Auch dazu aus dem Artikel
„
Ist Reichtumskritik „Neid“?
Von einer „Neiddebatte“ ist von Befürwortern des Sozialabbaus und des freien Marktes gern die Rede.
Die Prämisse ist ja bereits bezogen auf das Thema BGE vollkommen falsch. Zum einen ist das BGE kein Sozialsystem und viel wichtiger: Niemand spricht hier von einem Abbau vorhandener Sozialsysteme.
Neid ist der Wunsch, mit einem anderen, den man in einer glücklichen Lage wähnt, Platz zu tauschen. Man strebt damit nicht die Abschaffung des Unrechts an, sondern dessen Aufrechterhaltung – nur mit umgekehrter Rollenverteilung. Statt auf der Opferseite zu bleiben möchte man nun auf die Täterseite überwechseln.
Definieren wir mal Neid. In Wikipedia steht dazu
Neid bezeichnet eine Empfindung, bei der die neidende Person selbst über Besitz oder andere Vorteile (z. B. Aussehen, Erfolg, Freundschaften, Rechte …) einer anderen Person verfügen möchte oder ihr diese Güter nicht gönnt
Neid ist also
nicht wie du sagst nur der Wunsch den Platz zu tauschen, sondern darüber hinaus wenn man jemandem etwas nicht gönnt.
Dies kam und kommt in dieser Thread hier immer wieder zum Ausdruck durch Sätze wie "Niemand hat verdient 100 mal so viel zu bekommen wie ein anderer". Auch der Hinweis auf die Schere zwischen Reich und Arm ist erstmal nur genau das: Die neidgetriebene Frage, ob es Menschen gegönnt werden darf viel mehr als Andere zu haben.
Sprich der Fokus liegt nicht auf der Bekämpfung von Armut, sondern darauf die Schere zu schließen. Was wieder nur auf das Denken zurück zu führen ist, dass es einen statischen Verteilkuchen gibt und Reichtum immer automatisch Armut generieren müsste. Ich glaube diese Ideologie ist nach wie vor das Kernproblem.
Diese Statistik bildet die 20 Länder mit der größten Gleichheit bei der Einkommensverteilung im Zeitraum von 2010 bis 2022 auf Basis des Gini-Index ab.
de.statista.com
Laut Statistik haben Länder wie Slowenien, Tschechien, Slowakei und Weißrussland einen deutlich "besseren" Gleichheitsindex (0 wäre vollkommende Einkommensgleichheit).
Besonders schlecht und ungleich sind Österreich, Irak, Malta und Schweden.
Mal abgesehen vom ölreichen Irak: In welchen Ländern möchtest du lieber leben? In Schweden oder Slowenien? In Weißrussland oder in Österreich?
Es gibt
keine Korrelation dazu, dass es den Ärmeren einer Gesellschaft schlechter geht, nur weil es den Reichen besser geht. Oft ist es sogar umgekehrt. Fortschrittliche Gesellschaften haben oft hohe Einkommensunterschiede, weil einzelne Menschen durch sehr gute Erfindungen und Unternehmen extrem erfolgreich sind.
Umgekehrt: In einer Gesellschaft, in der alle Bauern sind, gibt es zwar große Gleichheit, aber eben auch wenig Wohlstand und Fortschritt.