Wo sind die Menschen um die 40 alle hin...?

[Bertel_aus_Berlin]

In der Tat es es meiner Erfahrung so, dass es mit 50plus leichter wird, übrigens auch bei der Partnersuche, wenn man auf etwas Ältere steht als ~40 Jährige/r

Nicht alle, aber viele sind einfach in diesem Alter schon wieder frei von Scheidung, frei von Komplexen, frei von vielem, wo die allermeisten im Alter 30-40 noch drinnen stecken.

Die meisten mit Familie haben in Vereinen kaum mal Zeit für einen Small Talk, so meine Erfahrung und ich bin fast täglich unterwegs in einem meiner vielen Vereine, in denen ich aktiv bin als Mitglied. Die allermeisten in meinem Alter +/- 5 Jahre haben Familie und sind im Dauerstress, die haben auch einfach keine Luft für einen Single Mann als Kumpel oder geschweige denn als neuen Partner (Frauen), da ich selbst keinen Anhang habe, bin ich da recht schnell uninteressant und die wenigen Single Leute, die Luft, Zeit und Lust haben was zu unternehmen, sind entweder komplette Stubenhocker oder Kletten. Ein Mittelding findet man kaum.

Was in Deutschland eine Besonderheit ist, die steuerlich und gesellschaftlich "gepflegt" wird ist, dass man hier noch immer als Sonderling gilt, wenn man Solo ist. Als Mann gilt man als ganz besonders "komisch", wenn man mit 40 keine Kinder hat und keine Scheidung aufweisen kann. Das finde ich unfassbar merkwürdig. Und viele nehmen Abstand - ohne Gründe.

In vielen Vereinen ist es leider so, dass die meisten nicht geselligkeitshalber dort hin gehen, sondern einfach der Sache halber, was ich übrigens auch tue. Aber das hat den Nachteil, dass man nach oder vor dem Sport super unkommunikativ seiner Wege geht. Also man darf da nichts erwarten, einfach hingehen, solange es Spaß macht, wenns keinen Spaß mehr macht, lassen, .....

 

[Aleanna]

Als Mann gilt man als ganz besonders "komisch", wenn man mit 40 keine Kinder hat und keine Scheidung aufweisen kann. Das finde ich unfassbar merkwürdig

Das ist bei Frauen leider nicht anders, eher schlimmer. Du bist der lone Wolf, wir die "Komischen".

 

[Zollstock]

Als Mann gilt man als ganz besonders "komisch", wenn man mit 40 keine Kinder hat und keine Scheidung aufweisen kann. Das finde ich unfassbar merkwürdig. Und viele nehmen Abstand - ohne Gründe.

Den Grund nennst du oben selbst:

und die wenigen Single Leute, die Luft, Zeit und Lust haben was zu unternehmen, sind entweder komplette Stubenhocker oder Kletten. Ein Mittelding findet man kaum.

Leider ist es so, dass viele (nicht alle!) Alleinstehende in dem Alter sehr spezielle Persönlichkeiten sind. Das macht es umso schwieriger, jemand passendes zu finden. Da gibt's die Non-Stop-Party-Fraktion, die nicht gemerkt haben, wie alt sie sind, die Supersportler, bei denen es außer Ernährung und Sport keine Themen gibt, die Einzelgänger, die mit ihrem Sozialleben abgeschlossen haben und die Kletten, die ab Minute 1 jeden neuen Kontakt völlig vereinnahmen.
Vielleicht ist das auch das Alter, in dem man langsam schrullig wird und nur noch Familie oder gute Freunde können das ertragen. 😉

 

[Aleanna]

Da gibt's die Non-Stop-Party-Fraktion, die nicht gemerkt haben, wie alt sie sind, die Supersportler, bei denen es außer Ernährung und Sport keine Themen gibt, die Einzelgänger, die mit ihrem Sozialleben abgeschlossen haben und die Kletten, die ab Minute 1 jeden neuen Kontakt völlig vereinnahmen.

Seht treffend beschrieben, davon kenne ich auch einige.

Ich möchte noch einen Typ ergänzen- Langzeitsingle und sehr dringend auf der Suche. Da darf man sich stundenlang Datinggeschichten anhören oder man wird von einer völlig Fremden bei einem Geburtstag gefragt, ob du nicht einen netten Mann für sie hätte. Es geht nur um das Thema, es wird die ganze Zeit gejammert und man wird um seinen Partner beneidet.

 

[_Phoenix2_]

Bei Vereinen kommt es auch stark darauf an, um welche Vereine es sich handelt. Es stimmt, das kaum Leute um die 40 in Vereinen aktiv sind, weil das einfach viel viel Zeit kostet und die hat kaum jemand noch neben Familie und Job

Tendenziell ist es leichter, mit Älteren (als 40) in Kontakt zu kommen, gerade wenn die schon aus dem groben Familienleben draußen sind. Die sind oft offener und reifer, gerade, wenn man zb als 40 Jähriger, um es mal oberflächlich am Alter zu halten, los zieht, kommt man einfacher mit 45 Jährigen zusammen für Aktivitäten als mit Leuten, die viel jünger sind und mit sozialen Kontakten noch überhäuft werden. Die haben es oft nicht nötig, weitere Kontakte anzunehmen und zu pflegen.

