Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Unbegrenztes Wachstum. Wohlstand für alle, Kapitalismus

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Nochmal ein ganz anderer Gedanke: Anstatt dem System die Schuld zu geben, warum optiminieren wir uns und das System nicht?
GENAU das sage ich doch die ganze Zeit: Wir sollten das System dahingehend optimieren, dass Gewinnstreben eben nicht mehr über Leichen geht, sondern nur noch dann möglich und von der Gesellschaft akzeptiert und von der Politik ermöglicht wird, wenn es dies eben nicht tut.
Genau das wäre mein Vorschlag: Das system dort wo es rücksichtlos ist, zu mehr Rücksicht verschieben, blinde Gier durch sozialverträgliche Leistungsgedanken zu ersetzen und eben das Gewissen VOR den Gewinn stellen.
Genau das ist doch meine Rede, oder nicht?
Also ich würde es jedenfalls als Optimierung des Systems empfinden, wenn es sowohl in ALLEN Köpfen verankert wäre, als auch in allen Regeln und Gesetzen widergespeigelt wäre, dass wir stets das moralische Gewissen VOR den Gewinn stellen. Und zwar sowohl hier im land als auch global.

Das bedeutet gesellschaftliches und politisches Umdenken und eben eine Optimierung des systems: Nichts anderes sag ich doch die ganze Zeit!
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Dieser Betrug ist genau wie die vorgenannte Kinderarbeit verboten. Tu doch nicht so als wenn es nur im Kapitalismus Menschen gibt, die gegen das Gesetz handeln.
Tu ich so? ich sage lediglich, dass DAS eine der wilden Blüten einer kapitalistischen Grundeinstellung ist, so wie wir sie als Gesellschaft eben NICHT akzeptieren sollten. Das ist eben ein Beispiel dafür, was dabei rauskommen kann, wenn man sein Gewissen abschaltet und in einer Gesellschaft lebt, die es einem relativ leicht macht, mit sowas durchzukommen.

Deine Kritik ist völlig gerechtfertigt. Du adressierst sie nur an den Falschen.
Die Tatsache, dass ich im Kapitalismus beim Verkauf einer Sache den Preis frei verhandeln kann, ist gut. Die Idee des freien Marktes ist gut (imho auch alternativlos).
Adressiere deine Kritik an:
- Betrüger und Verbrecher, die gegen Gesetze verstoßen und
- Staaten, die keine ausreichenden Gesetze erlassen oder ahnden
- Wähler, die nicht deiner Meinung nach nicht moralisch genug wählen
- Konsumenten, die obwohl sie anders könnten, umweltschädlich oder sozialschädlich konsumieren
DENEN wird das nun leider ziemlich egal sein, ob man sie kritisiert oder nicht, deswegen adressiere ich meine "Kritik" lieber an uns alle, bzw bin der Meinung, dass ein Umdenken NUR dann möglich ist, wenn sich ALLE Beteiligten gleichermaßen verantwortlich fühlen und eben nicht sagen: ICH bin ja nicht das Problem, sondern die Verbrecher, die Staaten, die sich kaufen lassen, die lahme Justiz usw.
Dass es immer Leute geben wird, die egal welches System für sich ausnützen, Gesetze brechen, anderen schaden usw. ist klar.
Die Frage ist nur: Wie gehen WIR (also der Rest der Gesellschaft und die Politik) damit um: Machen wir es diesen Leuten leicht oder schwer? Akzeptieren wir es still oder ächten wir es offen? Schaffen wir Regeln, die gewissenloses Verhalten begünstigen oder erschweren? Ziehen wir die Strafen härter an oder lassen wir solche Leute davonkommen? Stärken wir unsere Justiz in diesem Punkt oder machen wir es den Behörden extra schwer? KOntrollieren wir streng wie unsere Produkte hergestellt werden oder schauen wir gerne mal weg?
Usw.
man sagt immer so schön: Gelegenheit macht Diebe: Also sollten wir uns mal dran machen, die Gelegenheiten aufzuräumen.
Wir haben bereits eine Menge Stellschrauben, an denen jederzeit gedreht werden KÖNNTE, wenn man es wollte.
Und ich finde, es wäre langsam Zeit, es vehement zu wollen, anstatt nur Augenwischerei zu betreiben.
ich finde einfach, in der Gesellschaft der Zukunft darf es sich nicht mehr lohnen, Gewinne auf Kosten von Menschenrechten, der Umwelt oder mit sonstigen unlauteren Mitteln zu machen. DAs darf sich weder lohnen, noch darf es akzeptiert werden.
Es muss im Gegenteil so kompliziert, so unrentabel und so riskant wie möglich sein, so dass für diejenigen, denen ihr eigenes Gewissen abhanden gekommen ist, garkein großer Anreiz und keine Möglichkeit besteht, auf solche Art zu wirtschaften. (den Tieren im Massenstall ist es nämlich egal ob der Besitzer sich aus moralsicher Überzeugung an Tierschutzregeln hält oder weil er weiß, dass er, wenn er es nicht tut weder großartig Gewinn damit machen kann noch sonst irgendwas davon hat, außer massiv Ärger. Man kann sich nämlich den Wunsch nach Gewinn auch in dieser Weise zu NÜTZEN machen, anstatt immer nur darauf zu hoffen, dass die entsprechenden Verantwortlichen schon von allein irgendwann wie durch ein Wunder drauf kommen, dass sie vielleicht nicht soooo toll handeln.!)
DAS wäre sozusagen das Idealziel, zu dem man sich annähern sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Tu ich so? ich sage lediglich, dass DAS eine der wilden Blüten einer kapitalistischen Grundeinstellung ist, so wie wir sie als Gesellschaft eben NICHT akzeptieren sollten. Das ist eben ein Beispiel dafür, was dabei rauskommen kann, wenn man sein Gewissen abschaltet und in einer Gesellschaft lebt, die es einem relativ leicht macht, mit sowas durchzukommen.
Nein ist es nicht. Kinderarbeit ist keine Blüte der "kapitalistischen Grundeinstellung". Kinderarbeit ist eine Blüte von konkreten Menschen, die egoistisch, menschenrechtsverachtend und rechtswidrig agieren. Diese Menschen handeln sogar gegen den Kapitalismus wie er in unserer sozialen Marktwirtschaft existiert, weil sie gegen Gesetze agieren, die Staaten erlassen haben.

