Geht mir ähnlich...ich habe irgendwie den Faden verloren:Ich hatte hier auch schon die durchaus vorhanden Kritikpunkte des ÖRR angeführt. Gehälter, Personalausstattung etc. ..
Was genau das aber oder auch die Frage zu Darstellungen des Mittelalters mit dem Thema deines Fadens zu tun hat, erschließt sich mir leider nicht.
Also wir brauchen keinen ÖRR, weil der ist also sehr verwerflich, weil er zu wenig über die AFD und falsch übers Mittelalter berichtet?
ich habe mal unterstrichen, was eben der zentrale Punkt ist: nach DEINER Definition, aber die Definition von Andreas ist eben nicht die einzig gültige, genauso wenig, wie es die Definition von Violetta ist.Vielmehr geht es um darum als "Medium freier Meinungsbildung" zu wirken. Dazu zählen nach meiner Definition vor allem Nachrichten und Dokus, vielleicht auch Talkshows. Und meinetwegen sogar die Sendung mit der Maus soweit diese Kinderserien pädagogisch wertvoll sind und der frühkindlichen Bildung helfen.
Ebenfalls dazu gemäß §4 des Rundfunkstaatsvertrages gehören Großereignisse. Das kann z.B. olympische Spiele oder Fussballweltmeisterschaften umfassen.
Nicht dazu gehört der gesamte Unterhaltungskram.
Denn die Serie Traumschiff oder die Lindenstraße sind sicherlich nicht zum "Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung" besonders zuträglich.
nein, aber vielleich ziehst Du mal das vollständige Zitat heran:Denn die Serie Traumschiff oder die Lindenstraße sind sicherlich nicht zum "Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung" besonders zuträglich.
Und vielleicht ist ja auch das Bedürfnis nach Unterhaltung ein soziales und kulturelles Bedürfnis, dem man Rechnung tragen DARF! Nicht wahr?Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist, durch die Herstellung und Verbreitung ihrer Angebote als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung zu wirken und dadurch die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen.
ich kann diese Frage nicht abschließend beantworten und finde einige Inhalte tatsächlich fragwürdig, ABER: ich finde es schon einigermaßen seltsam, dass Du zuerst die politische Einflussnahme der Grünen im ÖRR als Hauptkritikpunkt angeführt hast und jetzt ist es das Unterhaltungsprogramm und dann wieder die "Zwangsgebür" (ich würde dich ja echt bitten, es einfach als Rundfunksbeitrag zu bezeichnen, denn alles andere ist einfach unnötig polemisch)....
Also, wie gesagt: ich finde durchaus, dass man über einzelne Punkte diskutieren sollte (auch das gehört ja in das Konzept es ÖRR: Dass Inhalte kritisiert, reformiert und genau unter die Lupe genommen werden): Also die Frage, ob es nicht zu viele seichte Serien, zu viel Sport gibt oder die gehälter nicht richtig verteilt sind usw.
Alles das kann und muss man diskutieren. Aber das zeigt ja eben gerade, wie wichtig es ist, dass wir einen ÖRR haben: Du siehst ja selbst, wie viele mögliche Kritikpunkte es gibt: Aber beim ÖRR kann man die wenigstens diskutieren und eine Gesellschaft kann auch Forderungen an einen ÖRR stellen. Bei privaten Angeboten ist das NICHT so. Hätten wir nur private Angebote müssten wir den Schmarrn fressen, oder es lassen, aber wir hätten keine einzige Instanz, die einen Einfluss auf das Niveau ausüben könnte.
Und dann sehen wir eben nicht WENIGER seichte Unterhaltung oder Falschinformation sondern MEHR!
DAs ist kein Spiel sondern es ist eine Tatsache, dass aus Kreisen der extremen Rechten schon lange und immer erfolgreicher versucht wird, auf unsere Medien (vor allem auf die nicht käuflichen ) Einfluss zu nehmen, sie zu dikreditieren und sie zu schwächen. Das ist nicht neues, das ist ein zentrales Merkmal JEDER radikalen Strömung und das MUSS man sich klar machen, wenn man über die Kritik am ÖRR spricht.Bitte spiel dieses Spiel nicht.
Man MUSS aufpassen, dass man sich nicht vor den falschen Karren spannen lässt!
Das heißt NICHT, dass es nichts zu kritisieren gäbe und man nichts kritisieren SOLL, aber man kann auch kritisieren, OHNE eben in diese Falle zu dappen.
Wir demokratischen Bürger sollten unsere ÖRR (wie überhaupt unsere gesamte Demokratie und alle ihre Organe) gegen diese Art Propaganda verteidigen und eben nicht zum Spielball dieser Propaganda werden.
Also das ist kein Spiel, sondern bitter ernst und leider sind viele Youtubekanäle (also Kanäle der Art wie wir sie im EP finden und auch einige, die Du zitiert hast) mindestens auch auf diese Propaganda reingefallen, wenn sie nicht gar ein Teil davon sind.
Drum eben mein immer wieder kehrender Aufruf: Lasst euch nicht vor den falschen Karren spannen. Man kann eine Sache auch kritiseren, OHNE sich dabei irgendwelchen antidemokratisch gesinnten Kräften zu nähern, von ihnen Infos zu beziehen, oder sich eben von ihnen manipulieren zu lassen.
DAS wiederum ist tatsächlich ein Spiel, es hat sogar einen Namen: Nennt sich Strohmannargument:.... hat dann jemand, der Kritik am ÖRR äußert, ein falsches Demokratiebild.
Person A sagt: Es gibt rechtsradikale Propagandisten, die uns ein falsches Bild von Demokratie und vom ÖRR einreden
und Person B sagt: Aha, jeder der den ÖRR kritisiert hat ein falsches Demokratiebild.
Ganz typisches "Stilmittel": Es wird Person A eine Aussage unterstellt, die der garnicht getätigt hat, aber eine Aussage, die stark polemisiert und damit sehr leicht zu entkräften ist. Und dies tut B dann. Problem ist nur: Die Aussage hat A ja nie getätigt.
Ist aber in unserer heutigen Diskussions"kultur" meist egal, drum wird dieses Stilmittel oft verwendet.
Wie oft liest man sachen wie:
A sagt: Man sollte weniger Fleisch essen
und B antwortet: Wasss? Du willst mir das Fleisch komplett verbieten?
Was soll ich darauf sagen? ich finde, wir sollten den ÖRR auf basis von seriösen Analysen, Beobachtungen, Daten, usw diskutieren, aber doch nicht aufgrund von irgendwelchen total tendenziösen und manipulativen Viedos auf Youtube, die doch garnicht darauf abzielen ein einigermaßen realistisches und konstruktives Bild zu zeichnen, sondern die einfach nur Stimmung machen und Propaganda unters Volk werfen wollen.
ich finde, man sollte sich so einem Thema sachlich und ohne unnötige Polemik nähern.