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Erbschaftsstreit bahnt sich an

Hamsterrad

Aktives Mitglied
Das wird ja immer abenteuerlicher. Das Inventar solltet ihr sichten, die Räumung organisieren, und dann guckt, wie sie sich entscheidet. Keine Zugeständnisse, das Testament gilt.
 

Jessica133

Aktives Mitglied
@Hamsterrad: ich habe jetzt auch nochmal eine Mail an unseren Anwalt geschrieben. Es muss jetzt wirklich schnellstmöglich geklärt werden. Die Arbeit bleibt schon die ganze Zeit an uns hängen, gerade mache ich alle Papiere und hole mir heute auch wieder einen Karton Ordner aus dem Keller um zu sichten, was evtl. benötigt wird und was nicht und sie rührt keinen Finger.
Beerdigt ist er im Grab seiner Mutter. Das wird natürlich auch von meiner Familie gepflegt und sie war noch keine vier mal dort seit der Beerdigung :-( Wir können nicht erwarten, dass sie bei der Grabpflege helfen wird.
@tonytomate: Mit diesem Ansatz sind wir zum Anwalt gegangen. Als wir aber gehört haben, dass dann die weiteren Verwandten abgeklappert werden und einer der Cousins meines Onkels ggf. Erbe wird haben wir davon Abstand genommen. Wir wohnen in einem kleinen Ort. Die Wohnung meines Onkels ist in einer nahegelegenen Kreisstadt und die Freundin wohnt auch keine 15 km von uns entfernt. Hier geht es noch ein bisschen anders zu als in einer "anonymen" Stadt. Wir würden Ortsgespräch werden mit so einem Ding. Zumal ein Cousin, der die Nähe zu meinem Onkel und seiner Lebensgefährtin (ja auch wenn sie uns das leben immer schwer gemacht hat) nicht hat, eiskalt raussaugen würde was geht. Mich macht traurig, dass die Lebensgefährtin noch nicht mal sieht, dass wir versuchen eine gerechte Lösung zu finden. Ich sage immer "gerechte" Lösung denn zufriedenstellend für alle wird es nicht ausgehen, solange sie nur mit dem Gesamterbe zufrieden wäre.
 

Hamsterrad

Aktives Mitglied
Ihr denkt zu viel nach und das macht euch verrückt. Schalte einen Gang zurück, guck in Ruhe die Papiere durch und organisiert die Räumung. Wie sie sich entscheidet solltet ihr keinesfalls zu eurem Problem machen.

Also: Genießt das Wochenende!
 

Alopecia

Aktives Mitglied
, eiskalt raussaugen würde was geht. Mich macht traurig, dass die Lebensgefährtin noch nicht mal sieht, dass wir versuchen eine gerechte Lösung zu finden. Ich sage immer "gerechte" Lösung denn zufriedenstellend für alle wird es nicht ausgehen, solange sie nur mit dem Gesamterbe zufrieden wäre.
und der cousin hätte alles recht dazu. es gibt ja einen grund, warum es ein testament gibt. der onkel wird seine gründe gehabt haben, die LG nicht zur alleinerbin zur machen. das verhalten, was du teilweise andeutest, dürfte dafür einer der gründe gewesen sein. afaik hat diese LG sich nämlich nicht allzu dolle um ihn gekümmert, und eher schon zu lebzeiten rausgezogen, was geht (und lebt mit 50 bei ihrer mutter, und hatte keinen bock bei ihm zu übernachten, obwohl er große ängste hatte, wow... sehr seltsame situation imo).

wie gesagt, ich würde das gerechte vergessen. nehm alles, was euch zusteht, und sie bekommt genau den teil, den er ihr "vor-vererbt" hat. thats it.

ich kann dir aus erfahrung sagen, dass es menschen gibt, die immer noch mehr wollen, es aber einfach nicht verdient haben. ihr habt ihr ein gutes angebot gemacht (sehr fair, imo viel zu fair wenn man ihr verhalten sieht), sie aber lehnt es ab. IMO ist die einzige lösung hier, dass ihr auf den ursprung zurückgeht : ihr kriegt alles, und sie nur den teil, der ausserhalb des erbes vermacht wurde.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Dann muss sie jetzt eben die bittere Pille schlucken und sie bekommt nur noch das, was im Testament steht. Du und deine Schwester hattet ihr ein Angebot gemacht, aber es war nicht gut genug. Wer zu gierig ist...

