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Fachkräftemangel - Wo ist er ?

Daoga

Urgestein
Klingst als bist Du im falschen Bundesland, @MisterEko Sicher nicht Bayern, oder? Hier kann man sich nämlich vor Stellenausschreibungen kaum retten.

Noch dazu kommen, viele Millionen Arbeitslose in diesem Land.
Wenn es einen tatsächlichen Mangel gäbe, wie können dann Millionen Menschen ohne Arbeit sein?
Bei einem echten Mangel würde doch massiv umgeschult, aus- und weitergebildet werden.
Davon bekomme ich nichts mit.
Die gelten als zu alt, sind aufgrund Krankheit oder Behinderung nicht unbegrenzt einsatzfähig, sind aus allem möglichen Gründen, nicht alle davon fremdverschuldet, langzeitarbeitslos, sind zu unbeweglich (Wohnen auf dem Land, kein Führerschein, angekettet an Familie oder anderes) und haben tausend andere Gründe, warum keine Umschulung, Aus- und Weiterbildung oder Umzug in Gebiete mit mehr Arbeitsplätzen möglich ist. Siehe Thread "Bürgergeld", weitere Diskussion dort.

Und wie soll das funktionieren?
Wahrscheinlich wieder dieser alte Slogan "Inder statt Kinder". Söder hat doch schon fleißig um Fachkräfte aus dem Ausland geworben, die sollen dann wahrscheinlich für lau schuften, wo man keine Deutschen mehr für lau findet.
 
G

Gelöscht 125807

Gast
Und wie soll das funktionieren?
In dem in Branche x geklagt und gejammert wird es gäbe Mangel, was die jungen Leute auf die Idee bringt oh das lerne ich, weil Zukunft gesichert, was dann am Ende ein Überangebot an Kräften sichern soll und schon machst du 4 Wochen unbezahltes Praktikum vor Stellenantritt weil du dann merkst ups, da stehen noch 15 andere.
 

MisterEko

Aktives Mitglied
Und wie soll das funktionieren?
Ganz simpel.
Der Arbeitsmarkt, wird genauso wie jeder andere Markt, von dem Prinzip "Angebot und Nachfrage" bestimmt.
Solange das Angebot (in dem Fall potenzielle Mitarbeiter) groß ist, die tatsächliche Nachfrage (in dem Fall zu besetzende Stellen) aber gering ist, wird das immer dazu führen, dass die Preise (in dem Fall die Löhne) gering bleiben.
Gäbe es diesen Fachkräftemangel, der mittlerweile seit Jahrzehnten herumgeistert, tatsächlich, dann müssten in den letzten Jahren die Reallöhne massiv gestiegen sein.
Genau das Gegenteil ist der Fall.
Ein tatsächlich knappes Angebot führt immer zwangsläufig zu höheren Preisen.
Konnten wir im letzten Jahr ganz gut bei den Gaspreisen beobachten.
Auf dem Arbeitsmarkt scheint dieses Prinzip allerdings nicht zu gelten.
Und genau deswegen sollte man hellhörig werden.


Für Unternehmen ist es im Zweifelsfall IMMER besser, von einem Fachkräftemangel zu sprechen, unabhängig davon, ob er real existiert oder nicht.
So bleibt der Nachschub an potenziellen Mitarbeitern konstant hoch.

Gäbe es einen Mangel, dann würde man doch zunächst versuchen, die Millionen Arbeitslosen, die bereits in Deutschland vorhanden sind, in Lohn und Brot zu bringen.
Das passiert nicht.
Man redet stattdessen permanent von Zuwanderung.
Wandern hier tatsächlich jedes Jahr tausende Ingenieure, Pflegekräfte und IT-Spezialisten ein?
Ich wage es zu bezweifeln.
Falls dann doch mal die ein oder andere echte Fachkraft hier einwandern will, erkennt man ihren Abschluss nicht an.
Macht aus einer kroatischen Sozialpädagogin eine Pflegehelferin zum Mindestlohn...
Nur mal so ein Beispiel aus meinem eigenen Bekanntenkreis.
 

MisterEko

Aktives Mitglied
Klingst als bist Du im falschen Bundesland, @MisterEko Sicher nicht Bayern, oder? Hier kann man sich nämlich vor Stellenausschreibungen kaum retten.
Ich lebe in Bayern.
Genau genommen in der Oberpfalz.

Stellenausschreibungen gibt es jede Menge.
Das ist korrekt.
Gefühlt 90% davon Zeitarbeit oder Hilfsarbeiterjobs, oder Hilfsarbeiterjobs via Zeitarbeit.
Die Unternehmen, die dann selbstständig jemanden suchen, sind oft nicht bereit, auch nur ansatzweise einen vernünftigen Lohn zu zahlen.
Nur mal als Beispiel, um Zahlen zu nennen.
Mir wurden letztens für eine Gruppenleiterposition bei einem Mittelständler, 2600€ brutto im Monat angeboten. Kein Weihnachtsgeld, Kein Urlaubsgeld.
In meinem aktuellen Job verdiene ich wesentlich mehr.
Da ich mich aus einer festen Position heraus bewerbe, werde ich natürlich keinen Job annehmen, bei dem ich mich finanziell massiv verschlechtere.
Ich bin Mitte 30, werde demnächst heiraten und paar Kinder in die Welt setzen
Wie weit kommt man da als Familienvater mit 2600€ brutto?