Sportvereine sind meistens von jüngeren überschüttet, und die gehen dorthin um Sport zu machen , nicht um Leute kennenzulernen. Das hat mich schon mal enttäuscht, weil ich höhere Erwartungen hatte. Seit ich erwartungsfreier bin und bei Vereinen nur noch mit mache, wenns mir Spaß macht, also die Erwartungen zurück schraube, läuft es erheblich besser.

Ich bin jünger. Ich glaube das man in Sportvereinen zwar Leute kennenlernen kann, aber viele gehen dort nur für Sport hin und oft ist Reden sogar unerwünscht.

Ich denke, dass freiwillige Feuerwehr, Schützenverein, Faschingsverein, falls entsprechende Gegend, wahrscheinlich lohnender ist. Man muss aber trinkfest sein und das ganze halbwegs mögen.

 

[Bertel_aus_Berlin]

Die Beschreibung trifft es gut, ich glaube, dass so ab etwa 40 das binäre Denken einsetzt, man ist weniger offen für Neues, sondern festgelegt, die Sportler, die Trinker, Partytypen, die Zurückgezogenenen....um mal irgendwie eine Schublade zu öffnen.

Ich bin jünger. Ich glaube das man in Sportvereinen zwar Leute kennenlernen kann, aber viele gehen dort nur für Sport hin und oft ist Reden sogar unerwünscht.

Ich denke, dass freiwillige Feuerwehr, Schützenverein, Faschingsverein, falls entsprechende Gegend, wahrscheinlich lohnender ist. Man muss aber trinkfest sein und das ganze halbwegs mögen.

Richtig, ist auch meine Erfahrung. Ich muss leider zugeben, dass ich selbst im Sport meine Zeit recht streng handhabe. Ich bin selbst in einem Verein, der viele Abteilungen anbietet und wenn ich da hin gehe, will ich mein Programm durchziehen, und nicht schwätzen. Umgekehrt merke ich das aber auch, dass viele kurz angebunden sind und nur des Sportes wegen dort sind. Fußball, was ich nicht betreibe, scheint da eine Ausnahme zu sein.

Und die nicht-sportlichen Vereine sind in der Tat mehr auf Geselligkeit ausgelegt, als reine Sportvereine. Ich spreche jetzt nicht von irgendwelchen Senioren Angeboten, sondern von Sportvereinen für 40 plus/minus Jährige. Also wo der Sport schon noch im Vordergrund steht und auch betrieben wird.

Diese Traditionsvereine sind schon eher für Geselligkeit ausgelegt, aber auch hier kann ich aus eigener Erfahrung sagen, sind Schützenvereine vermutlich überall mit ähnlichen Altersgruppen bestückt. Die wenigen Schützenvereine, die bei uns noch aktiv sind, ....glaube da trifft man vielleicht 0.5% an Mitgliedern im Alter um die 40. Das muss man mögen, war jahrelang bei der Feuerwehr und hier wird tatsächlich getrunken, wenn man da nicht mit macht, ist man auch recht schnell der Sonderling.

 

[Gelöscht 128792]

Das Problem fängt schon früher an.
Auch um die 30 ist es schwierig gleichaltrige kennenzulernen.

 

[Arktur]

Wobei ich als fortgeschrittener Fünfziger ebenfalls finde, dass es schwierig ist, neue Freunde zu finden. Auch in meiner Alterskategorie scheint es nicht viele zu geben, die offen für neue Freundschaften sind. Meinem Eindruck nach ist es so, dass nicht wenige Gleichaltrige sich allmählich in eine Art resignierte Vorruhestands-Passivität fallen lassen und immer weniger Motivation haben, sich für irgendwelche Interessen, Aktivitäten oder Hobbys zu begeistern.

Jedenfalls kenne ich sowohl privat als auch im Job einige Gleichaltrige, die sich dem passiven Stubenhocken und Sofasitzen hingeben und insgesamt etwas schläfrig und unmotiviert wirken.

 

[Calinetic]

Die Beschreibung trifft es gut, ich glaube, dass so ab etwa 40 das binäre Denken einsetzt, man ist weniger offen für Neues

Die Diskussion hatte ich neulich auch mit einem neuen Kontakt.
Ab Mitte 30 teilt sich die Gesellschaft auf- Familien, die unter sich bleiben und am WE etwas mit den Kinder und Großeltern unternehmen.
Singles oder Paare, die noch Lust haben, rauszugehen und etwas zu erleben. Letztere sind wirklich sehr in der Minderheit unserer Erfahrung nach. Diese gilt es allerdings zu finden.
Auf dem Land wird dies schwieriger sein als im Rheinland oder Berlin, sprich Gegenden, wo viele Leute beruflich neu hinziehen und Anschluss suchen.

Da wird man schon fündig, auch mit 40 oder 50. Man muss aber rausgehen, zu Stammtischen, "New in town"- Stammtischen oder eine online Kontaktanzeige schalten. Es werden sehr viele unpassende Kandidaten dabei sein, aber wenn 2, 3 hängen bleiben, ist das doch eine tolle "Ausbeute"!

 

[Zollstock]

Mannschaftssport funktioniert ganz gut. Häufig ist es da üblich, nach dem Training noch beim Bierchen zusammenzusitzen. So kann man Kontakte knüpfen.
Aber man kann nicht einfach mit 40 mit Volleyball oder Handball anfangen. Die Leute in den Vereinen machen den Sport meistens seit zig Jahren. Ist also alles nicht so einfach.