Du implizierst, dass Kapitalismus gleich zu setzen ist mit Gier und deswegen der Kapitalismus Menschen dazu drängt, auf Kosten anderer Menschen und sogar Kinder zu leben. Aber das stimmt nicht. Zumal andere Wirtschaftsformen wie die Planwirtschaft viel schlimmere Blüten treiben. Im planwirtschaftlichen Ländern, wurden und werden über Jahrhunderte Menschen "verheizt". Staaten, welche die zentrale Kontrolle über die Wirtschaft hatten, missbrauchten ihre Bevölkerung und scheuten teils auch nicht davor zurück tausende Menschen zu opfern um große Staatsbauten voranzutreiben

Wir sollten dankbar dafür sein, dass unsere ökonomische Grundordnung eine freie Marktwirtschaft ist und keine zentrale (Zwangs-)Wirtschaft.

Die Frage ist nur: Wie gehen WIR (also der Rest der Gesellschaft und die Politik) damit um: Machen wir es diesen Leuten leicht oder schwer? Akzeptieren wir es still oder ächten wir es offen? Schaffen wir Regeln, die gewissenloses Verhalten begünstigen oder erschweren? Ziehen wir die Strafen härter an oder lassen wir solche Leute davonkommen? Stärken wir unsere Justiz in diesem Punkt oder machen wir es den Behörden extra schwer? KOntrollieren wir streng wie unsere Produkte hergestellt werden oder schauen wir gerne mal weg?
Da bin ich absolut bei dir.
Wie gesagt, diese Änderungen muss man demokratisch erreichen. Und du nennst dafür ja ein gutes Beispiel: Tierschutz

Und Grisou bringt es ja auch auf den Punkt:
hast du den eindruck vio lehnt den kapitalismus ab? weil das sehe ich nicht so.

verhandlungen, unternehmertum, die grundlage kapitalismus, das greift doch keiner an. es geht um soziale gerechtigkeit. es gibt keinen fortschritt ohne soziale gerechtigkeit. bei ausbeutung der menschen und der natur bricht das system irgendwann zusammen.

so zu tun, als würde es in deutschland soziale gerechtigkeit geben, die menschen ignorieren, die seit jahren davor warnen, dass das system kollabieren muss, immer wieder zu ignorieren, das bringt uns kein stück voran. eher im gegenteil.
Es geht hier nicht um pro und contra Kapitalismus oder einer möglichen Abschaffung dessen.
Der Kapitalismus als freie soziale Marktwirtschaft ist gesetzt.

