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Was würdet ihr tun, wenn die Afd an die Macht käme?

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Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Interessant. Du stellst die These auf, dass Gewaltverbrechen nicht durch eine gezielte bzw. gebremste Migrationspolitik reduziert werden können. Als Beleg nennst du Länder, die eine hohe Kriminalität haben und nach deiner Wahrnehmung streng mit Migration umgehen würden.

Interessant dazu finde ich die Frage, was den größten Einfluss auf Frieden und Gewaltlosigkeit in einer Gesellschaft hat.
Schauen wir uns deine Quelle an:
Wenn man hieraus ableiten soll, warum es in einem Land viele Gewaltverbrechen gibt, fällt mir zuerst der Vergleich mit dem Wohlstand der Länder an. Die Grafiken sind fast deckungsgleich
Insofern scheint mir die These, dass Gewaltverbrechen direkt von Migration abhängen. Der entscheidende Faktor ist Wohlstand.

Ist Migration zur Schaffung von Wohlstand hilfreich?
Migration kann hilfreich sein, wenn die Migranten zum Wohlstand beitragen. Dafür müssten die Migranten entweder bei der Einwanderung bereits gut qualifiziert sein oder sich zeitnah nach der Einwanderung qualifizieren.
Und wie du richtig sagst, gibt es ja auch qualifizierte Einwanderer.

Aber wie sieht die Gesamtbilanz aus?
13,7% haben erstmal garkeinen Schulabschluss. Das sind fast 10 mal mehr als vergleichbare Deutsche.
Passend dazu sind anteilig weit mehr Migranten arbeitslos als Deutsche. Das Bürgergeld wird inzwischen zu rund 50% von Migranten bezogen. Was einer Ironie gleich kommt, dass das Bürgergeld von nicht-deutschen Staatsbürgern beansprucht wird.

Aber ich gehe gerne auch nochmal auf deine These ein, dass Migration Kriminalität nicht fördere. Dazu zitiere ich absichtlich von einer eher pro-Migration Quelle, dem "Mediendienst Integration":
Zwischen Herkunft und Kriminalität gibt es keinen ursächlichen Zusammenhang. Allerdings sind Migrant*innen überproportional oft von Faktoren betroffen, die Kriminalität begünstigen: Etwa die soziale und ökonomische Lage oder Gewalterfahrungen, wie sie einige Asylsuchende auf der Flucht erleben.
.
Also ja, Migranten sind überproportional gefährdet kriminell zu werden. Und dies ist eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft, weil man diese Menschen aufwändig und teuer integrieren muss. Das klappt aber nicht wenn so extrem viele Migranten kommen und wir als Land mit der Integration überfordert sind.

In der Gesamtsumme tragen Migranten derzeit nicht zum Wohlstand unserer Gesellschaft bei.
Wohlbemerkt: EINIGE tun es natürlich schon! Und diese sollten wir auch durch ein modernes Einwanderungsgesetz fördern.


Das heißt aber auch: Die Grundidee der AfD, qualifizierte Menschen nach Deutschland zu holen aber Menschen mit schlechter Qualifikation oder solche, die sich hier nicht integrieren, auszuweisen, ist dem Wohlstand Deutschlands und der Sicherheit Deutschlands förderlich.

Ich persönlich finde das nur logisch:
Wenn ein Migrant nach X Jahren hier im Land noch immer kaum ein Wort Deutsch spricht und sich auch sonst nicht integriert hat, arbeitslos ist und Bürgergeld bezieht, dann will er offenbar nicht Teil unserer Gesellschaft sein. Warum ihn dann nicht auch ausweisen?
Das sagen inzwischen sogar viele Zugewanderte, die integriert sind. Ihnen ist es ein Dorn im Auge, dass ihr Ruf darunter leidet, dass andere Migranten sich hier nicht integrieren.

