nutzen" aus Freunden zu ziehen, indem sie einem Kohle leihen oder rumkutschieren, sondern dass man füreinander da ist, wenn es einem mal schlecht geht oder man in einem Monat plötzlich unvorhergesehene Ausgaben hat, die das Konto sprengen - und das muss nicht unbedingt was mit "ich habe mein Leben nicht im Griff" zu tun haben, sondern dass man einen fetten Unfall mit dem Auto hat und das dringend reparieren lassen muss, dann noch eine Heizkostennachzahlung hat und schlimmstenfalls noch irgendwas anderes. Kann alles mal passieren.

Danke Findefuchs!!!!

Das hast du wirklich sehr gut beschrieben! Ich finde eben, dass es sich viel besser anfühlt, wenn man merkt, dass ein Mensch mit der Welt um ihn herum auch in Kontakt steht und nicht nur "in seiner Welt" lebt. Ähnlich wie man es z.B. aus der Bahn kennt, der Moment, in dem einem etwas hinfällt, der Kinderwagen von irgendjemandem feststeckt o.ä. und man mitbekommt, "Hey, da bekommen Menschen etwas mit, sind aufmerksam, sind hilfsbereit ... oder einfach nur ansprechbar..."
Natürlich ist Freundschaft was anderes, aber Ähnlichkeit bekommt das Ganze, wenn man sich vorstellt, dass alle Menschen in einer Bahn wären und die, die eben nur auf ihre Familie fixiert sind, würden um sich herum alles ignorieren! Das würde sich dann echt sch... anfühlen, wenn man dann zum Beispiel man stolpert (und jedem kann es passieren, dass er stolpert!!!) und keiner da ist ...

Aber ich respektiere, dass manche Menschen entscheiden, alle ihre Energie nur einigen wenigen Menschen zu geben. Ob ich es toll finde, steht auf einem anderen Blatt! ;)
 

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