Ich bin NICHT bereit, mehr Geld abzugeben um dauerhaftes, freiwilliges Nichtstun zu finanzieren.
Ich finde schon als jemand der selbst etwas beiträgt kann ich erwarten, dass jeder der arbeiten KANN/KÖNNTE dies auch tut.
ich denke, das sieht hier JEDER so, oder? also keiner will, dass Leute sich nicht zumindest ein bißchen Mphe geben.
Das Problem ist halt nur: Wie findest Du diese Menschen heraus? Man sieht es ihnen ja nicht an. Und wer definiert die Grenze zwischen "faulem Sack" und "Ok, geht gerade noch"?
Das KANN man garnicht definieren: ZUmindest nicht würdevoll. Dazu müsste es eine Art Gericht geben, das das im Einzelfall beurteilt, aber das ist ja schlecht möglich.
Also was tun mit diesem Dilemma?
Meiner Meinung nach ist es auf jeden Fall besser, wenn man den ein oder anderen Faulen mitfinanziert, als wenn man Menschen, die WIRKLICH gefördert werden sollten in Armut treibt und ihnen quasi zu Unrecht ihre Grundlagen nimmt.
Also sozusagen lieber einen "Schuldigen" zu viel laufen lassen als Unschuldige büßen lassen.
Das ist meine persönliche Meinung dazu... kann man anders sehen, aber ich finde, das ganze System ist zu sehr auf der Unterstellung aufgebaut, dass es ja sooo viele Faulpelze gäbe. Also es ist eher ein Generalverdacht, unter den man ALLE Empfänger von Hartz stellt, als eine grundsätzliche Unschuldsvermutung. Aber ähnlich wie bei der Justiz bin ich da für die grundsätzliche Unschuldsvermutung! Alles andere widerspricht meinem Menschenbild.
ich unterstelle auch keinem Steuerzahler erstmal, dass er ein Steuerhinterzieher ist, der mir erstmal beweisen muss, dass er sich korrekt verhält.
Sondern bis zum beweis des Gegenteils ist für mich ein Steuerzahler erstmal ehrlich.
Außerdem bin ich der meinung, dass ein System, das unkompliziert und einfach ist weniger unterwandert werden kann. hartz 4 hat so viele Schlupflöcher und Fallstricke: Die Ehrlichen fallen dabei rein und bekommen aus Ungeschicklichkeit ärger und die unehrlichen können diese geschickt für sich nützen. Wenn man zB einfach einen fixen Bedarfsbetrag auszahlt (der sich natürlich an gewissen Grundsätzen berechnet aber an sich eben fix ist für Menschen einer gewissen Altergruppe, einer Wohnlage usw) ist es viel schwerer, zB bei irgendwelchen angeblichen Zusatzkosten zu schummeln, als wenn man klein klein jeden Mist auflisten muss, wo man dann ganz leicht fiktive Dinge reinschummeln kann, wenn man sich einigermaßen geschickt anstellt.
Außerdem: Eine Frage liegt mir ja schon seit längerem auf der Zunge: Wie viele Menschen glaubt ihr, haben WIRKLICH einfach keinen Bock zu arbeiten? Glaubt ihr wirklich, das wären sooo viele oder gar die Mehrheit an der man das Sytem dann ausrichten müsste (so klingt es nämlich)?
Wie würde es euch gehen? Würdet ihr denn nicht arbeiten wollen, wenn es irgendwie geht und lieber mit mageren Zuschüssen vom Staat leben?
Wir könnten hier ja eine Umfrage machen: Wer hier würde WIRKLICH sich keine Mühe geben, wenn es irgendwie geht. Das dürften die wengisten sein, also wie kommt es dazu, dass wir das zwar immer ANDEREN unterstellen, aber selber natürlich nicht tun würden? Ist das nicht auffällig?
Also gibt es hier wirklich jemanden, der zB mit einem BGE nicht mehr arbeiten würde? Ich glaube nicht.