Oh man, ich habe fast nen halben Herzkasper bekommen, 730 Euro für 27 qm,
Für mich steckt Logik dahinter, dass kleine Wohnungen unverhältnismäßig teuer sind.
Die Abrechnung einer kleinen Whg. macht die gleiche Arbeit wie die Abrechnung einer großen Wohnung.
Die kleine - wie auch die große Wohnung braucht eine kostenintensiv herzustellende Grundausstattung, hier: Bad- und Kücheninstallation, mit Fliesen, mit Zuleitungen und Ableitungen.
Der Rest besteht nur aus vergleichsweise billig herstellbaren Mauern.
Selbst der Bodenbelag ist bei großen Flächen einfacher= billiger zu verlegen, wenn man sich im Raum "bewegen" kann und nicht um etliche Ecken herumzuarbeiten braucht.
Ein möglicher Stellplatz kostet was er kostet, egal ob die Wohnung groß oder klein ist.
Auch die "GEZ" kostet dasselbe.
Das Anti-Paradebeispiel dafür ist Wohnen in der WG, wo man sich das Notwendige teilt.
Auf mehrere Bewohner braucht es nur eine Küche, ein Bad, einen "unnützen" Flur, eine "GEZ", einen Stromzähler und so weiter.
Entsprechend sinken die Preise, verteilt auf die Köpfe der WG, plus einen geringen Aufschlag.
Allerdings kommt nicht jeder mit derartiger Wahl klar - und erhebt Ansprüche auf Alleinnutzung, die natürlich bezahlt werden müssen.
Verfolgt man den Gedanken von Minimalismus zu Gunsten der Aufwendungen ins Extreme, so wäre die billigste Wohnform ähnlich der im Krankenhaus. Ein Bett, ein Stuhl, ein Tischchen, und man hat alles was man braucht.
Da es in der Großstadt darum geht, die Unterhaltungsangebote intensiv zu nutzen, spricht nicht mal etwas dagegen, ein Feldbett in einer Turnhalle zu nutzen.
Man erklärt ja förmlich, dass man nicht vor hat, zu hause zu sein.
Großstädte lassen mangels Raum kaum Individualisierung zu, da man sich als Konsument verpflichtet; nicht als Produzent.
Konsumenten zahlen, was Produzenten produzieren - und sie zahlen den Aufpreis als Gewinn Anderer.
Konsum ist leider nur ein kurzfristiger Genuss und für ein Leben im Augenblick gedacht.
Daher weiss kaum jemand, was er heute vor 3 Jahren konsumiert hat. Geblieben ist -wenn überhaupt- nur eine vage Erinnerung.
Erst Jahre später fällt auf, dass man de facto auch dann im Hier und Jetzt leben muss - aber nur gezahlt hat, also nichts aufbauen konnte, von dem man auf längere Dauer profitiert.
Beginnt dann die Zeit, in der Arbeit einfach nur noch anstrengend ist, sehnt sich der Stadtmensch nach mehr Ruhe, die er im Nebenjob neben der Rente aber kaum bekommt.
Der Landmensch dagegen setz sich unter seinen Apfelbaum, den er damals gepflanzt hat, und wartet ab, bis ihm die Früchte seiner Arbeit von selber in den Schoß fallen.
Landmenschen wissen also vermutlich genau , warum sie bei Zeiten eine vermietbare Wohnung in einer Stadt anschaffen - aber sich darin nicht aufhalten mögen.
Es hat etwas mit Weitsicht zu tun, nicht auf Werbeversprechen von Unternehmen herein zu fallen, die das tolle Leben in der Stadt versprechen, sondern selber "tolles Leben" zu versprechen - und damit Umsatz zu machen.
Corona - übrigens - hat etlichen jungen feierfreudigen Studenten den Ausblick auf die Zukunft, sprich: als berufstätiger oder Familienvater/mutter gezeigt: plötzlich feiert man alleine.
Konsequenz:
Viele sind wieder zu den Eltern gezogen.
Anscheinend war der Preis dann doch zu hoch; sie hätten ja auch bleiben können um für die "Möglichkeit" zu bezahlen, Denkmäler etc zu besuchen.