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Wie vorgehen Mund halten oder kündigen

weidebirke

Urgestein
Du weißt nicht, worum es ihr geht. Das sind alles Vorannahmen in Deinem Kopf, geprägt durch Deine Vorerfahrungen mit ihr und Deine Angst.

Frag den Chef nach dem Thema/ Anlass des Gesprächs. Auf diese Auskunft hast Du ein Recht. Man bittet keine Leute zu Gesprächen ohne zu sagen, worum es geht.
 
G

Gelöscht 115192

Gast
Wer so dermaßen passiv im Beruf ist, muss sich nicht wundern, wenn man ihn nicht ernst nimmt. Du hast Anrecht auf ein Einzelgespräch beim Chef. Du tust nichts. Du hast Angst vor dem Gespräch mit den beiden, aber bleibst in deiner passiven Haltung um dich dann danach hier auszuheulen.
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Deine Frage war ja "Mund halten oder kündigen" - aus meiner Sicht beides keine guten Ideen.

Liebe Vögelin,
Du bist doch eigentlich eine ganz patente Frau. Aber in dem Fall offenbar so gefangen in alten Verhaltensmustern und Ohnmachtsgefühlen, daß es Dir nicht gut gelingt neben Dich zu treten und das Ganze aus einer ruhigeren und distanzierteren Perspektive zu betrachten.

Wenn das alles so ist, wie Du es beschreibst, dann würde ich es so zusammenfassen:
Du bist ein tüchtige, zuverlässige und fleißige Mitarbeiterin, die regelmäßig Überstunden macht und bei Abeitsspitzen noch zusätzliche Arbeit übernimmt
Deine Kollegin erledigt zwar eine für die Firma wichtige Aufgabe, schiebt aber andere Arbeiten von sich weg und ruht sich auf kollegenkosten aus

Das läßt sich doch sicher dokumentieren. Deine Stunden. Deine Arbeit + Zusatzarbeit. Ihre Arbeit, die sie delegiert, ihre Freiräume

Ich würde mich jetzt weniger darauf konzentrieren, ihr persönliches Fehlverhalten, Lügen etc vorzuwerfen, zumal der Chef ja schon signalisiert hat, daß er das toleriert, sondern die Qualität Deiner Arbeit dokumentieren und welche Tätigkeiten aus ihrem Aufgabengebiet Du bereits jetzt übernimmst.

Deine Stelle hat doch ein Aufgabenprofil. Es gilt zu dokumentieren, daß Du das zu 100 % erfüllst und darüber hinaus noch folgendes....

Bereite Dich so ganz sachlich und selbstbewußt auf das Gespräch vor. Indem Du Deine gute Leistung hervorhebst. Und wenn Du noch mehr aufgehalst bekommen sollst, dann verweist Du stoisch auf die bereits jetzt geleisteten Überstunden. So viele gute Bürokräfte gibt es gar nicht aktuell auf dem Markt, mach Dir da mal keinen Kopf.
Und für eine Kündigung braucht es ja auch erst mal eine Begründung. Daß die andere Kollegin so aus dem nichts, ohne daß etwas vorgefallen ist, nur aufgrund von Lügen gekündigt wurde, erscheint mir nicht ganz nachvollziehbar. Vielleicht hat die gekündigte Kollegin Dir auch nicht alles gesagt.
Bereite Dich gut vor und hör Dir erst mal an, worum es geht. Du kannst das Gespräch auch jederzeit unterbrechen, wenn Du merkst, Du wirst unsachlich oder gerätst in Panik o.ä. Dann geh zur Toilette, schau ob Du wieder in Deine Souveränität finden kannst, und wenn nicht, sage einfach, daß Du jetzt gerade nicht viel dazu sagen möchtest und das Gespräch lieber in einigen Tagen fortsetzen möchtest. Das ist manchmal die vernünftigste Strategie bevor man sich um Kopf und Kragen redet. Dann lieber zuhause ein neues Konzept machen und sich für die zweite Gesprächshälfte innerlich neu aufstellen.

Ich vermute, Ihr habt keinen Betriebsrat, den Du zu dem Gespräch dann ggf. hinzuziehen könntest?

