Die Grundstücksgrenze ist über fast die ganze Breite mit ca 180cm Höhe mit Holzzaun abgegrenzt, dann folgt eine Thuyahecke, die nicht schützt. Wenn ein Pfeil schräg abgeht oder abprallt, könnte ich also auf meinem Parkplatz erschossen werden. Hinten befindet sich über 3 m Breite mein Häuschen, welches direkt dort gut schützt, am Grundstücksrand ein schmaler Weg (der nötige Grenzabstand) und in der hinteren Ecke mein Kompost und Holzlager. Zudem hat es neben dem Häuschen einen Tisch und zwei Bänke zu einer Feuerstelle auf der einen Seite, ein Erdbeerbeet auf der anderen Seite und hinter dem Erdbeerbeet die Holzterrasse am Haus. Der Pfeil kann u.a. über die Wand beim Tisch durch oder auf der anderen Seite beim Erdbeerbeet durch bis zur Terrasse. Aber diese Eventualitäten hier zu diskutieren finde ich wenig zielführend. Wer denkt, ein Restrisiko müsse ich tragen, so, wie man bellende Hunde hinter einem Zaun akzeptieren müsse (die bei entsprechendem Wesen tatsächlich auch eine Gefahr darstellen können, wenn sie ausreissen), der wird hier Argumente für meine Sicherheit sammeln. Ich werde einen Sachverständigen arbeiten lassen, auf eigene Kosten. Fakt ist, dass ein Risiko bestehen bleibt, welches mein Nachbar absichtlich wieder herbeiführen will. Fakt ist zudem, dass er anfangs ohne jeglichen Schutz unzählige Pfeile geschossen hat, selbst als ich links hinter seiner Zielscheibe - vor meinem Haus - stand. Auch weiss ich nicht, ob nicht noch mehr Pfeile in meinem Garten landeten zu Zeiten, als ich nicht daheim war. Er hat in knapp einem Jahr sicher einige hundert Pfeile geschossen, sobald die Staatsanwaltschaft eingeschaltet war, hat er aufgehört und angegeben "im Moment" (!) nicht mehr auf seinem Grundstück schiessen zu wollen. (Endlich habe ich auch diese Frage beantwortet).
Auf meinem Vorplatz zum Parkplatz hin kann ich keine Wand aufstellen, da der Vorplatz sonst zu schmal wäre um befahren zu werden. Befahrbar muss er sein wegen Lieferungen von Heizstoff und anderem. Ausserdem dürfte ich auch mit Ausnahmebewilligung nicht viel höher als 180 bauen. Mich zu verbarrikadieren funktioniert also nicht. Ich hatte mich bei Schüssen tatsächlich so geschützt, dass ich den Garten / Vorplatz verlassen habe und quasi im Haus eingesperrt blieb, bis er fertig trainiert hatte.
Meine Erleichterung war riesig, als ich endlich wieder in meinen Garten gehen konnte, ohne beschossen zu werden. Das sind Welten Unterschied! Wer sich nicht vorstellen kann, wie es sich anfühlt, Schüsse zu hören, die direkt in seine Richtung abgegeben werden, während er in seinem Garten z.B. Erdbeeren pflückt oder vor seiner Haustür steht, wo ihn ein Abpraller treffen könnte, der kann schwerlich verstehen, wie hoch die Belastung durch die Schüsse war. Darum erachte ich es für nötig, diesen Aufwand zu treiben. Leider. Ist denn Bewegungsfreiheit auf dem eigenen Grundstück zu viel verlangt? Für einige scheinbar schon. Hier scheiden sich die Geister offensichtlich, das lerne ich gerade.