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Sinn von Arbeit immer mehr in Frage gestellt?

Luna_New

Aktives Mitglied
Aber ich denke auch mit einer 4 Tage Woche ließe sich 24 / 7 realisieren.
Und das mit nicht dramatisch mehr Personal.
Es könnten halt nicht alle am WE blau machen.
Und wo steht geschrieben, das ich nicht auch mit 30 Std. Arbeit, mit allen Konseqeunzen, glücklich leben kann?
In der Berufswelt sehe ich in Punkto Flexibilität noch viel Luft nach oben. Man muß es halt wollen.
Nochmal. Keiner hat geschrieben, dass man mit 30 Stunden nicht glücklich leben kann. Das Problem ist nur, wenn das alle machen und wir schon so wenig Personal haben, dass jetzt unter Vollzeit schon zu wenig ist, wie willst du dann die Wirtschaft am laufen halten?

Da wird eine 4 Tages Woche auch gehen.
Zu einseitig
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Ist das dein ernst? Meinst du den entzündeten Blinddarm oder die geplatzte Gallenblase oder den Rentner, der gewickelt werden will interessiert, ob es eine 4 Tage Woche gibt und gerade Freitag ist, wo alle dann frei haben?
Es gibt Jobs, da müssen Menschen versorgt werden und da kannst du die 4 Tagewoche niemals durchbekommen. Wir haben jetzt schon Personalnot an allen Ecken und Enden.
Warum soll das nicht gehen?
Das große Problem der Personalnot in diesen Berufsgruppen ist doch gerade die Tatsache, dass diese Jobs so extreme Anforderungen stellen UND so anstrengend sind.
Es gibt viele Leute, die diese Jobs machen würden, aber NICHT zu den aktuellen Bedingungen.
Es ist zB gerade in der Pflege für viele Menschen schlicht nicht mehr zu stemmen, dieses krasse Pensum 5 Stage die Woche (oder mehr) zu stemmen.
Würde man ihnen aber eben eine 4 Tage Woche ermöglichen, wäre der Job deutlich attraktiver: Man hätte mehr Zeit, sich zu erholen und mehr Energie, die anstrengede Arbeit zu wuppen.
Der Job wäre erträglicher und man hätte folglich auch wieder mehr Personal, dass sich dann die zeit eben anders aufteilen könnte.
Wenn man die Stimmen derer liest, die aus der Pflege aussteigen und sich andere Jobs suchen, hört man doch einhellig, dass die extreme belastung durch die Arbeitszeiten ein Hauptfaktor ist, der die Leute hinschmeißen lässt.
Die aktuelle "Taktik" die vorhandenen Kräfte noch mehr auszubeuten wird nicht aufgehen: Man muss die Job (ganz im Sinne der Marktwirtschaft) attraktiver machen und eine 4 Tage Woche wäre ein erster Schritt dazu (zumal in der Schichtarbeit ja eh 10 oder mehr Stunden am Stück gearbeitet wird)
Der Zugewinn an Privatleben würde sich sicher bemerkbar machen.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Vermutlich. Es gibt auch Kleinstädte, die nur Tante Emma Läden haben. Ich habe aufs Dorf angespielt wo gar kein Einkaufsmarkt ist.
"Ruht" sich nicht letztlich JEDE Generation auf der Vorleistung der älteren aus? Eine Generation entsteht aus der vorherigen, profitiert von ihr und gibt dann an die nächste weiter. So muss es ja auch sein.
Hat sich nicht auch die Generation der Boomer auf dem "ausgeruht", was ihre Eltern wieder aufgebaut haben? Hat profitiert und weitergegeben?

Genauso wie eine Generation von den Leistungen ihrer Vorgänger profitiert, so muss auch jede Generation die Fehler ihrer Vorgänger ausbaden. Und da muss die jetzige Jugend auch nicht zu knapp Federn lassen.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Nenn mir einen Grund, warum nicht.
Natürlich geht das mit etwas gutem Willen auch in diesen Berufen.
Die jetzige Vollzeit - Arbeitszeit ist ja kein Naturgesetz.
Ganz genau.
man darf nicht vergessen: Schon jetzt ist ja nur ein Teil aller Jobs in die "normale" 40 Stunden-Woche" gepackt.
Extrem viele Jobs sind schon jetzt ganz anders strukturiert:
Sämtliche Schichtarbeit und der komplette Bereich der Selbständigen (das ist ja auch keine kleine Gruppe)
Hier wird schon längst in diversene Alternativen gearbeitet.