Es macht aus meiner Sich auch viel Sinn, ein solches Gespräch mit einer guten Freundin vorher mehrmals zu üben. Ich komme aus dem Theaterbereich- Ich weiß wie viel Sicherheit einem das Proben vor dem Auftritt vermittelt. D.h. nicht, daß Du Theater spielen sollst, aber üben, selbstbewußt, sachlich und bestimmt Deine Anliegen vorzutragen ohne weinerlich, hysterisch oder blockiert zu reagieren. Und nicht in Ohnmacht und Hilflosigkeit zu verfallen oder gar wie ein explodierender Vulkan zu reagieren. Das ist im Berufsleben nicht angemessen und bringt Chefs vor allem sofort selbst in eine Blockadehaltung und in Widerstand. Der will Dir dann inhaltlich gar nicht mehr zuhören, sondern das Gespräch beenden und Dich schnellstmöglich aus dem Büro haben.

Tatsächlich macht deine Kollegin das ja gar nicht so ungeschickt. Vielleicht kannst Du Dir was von ihr abschauen. Nicht das Lügen, aber vielleicht den Umgangston in Gesprächen mit dem Chef.

Hilfreich wäre es auch, Dich nicht mit dem Gedanken an die Gerechtigkeitsfrage zu blockieren, daß die Kollegin entlassen gehört, weil sie lügt und die andere Kollegin zu Unrecht entlassen wurde. damit hast Du nichts zu tun. Wenn der Chef es so bewertet, daß im Sinne der Firma ihr Aufgabengebiet besonders wichtig ist und sie einen besonders guten job macht, dann ist das so. Er hat das recht als Chef so zu werten. Und kein Chef möchte von seiner Mitarbeiterin vermittelt bekommen, er habe einen Fehler gemacht als er der Kollegin Zugeständnisse gemacht hat, um sie zum Bleiben zu bewegen. Chefs mögen es nicht, wenn ihre Entscheidungen negativ bewertet werden.

Wichtig ist, daß Du souverän bei Dir und Deinen guten Leistungen bleibst und Deinem Verdienst für die Firma und das hervorhebst. Also nicht so sehr: "Die muß weg", sondern "ich bin super und wäre nur schwer zu ersetzen"

Und wenn die Arbeit der Kollegin so wichtig ist für Eure Firma und sie vielleicht keine Vertretung hat und vielleicht noch besser bezahlt wird und sonstige Prioritäten hat, wäre es nicht vielleicht interessant, ihr Aufgabengebiet zu übernehmen? Wäre das was für Dich? Hättest Du Lust auf die Aufgabe?

Weiterhin :

Zu Deinem aktuellen Arbeitsplatz würde ich - später nach Klärung des aktuellen Gesprächs - schauen, ob das den Arbeitsschutzrichtlinien entspricht und ggf. Schritte einleiten.

Zu dem Vorstellungsgespräch wünsche Ich Dir viel Glück. Man muß nicht jede Frage ausführlich beantworten. Eine Floskel "aus persönlichen Gründen" reicht. Falls die dann wider Erwarten noch mal nachhaken, kannst Du souverän antworten, daß Du die persönlichen Gründe nicht näher ausführen möchtest. Den Rest wird sich jeder personaler denken. Und es ist auch völlig üblich, daß Menschen den Arbeitgeber aus persönlichen Gründen wechseln. Neben mehr Gehalt, bessere Arbeitsbedingungen und Aufstiegsmöglichkeit, sind persönliche Gründe wohl der häufigste Wechselgrund. Wenn Du Deinem potentiellen Arbeitgeber vermitteln kannst, daß er einen Volltreffer mit Dir landet, erfahren, fleißig, zuverlässig, kann ohne große Einarbeitung sofort den job übernehmen, dann ist dem sowas von egal, welche persönlichen Gründe Dich zum Wechsel treiben. Hauptsache er bekommt seine Vakanz reibungslos mit einer TOP-Kraft besetzt.

Ich wünsche Dir einen kühlen Kopf für beide Gespräche. Viel Glück.
 