Ist die Mutter denn pflegebedürftig oder warum war sie nicht spätestens, als dein Onkel so schwer krank wurde, zu ihm gezogen? Denn ich sehe keinen anderen sinnvollen Grund für ihr Daheimbleiben als dass sonst die Mutter niemanden gehabt hätte (wobei doch auch der Bruder dort zu wohnen scheint, der nachts hätte bereit stehen können falls was gewesen wäre)? Kein Wunder, dass der Onkel seinen Besitz lieber euch vererbt hat, wo sie ihn genau dann im Stich gelassen hatte, als er sie am meisten brauchte. Sowas macht man nicht, wenn man "eigentlich heiraten" will.
 

Jessica133

Aktives Mitglied
Danke Alopecia und Sofakissen, dazu ist vielleicht zu sagen, dass nicht die Mutter der LG krank ist, sondern die LG meines Onkels selbst. Sie hat mehrere Autoimmunerkrankungen seit dem Teenageralter und ihre Mutter hat sie wohl sehr verwöhnt und versucht alle Probleme aus dem Weg zu räumen. Deshalb ist sie mit über 50 noch nicht so selbstständig wie andere und braucht ihre Mutter in der Nähe. Allerdings sehen wir, da wo es ihr Spass macht geht es ihr sehr gut. Wie früher beim Tanzen, ausgehen, wenn sie zum Essen eingeladen wurde oder im Urlaub. Wenn aber zb. eine Kirche für einen Verwandten anstand hatte sie regelmäßig einen "Schub" :-(
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Was bringt es dir, hier die "Charakterschwächen" dieser Lebensgefährtin auszubreiten? Was hat es mit der Erbangelegenheit zu tun? Fällt dir der Rechtsstreit leichter, wenn du sie im Vorfeld als "unmögliche Person" darstellen kannst und dafür Verständnis empfängst?
Geht es um die Bewertung einer Persönlichkeit? Oder eine Erbschaftssache?
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Ich wäre auch bitter enttäuscht von meinem Partner, wenn er mich nach 27 Jahren die wir zusammen gelebt haben, in denen er überwiegend bei mir gewohnt hat, mit einem Konto und Wohnrecht abspeist. Und er zwei Nichten ansonsten zu Alleinerben einsetzt. Und ich das Wohnrecht noch dazu verliere, wenn ich wieder eine Partnerschaft eingehe. Wenn ich darüber hinaus noch schwer krank bin und darum vermutlich nicht oder nur eingeschränkt arbeitsfähig.

Ich kann auch Eure Seite sehen, daß Ihr das Verhalten der Lebensgefährtin weder zu Lebzeiten des Onkels noch nach seinem Tod gut fandet. Und Ihr den Eindruck habt, sie habe ihn ausgenutzt. Aber wie eine Partnerschaft wirklich war, läßt sich von außen nicht beurteilen. Fakt ist, daß Euer Onkel fast 30 Jahre mit ihr zusammen war.

Aber all das spielt aus meiner Sicht in der vorliegenden Erbschaftsauseinandersetzung keine Rolle. Es gibt ein Testament. Mag es fair sein oder nicht. Es ist die Richtschnur für das weitere Handeln.

