Ja und das ist schlicht falsch.
Das Gericht hat nicht gesagt, dass es "Beweise" gibt, dass Höcke ein Faschist ist.
Weder das Gericht noch sonst irgendjemand hat bislang bewiesen, dass Höcke ein Faschist ist.
Um festzustellen, was juistisch falsch ist, muss man sich klar machen, was überhaupt untersucht wurde!
Das Gericht hat festgestellt, dass es keine Beleidigung ist, Höcke öffentlich als Faschist zu bezeichnen, weil es zu dem Schluss kam
"dass ihr Werturteil nicht aus der Luft gegriffen ist", sondern auf einer überprüfbaren Tatsachengrundlage beruht.
Proteste "gegen den Faschisten Höcke" wollte die Stadtverwaltung Eisenach verbieten lassen. Doch die Richter gaben den Höcke-Gegnern recht: Ihr Werturteil fuße auf einer überprüfbaren Tatsachengrundlage.
www.spiegel.de
Übersetzt: man darf ihn als Faschist bezeichnen, weil es genug tatsachen gibt, die es zulassen, ihn in diese gruppe einzuordnen.
Also wer Höcke als Faschist bezeichnet beleidigt ihn nicht, sondern stellt lediglich das fest, was die Tatsachen nahelegen.
Also ist diese Aussage auch korrekt:
Ich habe nur geschrieben, dass es Beweise gibt, die belegen, dass Höcke ein Faschist ist.
Blaumeise darf sagen, dass es Beweise gibt, die belgen dass Höcke ein Faschist ist, denn sie ist ja kein gericht. Sie gibt damit genau das wieder, was das gericht auch "erlaubt" ht.
Was anderes war nicht die Frage des Prozesses, denn Höcke war nicht der "Angeklagte" sondern andere, denen Beleidigung vorgeworfen wurde.
Übrigens darf man ihn auch als Nazi bezeichnen:
Nach Auffassung der Ermittler nämlich handelt es sich bei der Aussage "Björn Höcke ist ein Nazi" nicht um eine Beleidigung, sondern um "ein an Tatsachen anknüpfendes Werturteil", das von der Meinungsfreiheit gedeckt ist, heißt es der Stellungnahme, die dem hr vorliegt.
Dies gelte umso mehr, "vor dem Hintergrund, dass der Betroffene nach allgemeiner Auffassung dem äußersten rechten Rand seiner Partei angehört, sich in den letzten Jahren ausweislich einer Vielzahl von Presseveröffentlichungen in eindeutig nationalistisch-völkischer Weise mit rassistischen Anklängen und unter Hervorhebung eines natürlichen Führungsanspruchs der Deutschen geäußert und sich dabei immer wieder Formulierungen bedient hat, die zum Standardvokabular der Vertreter des Nationalsozialismus vor Mai 1945 gehörten", so die Staatsanwaltschaft weiter.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat ein Verfahren gegen einen Demonstranten eingestellt, der bei Anti-AfD-Protesten Björn Höcke als "Nazi" bezeichnete. Es handle sich hier nicht um eine strafbare Beleidigung, sondern um ein "an Tatsachen anknüpfendes Werturteil", so die Ermittler.
www.hessenschau.de
Über was anderes hat das gericht garnicht geurteilt, weil das garnicht Teil des Prozesses war.
Es gibt soweit ich weiß den TAtbestand des "Faschist seins" überhaupt nicht: Volksverhetzung gäbe es. (dessen ist er übrigens gerade schon wieder mal angeklagt). Aber jemanden als Faschisten zu definieren ist schlicht nicht Aufgabe von Gerichten.
Also dass das Gericht nicht urteilt: Höcke ist ein Nazi/Faschist, bedeutet schlicht, dass dies garnicht Gegenstand eines Verfahrens war (den Tatbestand gibt es nicht, also gibt es auch keine Gerichtsurteile, die das feststellen KÖNNTEN. Dieser Unterschied ist juristisch relevant, denn es gibt eben kein Verfahren, das feststellt, ob jemand Nazi ist.
ABER!!!
Das heißt aber eben NICHT das er folglich keiner IST!!!
Nur weil ein Gericht das nicht urteilen kann, heißt das nicht, dass er deswegen Saubermann wäre: Im Gegenteil: Das Gericht hat hier wohl seine Möglichkeiten vollens ausgeschöpft um so deutlich wie es gerade noch korrekt möglich ist zu sagen dass er eben sehr wohl einer ist.
Für die Praxis ist das aber total irrelevant, wenn man wissen will, ob Höcke ein rechtsradikaler Politiker ist, ein Nazi oder ein Faschist....Da macht es keinen Unterschied, ob man sagt: Er IST einer, oder er weist verschiedenste Merkmale auf, die es rechtfertigen, ihn als solchen zu bezeichnen.
ich stelle mir grad analog vor: In meiner Wohnung ist ein Einbrecher der mir sagt: "Hey Vio keine Sorge, ich bin kein Einbrecher, es gibt aber überprüfbare Tatsachengrundlagen, die dieses Werturteil zulassen"..ach so....da hab ich ja nochmal Glück gehabt....
ich frage mich: Was bringt so eine Wortklauberei: Wird er dadurch weniger Faschist, und vor allem: wird irgendwas von dem was er sagt dadurch besser?
Anstatt sich dem zuzuwenden was dieser Kerl von sich gibt (und das ist halt faschistisch) wird an Details gekniefieselt, die doch garnichts zum Inhalt sagen:
Der Typ sagt faschistische Dinge, vertritt Faschistische Inhalte: Mir persönlich völlig egal, ob er im Herzen Muttis Bester oder eine links-grün-versiffte Feministentrulla ist, die nur so tut, als wäre sie ein Faschist: Das was er tut und für unser Land bedeutet ist doch ausschlaggebend.
Btw: Wie definiert man eigentlich einen Faschisten?
Ein Typ, der faschistisches zeug tut, sagt, oder vertritt, nicht wahr?
oder wie sonst?