Zuletzt bearbeitet:

Vögelin

Aktives Mitglied
Wer so dermaßen passiv im Beruf ist, muss sich nicht wundern, wenn man ihn nicht ernst nimmt. Du hast Anrecht auf ein Einzelgespräch beim Chef. Du tust nichts. Du hast Angst vor dem Gespräch mit den beiden, aber bleibst in deiner passiven Haltung um dich dann danach hier auszuheulen.
Ich hatte in der Vergangenheit Gespräche, aber es hat sich nichts geändert, eben deshalb hat die jetzige auch gekündigt. Immer hingehalten worden. Und ich werde auch gehen, wenn ich den anderen Job kriege. Und zur Kollegin, die hat meinen Chef in der Hand, er hat nicht umsonst auf ihr Drängen der anderen Kollegin gekündigt. Die möchten sich nicht. Ich schreibe morgen mehr, hatte heute, ich wusste, dass das Mal kommt einen Heulkrampf und alles ist aus mir raus gepolstert, Chef war der Auslöser und die Kollegin. Wie dem auch sei, ich habe richtig losgeht per Heulkrampf, ich will nicht mehr, kann nicht mehr, ackern, ackern, immer mehr bis zum Umfallen, noch mehr, immer mehr...und dann noch immer, eilt, muss raus etc. Wie gesagt, Chef ist doof zu mir seit die Kollegin mit ihm gesprochen hat. Heute war er nicht da, nur Chefin und 2 Kolleginnen. Die Falsche tat so nett und es dauerte nicht lange, da hat sie direkt beim Chef gepetzt und ich habe Sie lästern hören. Dass ich meine Kündigung geschrieben habe und es mir mittlerweile egal ist ob ich arbeitslos werde, weil ich so nicht mehr kann und will. Morgen Nachmittag wenn die andere weg ist werden den wissen lassen, dass ich das Gepetze mitbekommen habe. Meine Kollegin muss ein gutes Wort jetzt einlegen, denn wenn ich gehe ist da Holland unter und sie kann die andere nicht mehr schröpfen. Für mich steht aber fest, weg da so schnell wie möglich. Das war jetzt die Kurzversion. Auf jeden Fall werde ich morgen anmerken, dass man ihm ja nicht immer die Dinge so sagt, wie es wirklich war. Der weiss dann schon was gemeint ist..Zu dem Rest schreibe ich ein anderes Mal, aber schon Mal Danke an alle Beiträge. Und nochmal, an der Kollegin haben sich schon andere die Zähne ausgebissen, da kann ich beim Chef nichts ausrichten. Würde Sie nicht Unwahrheiten erzählen, jetzt ja in meinem Fall, das hat Sie bei der anderen zu Genüge, könnte ich mit ihrer sonst so arroganten und überheblichen Art leben und mir denken, armes Ding . Es wird sich da nix ändern
 

kasiopaja

Urgestein
Im Grunde hast Du den Chef genau so in der Hand.
Denn ihr seid unterbesetzt und wenn Du gehst , dann steht der Chef ganz schön auf dem Schlauch.
Nur traust Du Dich nicht das offensiv auszuspielen.
 

Vögelin

Aktives Mitglied
Im Grunde hast Du den Chef genau so in der Hand.
Denn ihr seid unterbesetzt und wenn Du gehst , dann steht der Chef ganz schön auf dem Schlauch.
Nur traust Du Dich nicht das offensiv auszuspielen.
Das weiß ich, aber für mich gibt es Ersatz zur Not, für die andere nicht. Wie dem auch sei, es wird sich nichts ändern in Bezug auf Personal und die Kollegin ist ja geblieben und nun, wo Sie alles hat wie gewünscht, meckert Sie nicht mehr über ihn. Eines weiss, paar Sachen werde ich morgen sagen. Schreib ich mir auf. Es kommt noch nicht Mal irgendwas von ihm. Hoffe, Freitag habe ich nicht wieder so einen Anfall.
 

kasiopaja

Urgestein
Das weiß ich, aber für mich gibt es Ersatz zur Not, für die andere nicht. Wie dem auch sei, es wird sich nichts ändern in Bezug auf Personal und die Kollegin ist ja geblieben und nun, wo Sie alles hat wie gewünscht, meckert Sie nicht mehr über ihn. Eines weiss, paar Sachen werde ich morgen sagen. Schreib ich mir auf. Es kommt noch nicht Mal irgendwas von ihm. Hoffe, Freitag habe ich nicht wieder so einen Anfall.
Die ist nicht wichtiger als Du, aber sie spielt sich mehr auf. Du kannst daraus lernen und das auch tun.
 

Mipft

Aktives Mitglied
Das meckern wird wieder anfangen.
Ich bin offensiv vorgegangen, hat mich aber auch nicht weiter gebracht. Geändert hat sich nichts. Im Gegenteil.
@Vögelin
Ersatz gibt es für jeden. Wenn es so wie bei uns ist, kommt Chef gegen deine Kollegin nicht an, sondern zieht lieber den Schwanz ein. :rolleyes: Bei uns hat sich die Dame gut positioniert und man ist scheinbar von ihr abhängig, da sie auch noch ein paar private Mietgeschichten für ihn macht.