Erschreckend auch, mit welcher Selbstverständlichkeit, da die Verantwortlichen vor einem sitzen, einem so ein lächerliches Angebot vorlegen und meinen das wäre ein angemessener Lohn.
 

Streifenkarl

Aktives Mitglied
Also wer glaubt, es gäbe keinen Fachkräftemangel, der möge bitte mal versuchen, kurzfristig ein Haus zu bauen oder sonstige größere Handwerkerleistungen in Anspruch zu nehmen. Auf meinen Dachstuhl musste ich fast 2 Jahre warten und dafür noch Expresszuschlag zahlen.

Von der Situation im sozialen und Bildungssektor will ich als Mitarbeiter im Bildungsministerium garnicht anfangen. Von der Medizin erst recht nicht. Und damit meine ich nicht die extrem unterbezahlten Ausbeuterstellen in der Pflege, auch kompetente Ärzte sind extreme Mangelware.

Oder zum Beispiel IT: Hier ist seit 4 Jahren die Stelle des Datenschutzbeauftragten vakant, die extrem gut eingruppiert ist und die Möglichkeit zur Verbeamtung im gehobenen Dienst bietet. Es kam noch nicht eine qualifizierte Bewerbung. Deshalb muss ich den ganzen Mist vertretungsweise machen, obwohl ich mich eigentlich als Systemintegrator beworben habe und viel lieber praktisch arbeite. :rolleyes: 😐
 

MisterEko

Aktives Mitglied
Also wer glaubt, es gäbe keinen Fachkräftemangel, der möge bitte mal versuchen, kurzfristig ein Haus zu bauen oder sonstige größere Handwerkerleistungen in Anspruch zu nehmen. Auf meinen Dachstuhl musste ich fast 2 Jahre warten und dafür noch Expresszuschlag zahlen.
Und du bist sicher, dass das etwas mit einem Fachkräftemangel zu tun hat?
Nehmen wir mal an, dass diese These so korrekt ist.
Dann stellt sich doch direkt die Frage, warum gerade das Handwerk ein "Problem" hat.
Das ist ja ein Bereich, in dem die Arbeitsbedingungen zum Teil sehr belastend sind (lange Arbeitszeiten, körperlich stark fordernd, oftmals bei Wind und Wetter draußen etc.) noch dazu kommen geringe Löhne in dem Bereich.
Nun lässt sich ersteres sicherlich nicht ohne weiteres ändern, da es einfach ein elementarer Teil des Jobs ist.
Löhne lassen sich allerdings schon ändern.
Auch bei den Arbeitsbedingungen könnten neue Konzepte zumindest versucht werden (4 Tage Woche, mehr Urlaub etc.), um die Attraktivität, dieser Berufe zu steigern.
Und nur, damit wir uns richtig verstehen.
Ich will gar nicht andeuten, dass die Unternehmer alle gierig sind und nicht mehr zahlen wollen.
Viele können schlicht nicht mehr zahlen.
Was zum großen Teil an der hohen Abgabenlast hierzulande liegt.
Das ist aber dann eher ein politisches Problem.
Würde dem Arbeitnehmer mehr vom Brutto bleiben, dann wäre damit auch schon viel erreicht.

Habe gerade mal geschaut.
Wir haben aktuell sage und schreibe 3.465.000 Arbeitslose in Deutschland!
Nun mag der Einwand durchaus berechtigt sein, dass nicht jeder davon wieder in den Arbeitsmarkt integrierbar ist.
Aber würde man es mit einer gesellschaftlichen sowie politischen Kraftanstrengung vollbringen, nur 20% dieser Personen wieder in Lohn und Brot zu bringen, dann sprechen wir von 693.000 Personen, die gegen einen Mangel ankämpfen könnten.
Das wären gleichmäßig auf Deutschland verteilt, pro Bundesland mehr als 40.000 Menschen..

Wir haben in Deutschland mittlerweile in manchen Städten regelrechte Hartz4-Dynastien.
Junge gesunde Menschen, die keiner Arbeit nachgehen, zum Teil keinen Beruf erlernt haben und bereits ab dem 18ten Lebensjahr "Hartzen".
Hier gibts halt nur einen Ansatz, um Arbeit wieder attraktiv zu machen.
Entweder müssen die Löhne rauf, oder Sozialleistungen müssen runter.
Wenn jemand 40h die Woche auf Mindestlohnlevel arbeitet, und letztendlich kaum mehr in der Tasche hat als jemand der Bürgergeld bezieht, dann stellt sich die Frage, wozu man überhaupt arbeiten gehen soll.
Auch dies sehe ich als rein politisches Versagen.

auch kompetente Ärzte sind extreme Mangelware
Wenn das tatsächlich so ist, warum wird dann aufgrund eines NC´s jedes Jahr hunderten oder gar tausenden jungen Menschen in Deutschland, die Aufnahme eines Medizinstudiums verwehrt?
 
