Eure Meinung zum Bürgergeld?

[Andreas900]

Dito. Von daher wirst du jetzt nochmal durch mich korrigiert 😉

Mit einer Querschnittslähmung kann man durchaus noch arbeiten, sofern man nicht vom Hals abwärts gelähmt ist. Ansonsten ist mit einer Querschnittslähmung durchaus eine Schreibtischtätigkeit möglich. Meistens beziehen zwar Querschnittsgelähmte eine volle, oder teilweise Erwerbsminderungsrente, aber eben nicht alle.

Mit gesetzlichen und privaten Unfallversicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherungen, Berufsgenossenschaften usw. gibts oft viel Ärger wegen diverser Kosten. Es gibt hier leider auch einige Fälle wo sich um Zahlungen gedrückt wird. Man sollte nicht dem Irrtum unterliegen, dass in jedem Falle gezahlt wird, wenn man schwer verunfallt oder erkrankt.
Ich war mal in einem Forum unterwegs, wo es genau um diese Thematik geht. Wo einst Erwerbsfähige schwer verunfallt sind und sich mit Hartz IV über Wasser halten müssen, weil die Versicherungen nicht zahlen wollen.

Hartz IV: Jobcenter verweigert Rollstuhlfahrer barrierefreie Wohnung

Für einen Rollstuhlfahrer und seine Frau wurde die Miete für eine barrierefreie Wohnung trotz erhöhter Dringlichkeit vom Jobcenter nicht gezahlt.

www.hartziv.org

Dieser Rollstuhlfahrer bekommt auch Hartz IV. Warum? Keine Ahnung. Meiner Ansicht nach hat er im Hartz IV Bezug auch nichts verloren, dennoch bezieht er laut Artikel schon ein paar Jahre Hartz IV.

Du hast vollkommen Recht!
Ja es gibt Versicherungen die sich weigern zu zahlen und das kann man ausführen zu jedem vorher genannten Punkt:
Ja es gibt Menschen, denen zu Unrecht Leistungen gekürzt werden
Ja es gibt Menschen, die arbeitsunfähig sind aber dies nicht anerkannt bekommen
Ja es gibt sehr fleißige Menschen, die dennoch kaum Einkommen haben
Ja es gibt diverse Ungerechtigkeiten in und außerhalb des Sozialsystems

Das gleiche ist auf jedes System übertragbar
Es gibt auch im Justizsystem Fehlentscheidungen. Menschen die unschuldig Jahrzehnte im Knast sitzen. Dennoch kommt keiner daher und fordert die Entlassung aller Gefangenen, weil Unschuldige darunter sein können.

Aber wenn z.B. die Versicherung nicht zahlt, warum setzt man dann nicht dort an? Machen wir dann doch einen Thread darüber, dass Versicherungen falsch und ungerecht handeln.

Ich sage es erneut: stellen wir uns die systemische Frage.

• Stellt euch die Frage ob es systemisch gerecht und sinnvoll ist, dass ihr mehr Steuern zahlt damit Andere die Freiheit haben zu arbeiten oder nicht -> Der Meinung könnt ihr ja sein! Nur fehlen vielen die das sagen die Eier wirklich mehr Steuern zahlen zu wollen....
• Stellt euch die Frage, ob es für eine Gesellschaft, die demografisch bedingt eine zunehmende Knappheit an Arbeitskräften hat, sinnvoll ist Arbeit völlig freiwillig zu gestalten -> Auch der Meinung könnt ihr sein. Auch hier aber braucht ihr die Eier im Ernstfall

Man kann sehr viel optimieren:

• Sei es die Sicherheit, dass es weniger Fehlentscheidungen gibt
• Die bessere Wiedereingliederung in Arbeit
• Bessere Fortbildung und Bildung allgemein

Aber es ist doch völlig falsch die Fehler die Versicherungen machen, das falsche Verhalten von diversen Menschen in irgendeiner Weise pauschal durch ein Sozialsystem auffangen zu wollen.

Nach der Logik könnte man auch für einen Mindestlohn von 50 €(!) die Stunde eintreten. Schließlich kann es ja sein, dass man einen pflegebedürftigen Menschen betreut, die Pflegekasse nicht zahlt und man aufgrund der Pflege nur 15 Stunden die Woche arbeiten kann. Dann müssen die 15 Stunden ja für den Unterhalt von zwei Personen plus Pflege reichen!

Aber so kann man kein System betrachten.

 

[CabMan]

Die meisten Wohlhabenden haben geerbt.

Ja, und die meisten Märchen haben die Gebrüder Grimm geschrieben.
Ich habe auch geerbt, ich bin auch wohlhabend. Ich bin aber nicht wohlhabend, weil ich geerbt habe. Was ist für Dich wohlhabend?
Bin ich wohlhabend, weil ich kein Anspruch auf Bürgergeld habe?

 

[Kareena]

Klar, bei Dir gibt es immer jede Ausprägung von Problemen. Und wer soll nun was unternehmen? Wer ist dieser "wir"? Du gehörst ja auch zum wir und was machst Du? Worauf wartest Du?

Ich möchte nur aufzeigen das Fleiß und Erfolg nicht immer kompatibel ist. Mit Wir meine ich die Gesellschaft bzw. Politik.

 

[CabMan]

Es gibt auch fleißige die keinen Wohlstand haben. Nicht jeder der Wohlstand hat ist automatisch fleißig.