Und man und auch frau darf auch ruhig mal laut werden. Chef ging mir 4 Wochen aus dem Weg, weil er nicht konfliktfähig ist.
Manchmal hilft es, wenn man mal mit der Faust auf den Tisch haut. Kann aber auch nach hinten los gehen. Bei uns wird eher der hinterfo.zige Führungsstil bevorzugt.

Ich drück dir ganz dolle die Daumen. Ansonsten nimm dir lieber die AU!
LG
 

Vögelin

Aktives Mitglied
Das weiß ich, aber für mich gibt es Ersatz zur Not, für die andere nicht. Wie dem auch sei, es wird sich nichts ändern in Bezug auf Personal und die Kollegin ist ja geblieben und nun, wo Sie alles hat wie gewünscht, meckert Sie nicht mehr über ihn. Eines weiss, paar Sachen werde ich morgen sagen. Schreib ich mir auf. Es kommt noch nicht Mal irgendwas von ihm. Hoffe, Freitag habe ich nicht wieder so einen Anfall.
Das meckern wird wieder anfangen.
Ich bin offensiv vorgegangen, hat mich aber auch nicht weiter gebracht. Geändert hat sich nichts. Im Gegenteil.
@Vögelin
Ersatz gibt es für jeden. Wenn es so wie bei uns ist, kommt Chef gegen deine Kollegin nicht an, sondern zieht lieber den Schwanz ein. :rolleyes: Bei uns hat sich die Dame gut positioniert und man ist scheinbar von ihr abhängig, da sie auch noch ein paar private Mietgeschichten für ihn macht.

Und man und auch frau darf auch ruhig mal laut werden. Chef ging mir 4 Wochen aus dem Weg, weil er nicht konfliktfähig ist.
Manchmal hilft es, wenn man mal mit der Faust auf den Tisch haut. Kann aber auch nach hinten los gehen. Bei uns wird eher der hinterfo.zige Führungsstil bevorzugt.

Ich drück dir ganz dolle die Daumen. Ansonsten nimm dir lieber die AU!
LG
Mipft, Sie weiss genau, dass sie ihn der Hand hat, deshalb, ich hätte niemals eine Chance gegen Sie beim Chef. Nie...Ich würde am liebsten nie mehr dahin gehen. Sie weiß aber auch, wenn ich gehe, hat Sie viell mehr Nachteile, weil die andere Kollegin dann meine Aufgaben erledigen muss, da Sie die Position hasst, wird über kurz oder lang gehen. Auch wenn die Schlange jetzt gehen würde, die Arbeit würde sich nicht ändern. Und wie gesagt, Sie muss irgendwas beim Chef erzählt haben, weil er total fies ist. Heute war der Gipfel....Ich weiß, dass da an meinem Platz keiner so lange bleibt wie ich. Selbst wenn Sie jetzt für mich spricht zum Gespräch, wird Sie danach wieder zu ihm gehen und was anderes sagen. Wir haben das schon alles da durch l. Ich nehme hier die tollen Ideen zum Vorstellungsgespräch mit und bereite mich vor, aber ich kann mich nicht gut verkaufen. Wie dem auch sei, der Weg führt da weg, weil meine Gesundheit dahin ist. Alleine dass sie direkt beim Chef heute gepetzt hat...Ich hoffe, bis Freitag habe ich mich gefangen und kriege nicht wieder einen Heulkrampf. War mir schon peinlich genug. Wenn ich dann aber explodiere, dann wird das so enden, dass ich "petze", was überhaupt nicht meine Art ist. Schade, dass Sie wiederkommen ist bzw. die Kündigung zurückgezogen hat. Mein Chef wird mich halten, der wird aber dann merken, was er verloren hat. Danke, dass du verstehst, dass ich nichts ausrichten kann gegen sie. Ich habe hier gute Ratschläge bekommen, aber gegen Sie, No way...Sie war auch heute bei meiner anderen Kollegin, die im Urlaub ist, da wird Sie auch gelogen haben. Die sind "befreundet", und die merkt nicht, was da läuft, weil mit ihr macht Sie sowas nicht. Wie dem auch sei, weg da..Zur Not muss ich dann zwei Jobs machen...Ich habe noch 2 Wochen Urlaub, aber die Retten mich auch nicht. Eigentlich müsste ich mich echt krankschreiben lassen, bin komplett durch, dass hatte dieser schlimme Heulkrampf gezeigt. Ich war richtig in Aufruhr, das war mehr als nur ein Heulkrampf. Die Kollegin war der komplette Auslöser. Zum Glück ist sie übernächste Woche in Urlaub für 2,5 Wochen. Dann ist Mitte November und dann sehen wir weiter. Bewerben tue ich mich jetzt noch weiterhin. Blöd, dass die wissen, dass ich eine Kündigung geschrieben habe. Die können sich ja dann denken, dass ich bei der nächsten Gelegenheit weg bin. Nur diese Mal hätte die Kollegin Nachteile, also müsste ihr dran gelegen sein, dass ich bleibe. Aber, sie wird sich nicht ändern.
Hier schrieb wer, dass ich eventuell für sie Arbeiten könnte, sie hat ja jetzt meine Vorgängerin, die wird schon vollgestopft mit Arbeit und die drösselt vor sich hin. Chef ist es selbst schuld, es fehlt Personal zumindest er braucht Hilfe und ich. Wenn ich Mal gehen sollte, werde ich einiges loslassen, dann ja.. Ich höre jetzt auf, es wird sich nichts ändern, ich muss da weg...
 