Das worüber wir uns hier unterhalten, sind Gesetze und Regeln, Demokratie und Entscheidungen.
Wenn wir über Tierhaltung sprechen, dann sprechen wir darüber dass wir demokratische Mehrheiten brauchen um diese zu verbessern.

Es bringt nichts sich über Reizwörter wie "Kapitalismus" zu streiten oder Menschen mangelnde Moral vorzuwerfen. Das können wir stundenlang, aber der Kernpunkt ist und bleibt: Wie verbessern wir das auf demokratische Weise?
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
indem man menschen über darüber aufklärt, wo die schwächen des systems liegt.

glaubst du echt wirklich, das sind nur ein paar menschen, die das system missbrauchen und wenn wir denen ordentlich auf die finger klopfen, wird alles gut?
Das "System" welches verbesserungswürdig ist, sehe ich nicht im Kapitalismus (freie Märkte, freie Verhandlungen, Angebot und Nachfrage) sondern im politischen Rahmen. Politik hat den Auftrag unsere moralischen Vorstellungen umzusetzen und zu verhindern, dass Menschen einander schaden.
 

Daoga

Urgestein
Der Einwand kommt öfter; aber ich kann ihn natürlich entkräften:

1. Faulheit ist nur schön unmittelbar nachdem man sich angestrengt hat. Also zur Erholung. Auf Dauer ist sie nicht auszuhalten und es kommt zu Langeweile und dem Gefühl der Sinnlosigkeit der eigenen Existenz.
(Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen; auch bekannt als Erstes Gossensches Gesetz)

2. Jeder Mensch hat mindestens eine Tätigkeit, die er sehr liebt, für die er auf der Welt ist, in der er ganz aufgeht, bei der der Weg das Ziel ist. Bei dieser Tätigkeit will man gar nicht faul sein.

3. Das Bedingunglose Grundeinkommen deckt nur die Grundbedürfnisse ab. Die meisten Menschen wollen mehr haben und sind von daher motiviert dazuzuverdienen.

Es gibt also für Alle eine negative nichtfinanzielle Leistungsmotivation (1.);
es gibt für Alle eine positive nichtfinanzielle Leistungsmotivation (2.);
und außerdem für die Mehrheit eine positive finanzielle Leistungsmotivation.

Das Bedingunglose Grundeinkommen ist dazu da, die nichtfinanziell motivierten Leistungen zu ermöglichen, in dem es die Voraussetzungen dafür bereitstellt (Essen und Trinken für die Energie, Schlafen und Leben in der Wohnung, Kleidung, Gesundheitsversorgung usw.)
Für diese Tätigkeiten ist Geld als Motivationsgrundlage logischerweise entbehrlich, denn die Motivation ist schon da. Sie müssen nur noch ermöglicht werden.