Den größten Fehler, den unsere Regierungen in der Migrationspolitik seit langem machen, ist nicht zu differenzieren. Es gibt nicht "die Flüchtlinge". Es diverse Menschen, die aus verschiedenen Gründen nach Deutschland kommen. Manche sind Migranten, die hier arbeiten wollen, manche sind Kriminelle, manche erhalten einen Flüchtlingsstatus, manche wandern nur in ein ihnen bequemes Sozialsystem ein usw.
Alle werden fast gleich behandelt. Ist man einmal in Deutschland, wird man fast nie ausgewiesen. Das kombiniert mit dem Bürgergeld sind große Pullfaktoren für legale aber vor allem auch illegale Migration.

Viele andere Länder haben solche Pullfaktoren längst abgestellt und tun das was für ein rechtssicheres Land notwendig ist: Sie schauen sich an, wer einwandert! Und sie sieben negative Migranten aus.
Das ist nicht nur gutes Recht eines souveränen Staates sondern auch die Pflicht gegenüber der eigenen Bevölkerung. Man lässt auch nicht jeden in sein Haus einziehen.

Bezogen auf deine These, dass Migration Gewalt nicht fördere, antworte ich daher:
Eine gesteuerte Migration, die bewusst qualifizierte, integrationswillige Menschen einwandern lässt, fördert die Kriminalität nicht. Die derzeitige Politik der offenen Grenze hingegen, die fördert Kriminalität und ist nicht im Interesse unseres Landes und unserer Werte.
Du sprichst das Thema Armut an. Die jetzige demographische Entwicklung wird zu großer Armut in Deutschland führen, wenn nicht genügend junge Leute einwandern.

Darum sind Flüchtlinge in der Regel ein Gewinn für Deutschland, denn sie haben viele Kinder. Nicht bei jedem Kind kann man wissen, was es einmal für die Wirtschaft bringt. Ich gehe vom Regelfall aus.

Studien aus Deutschland sind mir nicht bekannt. Aus den USA jedoch gibt es Studien und man hat festgestellt, dass etliche Gruppen von ehemaligen Flüchtlingen sich durch ein hohes Einkommen auszeichnen.

Mal ein paar Beispiele (jeweils in US-Dollar):

Iranische Amerikaner: 96056
Libanesische Amerikaner: 92697
Albanische Amerikaner: 85092
Serbische Amerikaner: 84607

Zum Vergleich: Deutschamerikaner: 78960

Und „Americans“: 59995


Ein Beispiel habe ich schon genannt. 82,6% der libanesischstämmigen Amerikaner erreichen den Bachelor. Das sind mehr als doppelt so viele wie in der anderen Bevölkerung.


Ein interessanter Text hier geht auf die vietnamesischen Bootsflüchtlinge ein, deren Kinder bei Leistungstest regelmäßig besser abschnitten als Kinder aus der US-Mittelschicht.


Warum? Ich denke, dass weil Flüchtlinge etwas erreichen wollen.
[/QUOTE]
Hi Phoenix2, scheinbar haben wir beide etwas Probleme sauber zu zitieren ^^ Ich versteh aber alles was du schreibst :)

Mit deiner Kernaussage
"Die jetzige demographische Entwicklung wird zu großer Armut in Deutschland führen, wenn nicht genügend junge Leute einwandern"
ist imho nur bedingt richtig.

Eine Gesellschaft kann sehr wohl auch bei einer schrumpfenden Einwohnerzahl weiter überleben. Man müsste nur einige Systeme überdenken. Zum Beispiel müsste das Rentensystem von einem Generationenprinzip mehr auf ein Kapitaldeckungsprinzip umgestellt werden.
Schau dir Länder wie Japan an. Japan erlaubt praktisch kaum Zuwanderung und ja, es ist altert und die Entwicklung stagniert aber es ist nicht arm.

Wenn man aber den Bevölkerungsrückgang durch Zuwanderung ausgleichen möchte, dann gilt umso mehr das was ich gesagt habe: Man braucht Zuwanderer, die arbeiten und sich integrieren. Sonst helfen sie doch nix, sondern belasten die ohnehin alternde Gesellschaft nur noch mehr.

