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Demo der Landwirte

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Was ich gesehen habe war nicht angemeldet. Auf einer Brücke wird das nicht genehmigt, eben weil man damit die ganze Stadt lahmlegen kann. Davon gibt es ja dann nicht viele. Da war keine Polizei, keine Ordner, nichts.
Wie das dort war, kann ich nicht beurteilen, doch z. B. die Blockade von Autobahnauffahrten war genehmigt und zumindest in meiner Ecke auch bei Brücken, Kreisverkehr, Kreuzungen.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Also als erstes mal finde ich es natürlich absolut legitim, wenn jemand-egal wer- für seine Interessen demonstriert. So ist das in einer Demokratie.
ich finde hier den Protest in dieser Heftigkeit nicht gerechtfertigt, weil ich es differenzierter sehe: ich bin der Meinung, dass man NATÜRLICH mit öffentlichen Geldern kleine und Kleinstbauern stärken sollte, das ist klar.!
Aber ich bin grundsätzlich gegen dieses Gießkannenprinzip mit dem einfach pauschal ALLE die irgendwie was mit Landwirtschaft zu tun haben subventioniert werden. Also auch große Agrarkonzerne, oder Betriebe, die es beileibe nicht nötig haben.
Das widerspricht in meinen Augen der freien Marktwirtschaft. Einfach mal random Wirtschaftszweige subventionieren...wieso? Wo ist denn da plötzlich der Ruf nach den Regeln des freien Marktes? Zumal die landwirtschaft ja an sooo vielen Ecken bereits fett subvenitoniert wird. der Diesel macht da nur einen kleinen Anteil!
Kleine Betriebe, innovative Betriebe: Sehr gern! Da würde ich mehr Förderung definitiv unterschreiben!
Aber ansonsten?
Wir habe hier im Forum und auch sonst überall immer eine sehr lebahfte Diskussion, wenn es um das Verteilen von Geldern geht und eigentlich kommt immer dabei raus: Keiner will jemanden unterstützen, der es nicht wirklich braucht. Ist doch auch richtig und warum sollte es hier anders sein?

Aber trotzdem ist es natürlich das recht der Landwirte zu demonstrieren und davon sollen sie ruhig Gebrauch machen.

Was mir an der ganzen Sache nicht gefällt ist, dass die kleinen Bauern vorgeschoben werden, diese Subvenitonen für die "Großen" zu retten: nach dem Motto: "WAAAAS du bist gegen die Subvention? Du bist also gegen kleine Bauern!"
Dabei haben die großen Agrarkonzerne es doch erst verschuldet, dass die Kleinen so sehr ums Überleben kämpfen müssen, dass es bei manchen auf jeden Pfennig ankommt. Also sollten sie DAGEGEN demonstrieren: ZB gegen unfairen Preisdruck oder sowas. Nicht gegen die paar Kröten, die ihnen da entgehen könnten (ein kleiner landwirt hätte wohl von fairen Milchpreisen oä deutlich mehr)

Und mir gefällt nicht, WIE da demonstriert wird: ich war heute in der Stadt, weil ich zu einem wichtigen Arzttermin musste. Also ich stand mitten im schönsten Traktorstau: SUUUPER!. Warum müssen die mit ihren Dreckschleudern in die Umweltzone der Innenstadt fahren und dort den Verkehr aufhalten? Nötärzte und Polizei kamen nicht mehr durch....
Als das die Klimakleber gemacht haben, hätte sie so mancher gern am nächsten Baum aufgeknüpft, aber bei den Traktoren die nebenbei auch noch die Umwelt verschmutzen, wenn sie sinnlos durch die Stadt fahren, stört es keinen?
Ernsthaft??? Das muss man nicht verstehen oder?