Für mich war zB von Anfang an klar, dass ich nicht der Typ für die klassische 40-Stunden Woche bin.
ich arbeite lieber Selbständig.
Das bedeutet natürlich große Schwankungen an Arbeitspensum, Arbeitszeiten und auch an Einkommen, aber das ist für mich der bessere Weg. Manch einer könnte so nicht leben und braucht diese Regelmäßigkeit- mich schreckt sie ab.
Kann durchaus sein, dass ich zB jetzt noch eine Mail bekomme, die ich heute noch beantworten MUSS- für viele wäre das wohl echt ätzend, mich stört es nicht. Für mich wäre es aber ätzend, wenn ich jeden Morgen um 7 raus müsste. So ist halt jjeder anders: Jeder Mensch, jeder Kunde und jede Tätigkeit. Ist doch schön, dass für jeden was dabei ist.
Beides ist weder richtig oder falsch, sondern eben einfach nur anders und beides ist möglich.
Sich einzureden, Arbeit könnte nur so oder so verrichtet werden ist einfach falsch und hat mit der (auch jetzt schon) stattfindenden Arbeitsrealität nix zu tun.
ich denke, das wichtigste ist, dass man endlich mal aufhört, die Arbeit an solchen Parametern wie 40 Stunden: Ja/nein? zu WERTEN.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
"Ruht" sich nicht letztlich JEDE Generation auf der Vorleistung der älteren aus? Eine Generation entsteht aus der vorherigen, profitiert von ihr und gibt dann an die nächste weiter. So muss es ja auch sein.
Hat sich nicht auch die Generation der Boomer auf dem "ausgeruht", was ihre Eltern wieder aufgebaut haben? Hat profitiert und weitergegeben?

Genauso wie eine Generation von den Leistungen ihrer Vorgänger profitiert, so muss auch jede Generation die Fehler ihrer Vorgänger ausbaden. Und da muss die jetzige Jugend auch nicht zu knapp Federn lassen.
Und was hat das jetzt mit meinem Tante Emma Laden zu tun? Nein, tut nicht jede Generation. Frag mal die, die nach dem Krieg kamen und alles aufbauen mussten.