Zu deiner USA Studie:
Die USA sind ein klassisches Einwanderungsland mit einer entsprechenden Gesetzgebung. Die "Greencard" ist allgemein bekannt. Der dauerhafte Aufenthalt in den USA setzt im Gegensatz zu Deutschland voraus, dass man dort arbeitet. Auch die geografische Lage der USA bedingt, dass Iraner , Libanesen, Albaner und Serben dort nicht sehr leicht und günstig hinkommen.
Das heißt die USA picken sich die Migranten raus, die einen relativ hohen Bildungsabschluss haben und ausdrücklich in die USA wollen um dort zu arbeiten. Wir in Deutschland nehmen ALLE auf.

Insofern hinkt der Vergleich. Wenn wir wie die USA Migration von Arbeit abhängig machen, würden, dann hätten wir eine wesentlich höhere "Qualität" der Migration. Wir könnten es genau wie die USA machen: Wer zuwandert und nicht arbeitet, fliegt wieder raus.
 

_Phoenix2_

Aktives Mitglied
@Andreas900
Ich antworte dir mal ohne Zitat. Offenbar geht beim Zitieren immer etwas kaputt. Die demographische Entwicklung schlägt erst Jahrzehnte später zu, nämlich wenn die geburtenstarken Jahrgänge Rentner werden und wenige Junge nachkommen. Das wird in Japan erst noch passieren.

In den USA sind einfach alle Flüchtlinge gebildet und wohlhabend? In der Quelle, die ich in meinem letzten Beitrag schon eingefügt habe, steht etwas anderes. Ich zitiere mal: „Trotz ihrer niedrigen Bildung (der niedrigen Bildung der Eltern) und hohen Armut schnitten zum Erstaunen der Wissenschaft Flüchtlingskinder (von Bootsflüchtlingen) bei allen Leistungstests besser ab als Kinder aus der Mittelschicht“. Kursiv jeweils die Erklärung von mir.

Da kommt aus einem wissenschaftlichen Journal. Autor Dr Karim Fathi
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich antworte dir mal ohne Zitat. Offenbar geht beim Zitieren immer etwas kaputt. Die demographische Entwicklung schlägt erst Jahrzehnte später zu, nämlich wenn die geburtenstarken Jahrgänge Rentner werden und wenige Junge nachkommen. Das wird in Japan erst noch passieren.
Und ich versuchs nochmal mit Zitat in der Hoffnung, dass es diesmals klappt ;-)
Unser demografisches Grundproblem sind die geburtenstarken Jahrgänge 1955 bis 1969. Diese werden jetzt alle alt und verursachen deswegen insbesondere in den kommenden rund 30 Jahren entsprechende Probleme.

Ob in dieser heißen Phase Zuwanderung helfen wird, ist fraglich. Derzeit kostet uns die Zuwanderung zig Millionen und zu wenige der Zugewanderten arbeiten.

Nach dieser heißen Phase könnten die demografischen Probleme wieder deutlich abnehmen, weil der "Berg" der Boomer Generation verstorben ist.
Tendenziell wird zwar auch dann der Anteil älterer Menschen größer sein als heute, aber das Kernproblem ist nicht das Altern sondern die plötzliche Veränderung. Das Kernproblem ist die Boomer Generation.

Der demografisch negativen Entwicklung könnte man entgegensteuern, etwa durch eine bessere Familienpolitik und eine sichere Zukunftsperspektive für Menschen.

Ich meine, es gibt eine wachsende Anzahl von Klima-Panikern, die in Umfragen sagt, dass sie wegen des Klimas und der unsicheren Zukunft keine Kinder in die Welt setzen will. Die Grüne Politik hat es also geschafft, den Menschen Angst davor zu machen Kinder zu kriegen....

Und der Rest? Der Rest hat laut Umfragen Angst vor den hohen Kosten von Kindern und Sorge um die Karriere. Im Gegensatz zu den 60ern müssen heute meist beide Partner arbeiten und den Spitzensteuersatz zahlt heute bereits jemand der unterdurchschnittlich verdient.