Vögelin

Aktives Mitglied
Deine Frage war ja "Mund halten oder kündigen" - aus meiner Sicht beides keine guten Ideen.

Liebe Vögelin,
Du bist doch eigentlich eine ganz patente Frau. Aber in dem Fall offenbar so gefangen in alten Verhaltensmustern und Ohnmachtsgefühlen, daß es Dir nicht gut gelingt neben Dich zu treten und das Ganze aus einer ruhigeren und distanzierteren Perspektive zu betrachten.

Wenn das alles so ist, wie Du es beschreibst, dann würde ich es so zusammenfassen:
Du bist ein tüchtige, zuverlässige und fleißige Mitarbeiterin, die regelmäßig Überstunden macht und bei Abeitsspitzen noch zusätzliche Arbeit übernimmt
Deine Kollegin erledigt zwar eine für die Firma wichtige Aufgabe, schiebt aber andere Arbeiten von sich weg und ruht sich auf kollegenkosten aus

Das läßt sich doch sicher dokumentieren. Deine Stunden. Deine Arbeit + Zusatzarbeit. Ihre Arbeit, die sie delegiert, ihre Freiräume

Ich würde mich jetzt weniger darauf konzentrieren, ihr persönliches Fehlverhalten, Lügen etc vorzuwerfen, zumal der Chef ja schon signalisiert hat, daß er das toleriert, sondern die Qualität Deiner Arbeit dokumentieren und welche Tätigkeiten aus ihrem Aufgabengebiet Du bereits jetzt übernimmst.

Deine Stelle hat doch ein Aufgabenprofil. Es gilt zu dokumentieren, daß Du das zu 100 % erfüllst und darüber hinaus noch folgendes....

Bereite Dich so ganz sachlich und selbstbewußt auf das Gespräch vor. Indem Du Deine gute Leistung hervorhebst. Und wenn Du noch mehr aufgehalst bekommen sollst, dann verweist Du stoisch auf die bereits jetzt geleisteten Überstunden. So viele gute Bürokräfte gibt es gar nicht aktuell auf dem Markt, mach Dir da mal keinen Kopf.
Und für eine Kündigung braucht es ja auch erst mal eine Begründung. Daß die andere Kollegin so aus dem nichts, ohne daß etwas vorgefallen ist, nur aufgrund von Lügen gekündigt wurde, erscheint mir nicht ganz nachvollziehbar. Vielleicht hat die gekündigte Kollegin Dir auch nicht alles gesagt.
Bereite Dich gut vor und hör Dir erst mal an, worum es geht. Du kannst das Gespräch auch jederzeit unterbrechen, wenn Du merkst, Du wirst unsachlich oder gerätst in Panik o.ä. Dann geh zur Toilette, schau ob Du wieder in Deine Souveränität finden kannst, und wenn nicht, sage einfach, daß Du jetzt gerade nicht viel dazu sagen möchtest und das Gespräch lieber in einigen Tagen fortsetzen möchtest. Das ist manchmal die vernünftigste Strategie bevor man sich um Kopf und Kragen redet. Dann lieber zuhause ein neues Konzept machen und sich für die zweite Gesprächshälfte innerlich neu aufstellen.