Das liegt daran, dass das Leben nicht immer gerecht ist.

 

[Kareena]

Die Rechte sind für alle gleich. Nur nicht die Möglichkeiten. Fordern kann man viel wenn der Tag lang ist, auch rosarote fliegende Einhörner als Transportmittel. Ob irgendwer darauf reagiert ist aber eine andere Frage. Vor allem wenn man das Zauberwort nicht mehr kennt, das in meiner Kindheit noch jedem Kind eingebläut wurde. (Wie lautet es? Geht mit B... an.) Aber das ist heute vermutlich gar nicht mehr menschenwürdig oder so, weil ja jeder fest mit den gebratenen Tauben rechnet, die ihm bald ins Maul fliegen werden ...


Und was wollen die Jüngeren dagegen machen?
Die müssen dort noch viel mehr schauen als hierzulande, es selber zu was zu bringen, denn von der Sozialhilfe dort kann niemand leben. Und wer studiert, startet mit irrsinnigen Darlehensschulden wegen der Studiengebühren ins Arbeitsleben.

Wenn die Leute langfristig verweigern, dann muss die Politik bzw. Wirtschaft etwas unternehmen.

Ja, weil die Leute sich nicht mehr veräppeln lassen und jetzt auch mal Forderungen stellen.

 

[Kareena]

Der Hamster geht freiwillig ins Rad und kann es auch jederzeit freiwillig verlassen. Wenn ein Fleißiger es nicht zu Wohlstand bringt, muß er sich fragen wo das verdiente Geld hin geht. Oder wie er sich verbessern kann - Stellenwechsel, Fleißige nimmt man überall.

Man müsste dieses Hamsterrad verlassen...Das betrifft aber alle.

Das hat mit verbessern nichts zutun. Fleiß alleine ist kein Garant für den Erfolg. Nur leider wird etwas anderes suggeriert.

 

[Andreas900]

Was wäre denn die richtige Lösung?
Was soll mit Leuten gemacht werden, die auf dem Arbeitsmarkt nicht Fuß fassen können?
Bei denen alle Bemühungen nichts bringen.

Du formulierst dies so als wenn es die Regel wäre, dass man dies beurteilen kann. Wie?

Max Mustermann wird mit 40 arbeitslos, hat eine 08/15 Ausbildung zum Industriekaufmann, ein paar Bandscheibenvorfälle aber ist noch voll arbeitsfähig.
Wann beurteilst du wie, dass er nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt Fuss fassen kann?
Nach einem Jahr? Zwei? Zehn?
Und warum schafft es Lisa Müller, die ebenfalls mit 40 mit der gleichen Qualifikation arbeitslos geworden ist, Arbeit zu finden? Vielleicht sogar trotz zwei Kinder, die sie betreuen muss und deswegen es sogar noch schwerer bei der Suche hat.....

Du verwendest das Wort "können". Ich hasse diese Wort in der Diskussion (nichts gegen dich!). Das Wort "können" versimplifiziert etwas auf ja oder nein. Anstatt zu überlegen, wie Max Mustermann Arbeit finden kann, wird einfach nach einigen Jahren gesagt: Siehste, er kann ja nicht!

Zum Thema Lösung: Ich habe ja schonmal angedeutet, was eine Idee wäre, etwa eine jedem arbeitsfähigem Hilfeempfänger staatlich angebotene Arbeit.
Oder zumindest nicht den derzeitigen Weg zu gehen, dass sich Arbeit im Vergleich zu sozialen Leistungen immer weniger lohnt.

 

[CabMan]

Unser System wird ja dadurch am laufen gehalten, dass man einen Prellbock hat, auf den man voller Neid und Missgunst schaut, weil man nur sieht, was man sehen will. Dass die angeblich auspennen können und den ganzen Tag nichts tun.

Das verstehe jetzt, wer will. Es ist nunmal logisch (für mich jedenfalls), dass die arbeitende Bevölkerung unser System am Laufen hält. Wieso soll unser System jetzt durch einen Prellbock am Laufen gehalten werden? Ich verstehe Dein System jetzt leider nicht. Nebenbei: ich habe Mitgefühl mit denjenigen Hilfe-Empfängern, die zu wenig verdienen oder die keinen Job finden oder die nicht arbeiten können. Ich verachte diejenigen, die unser Sozialsystem einfach nur ausnutzen. Aufgabe des Staates ist es, dieser Sozialschmarotzer habhaft zu werden, auch wenn sie nur einen geringen Prozentsatz ausmachen. Andernfalls könnte man ja auch geblitzte Autofahrer einfach fahren lassen, weil deren Anteil sicherlich auch nur gering ist.

 

[Kareena]

Das liegt daran, dass das Leben nicht immer gerecht ist.

Richtig, deswegen muss man aber kein Unsinn erzählen.

 

[Insta]

Wenn die Leute langfristig verweigern, dann muss die Politik bzw. Wirtschaft etwas unternehmen.

Ja, weil die Leute sich nicht mehr veräppeln lassen und jetzt auch mal Forderungen stellen.

Was unheimlich hilft beim Forderungen stellen (klappt auch bei Chefs): Leistung bringen. Du bringst Leistung und dann wir das belohnt. Hast Du das schon probiert?

Was weniger erfolgreich ist: Nur Fordern.