G

Gelöscht 125807

Gast
Also wer glaubt, es gäbe keinen Fachkräftemangel, der möge bitte mal versuchen, kurzfristig ein Haus zu bauen oder sonstige größere Handwerkerleistungen in Anspruch zu nehmen. Auf meinen Dachstuhl musste ich fast 2 Jahre warten und dafür noch Expresszuschlag zahlen.

Von der Situation im sozialen und Bildungssektor will ich als Mitarbeiter im Bildungsministerium garnicht anfangen. Von der Medizin erst recht nicht. Und damit meine ich nicht die extrem unterbezahlten Ausbeuterstellen in der Pflege, auch kompetente Ärzte sind extreme Mangelware.

Oder zum Beispiel IT: Hier ist seit 4 Jahren die Stelle des Datenschutzbeauftragten vakant, die extrem gut eingruppiert ist und die Möglichkeit zur Verbeamtung im gehobenen Dienst bietet. Es kam noch nicht eine qualifizierte Bewerbung. Deshalb muss ich den ganzen Mist vertretungsweise machen, obwohl ich mich eigentlich als Systemintegrator beworben habe und viel lieber praktisch arbeite. :rolleyes: 😐
Das bedeutet jedoch nicht, dass dieses Problem flächendeckend existiert.
Ja es gibt diese Bereiche.
Aber selbst das Arbeitsministerium hat zugegeben das es keinen flächendeckenden Fachkräftemangel erkennen kann, ich weiss nicht ob ich externe Inhalte verlinken darf, aber wer möchte, wird es finden bei der Suchmaschine eures Vertrauens.

Warum sollen sie auch jemanden einstellen Wenn du das ganze Vertretungsweise übernimmst?
Da würde ich als Unternehmer der Belegschaft auch erzählen es gibt nix macht mal schön spar ich ja Gehalt..
 

MisterEko

Aktives Mitglied
Also wer glaubt, es gäbe keinen Fachkräftemangel, der möge bitte mal versuchen, kurzfristig ein Haus zu bauen oder sonstige größere Handwerkerleistungen in Anspruch zu nehmen. Auf meinen Dachstuhl musste ich fast 2 Jahre warten und dafür noch Expresszuschlag zahlen.
By the way.
Auch hier gilt das Prinzip von "Angebot und Nachfrage".
Wenn die Handwerksbetriebe, tatsächlich in der Lage wären, sich vor Aufträgen nicht retten zu können.
Dann würden diese ihre Preise dementsprechend nach oben anpassen.
Handwerksleistungen würden also astronomisch teuer werden.
Handwerksbetriebe könnten gigantische Umsätze erzielen.
Diese Umsätze könnten hergenommen werden, um die Löhne so attraktiv zu gestalten, dass man sich vor lauter Bewerbern kaum retten kann.

Wenn jemand eine Stellenanzeige aufgibt, in der er einen Maurer sucht, Lohn 7000€ Brutto im Monat, dann hat er innerhalb einer Woche 100 Bewerbungen auf dem Tisch.
Weil dann z.B. alle, die irgendwann mal Maurer gelernt haben, aktuell aber bei BMW am Fließband stehen, weil dort der Lohn besser ist usw. plötzlich doch wieder für ihren Job zu haben wären.

Was beobachten wir aber in der Realität?
Sinkende Löhne!
Wie passt das zusammen?
 

Revan233

Aktives Mitglied
By the way.
Auch hier gilt das Prinzip von "Angebot und Nachfrage".
Wenn die Handwerksbetriebe, tatsächlich in der Lage wären, sich vor Aufträgen nicht retten zu können.
Dann würden diese ihre Preise dementsprechend nach oben anpassen.
Handwerksleistungen würden also astronomisch teuer werden.
Handwerksbetriebe könnten gigantische Umsätze erzielen.
Diese Umsätze könnten hergenommen werden, um die Löhne so attraktiv zu gestalten, dass man sich vor lauter Bewerbern kaum retten kann.

Wenn jemand eine Stellenanzeige aufgibt, in der er einen Maurer sucht, Lohn 7000€ Brutto im Monat, dann hat er innerhalb einer Woche 100 Bewerbungen auf dem Tisch.
Weil dann z.B. alle, die irgendwann mal Maurer gelernt haben, aktuell aber bei BMW am Fließband stehen, weil dort der Lohn besser ist usw. plötzlich doch wieder für ihren Job zu haben wären.

Was beobachten wir aber in der Realität?
Sinkende Löhne!
Wie passt das zusammen?

Du brauchst auch Leute (Auftraggeber) die das bezahlen (können).
Irgendwo oben ist also ein Deckel drauf.
Der Deckel führt dazu, dass die Aufträge über die Zeit abgearbeitet werden, da kein Personal verfügbar ist so dass die Kapazitäten nicht beliebig erweitert werden können.

Im Übrigen können sich Handwerker tatsächlich nicht vor Aufträgen retten.
 

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