Zumal das Ticket ja nur ein erster Schritt in die richtige Richtung ist. Denn bisher gab es vielerorts nunr deshalb lediglich Rufbusse, weil eben nicht ausreichend Kunden für eine richtige Linie da sind. Das heißt ja nicht, dass sich das auf Dauer nicht ändern kann, wenn aufgrund des günstigen Preises mehr Interesse besteht.
Dann war es doch klar, dass man nicht übernacht zigtausend neue Linie schaffen kann (bei denen man noch gar nicht weiß, ob überhaupt ein Interesse besteht). Die entsprechenden Lokführer und Busfahrer müssen erst ausgebildet werden. Das heißt aber nicht, dass auf Dauer nicht doch neue Linien entstehen.
Wir verschwenden so viele Steuergelder, vieles davon sind direkte oder indirekte Subventionen für Firmen und privilegierte Personen. Warum stört es uns nicht, wenn man Banken rettet (man hätte auch sagen können, der Staat sichert nur das Vermögen der Kleinsparer bis zu einer bestimmten Summe ab), aber wehe, der Staat gibt mal Geld für den Bürger aus?
Zumal wir doch ohnehin noch einiges investieren müssen, um die Klimaziele zu erreichen. Nun hat der Staat mal was eingeführt, das zumindest keinem weh tut, die ein oder andere Autofahrt aber dennoch verhindert. Wäre es den Nörglern denn wirklich lieber, wenn man das Ticket wieder abschafft und dann eben anderswo an der Schraube dreht? Spritpreis etwa 20ct. hoch, damit das Autofahren unbequemer wird? Kfz-Steuer verdoppeln um die Leute dazu zu kriegen, das Auto wieder abzuschaffen? Autobahnmaut zusätzlich zur bereits vorhandenen Kfz-Steuer (ohne parallele Steuersenkung wäre das erlaubt)? Noch mehr verpflichtende Energiesanierungen? Oder mehr Vorschriften an die Energieproduzenten, dass dafür der Strompreis steigt?
Ich bin jedenfalls froh, jetzt auch mal in meiner Arbeitsstadt abends mit Kollegen noch wo was trinken gehen zu können, ohne für den Innenstadtbereich nochmals 5€ hinlegen zu müssen. Und davor noch rätseln zu müssen, wie viele und welche Zonen ich dafür brauche. Bzw. wenn ich doch mal mit dem Auto zur Arbeit fahre (wegen Schienenersatzverkehr oder Zugausfall), dann lasse ich das Auto im Firmenparkhaus und fahre mit den Öffis in die Stadt, wenn ich was brauche.
Heißt auch für in die Stadt gefahrene Dörfler, dass weniger los ist und mehr Parkplätze frei sind. Man spart mitunter also doch, wegen weniger Stop&Go und weil man nicht erst 3 Parkhäuser anfahren muss, bis man endlich mal eins findet, das auf der obersten Etage noch nen Parkplatz frei hat. Auch meine Kollegen sagen, dass sie viel leichter einen Parkplatz finden, seit das Firmenparkhaus nicht mehr chronisch überfüllt ist. Weil zumindest jene, bei denen die Öffis erträglich ausgebaut sind, jetzt doch mit Bus und Straßenbahn kommen, was vielen bisher zu teuer war.