Wie macht sich das bei dir bemerkbar? Was sind seine Vermeintlichen Gründe?
Dir auch alles Gute und viel Kraft.
Ich will mal versuchen keinen Roman draus zu machen.
Ich kann auch gar nicht sagen ob ich mehr in deiner Rolle oder in der deiner Frau zu Hause bin. Vielleicht auch eine interessante Sichtweise für dich.
Hier ist es oft ein ziemliches Auf und ab in dem es auch immer mal wieder harmonisch ist.
Mein Mann war die ersten 3 Jahre mit unserem ersten Kind noch selbstständig. Kinder zu bekommen war mein Wunsch den er aber mir zu liebe mitgetragen hat.
Somit habe ich auch praktisch alles alleine gemacht und ihn versucht zu schonen. Auch in der geheimen Hoffnung dass er mit einem zweiten Kind einverstanden ist, wenn ich es gut hinbekomme.
Da er Koch ist, sind die Arbeitszeiten auch dementsprechend Familienunfreundlich.
Nun hat es ihn Anfang des Jahres in eine Midlifecrisis gestürzt. Und das meine ich nicht auf die ironische Art. Er fühlt sich alt. Meint er hätte was verpasst im Leben und ich bin natürlich mit Schuld an seinem Unglück. Außerdem hängt ihm da ja auch noch das Scheitern seinesLebenstraumes (Insolvenz) hinterher.
Von mir und vor allem von den Kindern ist er schnell genervt. Klar. Sie heulen ständig wollen immer was und brauchen ja auch ständig noch bei allem Hilfe. (2 und 4 Jahre alt)
Dank seiner Krise in der ihm auffiel dass er das alles so gar nicht will und frei sein will und kommen und gehen will wie es ihm passt, (und das zusätzlich zu dem nicht Einbringen) habe ich festgestellt, dass ich eigentlich auch etwas ganz anderes wollte. Nämlich einen Mann der sich einbringt mit uns isst, sich um die Kinder kümmert und vor allem glücklich ist uns zu haben!
Ich fühle mich wie in einem schlechten Doris Day Film gefangen und hätte nie gedacht dass ich da mal landen könnte. Wirklich nicht! Ich war doch mal so emanzipiert und frei von Klischees.
Da das mit dem Sex bei dir ja auch Thema ist, kann ich da auch gerne mal drauf eingehen. Das Kinderschlafproblem gab es hier natürlich auch. Aber so langsam ist es deutlich besser. Trotzdem findet er den Weg ins Bett nicht zurück. Müde und kaputt schläft er auf dem Sofa ein und ist da nicht wegzubekommen.
Nach dem zweiten Kind habe ich wieder mit der Pille angefangen. Trotz der Nebenwirkungen die dir ja durchaus bekannt sind. Aufgrund der NW und des wenigen GV habe ich sie zwischenzeitlich wieder abgesetzt. Was bei mir die Libido zwar schnell wieder wachsen lies, bei meinem Mann die Angst vor weiteren Kindern aber wieder hemmte.
Die Lösung war, ich nehme sie wieder und er schläft bei mir damit ich zumindest eine gesteigerte Chance habe auch mal Sex zu haben wenn mir danach ist. Trotzdem liege ich meistens alleine im Bett...
Grade dann fühle ich mich schrecklich einsam und ungeliebt. Und es scheint ihn nicht zu interessieren. Wenn ich über meine Wünsche reden will oder ihm sage was mich stört, bin ich im schlimmsten Fall auch nur ein selbstsüchtiges Monster. Oder er verdreht die Augen weil ich ihn mal wieder nur nerve.
Ein Punkt ist auch dass wir nichts zusammen machen. Als Familie ist eine Katastrophe. Wir waren kürzlich ein Mal zusammen auf dem Weihnachtsmarkt. Die Kleine hat nur geschrien und er war davon Mega genervt. Und ich dann wieder verletzt weil er nicht einfach trotzdem das Beste draus macht. So viele Jahre haben wir in Ruhe unseren Glühwein getrunken. Jetzt schreit halt mal 2-3 Jahre jemand dabei rum und dann wird es auch wieder viele Jahre ruhig sein. Aber so kann er das nicht sehen.
Die Woche drauf ist er mit seinen Kollegen nochmal hin gegangen. Und mir ist es nicht vergönnt mal einen netten Tag zu haben.
Er unternimmt alles alleine oder mit Kollegen und ich alles alleine mit den Kindern. Und für ihn ist das vollkommen ok. Aber so lebt man sich doch auseinander...
Du schreibst was von einem neuen selbstbewussten Ich bei deiner Frau. Tatsächlich arbeite ich sehr erfolglos selber daran.
Mich emotional unabhängig von ihm zu machen. Nicht so verletzbar zu sein.
Einfach damit es mir wieder besser geht.
Aber irgendwie auch um wieder liebenswerter zu sein. Für ihn. Was ja wieder ein Widerspruch ist.
Ich muss auch etwas stärker für die Kinder sein. Wenn ich so unglücklich bin, bin ich auch für sie keine gute Mutter und zu sehr mit mir beschäftigt. Zu gereizt vielleicht auch ungerecht. Das ist dann oft der Punkt wo ich an eine Trennung denke. Ich will doch die Kinder nicht verkorksen. Aber unter einer Trennung leiden sie ja dann auch.
Sorry wenn ich jetzt zu viel geschrieben habe. Aber vielleicht Hilft die ja meine Sichtweise irgendwie.
Wobei wir wohl beide ein Wunder bräuchten...
...oder alle 4.