Eine Sache halte ich daran aktuell aber für brandgefährlich und das ist in meinen Augen der wichtigste Punkt an der ganzen Thematik:
Hier mischen sich ganz eindeutig andere Interessen mit rein: Also die Bauernproteste werden massiv von Seiten der neuen rechten unterwandert und benützt. Die BAUERN an sich haben kein Interesse, das Boot von Habeck zu stürmen und auch der Bauernverband distanziert sich davon und ruft zu friedlichem Protest auf, also woher kommts dann?
da hat sich doch ganz eindeutig jemand drangehängt. Jemand, der die Grünen und die Regierung und Habeck als Person bewusst zum allumfassenden Sündenbock hochstilisiert und letztlich als Trittbrettfahrer mitfährt: Eben die neuen Rechten.
ich hoffe, dass die bauern endlich aufhorchen, wer sich da an ihre Demos dranklemmt und dass sie sich nicht weiter instrumentalisieren lassen.
Letztlich ist das ganze doch eine Farce. Die KLeinen Bauern werden von allen Seiten instrumentalisiert: Von den Rechten und von den großen Konzernen. Eigentlich genial: Keiner würde mitlaufen, wenn große Konzeren für mehr Subventionen demonstrieren würden und wenige würden einfach bei rechten mitlaufen, aber wer kann schon was gegen kleine Bauern haben?
Dass es um DIE gerade am wenigsten zu gehen scheint: Who cares?

Eigentlich müssten die kleinen Bauern sich mit den Klimaschützern zusammentun, denn sie haben im Grunde die gleichen Ziele!
Das wüssten sie auch, wenn man sie nicht in die andere Richtung aufstacheln und sogar unterwandern würde.

Habe dazu einen sehr guten Meinungskommentar gefunden, der das alles recht schön zusammenfasst und eine gute Grundlage gibt, wonach man googeln kann, wenn man sich weiter informieren will.

Unbedingt anschauen! ist sehr lohnenswert und fasst das alles gut zusammen!

Die Dieselmotoren der Ackerschlepper erfüllen alle die TIR 4-5 und sind genauso sauber wie ein PKW, hier von Dreckschleudern zu reden ist völlig falsch.

Die Landwirte haben sich schon im Vorfeld von jedwedem Rechtem oder linkem Gedankengut distanziert. Rechts und Linksextreme von den Demos fern zuhalten ist Sache der Polizei.

Zu den Subventionen diese werden zwar nach Betriebsgröße in Hektar ausgezahlt aber nicht automatisch, sie müssen wie alles im Leben von dem Landwirt beantragt werden.
Die meisten Subventionen sind auch an Bedingungen geknüpft die der Antragsteller Nachweislich zu erfüllen hat.

Ackerbauern zb. bekommen andere Beihilfen als Viehbetriebe Forst und Fischerei die ebenfalls zum Agrarsektor gehören bekommen wiederum andere. Es ist also auch hier falsch den Weg der Pauschalisierung zu beschreiten..

Die zu erfüllenden Maßnahmen welche zum Erhalt einer Beihilfe berechtigen kosten dem Landwirt uU. bis zu 7 stelligen Eurobeträgen, sie sind nicht umsonst
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Ohne auf einen Tarifvertrag abzuzielen, also im logischen Schluss ohne Gewerkschaft, eben nicht.

Natürlich kann jeder Arbeiter einfach seine Arbeit niederlegen. Riskiert damit aber seinen Job sofern Angestellt.

Die Bauern die jetzt streiken sind selbstständig. Die können natürlich auch Streiken.

Andere Arbeiter, wie z.B. Einzelhandelsleute, die auch offen gesagt für wenig Geld einen undankbaren Job machen, oder tlw. Medizinische Branchen, können das halt eben nicht so einfach. U.a. diese Berufsgruppen leiden dann unter solchen Aktionen. Aber wie schon gesagt. Soli und so.

Also nochmal

LANDWIRTE sind selbständige UNTERNEHMER so wie jeder andere Firmeninhaber auch.
Seit wann haben Unternehmer Tarifverträge?

Unternehmer können nicht STREIKEN sondern nur DEMONSTRIEREN bzw. PROTESTIEREN:
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Was ich gesehen habe war nicht angemeldet. Auf einer Brücke wird das nicht genehmigt, eben weil man damit die ganze Stadt lahmlegen kann. Davon gibt es ja dann nicht viele. Da war keine Polizei, keine Ordner, nichts.
Wetten doch. Selbst die Blockaden der Autobahnauffahrten waren genehmigt. 25 Autobahnen durfeten laut Polizei und Verband zweitweise zum erliegen gebracht werden.
 

