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Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

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Schattenwölfin

Aktives Mitglied
Und was ändert das BGE daran?
Was ändert es wenn man in armen und ungebildeten Familien aufwächst, in der das Familienoberhaupt bislang 800 € Hartz 4, dann 800 € BGE erhalten?
Was ändert das BGE daran, wie gebildet ein Mensch ist oder was die Rentnerin nach Abzug ihrer Fixkosten erhält?

Das BGE hat garnichts mit Armut zu tun, sondern ist erstmal nur ein anderer sozialer Verteilmechanismus, der erstmal nicht bedeutet dass zwangsläufig irgendjemand mehr bekommt als heute.

Und selbst die Menschen, welche voraussichtlich vom BGE Vorteile hätten, sind nicht unbedingt die von dir benannten Armen. So wird die Rentnerin und jeder Erwerbsunfähige garnichts davon haben, wenn er/sie beim BGE was dazu verdienen könnte, weil dieser Personenkreis i.d.R. nicht arbeitet.
Immerhin arbeiten rund 1 Million Rentner weiterhin, Tendenz steigend!😐
 

Schattenwölfin

Aktives Mitglied
Die relative Armutsgrenze liegt in D bei knapp 1400.-.
Die Pflegekräfte bzw. das Krankenhauspersonal wird von den Krankenkassenbeiträgen bezahlt. Wenn man diesen mehr gibt, muss man die Beiträge erhöhen,
dadurch müssen noch mehr Leute, die um die 1400.- Marke leben, subventioniert werden.
Besser wäre, der hochbezahlte Börsenmensch setzt auf Firmen die das Ziel haben, dies zu änderen und Pflege etc.. gewinnorientiert zu gestalten.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. 1400 Euro als Armutsgrenze, davon konnte man sich zu DM Zeiten noch ne tolle Wohnung plus Auto leisten, Geld zurücklegen und ins Kino gehen.😐
 

Amatio

Aktives Mitglied
Die relative Armutsgrenze liegt in D bei knapp 1400.-.
Die Pflegekräfte bzw. das Krankenhauspersonal wird von den Krankenkassenbeiträgen bezahlt. Wenn man diesen mehr gibt, muss man die Beiträge erhöhen,
dadurch müssen noch mehr Leute, die um die 1400.- Marke leben, subventioniert werden.
Besser wäre, der hochbezahlte Börsenmensch setzt auf Firmen die das Ziel haben, dies zu änderen und Pflege etc.. gewinnorientiert zu gestalten.
Gewinnorientierte Pflege heißt Kostensenkung und damit auch Lohnsenkung. Sollen also die Pflegekräfte noch weniger bekommen und der Börsenmensch noch mehr?
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. 1400 Euro als Armutsgrenze, davon konnte man sich zu DM Zeiten noch ne tolle Wohnung plus Auto leisten, Geld zurücklegen und ins Kino gehen.😐
Ich verstehe jetzt nicht genau was man sich auf der Zunge zergehen lassen soll, die DM ist ewig her und seitdem haben wir Jahr für Jahr eine Inflation und natürlich auch Lohnerhöhungen. In 20 Jahren liegt die Armutsgrenze dann vielleicht bei 2200 Euro.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Gewinnorientierte Pflege heißt Kostensenkung und damit auch Lohnsenkung. Sollen also die Pflegekräfte noch weniger bekommen und der Börsenmensch noch mehr?
Ich glaube kaum dass Löhne gesenkt werden. Stelle ich mir auch unmöglich vor bei laufenden Arbeitsverträgen. In der Regel werden Prozesse optimiert um Personal einzusparen oder man kauft billigeres Material.

Da muss man immer den Einzelfall betrachten an was gespart wird. Schwierig ist es da pauschal zu sagen ob es gut oder schlecht ist.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Auch wenn immer gerne anders behauptet: Reallöhne in Deutschland sind in den letzten Jahrzehnten nicht gesunken.

Hierzu kann man verschiedenste Statistiken bemühen. Alle zeigen das gleiche Bild: Reallöhne, die ähnlich sind wie jene vor 20 oder 30 Jahren.

Deswegen bemühen linke Kräfte also Argumentation für das BGE meistens auch nicht die Reallöhne alleine, sondern die Tatsache, dass die Produktivität stärker gestiegen ist als die Reallöhne.

Nur ist das in der gesamten Menschheitsgeschichte so gewesen.
Kein Unternehmer kauft eine neue Maschine oder verbessert seine Betriebsstruktur, damit er 100% der Mehrgewinnes den Mitarbeitern als Lohn auszahlen kann. In einer gesunden Volkswirtschaft steigen nominal sowohl Löhne als auch Unternehmensgewinne.
Löhne sind offenbar nicht das Problem.

Aber was gibt uns dann das Gefühl, weniger zu habe als früher?
Schauen wir auf die Abgabenquote:
1970 waren es 23% Steuerquote und 11,8% Sozialbeitragsquote
2000 waren es relativ unverändert 23,5% Steuerquote aber schon 18,1% Sozialabgabenquote

Nicht in der Statistik erfasst ist allerdings, was aus der Sozialabgabenquote rauskommt: Nämlich immer weniger, vor allem für Renten.
Das bedeutet: Löhne sind unverändert, Steuern sind unverändert, aber Sozialabgaben haben sich fast verdoppelt, obwohl Sozialleistungen für die einzelnen Menschen keineswegs besser geworden sind.
Etwa ein Drittel der gesamten Deutschen Staatsausgaben fließen in den Sozialetat.
Darin noch nicht mit drin sind 97,6 Milliarden, die der deutsche Staat ausgibt um Renten zu subventionieren.