Noch Fragen? - Immer her damit!
Ich nenne mich selbst Mr. Grundeinkommen, denn ich habe mich jahrelang mit dem Bedingunglosen Grundeinkommen beschäftigt und kenne mich exzellent damit aus.
Reality Check: viele Tätigkeiten, die Menschen "lieben", erzeugen keinen Mehrwert. Wenn jemand gern den ganzen Tag abhängt, mit Kumpeln plauscht, Bier trinkt und kifft - Mehrwert für die Gesellschaft: null. Bierdeckel sammeln und so ziemlich die meisten Sammeltätigkeiten: kostet oft Geld, aber Mehrwert: meistens null, spätestens mit dem Tod des Sammlers wird die Sammlung in der Regel zerschlagen. Kreativ sein und Sachen erschaffen, die dem Künstler zwar gefallen, die aber kein anderer nachgeworfen haben möchte: Mehrwert: null. Jemand reist gern, billig aus dem Backpack: für ihn selber sicher interessant, aber gesellschaftlicher Mehrwert: null. Jemand schwimmt gern, verbringt am liebsten jeden Tag und im Sommer sowieso im Freibad: gesellschaftlicher Mehrwert null. Selbst Vereinssport wird meistens nur um der persönlichen Fitness willen betrieben, aber nicht in Verbindung mit Ehrenamt, Verantwortung und daraus resultierenden Belastungen, denn dann würde es schon in Arbeit ausarten. Und so weiter, und so weiter.
Das ist das Problem mit den meisten Hobbys und was man (ohne Grundeinkommen) als reine Freizeitaktivität betreibt, sie nützen nur dieser Person selber, haben aber in der Regel keinen gesellschaftlichen Mehrwert oder bringen einen finanziellen Gegenwert.
Da schließe ich mich selber übrigens auch nicht aus, wenn ich nicht aufs Geld schauen und darum arbeiten müßte, würde ich auch allein meinen Hobbys leben, die der Allgemeinheit dummerweise nichts bringen.
Und längst nicht jeder steht auf arbeitsintensive Hobbys wie Wohnung renovieren oder Kinder bespaßen, denn dann artet es halt schon in Arbeit und Verpflichtung aus, und darauf steht auch wieder nicht jeder. Ist ja schließlich kein Zwang und kein Muß mehr, in BGE-Zeiten!


3. Das Bedingunglose Grundeinkommen deckt nur die Grundbedürfnisse ab. Die meisten Menschen wollen mehr haben und sind von daher motiviert dazuzuverdienen.
Viele Leute die heute für wenig Geld Vollzeit schuften, hätten dann eher Interesse an "mehr", nämlich mehr Freizeit, und würden ihre Tätigkeit reduzieren oder ganz einstellen. Zumal wenn sie ohnehin bereits 30+ Jahre gearbeitet haben und rentenmäßig (die Rente darf das BGE nicht ablösen, da legal erarbeitet) ihre Schäfchen bereits im Trockenen haben oder sie als Geringverdiener ohnehin nie nennenswert mehr dazubekämen. Da würden dann viele mit dem heißen Stift rechnen, wieviel und ob überhaupt sie noch arbeiten müßten, um mit BGE auf die gleichen Zahlen zu kommen wie bisher mit Berufstätigkeit.
Und wenn man dann tatsächlich noch ein bißchen Geld extra brauchen kann, würden viele eher zu Gelegenheitstätigkeiten, ggf. auch schwarz, oder andere Einkommensmöglichkeiten wie Ebay-Handel tendieren, statt noch eine reguläre tägliche Arbeit auszuüben.
Deswegen würde ein BGE bei (dauerhafter!) Einführung eher mit einem schnellen Absinken der Zahl der Berufstätigen einhergehen, vor allem derer mit schlecht bezahlten oder körperlich belastenden Berufen oder im höheren Lebensalter, spätestens ab 50. Dann wären alle Pläne mit Renteneintrittsalter von 67 oder höher sowieso gegessen, mit entsprechender Belastung des Rentensystems, bei weniger Einzahlern aber mit deutlich mehr Empfängern.

