Aloha zusammen,
Wohnen in Städten?
Ich sehe das Problem deutschlandweit mit teilweise unverschämten Mieten. In meiner Studienzeit zahlte ich für eine 1- Zimmer Wohnung warm max. 450 Warmmiete - und es war damals eine schöne Dachgeschosswohnung mit einer tollen Einbauküche inklusive Stellplatz in Tiefgarage. Ich habe mal heute im Umkreis von 50 Kilometern nach einer 1- Zimmer-Wohnung gesucht - ab 600 kalt aufwärts. Manche wollen tatsächlich 850 € warm für eine 1- Zimmer - Wohnung. Jemand der ein Nettoeinkommen über 2500 € erwirtschaftet, hat sicherlich weniger Probleme damit, als jemand der nur 1400 € Netto zur Verfügung hat.
Zudem fielen mir einige Hilfegesuche ins Auge, von Personen die Arbeiten und seit circa einem Jahr etwas bezahlbares suchen.
Wie ist das zu erklären?
Wenn ich mir die aktuellen Kostenexplosion bei den Energiekostenpreise ansehe, gehe ich stark davon aus, dass manche Mieter die Kaltmiete erhöhen + die Nebenkosten. Ich zahlte für 3000 Liter Heizöl letztes Jahr einen Preis von: 1950 € und dieses Jahr sind es bereits: 3990 €. Eine Preissteigerung von 104, 6%.
Manche günstigen Wohnungen wurden nie saniert, sind Altbau - viele Vermieter haben gar nicht das Budget für eine Sanierung mit Wärmepumpe/ PV-Anlage/ Fernwärmenetz/ Kachelöfen/ Hausisolierung. Daher sind diese Mietwohnungen die Öl oder Gas benötigen besonders von den Preissteigerungen betroffen.
Der demografische Faktor sagt das circa 29,4 % in der BRD unter 20 Jahre alt sind. 17,56 % Einpersonenhaushalte gibt es in Deutschland, davon leben 70% in Miete. Somit gibt es 14.609920 vermietete 1-Zimmer - Wohnungen in Deutschland.
Wie könnten die Probleme besser gelöst werden?
Vermieter erhalten vom Staat gewisse Anreize:
Der Staat bezuschusst bereits den Wechsel von Ölheizung zu Wärmepumpe( meistens Luft-Wärmepumpe circa 15 000 € Kosten) mit 45% der Kosten. Die Kosten( PV Anlage für 80 Quadratmeter - 43 Module - 20 000 €) für eine PV Anlage können über einen Kredit von der KfW sowie mit Zulagen für die Netzeinspeisung etwas gesenkt werden, der Staat macht hier nicht wirklich Geschenke ( 1000€/2000€/10%).
Mieter erhalten vom Staat zur Entlastung:
Eine einmalige Zahlung von 300 € wegen gestiegener Energiekosten. Pro Kind gibt es 100 € dazu. Bezieher von Sozialleistungen erhalten einmalig 200 €. Die Energiesteuer wird kurzfristig für 3 Monate gesenkt. Das 9 € ÖPNV Ticket wurde entschieden.
Die Anzahl des bezahlbaren würdevollen Wohnraum sollte aber nicht ausschließlich in privater Hand liegen. Ich empfinde, dass es mehr staatlichen Wohnungsbau geben sollte - gerade für den Niedriglohnsektor. Jemand der in zwei Jobs arbeitet um zu überleben, sollte dafür auch anständig wohnen dürfen. Leider gibt es hier seit Jahren einen Rückgang zu verzeichnen, aufgrund Verkäufe an Immobilienfirmen. Das ist in meinen Augen der falsche Weg gewesen. Möchte man zukünftig Trailerparks wie in den USA vermeiden, bzw. Zeltstädte die zu einer sozialen Unruhe führen würden, sollte etwas gegen die Wohnungsnot unternommen werden. Bisher war es ja nur viel heiße Luft.
LG Natalie