Surrender

Sehr aktives Mitglied
Ich empfinde die Heuchlerei sehr unangenehm, die viele Politiker, aber auch Personen der Gesellschaft an den Tag legen. Eine Partei, die gegen Subventionen ist, die so tut als wäre sie für die Bauern finde ich genauso unangemessen wie Menschen, die immer betonen, dass sie verstehen, warums die Klimakleber machen, aber die Mittel wären falsch - die Traktoren seien aber ok. Entweder beides okay oder beides ist gerechtfertigt, wenn man die Hintergründe versteht. Ansonsten ist das Heuchlerei par Excellence.

Bezüglich des eigenen Themas, ist das Anliegen der Bauern sehr wichtig und betrifft uns alle massiv. Wir sollten - finde ich - als Demokraten absolut Verständnis für die Bauern haben und so gut es geht, ihr Anliegen unterstützen. Der Grund ist relativ einfach:

Wir Deutschen haben einen unfassbar hohen Qualitätsstandard für Lebensmittel - bei recht günstigen Preisen derselbigen. Fast kein Land der Welt produziert so hochwertig im Verhältnis zum Preis. Dies liegt zum größeren Teil an den Subventionen, denn die Herstellung von Lebensmitteln nach dem Qualitätsstandard ist deutlich teurer als das, was an der Ladentheke bezahlt wird.

Dieser hohe Qualitätsstandard - sowohl für die Umwelt, aber auch die Gesundheit - kann nur mit Subventionen oder höheren Preisen aufrecht gehalten werden. Werden jetzt Subventionen fallen, müssen die Preise für Lebensmittel "Made in Germany" massiv ansteigen. Und da geht - erfahrungsgemäß - weder die Lieblingsupermärkte der Verbraucher - die Discounter - noch die Verbraucher selbst mit. Das heißt komplett intransparent für den durchschnittlichen Verbraucher werden deutsche Produkte durch Importe ersetzt. Und da der durchschnittliche Verbraucher halt so ein Heuchler ist, ist dem auch ziemlich egal, ob das Billigschweinefleisch aus Deutschland oder aus Chile kommt.
Aus meiner Erfahrung kaufen die wenigsten Menschen das, was sie behaupten was sie kaufen. Wenn man einen Durchschnittlichen Menschen fragt, was er für Fleisch kauft, ist das immer beim Fleischer um die Ecke oder das gute hochwertige TierwohlFleisch. Die Verkaufszahlen sagen was anderes.
Und das ist das Problem der Bauern. Sie werden untergehen, weil diejenigen, die wirklich höherpreisige Lebensmittel bezahlen, die bezahlen auch weiterhin lieber das nahezu unsubventionierte, hochwertige Bioprodukt. Diejenigen, die bisher ihre Produkte gekauft haben, werden einfach auf die neuen Importe zurückgreifen und nicht auf die deutschen Produkte, die deutlich teurer werden bei unveränderter Qualität und auch nur noch seltener erhältlich sein werden.

Das ist das Problem der Bauern. Sie sind nicht gierig, aber wir haben Qualitätsstandards und Auflagen, die sich ein einfacher Verbraucher teils nicht leisten kann, teils nicht leisten will. Und das braucht also Subventionen.

Natürlich würden die meisten Bauern sicher ohne die Bürokratie von Staatshilfen auskommen wollen, aber das funktioniert nicht, wenn unsere Discountermärkte einfach auf Billigprodukte aus dem Ausland zugreifen können. Ob die aktuellen Subventionen korrekt sind, sei natürlich dahingestellt, aber wenn wir unsere Landwirtschaft "besser" subventionieren wollen, muss man das halt auch Unternehmensgerecht gestellten, also nicht einfach spontan kurz vor Weihnachten wegnehmen, sondern einen Übergang ermöglichen, das Landwirte sich darauf einstellen können.

Und um rechtes Gedankengut vorweg zu nehmen: Deutschland kann nicht einfach aus dem globalen Markt austreten. Indem Moment, indem wir das versuchen, wird uns der Rohstoffhahn abgedreht und unsere Autos nicht mehr abgenommen. Wir sind ein Exportland und vom Wohlwollen anderer Staaten angewiesen.
 