Du sagst, dass Migranten mehr Kinder bekommen als Deutsche. Stimmt! Aber das liegt weniger an ihrer Herkunft sondern daran, dass heutzutage immer weniger arbeitende und immer mehr nicht-arbeitende Menschen Kinder kriegen - und Migranten arbeiten anteilig halt seltener als Deutsche.

Wir haben ein irrsinniges System geschaffen, in dem wir es durch Sozialleistungen extrem fördern, dass arbeitslose Menschen Kinder kriegen und umgekehrt arbeitende Menschen offenbar komplett davon abhalten.

Und deswegen wird eine Migration das demografische Problem nicht dauerhaft lösen. Im besten Fall fangen die ganzen Migranten an zu arbeiten und erreichen hohe Bildungsgrade. Dann aber wiederum werden sie genau wie deutsche gut Gebildete Menschen weniger Kinder kriegen.

Sprich: Um das demografische Problem wirklich und dauerhaft zu lösen brauchen wir nicht Migration sondern einen Weg, dass Menschen Beruf und Familie besser vereinbaren können, insbesondere auch gut gebildete Menschen.

 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
. Dann könnte man beobachten, wie das wird und wie es den Bewohnern nach einiger Zeit ergehen wird.
Dann könnte man beobachten, wie das wird und wie es den Bewohnern nach einiger Zeit vergehen wird! ;)

Schau dir Länder wie Japan an. Japan erlaubt praktisch kaum Zuwanderung und ja, es ist altert und die Entwicklung stagniert aber es ist nicht arm.
DAs Land als solches ist nicht arm, aber das ist unser Land ja auch nicht.
ABER die Probleme mit der Überalterung der Gesellschaft sind so immens, dass man Japan ganz sicher nicht als Erfolgsmodell in diesem Punkt heranziehen sollte: DAs treibt ganz wilde Blüten und auch teilweies ganz schreckliche.

Also nur weil ein Land an sich wirtschaftlich gut dasteht, sagt das halt eben nichts darüber aus, ob es den Menschen dort auch wirklich gut geht.
Also ich denke nicht, dass es erstrebenswert ist solche Zustände auch hierzulande aufkommen zu lassen.
 

natasternchen

Aktives Mitglied
Ich weiß nicht, ob das in Deutschland statistisch erfasst wird. In den USA und Kanada gehören die Kinder von Flüchtlingen regelmäßig zu den erfolgreicheren Einwandereren. Jene sind erfolgreicher als andere Einwanderergruppen.

Vietnamesische, Iranische und Libanesische Amerikaner haben beispielshalber ein hohes Durchschnittseinkommen.

Genau so ist es. Ich habe ein Jahr in Sydney in einer Großkanzlei gearbeitet und dort mit vielen Migranten der zweiten Generation zu tun gehabt. Sie sind weit erfolgreicher, als die Australier selbst. Bei uns ist es genau umgekehrt, selbst die dritte Generation der Einwanderer ist noch viel häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen und lebt öfter von Sozialleistungen, als die Bio-Deutschen.

Manche sagen, es liegt an den Personen, die wir (nicht-) auswählen, andere sagen, es liegt an den Integrationsmöglichkeiten. Ich persönlich glaube, dass es zu einem großen Teil an den Personen und ihren Motivationen liegt. Möchte ich nach Deutschland, um Karriere zu machen oder möchte ich Transferleistungen beziehen oder bin ich echter Flüchtling und ich möchte wirklich meine Haut retten. Alle drei Gruppen werden breit vertreten sein bei all denjenigen, die aktuell nach Deutschland kommen. In Australien kommen aber vor allem diejenigen, die Karriere machen möchten, denn dort gibt es ein strenges Punktesystem für die Einwanderung und jeder Bewerber muss Leistungen vorweisen, die bereits im Heimatland erbracht wurden. Ebenso in Kanada. Ein solches System macht viel Sinn. Parallel sollten wir auch weiterhin Asyl gewähren, aber mit klaren Regeln und Höchstgrenzen, die dann bitte auch einzuhalten sind.
 
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