Der Einwand kommt öfter; aber ich kann ihn natürlich entkräften:
1. Faulheit ist nur schön unmittelbar nachdem man sich angestrengt hat. Also zur Erholung. Auf Dauer ist sie nicht auszuhalten und es kommt zu Langeweile und dem Gefühl der Sinnlosigkeit der eigenen Existenz.
(Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen; auch bekannt als Erstes Gossensches Gesetz)
Daß eine Tätigkeit zu Befriedigung führt, auch und besonders wenn man sich erst mal durchbeißen und den einen oder anderen Frust bewältigen mußte, lernen dummerweise viele junge Leute heute gar nicht mehr.
Wer täglich von Mami den Hintern gepudert bekommt und in den Medien täglich miterlebt, wie anderen Glück, Ruhm und Reichtum quasi vom Himmel her zufällt, der entwickelt keine hohe Frustrationstoleranz, davon können heute wohl alle Arbeitgeber ein Lied singen, deren Lehrlinge nicht begreifen wollen, daß Lehrjahre keine Herrenjahre sind und kein Meister vom Himmel fällt, Lernen und die eine oder andere Demütigung (vor allem die böse Erkenntnis daß man nicht allwissend geboren ist) gehört zu jedem Beruf dazu.
Und Foren wie dieses hier sind voll mit Threads, wo sich die TE mehr oder weniger darüber beschweren, daß die böse Welt nicht so laufen will wie sie es gern hätten, wo doch irgendwelche anderen (in den Medien) ein Leben mit ständigem Erfolg, Glück und Sonnenschein ohne jede eigene Anstrengung verbringen.
Was glaubst Du, warum sich so viele jungen Leute mit einem "Gefühl von Sinnlosigkeit" in Foren wie diesem melden? Weil man Frust und Anstrengung und die Notwendigkeit des fortgesetzten Lernens auch nach der Schule scheut - das macht schließlich Arbeit, frißt Freizeit und ist unangenehm! Und so kommt ein Gefühl der Befriedigung erst gar nicht zustande.
Und deswegen war ich immer schon der Meinung, wenn überhaupt mal sowas wie BGE, dann nur mit Altersgrenze, für junge Menschen erst mal gar nicht, die sollen ruhig gezwungen werden ihren Hintern zu bewegen und den Kopf zu benutzen, erst so ab 50 kann man drüber reden, wenn man das Arbeiten erfolgreich gelernt hat und ohnehin die Zeit der Alterszipperlein und schwindenden Körperkräfte beginnt.

Für diese Tätigkeiten ist Geld als Motivationsgrundlage logischerweise entbehrlich, denn die Motivation ist schon da. Sie müssen nur noch ermöglicht werden.
Motivation? Siehe oben angefügtes. Der Mensch ist nicht so gut oder "motiviert", wie Du meinst, er geht im Regelfall den Weg des geringsten Widerstands, wenn er kann. Da ist dann Motivation meistens eher ein Widerspruch zum schönen faulen Leben. Wovon träumst Du nachts, bitte?
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
GENAU das sage ich doch die ganze Zeit: Wir sollten das System dahingehend optimieren, dass Gewinnstreben eben nicht mehr über Leichen geht, sondern nur noch dann möglich und von der Gesellschaft akzeptiert und von der Politik ermöglicht wird, wenn es dies eben nicht tut.
Genau das wäre mein Vorschlag: Das system dort wo es rücksichtlos ist, zu mehr Rücksicht verschieben, blinde Gier durch sozialverträgliche Leistungsgedanken zu ersetzen und eben das Gewissen VOR den Gewinn stellen.
Genau das ist doch meine Rede, oder nicht?
Also ich würde es jedenfalls als Optimierung des Systems empfinden, wenn es sowohl in ALLEN Köpfen verankert wäre, als auch in allen Regeln und Gesetzen widergespeigelt wäre, dass wir stets das moralische Gewissen VOR den Gewinn stellen. Und zwar sowohl hier im land als auch global.

Das bedeutet gesellschaftliches und politisches Umdenken und eben eine Optimierung des systems: Nichts anderes sag ich doch die ganze Zeit!

Das würde dann aber auch bedeuten das viele Menschen auf einen Teil ihres Reichtums verzichten müssten und zwar freiwillig. Das ist reines Wunschdenken und weil es das ist wird sich am system nichts ändern, nicht ohne Opfer.
 
Zuletzt bearbeitet:

carrot

Aktives Mitglied
Ich schließe noch mal an der Diskussion von gestern an, dort wurde unter anderem gesagt wir hätten keine Inflation.

Hierzu mal eine Doku vom ZDF (maybrit Illner)

Habe gestern nur den Schluss gesehen, dort wurde festgestellt, dass wir nun 2022 schon eine Inflation von 4,9 % (!) haben.

Ist jetzt auch auf youtube zu sehen:

 

Daoga

Urgestein
Nein ist es nicht. Kinderarbeit ist keine Blüte der "kapitalistischen Grundeinstellung". Kinderarbeit ist eine Blüte von konkreten Menschen, die egoistisch, menschenrechtsverachtend und rechtswidrig agieren. Diese Menschen handeln sogar gegen den Kapitalismus wie er in unserer sozialen Marktwirtschaft existiert, weil sie gegen Gesetze agieren, die Staaten erlassen haben.
Das liest sich fast, als würden böse Fabrikbesitzer Schulkinder von der Straße wegfangen und in ihren Fabriken anketten.
Aber die schnöde, böse Wahrheit ist, daß Kinderarbeit immer von den Eltern dieser Kinder ausgeht.
Bei uns sind Eltern zu Kindesunterhalt und -versorgung verpflichtet, und der Staat hilft zusätzlich dazu (weil sonst die Geburtenrate noch weiter abfallen würde, ohne Kindergeld und Familienhilfen).