Das große Problem der Personalnot in diesen Berufsgruppen ist doch gerade die Tatsache, dass diese Jobs so extreme Anforderungen stellen UND so anstrengend sind.
Und wo nimmst du die Leute her, wenn selbst die 40 Stunden Arbeitenden zu wenig sind, weil den Pflegejob keiner machen möchte? Die machen den doch nicht alle nicht nicht, weil sie nicht 40 Stunden arbeiten wollen, sondern deshalb, weil die Bezahlung so schlecht ist, das Klientel so undankbar etc. Frag mal eine Erzieherin oder eine, die es werden wollte und davon abkam.
Die Gründe sind doch ganz andere. Zum einen die anstrengenden Leute, die schlechte Vergütung in Ausbildung und Job, oder das hohe burn out Risiko. Und das wird nicht kleiner weil eine Krankenschwester aus nicht realisierbaren Gründen 30 statt 40 Stunden arbeitet. Das ist nicht in der Arbeitszeit begründet, sondern auch in den intensiven Fällen. Wenn dir jeden Tag 10 Leute wegsterben oder dir die Eltern auf den Keks gehen und die Kinder immer anstrengender und die Leute immer älter, dann bringt dich das genauso an die Grenzen.
Mal auf die Alterspyramide geschaut, wenn die Boomer alt werden? Wer soll die versorgen, wenn alle nur 30 Stunden arbeiten wollen und den Job eh schon keiner machen will?
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Ganz genau.
man darf nicht vergessen: Schon jetzt ist ja nur ein Teil aller Jobs in die "normale" 40 Stunden-Woche" gepackt.
Extrem viele Jobs sind schon jetzt ganz anders strukturiert:
Sämtliche Schichtarbeit und der komplette Bereich der Selbständigen (das ist ja auch keine kleine Gruppe)
Hier wird schon längst in diversene Alternativen gearbeitet.
Du machst einen Kardinalsfehler. Du vergisst die Jobs, die auf Menschen angewiesen sind und dass wir eh Fachkräftemangel haben. Bei Leuten die noch 40 Stunden arbeiten. Jetzt meinst du, rennen sie einem die Bude ein, wenn sie 30 Stunde arbeiten sollen? Das Argument glaube ich nicht. Das allein wird nicht reichen tausende von Pflegekräften, Erziehern, Lehrern oder Krankenschwestern und Bahnpersonal oder Verkäufer rann zu ziehen.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Ist das dein ernst? Meinst du den entzündeten Blinddarm oder die geplatzte Gallenblase oder den Rentner, der gewickelt werden will interessiert, ob es eine 4 Tage Woche gibt und gerade Freitag ist, wo alle dann frei haben?
Es gibt Jobs, da müssen Menschen versorgt werden und da kannst du die 4 Tagewoche niemals durchbekommen. Wir haben jetzt schon Personalnot an allen Ecken und Enden
Nach deiner Logik müsste jetzt bei der 5 Tage Woche am Samstag und Sonntag alles dicht sein und alles liegenbleiben. Tut es aber nicht. Weil in den Berufen wo 24/7 jemand Dienst tun muss eh flexibel eingeteilt werden muss. Bei einer 4 Tage Woche muss dann halt eben anders eingeteilt werden. Und wie Vio schrieb, würden dann wohl auch mehr Leute sich für solche Berufe begeistern lassen.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Es wird schlicht und ergreifend darauf hinauslaufen, dass wir die starren Strukturen unserer Arbeitswelt aufweichen MÜSSEN. Denn das passt viel mehr zur Lebensrealität: Sowohl der des einzelnen, als auch zu den Anforderungen die die Arbeitswelt stellt.

Lehrer sind doch ein gutes Beispiel: Wir definieren zwar eine gewisse Stundenzahl als Vollzeit, aber diese Stunden haben mit der realen Arbeitszeit nicht das geringste zu tun.
Ein lehrer, der zB 30 Stunden hat, der arbeitet locker 50. Und das ist echt ne Hausnummer, die viele nicht mehr zu stemmen bereit sind (aber sie würden vielleicht kürzere Zeiten nehmen und den rest mit etwas anderem füllen oder auch eben mit Teilzeit auskommen- wie es eben zum Lebensentwurf passt)
Hier ist nicht das entscheidende die Arbeitszeit, sondern die Leistung, die am Ende rauskommen muss: Also wie viele Unterrichtsstunden gehalten wurden.
Also wozu dann überhaupt dieses Raster, wenn die Leistung dadurch garnicht abgebildet wird?
Umgekehrt gibt es Fächer, da BRAUCHT man zB an kleineren Schulen garkeinen Lehrer, der 30 Stunden hält.

Und so ist das in vielen Jobs: es gibt Jobs, die messen sich am Endergebnis, andere Jobs messen sich an der "abgearbeiteten" zeit, und wieder andere funktionieren in Schichten. Wer zB an der Supermarktkasse sitzt, der kann seine Arbeit in Stunden messen, der Architekt, der einen gewissen Auftrag fertig stellen muss, kann nicht einfach den Stift fallen lassen, wenn 40 Stunden rum sind. Genauso wie der Chirurg nicht einfach beim 12 Uhr läuten seine Stulle auspacken kann.

All diesen Vielfältigkeiten kann man Rechnung tragen und man wird es auch müssen.

ich habe zB das von der Bäckerei berichtet, die ihre Öffnungszeiten änderte und damit die Personalnot in den Griff bekommen hat: Die bisher üblichen Arbeitszeiten passen einfach nicht zu unserer heutigen Lebensrealität und DESWEGEN gibt es einen Personalmangel. Nicht die Arbeit des Bäckers schreckt die Leute ab, sondern die Arbeitszeiten.
Folge: Anpassung der Arbeitszeiten, wirkt gegen Personalnot.

Unser Leben heute ist flexibler, dh, die Arbeitswelt muss nachziehen. Und in den meisten Branchen ist das eh bereits der Fall.
 

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