Ich vermute, Ihr habt keinen Betriebsrat, den Du zu dem Gespräch dann ggf. hinzuziehen könntest?

Es macht aus meiner Sich auch viel Sinn, ein solches Gespräch mit einer guten Freundin vorher mehrmals zu üben. Ich komme aus dem Theaterbereich- Ich weiß wie viel Sicherheit einem das Proben vor dem Auftritt vermittelt. D.h. nicht, daß Du Theater spielen sollst, aber üben, selbstbewußt, sachlich und bestimmt Deine Anliegen vorzutragen ohne weinerlich, hysterisch oder blockiert zu reagieren. Und nicht in Ohnmacht und Hilflosigkeit zu verfallen oder gar wie ein explodierender Vulkan zu reagieren. Das ist im Berufsleben nicht angemessen und bringt Chefs vor allem sofort selbst in eine Blockadehaltung und in Widerstand. Der will Dir dann inhaltlich gar nicht mehr zuhören, sondern das Gespräch beenden und Dich schnellstmöglich aus dem Büro haben.

Tatsächlich macht deine Kollegin das ja gar nicht so ungeschickt. Vielleicht kannst Du Dir was von ihr abschauen. Nicht das Lügen, aber vielleicht den Umgangston in Gesprächen mit dem Chef.

Hilfreich wäre es auch, Dich nicht mit dem Gedanken an die Gerechtigkeitsfrage zu blockieren, daß die Kollegin entlassen gehört, weil sie lügt und die andere Kollegin zu Unrecht entlassen wurde. damit hast Du nichts zu tun. Wenn der Chef es so bewertet, daß im Sinne der Firma ihr Aufgabengebiet besonders wichtig ist und sie einen besonders guten job macht, dann ist das so. Er hat das recht als Chef so zu werten. Und kein Chef möchte von seiner Mitarbeiterin vermittelt bekommen, er habe einen Fehler gemacht als er der Kollegin Zugeständnisse gemacht hat, um sie zum Bleiben zu bewegen. Chefs mögen es nicht, wenn ihre Entscheidungen negativ bewertet werden.

Wichtig ist, daß Du souverän bei Dir und Deinen guten Leistungen bleibst und Deinem Verdienst für die Firma und das hervorhebst. Also nicht so sehr: "Die muß weg", sondern "ich bin super und wäre nur schwer zu ersetzen"

Und wenn die Arbeit der Kollegin so wichtig ist für Eure Firma und sie vielleicht keine Vertretung hat und vielleicht noch besser bezahlt wird und sonstige Prioritäten hat, wäre es nicht vielleicht interessant, ihr Aufgabengebiet zu übernehmen? Wäre das was für Dich? Hättest Du Lust auf die Aufgabe?

Weiterhin :

Zu Deinem aktuellen Arbeitsplatz würde ich - später nach Klärung des aktuellen Gesprächs - schauen, ob das den Arbeitsschutzrichtlinien entspricht und ggf. Schritte einleiten.

Zu dem Vorstellungsgespräch wünsche Ich Dir viel Glück. Man muß nicht jede Frage ausführlich beantworten. Eine Floskel "aus persönlichen Gründen" reicht. Falls die dann wider Erwarten noch mal nachhaken, kannst Du souverän antworten, daß Du die persönlichen Gründe nicht näher ausführen möchtest. Den Rest wird sich jeder personaler denken. Und es ist auch völlig üblich, daß Menschen den Arbeitgeber aus persönlichen Gründen wechseln. Neben mehr Gehalt, bessere Arbeitsbedingungen und Aufstiegsmöglichkeit, sind persönliche Gründe wohl der häufigste Wechselgrund. Wenn Du Deinem potentiellen Arbeitgeber vermitteln kannst, daß er einen Volltreffer mit Dir landet, erfahren, fleißig, zuverlässig, kann ohne große Einarbeitung sofort den job übernehmen, dann ist dem sowas von egal, welche persönlichen Gründe Dich zum Wechsel treiben. Hauptsache er bekommt seine Vakanz reibungslos mit einer TOP-Kraft besetzt.

Ich wünsche Dir einen kühlen Kopf für beide Gespräche. Viel Glück.
Vielen Dank für deine Mühe und den tollen Beitrag, der hilft mir..
 

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