In anderen Ländern aber sind es traditionell die Kinder, die als Altersversorgung der Eltern und schon vorher als billige Arbeitskräfte in der Familie dienen sollen, jedenfalls solange sie nicht wegheiraten (und dann den Schwiegereltern als Eigentum "gehören"). Und der Staat macht sich rar oder schert sich überhaupt nicht.
Da ist ein Kind nur solange sorgenfrei, wie es gesäugt wird, aber sobald es laufen kann, fangen auch die Aufgaben an, im Haushalt, auf den Feldern der Eltern und dann mit zunehmendem Alter, ggf. eine bezahlte Tätigkeit, denn sein Essen fällt nicht vom Himmel und die Eltern müssen sich zuerst mal selbst versorgen, vor allem der Mann muß bei Kräften bleiben um die Wohnung und ggf. Felder der ganzen Familie halten zu können, die Frau dagegen muß sich oft (von Kultur zu Kultur unterschiedlich) das Essen vom eigenen Mund absparen, damit die Kinder wenigstens ein bißchen auch noch haben. Söhne werden meistens besser versorgt als Töchter, als bessere zukünftige Arbeitskräfte und Altersversicherung der Eltern. Daher ist es oft so kulturell eingeführt, daß nicht die Familie gemeinsam ißt, sondern zuerst Vater und Söhne als die "wertvollen" Arbeitskräfte, und was übrig bleibt, geht an Mutter und Töchter. Alte Eltern sind zuweilen auch noch mitzuversorgen.
Manchmal sind die Väter aber auch fast dauerabwesend, weil z. B. als Lastwagenfahrer tätig, die dann vielleicht einmal pro Jahr zuhause aufschlagen und oft kein Geld mitbringen, sondern nur Geschlechtskrankheiten, weil sie den sauer verdienten Lohn schon vorher bei Wein, Weib und Gesang irgendwo verpraßt haben, und die Mütter sind in solchen Fällen ganz allein für Haus und Landwirtschaft und die wachsende Rotte Kinder verantwortlich.
Schulpflicht? Schule kostet - ist in solchen Ländern oft gebührenpflichtig, dazu kommen Ausgaben für Material und Schuluniform - und in der Zeit, in der das Kind lernt, kann es nicht arbeiten und somit auch kein Geld für seine Versorgung verdienen. Und von purer Luft kann es nun mal nicht leben, und die Eltern verdienen oft selber zu wenig, um es komplett mitzuversorgen.
Auch bei uns gab es mal die Regel, daß Familien um so ärmer sind, je mehr Kinder sie haben, das gilt in etlichen Ländern der Welt bis heute. Verhütungsmittel sind teuer und bei den auf ihre Potenz stolzen Männern auch gar nicht immer erwünscht. Wo es staatliche Sterilisierungsprogramme gibt, sind die für Frauen, die sich nicht für immer mehr Kinder totschuften wollen (oder bei einer Schwangerschaft/Geburt mangels Geld für Arzt und Krankenhaus sterben), oft die letzte Notbremse vor der Endstation totales Elend.
Merke: verwechselt nicht die Zustände bei uns mit denen in Indien, Afrika oder den Slums südamerikanischer Städte. Von uns aus ist es leicht, über Kinderarbeit zu klagen. Dort ist es oft die einzige Überlebenschance für diese Kinder.
 
G

Gelöscht 77252

Gast
Also ich würde es jedenfalls als Optimierung des Systems empfinden, wenn es sowohl in ALLEN Köpfen verankert wäre, als auch in allen Regeln und Gesetzen widergespeigelt wäre, dass wir stets das moralische Gewissen VOR den Gewinn stellen.
Das würde wahrscheinlich auch nur wieder unter Zwang funktionieren, siehe Social Scoring in China.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben