Auch wenn immer gerne anders behauptet: Reallöhne in Deutschland sind in den letzten Jahrzehnten
nicht gesunken.
Hierzu kann man verschiedenste Statistiken bemühen. Alle zeigen das gleiche Bild: Reallöhne, die ähnlich sind wie jene vor 20 oder 30 Jahren.
Die Reallöhne sind weiter gestiegen / Diese Entwicklung hält schon lange an.
www.badische-zeitung.de
Deswegen bemühen linke Kräfte also Argumentation für das BGE meistens auch nicht die Reallöhne alleine, sondern die Tatsache, dass die Produktivität stärker gestiegen ist als die Reallöhne.
Nur ist das in der gesamten Menschheitsgeschichte so gewesen.
Kein Unternehmer kauft eine neue Maschine oder verbessert seine Betriebsstruktur, damit er 100% der Mehrgewinnes den Mitarbeitern als Lohn auszahlen kann. In einer gesunden Volkswirtschaft steigen nominal sowohl Löhne als auch Unternehmensgewinne.
Löhne sind offenbar nicht das Problem.
Aber was gibt uns dann das Gefühl, weniger zu habe als früher?
Schauen wir auf die Abgabenquote:
1970 waren es 23% Steuerquote und 11,8% Sozialbeitragsquote
2000 waren es relativ unverändert 23,5% Steuerquote aber schon
18,1% Sozialabgabenquote
www.bundesfinanzministerium.de
Nicht in der Statistik erfasst ist allerdings, was aus der Sozialabgabenquote rauskommt: Nämlich immer weniger, vor allem für Renten.
Das bedeutet: Löhne sind unverändert, Steuern sind unverändert, aber Sozialabgaben haben sich fast verdoppelt, obwohl Sozialleistungen für die einzelnen Menschen keineswegs besser geworden sind.
Etwa ein Drittel der gesamten Deutschen Staatsausgaben fließen in den Sozialetat.
Darin noch nicht mit drin sind 97,6 Milliarden, die der deutsche Staat ausgibt um Renten zu subventionieren.
Man könnte also sagen, dass der durchschnittliche Bürger etwa 5 Monate im Jahr exklusiv dafür arbeitet, um in das soziale Umlagensystem einzuzahlen, Tendenz steigend. Abgesehen von Frankreich sind wir dabei Weltspitze!
Nun rufen die Linken nach höheren Steuern für Unternehmen und Reiche als Lösung dafür., z.B. um ein BGE zu finanzieren. Auch hier sind wir aber international schon Spitze. Die Belastung für Unternehmen in Deutschland beträgt 29,9% (internationaler Durchschnitt liegt bei rund 20%).
Besonders tragisch: Die Steuerreformen der selbsternannten sozialen Parteien führten in den letzten Jahrzehnten nicht zu einer höheren Besteuerung für Gutverdiener, sondern genau zum Gegenteil!
So hat unser Exfinanzminister Scholz die Finanztransaktionssteuer absichtlich so gestaltet um Kleinanleger zu bestrafen und Zocker zu entlasten.
Warum? Er würde es nie zugeben, aber es ging dabei die Deutsche Bank zu schützen, weil diese viel zockt und deswegen in Schieflage geraten ist.
Aber egal ob Cum-Ex Affäre, Wirecard oder Deutsche Bank, viele Wähler glauben immer noch, dass die SPD sozial wäre.
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass wir in einem Höchststeuer- und Höchstsozialabgabenland leben, in dem wir uns damit beschäftigen wie wir noch mehr Steuern und Sozialabgaben einziehen können. Und wenn wir das dann tun, tun es sogar die sozialen Parteien sozial ungerecht.
Ich finde das BGE ist ein verdammt scharfes Schwert und eine Freikarte für den Staat immer weiter die Abgaben und Steuern zu erhöhen. Es gehört ein übergroßes Vertrauen dazu, zu glauben, dass der Staat dies A) überhaupt könnte und B) sozialverträglich tun würde. Mir fällt keine Partei ein, der ich diesbezüglich vertrauen würde.
Und ich bin eigentlich dankbar dafür wenn Staaten nicht so viel Macht gegeben wird. Die Geschichte hat gezeigt, dass Menschen viel schlechtes tun, aber das schlimmste haben i.d.R. immer Staaten getan und tun es auch heute.