Man könnte also sagen, dass der durchschnittliche Bürger etwa 5 Monate im Jahr exklusiv dafür arbeitet, um in das soziale Umlagensystem einzuzahlen, Tendenz steigend. Abgesehen von Frankreich sind wir dabei Weltspitze!

Nun rufen die Linken nach höheren Steuern für Unternehmen und Reiche als Lösung dafür., z.B. um ein BGE zu finanzieren. Auch hier sind wir aber international schon Spitze. Die Belastung für Unternehmen in Deutschland beträgt 29,9% (internationaler Durchschnitt liegt bei rund 20%).

Besonders tragisch: Die Steuerreformen der selbsternannten sozialen Parteien führten in den letzten Jahrzehnten nicht zu einer höheren Besteuerung für Gutverdiener, sondern genau zum Gegenteil!
So hat unser Exfinanzminister Scholz die Finanztransaktionssteuer absichtlich so gestaltet um Kleinanleger zu bestrafen und Zocker zu entlasten.
Warum? Er würde es nie zugeben, aber es ging dabei die Deutsche Bank zu schützen, weil diese viel zockt und deswegen in Schieflage geraten ist.
Aber egal ob Cum-Ex Affäre, Wirecard oder Deutsche Bank, viele Wähler glauben immer noch, dass die SPD sozial wäre.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass wir in einem Höchststeuer- und Höchstsozialabgabenland leben, in dem wir uns damit beschäftigen wie wir noch mehr Steuern und Sozialabgaben einziehen können. Und wenn wir das dann tun, tun es sogar die sozialen Parteien sozial ungerecht.

Ich finde das BGE ist ein verdammt scharfes Schwert und eine Freikarte für den Staat immer weiter die Abgaben und Steuern zu erhöhen. Es gehört ein übergroßes Vertrauen dazu, zu glauben, dass der Staat dies A) überhaupt könnte und B) sozialverträglich tun würde. Mir fällt keine Partei ein, der ich diesbezüglich vertrauen würde.

Und ich bin eigentlich dankbar dafür wenn Staaten nicht so viel Macht gegeben wird. Die Geschichte hat gezeigt, dass Menschen viel schlechtes tun, aber das schlimmste haben i.d.R. immer Staaten getan und tun es auch heute.
 

Daoga

Urgestein
Gewinnorientierte Pflege heißt Kostensenkung und damit auch Lohnsenkung. Sollen also die Pflegekräfte noch weniger bekommen und der Börsenmensch noch mehr?
An den Löhnen läßt sich nichts drücken, wohl aber an der Zahl des Personals, so daß die wenigeren Leute trotzdem die volle Arbeit machen müssen, sprich Überstunden ohne Ende (häufig unbezahlt), (möglichst unbezahlte) Bereitschaftsdienste (bei Ärzten) oder bewußte Unterbesetzung, vor allem in den Nachtschichten, wo oft nur zwei Azubis für 100 Patienten zuständig sind, und wenn dann mehrere Patienten gleichzeitig was brauchen oder einen Notfall haben, für den man eine Fachkraft bräuchte, ist bei den Angestellten Land unter. Mit anderen Worten, bewußte Gefährdung der Patienten, die im Notfall womöglich falsch oder gar nicht versorgt werden (können, mangels Fachkraft und Zahl der anwesenden Pfleger).

Auf der anderen Seite muß man klar sagen, wer keinen Gewinn anstrebt, landet mit hoher Wahrscheinlichkeit ständig in den Verlusten (schon eine schwarze Null kann Gewinn sein), und wer ständig Verluste macht, macht mit hoher Wahrscheinlichkeit bald dicht. Oder wer ist so großzügig, in ein ständiges Verlustgeschäft ständig Geld reinzuschießen? Steht da der große Hut für fromme Spenden vor der Tür, oder wie soll das laufen? Alles kostet. Auch Krankheit und Pflege. Die sogar sehr viel, wenn man sich den ganzen Aufwand in Krankenhäusern oder bei jedem Arzt oder Zahnarzt anschaut. Röntgengeräte z. B. finanzieren sich nicht von selber, und die Entwicklung eines neuen Medikaments geht ganz fix in die Hunderttausende Euro. Das alles muß irgendwer finanzieren, wenn man es jetzt und auch in Zukunft beanspruchen will. Die Pflegekräfte sind längst nicht die einzigen Kostenfaktoren.
 

Monk

Aktives Mitglied
Ich bin dafür, damit man nicht jeden entwürdigenden Bullshitjob annehmen muß insbesondere als Künstler der nicht viel verdient.
 

Daoga

Urgestein
ich denke, dass das ein Stereotyp ist, weiß jeder.
Mein Cousin ist ein promovierter Tierarzt und musste lange von Hartz IV leben.
Dem hat bestimmt nie jemand unterstellt, faul zu sein, dafür sprechen schon eine abgeschlossene Ausbildung bzw. ein Studium, was jemand absolviert hat. Wer eines von beiden schafft, ist bestimmt nicht einfach faul, sich einen Job zu suchen, sondern da steckt dann was anderes dahinter.
Was steckte bei ihm dahinter? Tierärzte sind normalerweise sehr gesucht. Vor allem auf dem Land, wo der Tierarztberuf durchaus beschwerlich sein kann, lange Wege, Großvieh und häufige Einsätze zu unmöglichen Zeiten, dort herrscht akuter Mangel, genauso wie Humanärzte auch lieber in der Stadt bleiben, als eine Praxis auf dem Land zu übernehmen.
 
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