Portion Control

Urgestein
Best of war, daß Politiker den Bauern St.Hinterziehung vorgeworfen haben, da sie mit dem Traktor gekommen sind. Der Zoll hat sich hierzu sogar äußern müssen, daß das nicht der Fall ist.
Ich bin gespannt wann das Gewerbeaufsichtsamt bei den Landwirten erscheint, weil sie ja nun mehrfach angegeben haben, dass ihr Ertrag in keinem gesunden Verhältnis zu ihren Stunden und die ihrer Helfer stehen. 14 Std. und mehr pro Tag wurde da schon zum Besten gegeben.
Gerade die Arbeitszeit ist in den letzten Jahren ein heißes Thema geworden.
Bei manchen Aussagen kann es halt sein, dass man sich damit im kleinkarierten Deutschland schnell mal ein Eigentor schiesst.
"Wie, ihre Mitarbeiter arbeiten teilweise 12h? Wie, es gibt gar keine gestochenen Pausen!" ;)
 

Daoga

Urgestein
Ich bin gespannt wann das Gewerbeaufsichtsamt bei den Landwirten erscheint, weil sie ja nun mehrfach angegeben haben, dass ihr Ertrag in keinem gesunden Verhältnis zu ihren Stunden und die ihrer Helfer stehen. 14 Std. und mehr pro Tag wurde da schon zum Besten gegeben.
Gerade die Arbeitszeit ist in den letzten Jahren ein heißes Thema geworden.
Bei manchen Aussagen kann es halt sein, dass man sich damit im kleinkarierten Deutschland schnell mal ein Eigentor schiesst.
"Wie, ihre Mitarbeiter arbeiten teilweise 12h? Wie, es gibt gar keine gestochenen Pausen!" ;)
Bei Familienbetrieben kann man nicht nach "erlaubten" Arbeitszeiten gehen, sonst würden ja auch Hausfrauen und Mütter die deutlich mehr als 40 Stunden Arbeit pro Woche an der Backe haben, darunter fallen. Nur Angestellte im Lohnverhältnis können sich aufs Arbeitsrecht beziehen. Und in der Landwirtschaft muß man sich nun mal nach den Zyklen der Natur richten, nicht nach dem was irgendwelche menschengemachten Gesetze sagen. Wenn die Ernte rein muß weil das nächste Unwetter droht, dann laufen die Mähdrescher rund um die Uhr, einschließlich die Nächte durch, das kann freizeitmäßig später abgegolten werden wenn die Ernte sicher ist. Wenn jemand Vieh hält und das sich grundsätzlich in den Kopf setzt, irgendwann in der Nacht zu kalben oder abzulammen, dann muß man sich genauso die Nächte um die Ohren schlagen. Das sind halt so die "Freuden" des Bauerndaseins.
 

Daoga

Urgestein
Wir Deutschen haben einen unfassbar hohen Qualitätsstandard für Lebensmittel - bei recht günstigen Preisen derselbigen. Fast kein Land der Welt produziert so hochwertig im Verhältnis zum Preis. Dies liegt zum größeren Teil an den Subventionen, denn die Herstellung von Lebensmitteln nach dem Qualitätsstandard ist deutlich teurer als das, was an der Ladentheke bezahlt wird.

Dieser hohe Qualitätsstandard - sowohl für die Umwelt, aber auch die Gesundheit - kann nur mit Subventionen oder höheren Preisen aufrecht gehalten werden. Werden jetzt Subventionen fallen, müssen die Preise für Lebensmittel "Made in Germany" massiv ansteigen. Und da geht - erfahrungsgemäß - weder die Lieblingsupermärkte der Verbraucher - die Discounter - noch die Verbraucher selbst mit. Das heißt komplett intransparent für den durchschnittlichen Verbraucher werden deutsche Produkte durch Importe ersetzt. Und da der durchschnittliche Verbraucher halt so ein Heuchler ist, ist dem auch ziemlich egal, ob das Billigschweinefleisch aus Deutschland oder aus Chile kommt.

Das ist das Problem der Bauern. Sie sind nicht gierig, aber wir haben Qualitätsstandards und Auflagen, die sich ein einfacher Verbraucher teils nicht leisten kann, teils nicht leisten will. Und das braucht also Subventionen.
Der Staat hat es aber in der Hand, deutsche Produkte gegen Billigimporte zu schützen, nämlich indem alles mit hohen Zöllen belegt wird, was nicht nach vorgeschriebenen deutschen Standards produziert wird. Das erhöht somit die Preise im Einzelhandel, und dann können deutsche Produkte wieder mithalten - aber auf Kosten der Verbraucher, die so oder so die höheren Preise zahlen müssen.
 

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