Meine Frage ist ob und wie man Menschen ( Freunden, Familienmitgliedern oder Partnern) mit Depressionen helfen kann.
Ja, mit Verständnis haben und da sein, wenn man gebraucht wird.
Immer wieder fragen, ob man irgendwas mit unternehmen würde, und auch wenn die Antwort immer wieder nein ist, trotzdem immer wieder fragen. So vermeidest du, dass sie sich ausgegrenzt und alleine fühlen. Es hilft schon zu wissen, dass trotzdem jemand da ist und man nicht total isoliert ist.
Keine gut gemeinten Floskeln. Damit fühlt man sich unverstanden und fühlt sich genötigt sich zu verstellen.
Und nicht ständig fragen, wie man helfen kann, sondern Kleinigkeiten einfach machen.
Bsp: Du sagst, wenn ich dich irgendwohin fahren soll oder mitkommen soll, sag Bescheid. Natürlich wird das nie passieren.
Deshalb.... du weißt, dass er irgendwohin muss und es vor sich her schiebt. Einfach sagen, ich hole dich morgen um x Uhr ab, dann gehen wir dorthin.
oder Bsp. aus meinem Umfeld
Guter Freund (auch depressiv) hat Stress mit seinem Vermieter und die Kündigung droht. Er schiebt es immer weiter vor sich hin, die Frist rückt immer näher. Nach einer neuen Wohnung wird natürlich auch nicht gesucht. Ich habe mich einfach Zuhause hingesetzt und einen Brief für ihn geschrieben und dann per Mail geschickt und dazu geschrieben. Hier eine Vorlage, damit du einen Anfang hast. Wenn irgendwas nicht passt, tausche es einfach mit den passenden Werten (Fälligkeit, Beträge etc.) aus. Und dazu ein paar Links von aktuell freien Wohnungen, die von Miete, Größe und Lage ähnlich sind, falls der Brief keinen Erfolg hat.
Als er vor einem Jahr eine Arbeit gesucht hat, habe ich zu ihm gesagt, dann lass uns doch gleich mal schauen. Was kannst du dir vorstellen, zu machen? Oh, Kontaktaufnahme per Mail. Ist das ok, was ich geschrieben habe .Er nickt und ich klicke auf absenden. Und letzte Woche hat er erfahren, dass er Anfang März von der Firma übernommen wird und kein Leiharbeiter mehr ist.
Aber trotzdem darauf achten, dass nicht alles von dir erledigt wird und du seinen ganzen unangenehmen Aufgaben erledigst. Helfen und unterstützen, damit sie sich nicht überfordert fühlen. Aber nicht komplett aufopfern. Wo du helfen kannst, mach es. Wenn du merkst, dass es dir zu viel wird, einen Gang zurückschalten. Du bist nicht für alles verantwortlich