Ihr seid Alleinerben, erbt Eigentumswohnung, weiteren Grundbesitz, der durchaus irgendwann im Wert steigen kann, und sämtliche weitere Vermögensgegenstände wie Pkw etc.
Dafür müßte Ihr der Lebensgefährtin ein lebenslanges Wohnrecht einräumen bzw. mind. bis sie eine neue Partnerschaft eingeht.
Dadurch wird es schwer bis unmöglich, die Wohnung zu verkaufen. Wenn die Lebensgefährtin ca. 10 Jahre älter ist als Ihr, kann es sehr lange dauern, bis Ihr über die Wohnung frei verfügen und sie zu einem ordentlichen Preis verkaufen könnt.
Gleichzeitig treffen natürlich Euch als Erben sämtliche Verpflichtungen aus dem Erbe und nicht die Lebensgefährtin. Sie ist nicht Erbin. Es ist nicht ihre Angelegenheit, Unterlagen zu sichten und zu ordnen, Verträge zu bedienen oder zu kündigen. Auch Beerdigungskosten sind aus dem Erbe und nicht dem Vermächtnis zu tragen und natürlich müssen die Erben die Grabpflege sicherstellen. Auch sämtliche Belastungen der Wohnung als Eigentümer in einer Wohnungseigentümergemeinschaft sind zu tragen.

Euer Vorschlag, der Lebensgefährtin ein Drittel des Verkaufspreises der Wohnung gegen Verzicht auf ihr Wohnrecht zukommen zu lassen, ist also nicht uneigennützig. Nur durch Abkauf ihres Wohnrechtes könntet Ihr aktuell die Wohnung überhaupt zu einem angemessenen Verkaufserlös vermarkten und Euch Eurer Verpflichtungen als Wohnungseigentümer entledigen.

Die Entscheidung, ob sie das Angebot annimmt oder lieber auf ihrem Wohnrecht besteht, liegt bei ihr. Da sie keinen Einfluß auf Eure Verkausverhandlungen und damit den erzielbaren Verkaufserlös hat, würde ich mich an ihrer Stelle nicht auf einen unbestimmten Betrag wie 1/3 des Verkaufspreises einlassen, sondern eine feste Summe X fordern.

Ich an Eurer Stelle würde ihr ein sehr gutes Angebot machen. Ich hätte weder Lust, mir für die nächsten Jahrzehnte eine Wohnung ans Bein zu binden, die ich weder selbst nutzen oder gut gewinnbringend vermieten, noch gut verkaufen kann. Ich hätte auch keine Lust, mich noch Jahrzehnte mit der enttäuschten Lebensgefährtin als Bewohnerin meiner Wohnung auseinanderzusetzen.

Ich würde sehr freundlich und verhandlungsbereit auf die Lebensgefährtin zugehen in der Hoffnung, daß sie zustimmt und sich ihr Wohnrecht zu einem akzeptablen Preis abkaufen läßt.
 

Jessica133

Aktives Mitglied
@Schroti, es stimmt. Ich bin enttäuscht von ihr. Nicht erst seit dem Tod meines Onkels, sondern schon als sie uns immer unter Druck gesetzt hat, wann wir ihn zu besuchen haben und wann nicht und was wir ihm sagen dürfen und was nicht. Wahrscheinlich als sie mir damals ins Gesicht gelogen hat obwohl wir uns eigentlich sehr gut verstanden hatten. Worum es mir in diesem Thread hier geht? Mit allem was ich euch schreibe und mit jeder Antwort von euch kann ich meine eigene Meinung reflektieren und manche Dinge auch klarer sehen. Das hilft mir das alles zu verarbeiten, sonst platzt mein Kopf. Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft ich nachts wach liege.
@bird on the wire: Für mich wäre es am einfachsten, wenn wir das Testament so machen können, wie es mein Onkel festgelegt hat. Er ist anscheinend sehr an seiner Wohnung gehangen. Das weiß ich von Nachbarn, mit denen ich mich in letzter Zeit unterhalten habe. Das was meine Schwester und ich jährlich abgeben müssen, trotz monatlichem Hausgeld etc. würde ich als Geldanlage für unsere Kinder ansehen. Wohnungen werden in Zukunft sicher immer wertvoller, anders als das Geld auf dem Konto. Und eigentlich wäre es schon mein Wunsch nach den ganzen Streitigkeiten irgendwann wieder einen respektvollen Umgang mit ihr pflegen zu können. Da aber nicht genug Bargeld vorhanden ist die Erbschaftssteuer zu bezahlen, weder von ihrer noch von unserer Seite aus, wird uns nichts anderes übrig bleiben als zu verkaufen :-(
 

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