Für solche Zwecke hat ein vernünftiger Hauseigentümer bzw. eine vernünftige Eigentümergesellschaft etwas, was sich Rücklagenkonto nennt. Jeden Monat eine kleine Summe auf ein extra Konto eingezahlt im Rahmen der normalen Nebenkosten, und wenn dann irgendwelche Baumaßnahmen, Sanierungen etc. nötig sind, hat man schon mal eine Anzahlung bereit. Wie heißt der alte Spruch, Eigentum verpflichtet. Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Ein Haus- oder Wohnungseigentümer der leichtsinnig auf die Bildung von Rücklagen verzichtet, braucht sich nicht wundern wenn ihn irgendwann die Kosten eiskalt erwischen.
Genauso ist es!
natürlich ist ese nicht schön, wenn man plötzlich mit Kosten konfronitert wird, die man so nicht auf dem Schirm hatte.
Klar. Aber wie Du sagst: Eigentum verpflichtet und wenn ich zB einen großen Baum auf meinem Grund habe und der bekommt beim Sturm Schräglage, dann muss ich ihn auch so schnell wie möglich entfernen lassen, egal ob mir das gerade finanziell in den Kram passt.
Als Immobilienbesitzer ist man eben in der Pflicht: Eine Immobilie zu besitzen bringt viele Vorteile aber eben manchmal auch Nachtteile.
Grundsätzlich muss man eben auch festhalten: Wer eine Immobilie besitzt ist ja auch in gewisser Weise privilegiert. Jaja, ich weiß: ALLE Immobilienbesitzer sind natürlich ganz arme Schlucker und haben sich ihr Häuschen vom Munde abgespart und haben jetzt nichts mehr übrig.
Aber bleiben wir doch mal bei der Realität:
Natürlich gibt es solche Leute auch und ich finde es wichtig, dass für diese Art Härtefälle gesorgt wird (also zB in einer Art Notfallfond, wo diejenigen unterstützt werden, deren selbstgenütztes Wohneigentum in akuter Gefahr wäre). Aber hier klingt es schon wieder so, als wäre das die Mehrheit.
Komisch oder?
Bei SOLCHEN Fragen wird plötzlich nach einer Minderheit gegangen und sonst heißt es immer: Ja, man kann doch nicht immer von der armen Minderheit ausgehen (zB Sozialhilfeempfänger, die arbeitsunfähig sind)- die Minderheit kann doch nicht die Regeln bestimmen,,,,
Nein, ernsthaft: Meiner Meinung nach müssen Gesetze und Regeln den größten Nützen für die Allgemeinheit haben. UND sie müssen zusätzlich die Enden am unteren und am oberen Rand absichern: Also Härtefälle sollen nicht über die Klinge springen müssen und Superprivilegierte sollen nicht beschummeln können. Wer ein kleines Häuschen hat, der soll nicht pleite gehen, weil er keine Kohle hat, für die energiesanierung, aber wer einen Wohnblock aus den 60ern besitzt und den runterkommen lässt, der soll meinetwegen auch zur energetischen Sanierung gezwungen werden.
Und genau in diese Richtung geht es ja. Die EU-Kommission legt ja extra fest, dass es Konzepte zur solzialverträglichkeit geben muss.
Versteht mich nicht falsch: natürlich gibt es immer "Schwache", denen dann natürlich geholfen werden muss, denn es ist ja nicht im Sinne des Erfinders, Leute zum Bankrott zu treiben, aber es kann auch nicht sein, dass man es sozusagen so hinstellt, als wären Immobilienbesitzer grundsätzlich bedürftig, bzw als Bedürftige zu behandeln, egal wie gut gestellt sie sind.
Es kann nicht sein, dass zB jemand eine sehr alte Hütte mit unglaublichem Energieverbrauch nicht beizeiten zumindest einigermaßen fit macht (und nur darum geht es: Es geht darum, die total inneffizienten Häuser stückweise ein wenig fitter zu machen.) Wir haben Energiemangel und da kann es nicht sein, dass nicht JEDER sein möglichstes tut, Energie zu sparen.
Gerade wenn man ein sehr ineffizientes und altes Haus hat, dann ist man sowieso gut beraten, es zu ertüchtigen, damit einem die Energiekosten nicht explodieren und auch um die Bausubstanz zu erhalten. Ein schlecht gedämmtes Haus, der Energieeffizienzklasse G wird vermutlich beizeiten auch Schimmelprobleme oder dergl. bekommen.
Ich finde es außerdem mehr als befremdlich: Sonst scheert sich doch auch keiner um die Menschen, die nicht gut vorgesorgt haben oder dies nicht konnten. Und jetzt plötzlich sollen sie herhalten?
Klar: bei Umweltfragen ist plötzlicher jeder Immobilienbesitzer ein hart arbeitender Mensch, der sich das kleine Häuschen abgerungen hat und jetzt am Rande der Pleite ist, und jeder Viehzuchtbetrieb ist natürlich der kleine Bauer mit seinen 20 Tieren, die er alle von Hand aufzieht...
Plötzlich gibt es sie nicht mehr: die Trittbrettfahrer im System. Plötzlich ist keine Rede mehr von irgendwelchen potentiell zu "faulen" Menschen, die es versäumt haben, vorzusorgen oder die sich auf Kosten der Allgemeinheit bequem zurücklehnen und andere "machen" lassen.
DAs muss man echt nicht verstehen oder?
Und das sage ich als jemand, auf den es ganz sicher mal zukommen wird, dass er sein Elternhaus sanieren muss. Natürlich habe ich Angst vor (zu) hohen Kosten und natürlich hoffe ich darauf, dass, sollte ich es nicht stemmen können, es entsprechende Regelungen gibt, die es mir ermöglichen.
Aber mir ist eben auch klar, dass Umweltschutz nicht funktionieren KANN, wenn nicht alle irgendwie die Zähne zusammenbeißen. Also beginne ich bereits jetzt zurückzulegen, um bereit zu sein für EGAL an welchem Ende es mal eng werden könnte.
DAs gute am Immobilienbesitz ist ja: Im Gegensatz zum Mieter KANN der Immobesitzer meist auch viel mehr zurücklegen, weil die laufenden Kosten viel geringer sind.